In Aktien investieren

BridaX

Captain
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Hallo,

ich bin 20 Jahre jung und hätte nicht übel Lust mich mit Aktien auseinander zu setzen.

Vor allem wäre es aber interessant zu wissen, ob sich Aktien überhaupt für gering Verdiener (Ausbildung 600 Netto, dazu ein bisschen Nebenbei (100~200)) lohnen?

Neben einem einfachen Girokonto lege ich bereits immer 10% meines Einkommens in Gold an.
Neben dieser Anlage suche ich eigentlich etwas "flexibleres", mit der Chance auf mögliche Wertsteigerung in naher Zukunft.

Das Risiko auf Verlust ist mir bewusst, aber Spaß an dem Prozess dahinter (Informationssammlung, abpassen des richtigen Moments, an und verkauf...) hätte ich allemal.

10-20% Würde ich dann in Aktien investieren, sprich alle 3 Monate z.B. für 200-400€ Aktien einkaufen und bei Wertsteigerung im hoffentlich richtigen Moment verkaufen. Langfristig (über Jahre) anlegen möchte ich mit Aktien erstmal nicht... wenn es die Situation nicht zulässt okay, aber am liebsten schnell ein- und verkauf.

Ein Depot würde ich dann bei der Sparkasse (SBroker) einrichten.

Das schon einmal zu meinen Vorstellungen. In wie Fern diese in die Realität geholt werden können ist bestimmt eine andere Sache...
 
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Moin :)

Würde mir ein Buch nehmen, das mich in die technischen Fragen einführt, Börse für Dummies ist gar nicht schlecht (liest sich wie eine Anleitung zu einem Computerspiel^^), und ein Buch, das dir bisschen ein Gefühl für typischerweise aufkommende Fragen und Gedanken beim Börsenhandel gibt, etwas von Kostolany zum Beispiel.

Als nächstes der vllt nervige Tipp: Investiere keinesfalls Geld, das du noch anderweitig brauchen könntest. Nicht, weil du damit rechnen musst, dass es einfach so verschwindet - sondern weil es sein kann, dass du je nach persönlichen Umständen dazu gezwungen bist, es zu einem ungünstigen Zeitpunkt/Preis zu verkaufen, weil spontan dringende Ausgaben anstehen, obwohl man den schlechten Preis sonst gewöhnlich aussitzen (oder gar nachkaufen) könnte.

Dann solltest du dir noch klar machen, dass bei jeder Order Gebühren anfallen. Du willst ja "schnell" kaufen und verkaufen; das bedeutet ein hohes Aufkommen an Gebühren (nicht zu vergessen immer zweimal je Aktienpaket!: einmal Kauf und einmal Verkauf). Die musst du von deinem Gewinn abziehen. Kaufst du jetzt Aktien für 200 Euro und verkaufst sie nach einer Steigerung von satten zehn Prozent, hast zwanzig Euro Plus und je nach Broker und Handelsplatz über 20 Euro an Gebühren; ggf auch unter zwanzig Euro (bei den entsprechenden Handelsplätzen nebenbei bemerkt auch wohl etwas schlechtere Kurse..), aber das ist wohl auch nicht das, was du willst: Zehn Prozent Steigerung und dann nur (vllt/wenn überhaupt) zehn Euro Gewinn (musstest immerhin erst mal ganz schön "leiden" dafür^^ es wird nicht immer steigen..).
("Hin und her macht Taschen leer.")

Hast du von denselben Aktien gleich den Gegenwert von 2000 Euro gekauft, sind dieselben zehn Prozent Kurssteigerung bereits 200 Euro, die Gebühren aber bleiben im Wesentlichen gleich - macht hier vllt 180 Euro Gewinn (ab einem gewissen Betrag jedoch an Steuern denken..(bis dahin nen Freistellungsauftrag erwägen); unter Umständen lohnt sich ein ausländischer Broker, der die Steuern nicht automatisch und sofort abführt, so dass man mit dem Kapital noch arbeiten kann, bis man die Steuern selbstständig abführt. auch die Gebühren können günstiger sein; demgegenüber steht aber, dass der Ansprechpartner nun nicht mehr in D sitzt..).

