Schule will von uns Eltern kosten für Klopapier und Kopierpapier

Reaper75

Lt. Commander
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Hallo.

Ich habe eine Frage.

Die Realschule meiner Tochter hat uns ein Schreiben geschickt, wo die für das gesamte Schuljahr 10,-Euro von uns für Klopapier und Kopierpapier haben wollen.
Damit bin ich aber nicht einverstanden, und das habe ich meine Tochter auch mitgeteilt, daß Sie das exakt so an ihre Klassenlehrerin mitteilen soll. Jetzt hat Sie mich heute angerufen und wollte telefonisch die Bestätigung, das wir das Geld unsere Tochter mitgeben.

Daraufhin habe ich ihr gesagt, nein, ich gebe das Geld nicht, da es nicht die Aufgabe der Eltern ist für Kopierpapier und Klopapier zu sorgen. Dann hat sich die Klassenlehrerin am Telefon verraten und dann kam raus, das von diesem Geld die Putzfrau bezahlt werden soll. Als ich Sie drauf hingewiesen haben, das diese Kosten nicht auf die Eltern abgewältzt werden können, wurde sie richtig pampig am Telefon. Sie will jetzt unbedingt ein Treffen mit uns und der Rektorin.

Ich meine die Stadt bezahlt genug Geld für jeden Schüler (habs eben bei Focus gelesen das es ca. 6000,-Euro jährlich sind) und dann sowas, finde ich einfach nur unverschämt. Es geht mir nicht um die höhe der Summe an sich, sondern um das Prinzip. Findet ihr das OK?
 
Fakt is halt viele Kommunen sind pleite und haben nicht annähenrd genug Geld für Instandhaltung Reperaturen usw.

Wies rechtlich aussieht ka.
Bei uns gabs damals immer "Kopierabgaben".
Normal sollte sowas aber im Elternbeirat oder wie sich das nennt besprochen werden.
Bei uns gabs mal sowas das gesagt wurde um Kosten zu senken sollte es n "Papierkorb-Dienst" geben.
Es wurden also pro Klasse abwechselnd Schüler eingeteilt, die im Klassenraum den Müll weggebracht haben.
So jesehn biste halt nur einer von vielen Eltern und wenn die Mehrheit meint man möchte das nicht selber bzw von den Kindern machen lassen - oder über Mehrzahlung an die Putze abgeben mußt du Dich wohl fügen, oder das Kind auf ner anderen Schule anmelden.

Ich würd mich also erkundigen wie und auf welcher Grundlage wer das entschieden hat.
 
http://www.derwesten.de/staedte/nac...eld-in-schulen-ist-unzulaessig-id6506298.html

Sieht eher schlecht aus für eine obligatorische Toilettenabgabe bzw. könnte ich mir vorstellen, dass es - wenn jemand den Weg beschreiten möchte - höchstrichterlich nicht genehmigt wird. Da Bildung Ländersache ist, muss das wohl jedes Bundesland für sich entscheiden und manche Kommunen sind eher klamm bei Kasse, so dass dort die Idee sicher aufgekommen sein dürfte.
 
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Reaper75 schrieb:
Ich meine die Stadt bezahlt genug Geld für jeden Schüler (habs eben bei Focus gelesen das es ca. 6000,-Euro jährlich sind) und dann sowas, finde ich einfach nur unverschämt

Die 6000 Euro pro Jahr (kommt übrigens auf die Schulform an, Gymnasiuen und Realschulen sind wegen der relativ großen Klassenstärken eher günstiger, Schulformen mit einer günstigeren Schüler-Lehrer-Relation, z.B. Gesamtschulen und Förderschulen, eher teurer) sind die durchschnittlichen Gesamtkosten. Den größeren Teil davon machen die Personalkosten für die Lehrkräfte aus (die zahlt aber das Bundesland, nicht die Kommune!), der Rest sind die Sachkosten, wovon hiervon wiederum der Großteil die Kosten für die Gebäude und nicht-pädagogisches Personal sind (zahlt die Kommune, z.B. die Stadt: Herstellungskosten des Gebäudes auf die Nutzungsdauer verteilt, Reperaturen, technische Geräte, Betriebskosten wie Heizung, Strom, Wasser usw., Reinigung, Hausmeister, Sekretariat).

