Ökobanken sinnvoll?

Stahlbolzen

Lt. Junior Grade
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Moin Community,
da ich von einem Freund gehört habe, dass er zu einer so.gen. Ökobank wechseln möchte, weil er lediglich in transparente Finanzprodukte investieren will, bin ich ins Grübeln gekommen.. Es ist schon ein moralisches Dilemma, ob man den Gewinn maximieren, dafür aber in Kauf nehmen möchte, mit seinem Geld Vorgänge zu finanzieren, denen man in der Regel absolut abgeneigt ist. Wie sieht es überhaupt mit den Zinsen von den Fonds aus, die mutmaßlich so stark gefiltert werden? Lohnen sie sich rein kaufmännisch gesehen überhaupt? Oder erübrigen sich solche und ähnliche Fragen, weil diese Art von Banken letztendlich doch nicht so sauber ist?

Interessant wäre es, die Meinung von Leuten zu hören, die Erfahrung damit haben.

//SB
 
Schau dir doch einfach die Angebote bei der GLS Bank an - wenn dir die Zinsen dort reichen, dann kannst du da auch ein Konto eröffnen.
Ich behaupte jetzt mal ganz streng - dein jetziges Anlageverhalten holt auch nicht das Optimum an Rendite heraus, somit darfst du gerne wechseln. ;)
 
Richtig, noch hole ich nicht die optimalen Rendite raus. Aber das liegt weniger daran dass ich dafür zum Berater der nächstbesten Bank bzw. Makler laufen würde, sondern vielmehr daran, dass ich noch relativ jung bin ;) und mich vorher informieren möchte!
Bei deinem Tonfall nehme ich an, dass du dich der Illusion hingibt, die maximalen Rendite zu erzielen? ;)

//SB
 
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Naja sinnvoll? Jetzt müsstest du zuerst definieren, was für dich der Sinn dahinter ist. Wäre es die maximale Rendite, dann wäre so eine Bank natürlich überhaupt nicht sinnvoll - allerdings dann auch die meisten deutschen Banken nicht - höchstens die großen Privaten.
Maximale Rendite macht man, wenn man sich ums Gewissen nicht kümmert. USA Mutuals wäre da ein Beispiel, die investieren in alles, was "schlecht ist" Alkohol, Tabak, Waffen uvm.
Ansonsten kann man halt Mittelwege einschlagen und nur bestimmte Dinge ausschließen (Waffen, Drogen, Nahrungsmittelspekulationen usw.) Machen mittlerweile auch viele normale Banken. Diese Entscheidung musst du selber treffen.

Ich habe mich selber mit den Ehtikbanken, die noch viel weiter gehen, (ich schließe die Kirchenbanken mal mit ein) beschäfitgt und laut Ihren Nachhaltigkeitsberichten halten Sie sich strikt an Ihre Regeln.
Du musst dir dann halt eine aussuchen. Es gibt auch gute und gewissenhafte Sparkassen und Volksbanken.

Falls du etwas gegen Religionen hast, möchte ich nur anmerken, dass die GLS Bank stark anthroposophisch, reformpädagogisch und an Waldorfschulen sowie Demeterbewegungen ausgerichtet ist - muss man wissen und dann selber entscheiden.
http://www.bankwechsel-jetzt.de/
 
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@ SB

Mein Tonfall sollte ganz klar zeigen, dass du auch jetzt auch nicht nach dem Kriterium "maximale Rendite" anlegst, warum also dieses neue Kriterium als Auflage machen wenn du zu einer "Ökobank" möchtest? Passt irgendwie nicht zusammen. ;)
 
Wer eine vernünftige Rendite will, muss sich selbst um sene Geldanlage kümmern, denn die Kosten sind sehr wichtig und fressen bei den aktuellen Renditen einen hohen Teil davon auf. Die meisten Fonds sind teuer, ETF sind daher die besten Wahl, weil diese mit geringen Kosten verbunden sind und man damit auch mit recht wenig Geld seine Anlage breit treuen kann.