Also wenn es dir nicht allein um den Kick und die erste Erfahrung geht, handle erst mit größerem Kapital, dann bist du auch nur auf geringere Kursgewinne angewiesen. Dh spare wenigstens für ein paar Monate das Geld, das du zur Börse tragen würdest, oder sieh den Anfang als Schnupperei. Während du die ersten Kurse verfolgst, kannst du immerhin eine unfassbare Motivation dafür entwickeln, dich näher mit den Hintergründen zu beschäftigen ;)

Schöne Grüße
Droitteur
 
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Klasse, danke für die Antwort.
Kick und Schnupperei trifft es ganz gut :evillol:

Heute Abend habe ich eh einen Termin bei der Bank, da werde ich mal nachfragen, was mir noch so im Kopf rumschwirrt.

Über weitere Antworten mit Meinungen und Erfahrungen, würde ich mich sehr freuen! :)
 
Ist das ganze eigentlich wie im Rohstoffmarkt, wenn ich mir z.B. den Trend von AMD auf finanzen.net anschaue, dann kribbelt es bereits im Finger bei dem niedrigen Kurs (1,6€) einzutsigen.
Wo ist der Haken, wenn ich die Aktien nach Wertsteigerung veräußern möchte? ^^
Lange Wartezeiten? Kein Bedarf?...

Oder ist der einzige Haken das mögliche Risiko, das der Kurs weiter fällt und das Geld ersteinmal auf unbestimmte zeit eingefroren bleibt, da ansonsten verlust bei Verkauf?
 
Meiner Meinung nach ist jedes Investment in einzelne Titel unter 1000,- Euro rundherum abzulehnen. Gebühren und Courtage fressen deine Rendite auf. Wenn du unbedingt in Aktien investieren möchtest, informiere dich über ETF und im Wertpapier Forum. Da sitzen die Profis.
 
Beträge in der Größenordnung sind sinnfrei (wegen der Gebühren), was ja schon mehrere anmerkten. Zumindest, wenn man wirklich handeln will.

Wenn Du es lernen willst und bisschen Nervenkitzel
http://boersenspiel.faz.net/
 
Naja.. wer Lotto spielt, könnte statt dessen einmal im Jahr in einen Penny Stock "investieren" :D

@TE: Ja, das Risiko ist, ganz einfach heruntergebrochen, dass es mal keinen (oder zumindest relativ weniger) interessierten Käufer mehr geben könnte/der Kurs immer weiter fällt. Wird dann auch mal mittels Resplit der Kurs wieder geschönt, sieht es schon nicht mehr ganz so nach unterbewerteten Eineuroaktien aus, die vermeintlich nur noch steigen könnten..
Wer Anfang Mai mit vergleichbaren Gedanken eingestiegen ist, ärgert sich vllt zwischenzeitlich. Hängt von seiner persönlichen Verfassung ab^^

Rohstoffmarkt sieht etwas anders aus. Da geht es im Ursprung mehr darum, sich bestimmte Preise zu sichern, indem man perspektivisch Geschäfte abschließt. Irgendeinen Preis wird man für Rohstoffe immer kriegen, den kennen die entsprechenden Bauern im Zweifel aber etwas besser als der Laie. Da kannst du auch gleich aufs Wetter wetten^^

Im Übrigen richtig wie Noxiel: willst du dich in Foren ausführlicher fachlich austauschen, greif besser zu einschlägigen.

PS: Börsenspiel kann man machen, ist aber mit Vorsicht zu genießen, wenn man dann mal richtig einsteigt. Steht immer zu befürchten, sich zu überschätzen^^ Das sollte man einfach im Hinterkopf haben, dann ist das vllt eine wirklich gute Idee.
 
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Um sich fachlich austauschen zu können, muss ja erstmal etwas Fachwissen angeeignet werden... wann hat man damit schon zu tun?
Im Betrieb, Zuhause und in der Schule war das ganze nie Thema, was ich wirklich schade finde.

Der Thread ist erstmal als "Crashkurs" gedacht, und ob ich das ganze als Spinnerei abtuen, oder doch mal was neues wagen sollte :)
 
Auch mit Crashkurssuchenden wird man dort allgemein mehr Erfahrung haben; es dürften eigene Unterforen sowie umfangreiche Einführungsthreads sogar zum Standard gehören. Es stört mich gar nicht, dass du hier den Thread führst und ggf pflegst^^; gleichwohl gehört dann zu den guten Antworten auf deine Frage unbedingt der Hinweis auf die (anderen) Fachforen.
 
