Bericht Netzneutralität: Der Machtkampf um die Vorherrschaft im Internet

Die einzige Hoffnung bleibt mal wieder der "Shitstorm" wenn erste Provider mit ihren Spielchen anfangen werden. Auf Politiker ist hier nicht zu hoffen.

Ich hoffe die "Jungen" haben die kritische Masse um zu gewinnen. Letargie könnte allerdings der Feind des "richtigen Zeitunkts" sein, d.h. erstmal wird sich die Masse der "ist doch erstmal nicht so schlimm / betrifft mich noch nicht" Gruppe den Aufstand verhindern, und dann ist es zu spät.

Fakt ist und bleibt: Daten sind das neue Geschäft, das ist der Kuchen der aufgeteilt werden will. Datenkontingente kosten praktisch nichts und haben absurde Gewinnmargen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann man den Unternehmen keinen Vorwurf machen, wer würde das nicht ausnutzen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Mit strikten Vorgaben werden die Provider hingegen zu reinen Datenlieferanten degradiert."
Bitte was? Was ist denn die Aufgabe eines providers? Dem Namen nach stellt er etwas bereit, und zwar mein Internet. Das ist seine Aufgabe, nicht mehr, nicht weniger.
 
Gandalf2210 schrieb:
"Mit strikten Vorgaben werden die Provider hingegen zu reinen Datenlieferanten degradiert."
Bitte was? Was ist denn die Aufgabe eines providers? Dem Namen nach stellt er etwas bereit, und zwar mein Internet. Das ist seine Aufgabe, nicht mehr, nicht weniger.
Historisch gesehen haben vorrangig Provider die Applikationen bzw. Dienste bereitgestellt (Telefon, Fax, TV, Portale, News, EMail, DNS, usw.). Somit lag ein deutlich größerer Teil der Wertschöpfung, Strategie und Kundennähe beim Provider. Mit schwindender Bindung zwischen Dienst und Netzwerk (siehe WhatsApp) stehen die Provider auf Ebene der Dienste jetzt im direkten Wettbewerb.
 
Haben Sie Pech gehabt, ich werde jedenfalls für die Spezialdienste kämpfen, sodass Anrufe, GPS Positionen und Notrufsysteme bevorzugt werden. Da können die Netzpolitik-NICHT-Experten noch so viel weinen. Es kann nicht sein, dass nur deren Meinung die Hoheit über das Internet bekommt. Vor allem in Deutschland haben die viel Macht. Das kann nicht gut sein.
 
@estros Ich denke, dass bei den von dir aufgeführten "Spezialdiensten" auch so ziemlich jeder hier im Forum dir zustimmen wird. Das Problem an der ganzen Sache ist leider, dass aufgrund fehlender Klarheit jeder noch so kleine Scheißdienst als "Spezialdienst" aufgewertet und abkassiert werden kann.
Würde man hier einen Passus einbauen, in welchem ganz klar geregelt ist, was als Spezialdienst zu gelten hat (z.B. die von dir aufgeführten) und was nicht (sämtlicher Streamingtraffic, Online Gaming etc. pp.), würde es die Problematik gerade garnicht erst geben.
 
Ich finde, dass der Beitrag ziemliche Schwarzmalerei betreibt...
Ja es gibt ein paar Punkte, die schwammig formuliert sind... Das ist in Europa und Deutschland ja mittlerweile Standard...
Aber schon zu beschreien, dass das Internet in seiner jetzigen Form zerfetzt wird?

Im Beitrag wird zu spät drauf hingewiesen, dass noch nichts in trockenen Tüchern ist und das alles nur Szenarien sind, die sich irgendein Pessimist ausgedacht hat...
Auch Journalismus sollte neutral bleiben, nicht nur das Netz!
 
