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Warum beeinflusst Computerspielen mein Denken?

reapy0815

Lieutenant
Registriert
Juli 2011
Beiträge
807
Hey,

ich spiele hin und wieder ganz gerne mal PC. Doch das ist allein betrachtet nicht problematisch.

Ich habe halt öfter mal Dinge zu erledigen und habe eine Freundin, außerdem spiele ich ein Musikinstrument und investiere normalerweise wirklich sehr viel Zeit in Musik machen/schreiben und natürlich auch in meine liebe Freundin. Jetzt ist es so, dass ich quasi mit Computerspielen groß geworden bin. Ich bin jetzt 24 und hab zum ersten mal was gespielt, da war ich glaube ich nicht mal 10. Jedenfalls bin ich seit einigen Jahren, wenn ich denn mal spiele, eher der Casual-Spieler. Ich hänge also nicht den ganzen Tag vor dem Ding, sondern mal zwei Stunden oder so. Und das dann nicht täglich.

Ich studiere momentan und ich merke immer ganz deutlich, wenn ich in einer Phase bin, in der ich nicht am PC spiele, dann lerne ich, mache Musik, unternehme Sachen mit meiner Freundin usw. Und das mach ich dann auch alles gerne, sogar Lernen macht mir Spaß. Sobald ich wieder in einer Phase bin, in der ich wieder mal irgendwas am PC spiele, dann mache ich zwar auch die gleichen Sachen, also Musik, lernen..., ich vernachlässige da also nichts, ich merke aber sehr deutlich, dass mein Denken durch das PC Spielen beeinflusst ist. Ich habe also, obwohl ich die gleichen Sachen mache wie sonst, irgendwie weniger Motivation oder Energie für alles, was nicht am PC stattfindet. Und dann ist immer diese Zockerei irgendwie im Hinterkopf. Manche eher unwichtigen Dinge stelle ich dann sogar hinten an, wie z.B. den Mül rausbringen. Da denke ich mir dann immer "mach ich nachher". Ich vernachlässige also nicht wirklich was, mache aber automatisch alles andere weniger gerne. Ich würde gerne ab und zu, wenn nichts zu tun ist, abends mal ne Stunde vor der Kiste hocken. Das geht zwar, aber dann schlägt wieder dieses unterbewusste Denken ein...ist das vielleicht auch eine Form von Sucht?

Ich würde da gerne den Mittelweg finden. Da Medium Computerspiele als solches einfach weg zu lassen, ist mir auch nicht unbedingt die befriedigende Lösung. Kennt sich damit jemand aus oder hat vielleicht ähnliche Erfahrungen?

Übrigens: Die Spiele tragen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Von uralten Strategie-Klassikern bis hin zu neueren Spielen war da alles schon dabei, was die gleiche Wirkunge bei mir hatte.

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum gelandet.
Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße
Reapy
 
Das ist doch kein besonderes Spielephänomen. Gaming macht z.B. dir viel Spaß und folglich macht man es gerne. Geht anderen mit ähnlich. Die wollen halt nur noch X Seiten lesen bevor sie den Müll rausbringen oder erst noch Programmierfehler XY beheben, etc.
 
Ist genauso wie bei jeder Droge: Dopamin.

Hast du schnelle Erfolgserlebnisse beim Zocken freust du dich, dein Körper gewöhnt sich dran und will das wieder haben.
Die Unlust/fehlender Antrieb dabei etwas zu tun was einem weniger Spass bereitet sind dann Entzugserscheinungen, da du ja genau in dem Moment daran denkst was du stattdessen lieber tätest.
Etwas drastisch vereinfacht vielleicht, im Kern ist Medienkonsum aber nix anderes als Befriedigung.

Einige sind anfälliger dafür, andere weniger - außerdem ist es natürlich auch so, dass du in einer entspannten Haltung Glückshormone ausschütten kannst was dir beim Sport/Musizieren/Sex eher weniger passieren dürfte - dein Körper weiss das und teilt dir das dann eben auch mit.

Jeder muss seine eigene Grenze finden, wie bei allem eigentlich ;)

Achso: Und wenn unterbewusstes Denken bewusst wird ist es nicht mehr unterbewusst, der Gedanke süchtig zu sein wird im allgemeinen auch immer verneint - daher ist das eher Trug, was für den einen eine Sucht ist, ist für andere Normalzustand - Beispiele sind Putzzwänge oder Kaufsucht, aber auch Computersucht. Pauschalisiert zu sagen X Stunden sind Sucht und Y nicht ist absolut Käse, solange dein Soziales Umfeld und du nicht darunter leiden würde ich nie von einer Sucht sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist der Sumpf des einfachen Spaßes, der einen da geistig umnebelt. Es gibt keine Mögklichkeit, sich dem einfach zu entziehen, es sei denn, du spielst gegen deinen Willen und das Spiel macht dir keinen "Spaß". Aber wer würde das schon machen...

