News Telekom-Chef Höttges: Europa muss „besseren Weg“ beim Datenschutz entwickeln

wie geschichtsvergessen kann man denn bitte sein?? ... herr Höttges soll doch bitte mal die geschichte deutschlands zwischen 1933 und 1945 googeln, vlt. hat er einen erhellenden moment, warum datenanalyse mit großer skepsis betrachtet werden sollte.

in amerika ist auch nur für die reichen alles erlaubt, der rest hat genug zu tun um am leben zu bleiben und kann sich freiheiten nicht mehr leisten. aber immer wieder schön, wie unsere reichen den möglichkeiten der amerikanern nacheifern.
 
ja, und was heisst das jetzt???
von welchen daten redet er konkret, nach welchen aspekten sollen diese ausgewertet werden und wie nützt uns das dann wirtschaftlich???


Hierzulande werde das Auswerten von Datenbergen mit großer Skepsis betrachtet

Ja, wenn es um höchstpersönliche Kommunikations- und Wegdaten geht.
Aber spricht er denn genau davon?



Ich habe das Gefühl, dass da eine menge Infos fehlen. Ich habe keine Ahnung, was dieser Mensch da gesagt haben will...
 
Zum Thema Datenschutz in Deutschland gibt es eigentlich ein Stichwort, welches den Irrsinn perfekt zusammenfasst:

Google Streetview

Und zwar nicht nur die rechtliche Seite, sondern auch auf Seiten der Bevölkerung.
 
So müsse es etwa möglich sein, dass Nutzer „der pseudonymisierten Datenauswertung widersprechen können“ – und das ohne allzu viel Bürokratie. „Nur so schaffen wir es, dass wir weder den Datenschutz aufgeben noch auf Datenanalyse verzichten", so Höttges.

Wenn ich der pseudonymisierten Datenauswertung widersprechen kann, muss die Analyse Firma sehr wohl auf Datenanalyse verzichten. Irgendwie widerspricht er sich da?!
 
Wenn ich der pseudonymisierten Datenauswertung widersprechen kann, muss die Analyse Firma sehr wohl auf Datenanalyse verzichten. Irgendwie widerspricht er sich da?!

nö tut er nicht nur hast du es nicht verstanden :D Erstmal ist das alles erlaubt und du kannst widersprechen! Denn das wird der Großteil der Menschen in Deutschland nicht machen weil sie zu bequem/faul sind ... also ein win für die Firmen die die Daten damit auspressen können wie eine reife Zitrone. Und man kann ja sagen das man Datenschutz hat ;p Ist ja nicht unser Fehler wenn der User den nicht nutzt!

Der Datenschutz wird fallen früher oder später weil es keine Lobby mit ausreichenden Geldmittel dafür gibt.

Für Datenschutz muss es genau andersrum sein: Das Datensammeln ist grundsätzlich verboten ( und mit erheblichen Strafen verknüpft ) außer der Anbieter holt sich vorher und zwar explizit ( Ein du nutzt meinen Service damit darf ich ist nicht ) die Erlaubnis!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie können wegen meiner Daten analysieren, bis sie grün und blau werden. Jedoch will ich vorher gefragt werden, ob ich dies will und wie viel ich preisgeben möchte.
Wenn es ein gesittetes Geben und Nehmen ist, ist alles fein. Dass manche sich einfach das Recht rausnehmen, dies zu dürfen und man absolut nichts gegen tun kann, ist mein Problem.
Wer ehrliches mit meinen Daten vor hat, geht so einfach nicht an die Sache ran.
 
Als Telekomchef sind seine Äußerungen verständlich, da hat man neue Geschäftsfelder im Blick, für Privatanwender sind sie nur ein weiterer Hieb gegen vernünftigen Datenschutz. Weil die Amis es vormachen, sollen wir es möglichst nachmachen, nur auf unsere Art, zugunsten unserer Konzerne.

Das Gerede von "hier ist alles verboten, was nicht erlaubt ist", würde ich als neue neoliberale Propaganda bezeichnen. Früher behauptete man noch frech, in den USA gebe es weniger Gesetze (Bürokratie)- was nachweislich nie gestimmt hat. Überblicken kann die ohnehin niemand, noch nicht einmal mit Jurastudium wird man sämtliche Rechtsbereiche vollständig im Kopf haben, in den USA erst recht nicht.
 
Man könnte auch jegliche digitale Kommunikation in Deutschland unter das Postgeheimnis setzen, aber das werden wohl die Lobbyisten verhindern.
 
welchen vorteil hat die daten 'sammelwut' denn für normale menschen?
einzig firmen haben hier einen gewinn davon.

unabhängig davon ist es nur ein frage des 'wann' und nicht eine frage des 'ob', wann das gesammelte in unberechtigte hände gelangt...
 