Von den ganzen Angeboten die die Bankverkäufer ihren Kunden anzudrehen versuchen, halte ich nichts. Ich investieren ganz konservativ in Akien:
 
@killy:
Ich setze maximale Rendite nicht als Bedingung voraus. Nur möchte ich nicht zusehen, wie mein Geld weniger wird. Oder widersprechen sich "saubere" Fonds und "Profit" grundsätzlich?
 
Mir geht es darum, dass du dich in Richtung "Ökobank" orientierst. Als Kriterium nennst du aber die evtl. geringere Rendite die die dortigen Anlagen abwerfen. Bisher - davon gehe ich fest aus - hast du doch auch nicht deine Anlageentscheidungen nach dem Kriterium "Rendite" getroffen - warum also jetzt?

Und nein, natürlich kann man auch mit "sauberen" Fonds Geld verdienen. Teilweise sogar mehr als im konventionellen Vergleich. (weil keine Ressourcen verbraucht werden oder die Ressourcen schonender eingesetzt werden)
Wichtig im Bereich aktiv gemanagter Fonds ist z.B. dass dort auch eine High-Watermark integriert ist ...
 
Kausu schrieb:
Naja sinnvoll? Jetzt müsstest du zuerst definieren, was für dich der Sinn dahinter ist. Wäre es die maximale Rendite, dann wäre so eine Bank natürlich überhaupt nicht sinnvoll - allerdings dann auch die meisten deutschen Banken nicht

Absolut richtig. Rendite ist immer auch ein Ausdruck von Risiko, insofern kannst du nur für dich selbst beantworten was für dich sinnvoll ist. In einem Marktumfeld gibt es die Konstruktion aus hoher Rendite und nahe 0 Risiko nicht, wenn dir jemand so etwas erzählen will kannst du ihn direkt auslachen. Wenn du darüber hinaus noch Gedanken in Richtung Nachhaltigkeit/Öko anstellst wird deine Rendite immer gegen 0 gehen, allenfalls dein Gewissen kannst du beruhigen.

Ich habe mich selber mit den Ehtikbanken, die noch viel weiter gehen, (ich schließe die Kirchenbanken mal mit ein
Hehe, die Kirchen und Ethik, dass geht ja schon seid Jahrhunderten Hand in Hand. ;)
 
Na ja, definiere Ökobank? Es ist immer eine Frage dessen, was du erwartest. Soll die Bank gute Zinsen für dein Tagesgeldkonto ausspucken, soll es möglichst wenig geringe laufende Kosten aufweisen oder soll es geringe Kosten beim Überweisen und Co. geben? Je nachdem, sind die Anbieter halt ganz unterschiedlich aufgestellt.
 
Ich denke des Wort "Ökobank" ist klar genug, oder? Damit meine ich Banken, die 100% transparente Finanzprodukte anbieten und diese auch filtert. Sprich keine Investition in Drogen, Rüstungsindustrie etc. pp.
Meine Erwartungen wären beispielsweise Rendite, die hoch genug sind, alsdass ein Inflationsschutz gewährt ist.
 
Einen Inflationsschutz?
Den hast du in den momentanen Zeiten nicht.
Du kannst deine Geldentwertung höchstens im Gegensatz zu anderen Produkten etwas mehr oder weniger abdämpfen.

Die Renditen sind momentan alle durchwegs auf einen ähnlich niedrigen Niveau, deshalb finde ich jetzt den richtigen Zeitpunkt zu einer "Ökobank" zu wechseln.
 
@ Himbeerdone

Inflationsschutz ist immer möglich! Es gibt immer Produkte die sich besser als die Inflation verzinsen - man muss sich halt regelmäßig informieren und auch bereit sein Risiken einzugehen.

Renditereihe des verlinkten Fonds des GLS Bank:
2005: 28%
2006: 19%
2007: 6%
2008: -48%
2009: 24%
2010: 12%
2011: -10%
2012: 20%
2013: 17%
2014: 12%

Nur so zur Info ... ;)
 
Himbeerdone schrieb:
Einen Inflationsschutz?
Den hast du in den momentanen Zeiten nicht.
Du kannst deine Geldentwertung höchstens im Gegensatz zu anderen Produkten etwas mehr oder weniger abdämpfen.

Die Renditen sind momentan alle durchwegs auf einen ähnlich niedrigen Niveau, deshalb finde ich jetzt den richtigen Zeitpunkt zu einer "Ökobank" zu wechseln.