@Gorerotic
Mir persönlich ist es ehrlich ziemlich egal, wer hier im Forum zustimmt und wer nicht. Nur ich muss dagegen meine Stimme erheben, wenn da paar selbsternannte "Experten" gegen jede Bevorzugung sind. Und nein, Online Gaming und Streaming sind sicherlich keine Spezialdienste. Aber vermutlich andere sicherheitsrelevante Dienste, die nicht in der Forcierung um Menschenleben inne haben(Achtung emotional!!!), welche ich genannt habe. Viele haben Interessen, von Providern, zu Polizei, Sicherheitsfirmen, Verteidigungsministerium, Hardwarehersteller, Kontrollorganisationen hin zu anderen Personen, die es möglicherweise aktuell noch nicht gibt. Das in Worte zu fassen, ist leichter gesagt als getan. Man sieht es schon.
Ich denke, darum haben auch einige selbsternannten Experten diese Anti Haltung. Was mich wiederum erstaunt, da trotz allem wir sehr sozial ausgerichtet sind, aber das scheint diesen Leuten nicht zu interessieren und wollen lieber für die Masse sprechen.
 
Herr Frischholz, Danke für Ihre Berichterstattung :)
 
Auch wenn ich mich hier damit unbeliebt mache, aber ich halte alle der Punkte äußerst sinnvoll. Die Grundaussage, dass Provider keine Dienste blockieren dürfen oder dafür Extragebühren einheben dürfen (z.B. Skype und Whatsapp als Sprache und SMS zählen). ist ja bestätigt worden.
Dass es die Möglichkeit gibt Premiumdienste höher zu priorisieren ist ja auch mehr als sinnvoll. Ich denke hier vorallem an VoIP als echten Telefonersatz oder echtzeitkritische Systeme, die eben nicht unterbrochen werden dürfen.
Auch dass spezielle Dienste nicht an das Datenvolumen angerechnet werden sollen macht Sinn. Wenn ein Kabelnetzbetreiber die Videoserver für IPTV im eigenen Netz hostet, dann kostet das ja so gut wie nichts, während dieselbe Anwendung von einem US Server extrem teuer wird, wenn entsprechende Bandbreiten angemietet werden müssen. Wenn Google z.B. freiwillig das Datenkontingent seiner Nutzer bezahlen will, damit diese Youtube frei empfangen können (z.B. auch am Handy ohne Flat), dann ist da auch absolut nichts dagegen zu sagen.

Das eigentliche Grundproblem ist völlig unabhängig von der Netzneutralität und zwar, dass versprochene Bandbreiten der Provider flächendeckend nicht eingehalten werden. Hierfür braucht es neue gesetzliche Regelungen. Wenn auf Unterschreitung der Bandbreite dieselbe Strafe kommen würde wie wenn 500ml Milchflaschen im Handel als 1 Liter verkauft werden, dann muss man sich um Netzneutralität auch keine Sorgen mehr machen.
 
andr_gin schrieb:
Auch wenn ich mich hier damit unbeliebt mache, aber ich halte alle der Punkte äußerst sinnvoll. Die Grundaussage, dass Provider keine Dienste blockieren dürfen oder dafür Extragebühren einheben dürfen (z.B. Skype und Whatsapp als Sprache und SMS zählen). ist ja bestätigt worden.
Dass es die Möglichkeit gibt Premiumdienste höher zu priorisieren ist ja auch mehr als sinnvoll. Ich denke hier vorallem an VoIP als echten Telefonersatz oder echtzeitkritische Systeme, die eben nicht unterbrochen werden dürfen.
Auch dass spezielle Dienste nicht an das Datenvolumen angerechnet werden sollen macht Sinn. Wenn ein Kabelnetzbetreiber die Videoserver für IPTV im eigenen Netz hostet, dann kostet das ja so gut wie nichts, während dieselbe Anwendung von einem US Server extrem teuer wird, wenn entsprechende Bandbreiten angemietet werden müssen.