Kurz: Die Mittel, welche die Schule direkt von der Kommune (Stadt) erhält, um "Kleinkram" wie Kopien, Toilettenpapier, Lehrmittel usw. anzuschaffen, sind KLEINSTBETRÄGE. Pro Schüler sind das schätzungsweise zweistellige Euro-Beträge pro Jahr. Und wenn die Kommune pleite ist (oder nahe dran), dann wird gerne bei den Schulen zuerst gespart (denn: Schüler dürfen ja i.d.R. nicht wählen). Es ist durchaus realistisch, dass die Schule zuwenig Geld hat, um ausreichend Toilettenpapier oder Kopien zu bezahlen. So läuft das eben in der "Bildungsrepublik Deutschland": Man redet gern darüber, zahlen will aber keiner (Deutschland gibt gemessen am OECD-Durchschnitt unterdurchschnittlich viel Geld für Bildung aus. Das hat übrigens die OECD selber festgestellt).

Gruß,
CTN
 
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Also wenn man mich vorher schon belügen würde, würde ich einem Treffen zustimmen und dann die Lehrerin zusammenfalten, was sie sich erlaubt. Jetzt gehts nämlich gar nicht mehr um die 10€ für Kopiergeld und Toilettenpapier, sondern eine Arbeitskraft. Also scheint der Zettel, auf dem eben jene Kopier- und Toilettenpapier-Abgabe steht, eine Täuschung zu sein. (nicht das man darauf pochen könnte, aber das Geld sollte doch dafür genutzt werden, wofür bezahlt wird oder? Sonst könnten die auch sagen: 50€ und mit dem restlichen Geld wird der Springbrunnen betrieben)
 
Übrigens: Der richtige Ansprechpartner für solche "Beschwerden" ist die Schulleitung. Die Lehrerin wird sich die Aufforderung zur Zahlung nicht selbst ausgedacht haben, sondern dies auf Anordnung der Schulleitung machen.

Aufgabe des Schulleiters wäre es dann im Anschluss, sich an die Kommune zu wenden und mehr Geld einzufordern.

Die Lehrerin hat auf die Finanzierung der Ausgaben für die Schule keinen Einfluss! Das ist in etwa so, als ob du einen beliebigen Lokführer für die Milliarden-Verschwendung für Stuttgart 21 verantwortlich machen würdest.

Gruß,
CTN
 
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Auweia. Hoffentlich macht sich da kein Schüler aus Geldnot in die Hose. Das ist schon ein echtes Armutszeugnis.

Ansonsten könnte man als zusätzliche Lernmotivation ab einem gewissen Notendurchschnitt auf die Toilettenabgabe verzichten, so dass etwa bei 2,5 das kleine und ab 2,0 das große Geschäft frei sind... :D

Ist es ein öffentlicher oder privater Schulträger?
 
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Ich frag mich, warum soetwas immer hinten rum gehen muss. Warum sagt die Schule nicht einfach offen "Uns fehlt Geld". Und dann lassen sich solche Sachen auch meist durch ein Sponsoring lösen. Kleine Firmen aus der Umgebung können ein bisschen Werbung machen und zahlen dafür einen kleinen Beitrag, von dem wiederum Beschaffungen getätigt werden können. Dafür muss man nicht direkt an die Eltern herantreten, was aber einfacher ist. Braucht man ja nur die Kids informieren und die Hand aufhalten. Manche sind halt flexibel, kreativ in der Problemlösung und andere einfach nur unfähig und wundern sich dann, wenn Gegenwind kommt.
 
Reepo schrieb:
Ich frag mich, warum soetwas immer hinten rum gehen muss. Warum sagt die Schule nicht einfach offen "Uns fehlt Geld".

Ganz einfach: Ein Schulleiter, der sich so offen gegen die seine Schule finanzierende Kommune stellt, hat von dieser in Zukunft erst Recht wenig zu erwarten: So läuft Realpolitik!

Gruß,
CTN
 
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Und dann lassen sich solche Sachen auch meist durch ein Sponsoring lösen.
Yeah Werbeaufdruck auf dem Klopapier :D

Is denke ich nicht sehr PR-trächtig.

Sonst fragt nachher noch einer -"Und wer hat die Sch**** gesponsort?! :evillol:
 
ich musste damals in Bayern auch 10 oder 15€ kopiergeld bezahlen.
Da regte es mich mehr auf, wenn es am Anfang vom Schuljahr hieß, man muss sich dieses und jenes Fachbuch Kaufen und hat dann das ganze Jahr nur 2x reingeschaut.