Abgesehen von killys Beispiel, gibt´s da noch einige andere Exemplare. Siehe Union Global von der Volksbank oder Carmignac Investissement, die liegen schon seit vielen vielen Jahren weit über der Inflation (zweistellig).

OT: Nehmen wir an, als Student verdient man nebenbei gar nicht so übel. Kann man dann beispielsweise einfach so zur Volksbank spazieren und sagen, man möchte in den Fond Union Global Anteil X der monatlichen Einkünfte investieren? Ab wann lohnt es sich angesichts der Gebühren für's Fondmanagement? Oder geht das auch direkt, ohne "Vermittler"?
 
Vergiss Finanzprodukte, das ist alles irgendwo zwischen Abzocke, Etikettenschwindel und Verlustgeschäft für den Anleger angesiedelt. Willst Du wirklich Transprenz und langfristige Rendite, dann beschäftige Dich selbst mit Deinen Finanzen und investieren direkt in Aktien, da hast Du geringe Kosten (mit dem richtigen Depottyp), bestmögliche Transparenz (man muss halt die Geschäftsberichte lesen um zu wissen was die Firmen machen) und langfirstig die besten Renditeaussichten. Klar ist, dass man breit streuen muss, sich also nie in eine einzelne Aktie verlieben darf und es auch mal nach unten geht, wie Moment gerade, aber das sind eben die Einstiegschancen.

„Seid gierig, wenn andere ängstlich sind, und seid ängstlich, wenn andere gierig sind“ Warren Buffett
 
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@ Spaceboy

Mein Beispiel diente ja nur dazu, um zu zeigen dass auch Öko- oder nachhaltige Banken ebenfalls Produkte mit guter Rendite anbieten.

Ich kann Holt soweit zustimmen, dass es wichtig ist sich selbst immer wieder mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Ob die Anlageentscheidungen die richtigen sind, wo man investieren sollte etc.

Zu deiner Frage:
-> einen Sparplan würde ich in ETFs investieren, da hast du die geringsten Kaufgebühren und keine Fondsgebühren für das Management
-> bei größeren Beträgen investiere ich immer lieber direkt in Aktien, ist einfach risikoärmer als jeder Fonds ... ;)

Zum Kauf brauchst du ein Depot-Konto.
 
Auch ETF haben jährliche Verwaltungsgebühren, aber die sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds weitaus geringer, obwohl die aktiv gemanagten Fonds nur selten ihren Vergleichsindex langfristig schlagen, was eben auch an ganze Kosten liegt. Kosten fressen Rendite und wenn ich nur 5% Rendite im Jahr einfahre, dann macht es eben eine riesigen Unterschied ob die Kosten 3% pro Jahr sind oder nur 0,5%.

Ob Aktien risikoärmer als Fonds sind, hängt von der Streuung ab, sie sind es in sofern, dass man sich besser informieren und auch gezielter reagieren kann. Generell kann ich nur empfehlen möglichst nur Geldanlagen zu wählen, die an der Börse gehandelt werden und die Finger von allen Beiteilgungen, Genussscheinen und Inhaberschuldverschreibungen zu lassen, die am grauen Kapitalmarkt so angeboten werden, denn da weiß man nie was diese nun wirklich gerade wert ist und meist kommt weniger raus als anfangs vollmundig versprochen wird. Siehe auch hier zu den Windparks, da steht als Fazit, dass die Hälfte der Anleger froh sein können, wenn sie nach 20 Jahren ihr Kommanditkapital zurückbekommen haben. Unter dem Ökolabel lassen sich Anlagen die eigentlich wenig rentabel sind offenbar immer noch am Besten verkaufen.
 
Für ausreichend Streuung mit Einzelaktien muss aber erstmal genügend Kapital vorhanden sein - mMn braucht man unter 50-60k nicht anfangen selbst mit Aktien herumzuhantieren.
 
Also ich hab angefangen mit 500€ in Aktien je Einzelwert zu investieren. Man baut sich ja sein Portfolio nach und nach auf und kauft es nicht auf einen Schlag. (ich spar mir aber auch Fonds, ETFs etc.)
 
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