Das Problem ist zum einen wieder das Missbrauchspotenzial. Da wird dann wieder alles als Premiumservice deklariert und schwubs. Genauso die Wettbewerbsverzerrung wenn eigene Dienste nicht ans Datenvolumen angerechnet werden. Ein Neueinsteiger hat da einfach das Nachsehen und die Telekom mal wieder ein Quasi-Monopol auf alles was sie Anfangen wollen (und natürlich wieder mal vom Staat schön finanziert).
Und der Unterschied zwischen einem Service der von lokalen Server gehostet wird und einem der in den USA gehostet wird ist vom Traffic her pro User bei ein paar Euro im Jahr. Das wird durch deine monatlichen Zahlungen mehr als abgedeckt. Von extrem teuer kann da keine Rede sein.

andr_gin schrieb:
Wenn Google z.B. freiwillig das Datenkontingent seiner Nutzer bezahlen will, damit diese Youtube frei empfangen können (z.B. auch am Handy ohne Flat), dann ist da auch absolut nichts dagegen zu sagen.
Doch, weil dieses Kontingent schon von mir bezahlt wurde. Die Provider sollen gefälligst nur 1x pro erbrachter Leistung die Hand aufhalten.
 
estros schrieb:
Haben Sie Pech gehabt, ich werde jedenfalls für die Spezialdienste kämpfen, sodass Anrufe, GPS Positionen und Notrufsysteme bevorzugt werden. Da können die Netzpolitik-NICHT-Experten noch so viel weinen..
Die von dir erwähnten Beispiele bilden nicht mal eine Promille einer Promille des Traffics und niedrige Latenzen sind zwar immer schön, aber auch da nicht notwendig. Natürlich sind Notrufe eine moralische "high priority", aber technisch betrachtet ist dies als Spezialdienst einfach nicht notwendig - der Provider hätte da auch keinen vernünftig begründbares Argument, was einen höheren Angebotspreis rechtfertigen würde. Das einzige was da wichtig ist, wäre ein flächendeckender Netzausbau - aber das ist eine andere Baustelle.

Deine Argumente mögen zwar moralisch vernünftig klingen, sie haben jedoch nichts zu tun, um was es bei der Netzneutralität eigentlich geht. Insofern ist dein "Experten-Bashing" eher ein Eigentor. Es sei denn du bist CDU-Wähler und schreibst das absichtlich :evillol:

Und zum Thema "echtzeitkritisches Netz": Bei uns hängen Geräte in Millionenhöhe an einem vom Rest getrennten Stromnetz des Stromanbieters, der Stromausfall letzten Monat hat trotzdem Schäden in 5-stelliger Höhe nach sich gezogen... "high priority" am Arsch :/

Also wenn wir in dir Zukunft uns alle automatisch von unseren Autos herumfahren lassen und die Sicherheit des Systems in irgendeiner Weise von der Netzqualität abhängig ist, dann hat die Entwicklung komplett versagt.

Es mag zwar sein, dass in der Zukunft notwendig wird, dass bestimmte Dienste wirklich eine höhere Priorität bekommen sollten, aber in der jetztigen Form dient das nur der Profitmaximierung, da zuviel Macht bei den Providern liegt.
 
estros schrieb:
Haben Sie Pech gehabt, ich werde jedenfalls für die Spezialdienste kämpfen, sodass Anrufe, GPS Positionen und Notrufsysteme bevorzugt werden.
Anrufe = Spezialdienste? Einfach nicht als IP Telefon nutzen und gut ist.
GPS Position über das Internet? Ähm, läuft nicht darüber sonder über GPS Satelliten Signale, also irrelevant bei diesem Thema.
Notrufsysteme? Sind auch unabhängig davon. Aber wichtig ist nur geschrien zu haben.

estros schrieb:
Ich denke, darum haben auch einige selbsternannten Experten diese Anti Haltung. Was mich wiederum erstaunt, da trotz allem wir sehr sozial ausgerichtet sind, aber das scheint diesen Leuten nicht zu interessieren und wollen lieber für die Masse sprechen.

Tja, offensichtlich hast Dich verstanden um was es geht. Es ist absolut sozial für die Netzneutralität zu sein, da Spezialdienste für den Kleinen Mann nicht finanzierbar sein wird. Es geht darum, daß der reiche Bonze nicht besser dasteht als der Hartz IV Empfänger.
Aber wie man oben bei Deinen Spezialdiensten schon erkennen kann, weißt Du nicht einmal was Spezialdienste sind. Deine zählen nämlich gar nicht dazu.
 