Folglich musst du nur lernen, wie man einfach zwischen den beiden Modi hin- und herschaltet. Sei es innerhalb einer Woche oder eines Monats. Königsdisziplin ist natürlich innerhalb eines Tages (mehrmals). ;)

Du musst zwischen Freude (leben & lernen) und billigem Spaß (omg ich hab ein achievement unlocked) unterscheiden lernen, dann fällt es dir auch leichter dich differenziert auf das Wesentliche zu konzentieren.
 
eben wo ist das Problem ? du machst ja noch andere Sachen gerne... ist doch normal das man manche Sachen lieber macht, solange dadurch nicht wirklich andere Dinge vernachlässigt werden ist doch alles in Ordnung!
 
Also ich bring sehr gerne den Müll raus, auch wenn die Herzensdame sich nackt aufm Bett räkelt sag ich ihr "Nein, der Müll geht vor!" :D

Ist doch ganz normal dass man Dinge die Spaß machen lieber macht. Und wenn du dann mal ne Stunde zockst und es grad Laune macht dann isses völlig okay andere Dinge zu verschieben. Solange das nicht regelmäßig passiert oder du absichtlich zockst um die vor anderen Sachen zu drücken ist das alles kein Problem.
 
Ich kenne das, hab das aktuell. Spiele für mein Leben gern am PC, fahren ich aber mal für eine Woche weg, verfliegen die Gedanken ans zocken und ich genieße meinen Urlaub.

Hab zuletzt 2 Wochen gebraucht, bis ich mein Geschirr gespült habe, weil ich keine Teller mehr im Schrank hatte, hab halt lieber gezockt oder hier im Forum gelesen/geschrieben, Musik gehört usw. statt solche eher lästigen Dinge zu erledigen. Wichtig ist, das du die Kontrolle in deinem Leben behältst, in meiner Ausbildung war es teilweise echt kritisch, oder anders ausgedrückt, ich habe meine Themenberichte für meine Prüfung auf einer Lanparty eine Woche vor Abgabe nebenbei beim zocken erstellt.:lol:
 
eine sucht besteht ja nur, wenn du es gegen dein willen machst und trotzdem nicht aufhören kannst. solange es phasenweise ist sehe ich kein problem darin. ist bei mir ähnlich, gibt phasen da bin ich weniger am pc und unternehme mehr, aber dann kommen auch wieder phasen da macht mir das zocken eben am meisten spaß. solange dein lebend zufriedendstellend läuft, auch mit den zockphasen, "don't worry, be happy" ;)

wir halten dem zocken eben schon zu lange die treue, als es einfach sein zu lassen. das wird dich, wie die musik, dein leben lang begleiten :)

O-Saft-Killer schrieb:
Hab zuletzt 2 Wochen gebraucht, bis ich mein Geschirr gespült habe, weil ich keine Teller mehr im Schrank hatte, hab halt lieber gezockt oder hier im Forum gelesen/geschrieben, Musik gehört usw. statt solche eher lästigen Dinge zu erledigen.

wer kennt es nicht xD hab aktuell noch ein teller im schrank - heute muss nicht gespült werden (ich will ne spülmaschine:mad:) :D

edit:
zum thema müll, jedes jahr im sommer hab ich die phase, dass ich den müll öfter runter bring als im winter :D -nicht weil es mir im winter mehr spaß macht ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
O-Saft-Killer schrieb:
ich habe meine Themenberichte für meine Prüfung auf einer Lanparty eine Woche vor Abgabe nebenbei beim zocken erstellt.:lol:

Eine Woche? Ich hab noch im Seminar (ab-)geschrieben nach denen wir abgeben sollten :p
 
Hört sich für mich grad so an als sollten wir als Testobjekte für dein Studium herhalten.

Zum Thema: alles im günen Bereich.
 
das_mav schrieb:
Eine Woche? Ich hab noch im Seminar (ab-)geschrieben nach denen wir abgeben sollten :p

Angeber!:D Bei mir waren es 7 Themenberichte zu 7 verschiedenen Themen über 2 Din A4 Seiten. Allerdings mit Zeilenabstand von 1,5, hat es etwas angenehmer gemacht.^^
 
Gut hast gewonnen, ich musste nur Monatsberichte für 6 Monate schreiben mit jeweils einer Seite und nachdem ich mir angeguckt hatte was alle anderen so geschrieben hatten (Rein Interessehalber natürlich :king:) wusste ich dann auch worum es gehen soll und welche Ideen gut sind und ich übernehme :) Schriftgröße und Zeilenabstand weiss ich allerdings nicht mehr, nur an den Seminarleiter kann ich mich noch erinnern, der war voll begeistert wieviele Notizen ich mir mache xD
 
Danke für eure Antworten!