Ja Herr Höttges, geben sie mir ihre privaten und Unternehmensdaten.
Dann können sie auch den europäischen Weg, wenn nicht sogar den persönlichen ganz genau definieren.

Selbstreflektion ist erleuchtend.
 
Na dann sollten Leute wie Höttges mit gutem Beispiel vorangehen und den Bürgern dieses Landes ihre privaten Daten zur Auswertung vorlegen. Adressdaten, Mail Verkehr, Bewegungsdaten usw. sind alles interessante Dinge, die die Menschen wohl gern über Herrn Höttges wissen möchten.

Wie, Herr Höttges, das ist Privatsache und geht niemanden was an? Na sowas aber auch...
 
Luxuspur schrieb:
...
Für Datenschutz muss es genau andersrum sein: Das Datensammeln ist grundsätzlich verboten ( und mit erheblichen Strafen verknüpft ) außer der Anbieter holt sich vorher und zwar explizit ( Ein du nutzt meinen Service damit darf ich ist nicht ) die Erlaubnis!
Das von dir geforderte Extrem ist genau so schädlich und zudem auch unmöglich um zusetzten, gerade wenn man einen Service den Nutzern anbietet. Da reicht bereits sogar eine einfache Webseite, nur mit Texten.

Ist ein Sammeln grundsätzlich verboten, funktioniert kein Dienst und das erste was wir auf so gut wie jeder Webseite sehen, ist eine Datenschutzerklärung und die "Checkbox" zum Zustimmen und selbst da wäre man schon zu weit gegangen, da man Daten kurzzeitig verarbeiten musste und die Daten so kurz gespeichert wurden.

Beide Extreme sind massiv schädlich, sowohl für die Gesellschaft als auch für einen selbst. Deswegen ist es auch sehr schwer hier zu argumentieren oder zu diskutieren, da leider die Diskussion von vielen auf eben zwei Extreme reduziert wird:

Gar keine Daten, außer man stimmt zu.
So viele Daten wie möglich, außer man stimmt nicht zu.

Ich bin da eher für: So wenig Daten wie möglich, so viele wie nötig. Dazu: Alle Daten die anonymisiert werden können, sollten es auch getan werden.

Gerade aber dieser Mittelweg ist es, auf den sich keine der beiden Fraktionen anscheinend einigen kann. Die Firmen wollen immer mehr Daten als notwendig, während andere überhaupt nichts weiter geben wollen, jedoch jeden Vorteil eines Service/Dienstes nutzen möchten.

Da Firmen also mehr wollen als sie brauchen, kann ich es verstehen, dass viele eben - wie du es forderst - null Daten bekannt geben wollen.
 
"Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten"
Na sowas aber auch ... Hätt ich mir nicht gedacht das dass so ist ... Ich bin ganz überrascht ... [/sarcasm]

Was ist so schlimm daran, wenn man um Erlaubnis fragt?
Wenn ich bei nem Kumpel bin Frage ich auch ob ich etwas zu trinken haben kann oder mir selbst was machen darf ... Auch wenn ich den seit 20 Jahren kenne ... Höflichkeit und Erziehung und so, ne?
 
News schrieb:
So müsse es etwa möglich sein, dass Nutzer „der pseudonymisierten Datenauswertung widersprechen können“ – und das ohne allzu viel Bürokratie.

Oh nein, mein Schnuckelchen! Ganz genau so nicht! Ich fordere ein sogenanntes Opt-In Verfahren, für exhibitionistisch Veranlagte. Jeder, der bereit ist seine Daten zur Verfügung zu stellen, muss dieses explizit zum Ausdruck bringen (Haken setzen, ankreuzen, schriftlich mitteilen - wie auch immer).

Schon jetzt ist das System völlig verlogen. Denn wenn ich meiner Datenverarbeitung widersprechen muss, sammeln diese Unternehmen trotzdem meine Daten. Mit der Begründung, nur so könnten sie meinen Wunsch zur Wahrung der Privatsphäre nachkommen. Das nennt sich dann Opt-Out und die Firmen haben weiterhin meine Daten - und niemand kann sicherstellen, dass sie sich an das BDSG halten.

Denn erfahrungsgemäß, das weiß ich auch von einigen meiner Arbeitgeber, hält sich da überhaupt niemand dran!

Die Deutsche Post Adress ist auch so ein Datensammelmonster. Jeder, der auch nur einen Brief verschickt und als Absender eingetragen ist, wird von diesem Unternehmen erfasst und verkauft. Man kann widersprechen und erhält dann die Empfehlung, sich auf die Robinsonliste setzen zu lassen - welche mittlerweile ebenfalls der Post gehört.
Man merkt, worauf das hinaus läuft?