@Forum-Fraggle
Süß, wie du versuchst, für alles eine Ausrede zu finden. Alles Gesammelte wird leider über das Internet weitergeleitet. Oder du musst konkreter werden. Erhelle uns.😘
 
Wir haben doch schon in so vielen Punkten "Zweiklassengesellschaften" das wird auch hier kommen ... Geld regiert die Welt und ihr könnt absolut nix dagegen tun! Da kann man in Foren soviel Palavern wie man möchte. Oder habt ihr die Eier wirklich mit allen Konzequenzen aufzustehen? Wohl eher nicht!

Wie man Änderungen von unten durchzieht lehren die Geschichstbücher ... Foren kommen darin nicht vor!
Der deutsche Michel wurde genetisch schon so konditioniert das er das nicht mehr gebacken kriegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
MR2007 schrieb:
Deine Argumente mögen zwar moralisch vernünftig klingen, sie haben jedoch nichts zu tun, um was es bei der Netzneutralität eigentlich geht.

^This.

Lastenverteilung und Prioritätssteuerung ist schon heute ein fester Teil von Internet-Protokollen. Irgendwelche zusätzlichen Überholspuren kann man technisch nicht wirklich begründen. Computernetze versuchen von Haus aus Daten möglichst schnell von A nach B zu bringen, so schnell es die Hardware zulässt.
Kabel und Router werden nicht magisch schneller, weil man ihnen irgendwie Geld zusteckt (sind halt besser als Menschen :D).
Man kann den Anschluss künstlich drosseln, damit Datenströme, welche mit der eigentlich möglichen Datenrate laufen, schneller aussehen. Aber so werden "kritische Daten" (wobei das ein Provider nicht wirklich einschätzen kann) nicht zuverlässiger oder schneller. Das macht das Internet schon von Haus aus richtig.
Den Providern geht es bei der Netzneutralität um wirtschaftliche und politisch Dinge, nicht um technische.
 
estros schrieb:
@Forum-Fraggle
Süß, wie du versuchst, für alles eine Ausrede zu finden. Alles Gesammelte wird leider über das Internet weitergeleitet. Oder du musst konkreter werden. Erhelle uns.😘

Wenn du wirklich meinst dein GPS wird "über das Internet weitergeleitet." dann hast du dich grade völlig disqualifiziert.
Und ja Sprache, ob Notruf oder normal, werden über kurz oder lang via Internet weitergeleitet, aber du hast immer noch nicht verstanden wie winzig klein und damit unbedeutend diese Datenanwendung ist. Zur Info: Sprache braucht 8 kBit/s unkomprimiert in Telefonqualität. Das ist so ähnlich wie SMS: ein Abfallprodukt welches sich Provider aber unrechtmäßig vergolden lassen.
Du hast grade sehr gut hier gezeigt daß du keinerlei Qualifikation hast bei diesem Thema auch nur irgendeine Position zu beziehen. Sei froh daß wir in Deutschland allgemeines Wahlrecht haben.
 
@HominiLupus
Es ist irrelevant welche Größe Datenmengen haben. Die persönlichen Anfeindungen werde ich jetzt mal gekonnt ignorieren.;)
 
Nein die Datenmengen sind eben nicht irrelevant. Wieder ein Irrtum wo du keine Ahnung hast wovon du schreibst.
 
Und ob es egal ist, über welche Mengen wir beim telefonieren reden, da geht es um Jitter und Latenzen... Ich persönlich hab was dagegen, dass ich mein Gegenüber aufgrund von hohen Latenzen erst 5 sekunden später reden höre, oder er abgehackt ankommt, weil Jitter die Pakete shreddern...

Manche Leute sollten selbst erstmal ein paar IT-Grundlagen lernen, bevor sie andere ankacken.
Aber heute darf sich jeder IT-Fachmann, Bundestrainer oder sonst was nennen, solange er im Internet ist, gilt ja eh "Der Lauteste hat am meisten Recht"
 
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