Was mich nur daran stört, ist, dass ich gewisse Dinge, die mir Spaß machen (z.B. mal einen Tag in die nächste größere Stadt fahren) immer verbinde mit dem Gedanken "eigentlich würde ich lieber zocken". Und das stört mich eigentlich dann massiv, dass ich überhaupt so denke.

Manche andere Sachen (z.B. Musiktheorie lernen) mache ich allerdings auch überhaupt nicht, da die sowieso schon zäh genug sind. Dann zocke ich in der Zeit, und eigentlich müsste ich da mal am Ball bleiben.
 
Ja ist normal, macht dir halt keinen Spaß. Lass dir von keinem einreden du wärst süchtig, nur weil du lieber zockst, anstatt zu lernen oder Hausarbeiten zu machen usw. Du bist erst nach etwas süchtig, wenn du es zwanghaft machst. So lange du die Kontrolle über dein Leben nicht verlierst ist alles ok. Bzgl. Lernen kannst du ja versuchen dir mehr Disziplin beizubringen, ist aber auch nicht immer gut zu lernen, auch wenn man absolut kein bock hat, ich merk mir dann jedenfalls absolut gar nichts und lerne so auch nichts. Ich hab daher immer im Unterricht so gut aufgepasst, das ich zu hause nahezu gar nichts mehr lernen musste, weil ich wusste, ich bekomme das eh nicht hin.:D

Was du vielleicht machen kannst, wäre ein fester Plan, z. B. an Montag und Donnerstag lernst du 30 Minuten von 14 bis 14:30 für Musiktheorie und so weiter. Den musst du dann aber auch konsequent durchsetzen, ohne Ausnahme.
 
reapy0815 schrieb:
Was mich nur daran stört, ist, dass ich gewisse Dinge, die mir Spaß machen (z.B. mal einen Tag in die nächste größere Stadt fahren) immer verbinde mit dem Gedanken "eigentlich würde ich lieber zocken". Und das stört mich eigentlich dann massiv, dass ich überhaupt so denke.

Und wieso stört dich das?

Ist doch klar, dass einen das Zocken prägt, wenn man es von Kindheit/Jugend an macht. Ist ja auch eine Form von Realität.
Im Grunde ist es aber nur ein Hobby und Hobbys sind nun mal per Definition unproduktiv und machen Spaß. ;) Daran ist aber nichts schlimmes. Ich habe mein ganzes Studium über sicher mehr Zeit mit Zocken verbracht als mit lernen.
Wie hier schon gesagt wurde, solange es in die Kategorie "ich mache manche Dinge lieber als andere" fällt und nicht zwanghaft ist, besteht da absolut kein Grund zur Sorge.

Dass dich dein eigenes Denken bzw. Empfinden stört, macht mir eher Sorgen. Das klingt, als seist du nicht zufrieden mit dir, nicht mit dir "im Reinen". Hast evtl. sogar Schuldgefühle? Damit solltest du dich eher beschäftigen.
 
Einfach stehen lassen und wieder zocken gehen geht schneller :p

Vielleicht gewöhne ich mir den Profitipp mal an xD

Bzgl. Lebensweise sollte das wichtigste aber sein, das man glücklich ist, ich fand das Video sehr interessant, auf welches ich zufällig gestoßen bin.^^

 
Zuletzt bearbeitet:
Weniger denken. Ist manchmal nicht so einfach, wenn man denken kann.

Sobald ich wieder in einer Phase bin, in der ich wieder mal irgendwas am PC spiele, dann mache ich zwar auch die gleichen Sachen, also Musik, lernen..., ich vernachlässige da also nichts, ich merke aber sehr deutlich, dass mein Denken durch das PC Spielen beeinflusst ist.

Sehr Interessant.
Ich würde sagen das ist auf jedenfall ganz normal xD

Hob ich uch xD, das ist eher dein Gehirn sagt dir Boah ist der scheiß langweilig, hör auf damit.
Fakt ist du bist gelangweilt, mir passiert es auch öfters, das ist zurückzuführen dass Ich manche Spiele gar nicht verstehe d.h das Design und andere Sachen die keinen Sinn ergeben.