Zahls, es ist den Stress nicht Wert.
 
Reaper75 schrieb:
Findet ihr das OK?
Nein, es ist nicht ok aber ganz ehrlich, wegen 10€ ein Faß aufzumachen ist reine Prinzipienreiterei die weder Dir, noch Deiner Tochter, noch der Schule in irgendeiner Weise weiter hilft.
Die Schule wird das Geld für die Putzfrau nicht haben und da man die Klos ja nicht so lassen kann wie Kinder sie verlassen bliebe als Alternative ja nur noch das die Kinder/Eltern reihum freiwilligen Toilettendienst machen. In meinem alten Gym haben sie es richtig elegant gelöst, es gibt die normalen umsonst Toiletten wo sehr selten geputzt wird und es gibt ein Bezahl Klo, wo dauernd durchgewischt wird. Rate mal wo fast alle anstehen?
 
Es ist aber auch ungünstig auf ein Schreiben der Schule damit zu reagieren, dass man der Tochter mündlich aufträgt der Klassenlehrerin zu sagen, dass man nicht bezahlen wird/möchte.
Erstens hat die Lehrerin da nur bedingt etwas mit zu tun und zweitens hätte ich da zuerst einmal das Gespräch mit der Schulleitung gesucht. Telefonisch um den Sachverhalt nochmal klären zu lassen und dann schriftlich um auch etwas in der Hand zu halten, wenn man zu keinem Konsens kommen sollte.
 
Ich hab noch mal drüber nachgedacht, informier doch einfach das zuständige Schulamt oder Regierungspräsidium. Dann dürfte es mit der Toilettengebühr ganz schnell vorbei sein...
 
Lionel Hutz schrieb:
Dann dürfte es mit der Toilettengebühr ganz schnell vorbei sein...
Lies das Ausgangsposting. Es ist keine Toilettengebühr. Die Kommune zahlt offensichtlich der Schule zu wenig Geld, um genung ToilettenPAPIER zu kaufen. Alternativ könnten die Schüler ja eigenes von zuhause mitbringen, wenn es mal wieder alle ist.

Und der Kostenträger für die sachliche Ausstattung ist die Kommune, nicht das Bundesland. Deshalb wenn überhaupt die Politiker vor Ort ansprechen, nicht irgendwelche Landesbeamte, die gar keinen Einfluss auf diese Mittelzuweiseung haben.

Gruß,
CTN
 
Wärs rein für Kopierpapier gewesen hätte ich gesagt, keine Chance, das zahlst du. Bei Toilettenpapier schaut die Sache wieder ganz anders aus
 
So ist das halt, wenn Bildung nicht so wichtig ist wie andere Sachen. Man könnte ja die Überschüsse aus den GEZ-Geldern für die Schulen benutzen :)

Ja man kann sich auch noch weiter aufregen, was meint ihr wie schlecht KITAs ohne private Spenden laufen würden?

Btw. "musste" ich früher auch Kopiergeld zahlen.
 
Mustis schrieb:
Deinen eigenen Tipp solltest du aber auch beherzigen. Steht recht deutlich da, das es nur ein vorgeschobener Grund war.
Das hängt doch alles miteinander zusammen! Die Schule bekommt offensichtlich zu wenig Geld von der Kommune, so dass es für Toilettenpapier, Kopierpapier, Reinigung und was da sonst noch dazugehört reicht. Was soll die Schule denn deiner Meinung nach streichen?

Und noch einmal für alle: Der richtige Ansprechpartner ist die Kommune (bzw. die Schulleitung, die sich an die Kommune wenden muss, um mehr Geld einzufordern). Denn die Kommune ist für solche Sachen zuständig. Sie hat die Schule ausreichend mit Geld zu versorgen. Die zitierte Klassenlehrerin hat auf diese Finanzzuweisungen überhaupt keinen Einfluss. Die führt nur Anweisungen aus.

Nebenbei: Schon eimal ein Rathaus gesehen, in dem das Toilletenpapier fehlt oder das nicht gereinigt wird? Bei Schulen kommt das öfters vor. Na, fällt was auf?

Gruß.
CTN
 
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