Ich verlange, ohne wenn und aber, ohne jede Form von Kompromissen, in jedem Fall ein Opt-In Verfahren, bevor auch nur mein Name erfasst werden darf.

Kingfisher OK schrieb:
Wenn ich der pseudonymisierten Datenauswertung widersprechen kann, muss die Analyse Firma sehr wohl auf Datenanalyse verzichten. Irgendwie widerspricht er sich da?!

Nein. Nicht ein Stück. Denn wenn Du widersprichst, bleiben Deine Daten im System - mit Hinweis darauf, dass Du der Datenauswertung widersprochen hast.
Lustig, gelle?

Luxuspur schrieb:
Der Datenschutz wird fallen (...)
Es existiert de facto kein Datenschutz in Deutschland! Dies sind hohle Parolen der Lobby. So ziemlich jedes Unternehmen pfeifft auf die Bestimmungen des BDSG - und zwar folgenfrei.
Und wendet man sich dann an entsprechende Datenschutzbeauftragte, egal welcher Niederlassung, geschieht... rein gar nichts.

Runningduck schrieb:
welchen vorteil hat die daten 'sammelwut' denn für normale menschen?
einzig firmen haben hier einen gewinn davon.

Wieso, kriegst Du ganz dolle personalisierte Werbung! Und wenn sie auswerten, dass Du ganz viele Flat Telefonate führst, werden sie Dir schöne viele Tarife anbieten, wo Du zahlen darfst - und die Flat Angebote verstecken. Damit will man schließlich nur locken - Geld verdient man nicht damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
popelzopf schrieb:
wieso, kriegst du ganz dolle personalisierte werbung! Und wenn sie auswerten, dass du ganz viele flat telefonate führst, werden sie dir schöne viele tarife anbieten, wo du zahlen darfst - und die flat angebote verstecken. Damit will man schließlich nur locken - geld verdient man nicht damit.

die hölle auf erden!!32
 
In Deutschland soll also im Moment viel verboten sein? Das hilft aber auch nicht wirklich, wird doch wie wild rumgeschnüffelt und analysiert, ohne dass die Benutzer eine Chance hätten, das zu verhindern.
 
War es nicht die Telekom, die ständig lamentiert, dass die nichts bei der Internetwirtschaft mitverdienen?
Und jetzt will der Mann plötzlich wieder mehr (europäische) Internetwirtschaft?

In Amerika ist, vereinfacht gesagt, alles erlaubt, was nicht verboten ist.“ Und in Europa ist das Gegenteil der Fall – was nicht erlaubt ist, ist verboten.
Erlaubt ist das Gegenteil von verboten. Das eine ist genau das, was das andere nicht ist. Welches dieser beiden Wörter am Anfang eines Satzes steht, ist völlig unerheblich.

als bloß eine Antireaktion auf alles amerikanische
Geschichte und Erfahrung zeigen, dass "amerikanisch" üblicherweise mit "falsch" gleichzusetzen ist.
Es ergibt sich somit "als bloß eine Antireaktion auf alles Falsche" - wo ist da das Problem?

Doch es „wäre grundfalsch“, sich „komplett gegen jegliche Form von Datenanalyse“ zu sperren.
Jegliche Form von Datenanalyse ist grundfalsch. Es soll also nun grundfalsch sein, sich gegen Grundfalsches zu stellen? Interessante Sichtweise.


Nun, Herr Höttges, das üben wir lieber nochmal. Setzen, 6.
 
Ycon schrieb:
Erlaubt ist das Gegenteil von verboten. Das eine ist genau das, was das andere nicht ist. Welches dieser beiden Wörter am Anfang eines Satzes steht, ist völlig unerheblich.

Im Artikel fehlt glaube ich das kleine Wörtchen "explizit". Nicht, dass ich das Thema verharmlosen will, betrifft ja doch jeden, aber wegen schlechter Ausdrucksweisen(oder nachträglicher Bearbeitung) die Aussagen zu verteufeln bringt auch nicht weiter.


Interessant finde ich aber, dass das ganze von der Telekom kommt. Gehörten die nicht auch zu dem Haufen, die Werbung bereits beim ISP rausfiltern wollten(vmtl mit Whitelist für Zahlende Netzwerke)? Schadet auch nur der Internetwirtschaft.

Aber das Beste daran ist, dass er vom Anschluss verlieren spricht. Ist ja kaum bekannt, dass Deutschland den Anschluss ans Neuland verliert. Unter Anderem weil die Netzbetreiber *hust* Telekom*hust* sparsam mit dem Netzausbau umgehen... Oder Drosselverträge verkaufen... Oder Spezialdienste einführen....
 
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