Ich fang da an rumzudenken und zu philosophieren wie man das besser machen könnte, das ganze Konzept.

Ich habe also, obwohl ich die gleichen Sachen mache wie sonst, irgendwie weniger Motivation oder Energie für alles
Liegt vielleicht daran das dein Denken freier ist beim PC spielen.
Wie mit den drogen, denke Ich (Ich habe da keine Ahnung) aber bei einer abhängikeit verhält man sich so.

Aber, eine Phase ist keine Abhängigkeit also ist das alles ganz normal.

Manche eher unwichtigen Dinge stelle ich dann sogar hinten an, wie z.B. den Mül rausbringen. Da denke ich mir dann immer "mach ich nachher".
Liegt eher daran das man Spaß hat und die Zeit wie im Nu verfliegt, würde Ich mir denken.

Ich würde gerne ab und zu, wenn nichts zu tun ist, abends mal ne Stunde vor der Kiste hocken.
mach es.

Das geht zwar, aber dann schlägt wieder dieses unterbewusste Denken ein...ist das vielleicht auch eine Form von Sucht?

Bis hier hin habe Ich nicht gelesen als Ich meine antworten geschrieben habe, aber wenn du schon von einer "Sucht" denkst dann ist das eher, eher eine anfangende Abhängigkeit. Noch keine große Sucht. Ich bin kein Experte und meine Antworten sind nicht absolut.

Kennt sich damit jemand aus oder hat vielleicht ähnliche Erfahrungen?
Ich würde das so mal Interpretieren. Keine Erfahrung hier.
Mach das was dich Glücklich macht. Selbstverständlich nur die guten Sachen, nicht zweideutig hier denken.


//
Und ohne die weiteren Kommentare am anfang gelesen zu haben, scheinen wir alle den selben Gedankengang zu haben.:):):):)
 
Wir sind uns hier wohl alle recht einig:

Ist halt wie mit Verliebtsein (oder z.B. Musik, Sport, Sex usw.) also allem, was irgendwie Glück(sgefühle) in dir verursacht. Das beeinflusst ja auch genauso dein Bewusstsein/deine Realtität. Einige Aktivitäten(/Passivitäten) haben halt mehr soziale Akkzeptanz als andere. Da dein Leben aber dir gehört und nicht den anderen Menschen/der Allgemeinheit musst du irgendwann rausfinden, wie dein Leben laufen soll und dich dementsprechend verhalten, auch wenn du dann ggf. in der sozialen Akzeptanz etwas sinkst (Abwertung durch die Gesellschaft mit dem Etikett "Sucht", wenn Dasjenige etwas aus der Allgemeinsicht gesehen was Unproduktives ist).
So lange du andererseits dein eigener Herr bleiben und nicht zum Sklaven deiner Leidenschaften werden willst, sollte alles in gewissen Maßen geschehen (Stichwort wurde schon genannt: sich nicht abhängig machen - von nichts und niemandem).

Da Zocken wie viele andere Genussmittel/"Drogen"(also Dinge/Tätigkeiten, die uns in gewissem Maße positiv für sich einnehmen, also unser Bewusst-Sein beeinflussen) keinen direkten körperlichen Schäden verursacht (anders z.B. als Alkohol und Tabak), kommt es halt auf die eigene Entscheidung an, wo diese Grenze zu sehen ist (wenn man denn einer hedonistischen und trotzdem freiheitlicher Weltsicht fröhnt, also inwieweit einem dieses Etwas so viel Glück bereitet, dass es einem das Wert - und nicht zwanghaft - ist.

Diese Entscheidung, kann dir niemand abnehmen, ebenso wie die Erkenntnis(Motto): Selbst raus finden, worum's im Leben geht.

Experte in Sachen Philosophie und Psychologie kannst zu einem gewissen (und ich würde sagen hohen) Maße nur du selbst sein/werden.

Lies dir bei Interesse mal bei Wikipedia diese Artikel durch:
- Selbstbild, Selbstwert, Selbstkonzept, Selbstbewusstsein, Selbstwahrnehmung
- Individualismus
- Erkenntnis für freie Menschen

Filme wie "Einer flog über das Kuckucksnest" (oder der Roman, auf dem dieser basiert), "The Fountain", "Matrix", "Blade Runner" und "Pi" dürften empfehlenswerte kulturelle Beiträge hierzu sein.

"Haben oder Sein" von Erich Fromm sollte man unbedingt mal lesen, wenn man ein selbstbestimmter Mensch sein/werden will. Ist unheimlich aktuell das Buch und kann einem wirklich die Augen öffnen, wenn man es zur richtigen Zeit im Leben liest... ;)
 
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