Bei den niedrigen Beträgen, lohnt sich das leider nicht - wenn du nur 200€ investierst und 20€ Gebühren zahlst (jeweils 10€ Kauf und Verkauf) dann müsste dein Investment schon >10% steigen damit du überhaupt mal bei der schwarzen Null bist - das rentiert nicht! Entweder du suchst dir vllt einen Broker bei dem du ein gewisses Kontingent an free-trades hast, oder du wartest ab und investierst größere Beträge, sodass die Gebühren prozentual nicht so stark ins Gewicht fallen.

Mein Tipp: lass dein Echtgeld mal schön auf der Bank, und taste dich mit Börsenspielen ran. Die sind zwar lange nicht so informativ, genau und repräsentativ wie der echte Markt, aber zum erste Erfahrungen sammeln reicht es allemal.
Bevor du tatsächlich anfängst echtes Geld investieren solltest du zumindest wissen, was Modern Portfolio Theory (MPT) ist und dir die basics für privates investieren aneignen.

PS: AMD ist wohl ein denkbar schlechtes investment zum Einstieg. Wenn du am Markt partizipieren möchtest und noch am Anfang deines Portfolio-Aufbaus stehst, kauf dir einen breit-diversifizierten, steuereinfachen MSCI World-ETF und lass ihn einfach liegen. Geht zB auch per Sparplan (also monatlich automatisch), bei dem man kaum Gebühren zahlt und sich auch Beträge von 200€ sehr schnell sehr lohnen können.
Das klingt langweilig? Ist es auch. Aber wohl das mit Abstand beste, was du momentan tun kannst. Außer natürlich, komplett die Finger davon zu lassen bis du mit der Thematik besser vertraut bist. Bei Fragen kannst du mir auch gern eine PN schicken ;) .

Mit dem von dir präferierten Broker (S-Broker) habe ich einige Erfahrung, auch wenn du hierzu Fragen hast, kannst du dich gern melden. Verweise dich auch gern per PN auf weitere Literatur oder Thematiken, die du dir per Recherche zu Gemüte führen solltest bevor du anfängst zu investieren!

Und noch zu den erwähnten Börsenspielen: Kannst du gern machen, um mal das Auf- und Ab der Aktienmärkte zu beobachten, Auswirkungen aus Politik- und Wirtschaftsnachrichten auf Kurse zu beobachten und ein Gefühl für Kauf- und Verkaufsvorgänge zu bekommen. Aber eines darfst du nicht vergessen: das ist nur ein Spiel, und weil es dabei für dich um nichts geht, ist das psychologisch ein Riesenunterschied zu einem Echtgeld-Depot. Deshalb schließe bitte nicht von (zufälligen) Kursgewinnen deiner Börsenspiel-Aktien auf dein Geschick als Trader und bilde dir nicht ein, großartige Skills im Market-timing oder Stockpicking zu haben. Das ist wohl für Anfänger das schwierigste, dies zu trennen. :)
Melde dich gern bei Fragen, das Thema investieren interessiert mich privat sehr und ich bin gern für eine Diskussion zu haben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bzgl. AMD -> hast du dir da mal die Kursziele angeschaut? Die Analysten sehen da wenig Potenzial, nur 2 Analysen liegen über den aktuellen Kurs - der Rest genau drauf. M.E. kein guter Start.

Anbei meine Buch-Tipps:
-> Jahresabschluss & Jahresabschlussanalyse
-> IFRS 2015
-> Portfoliomanagement

Haben erstmal wenig mit Aktien und Handeln an sich zu tun, sondern man lernt Bilanzen zu lesen & Aussagen zu bewerten. Was nützt z.B. ein positiver EBIT wenn der EBT dann doch negativ ist ... davon kann keine Dividende bezahlt werden. Gerne wird aber in Presseberichten auf den EBIT bzw. noch schlimmer auf den EBITDA verwiesen, Anfänger sollten diese Kennzahlen "lesen" können.

PS ich würde nicht mein Depot bei der Sparkasse lassen, da hast du mindestens 10€ Ordergebühr - bei deinem Anlageniveau viel zu hoch
PPS kein Bankberater weder in der Sparkasse noch bei einer Deutschen Bank kennt sich wirklich mit Aktien aus, dass ist für die ein Buch mit 7 Siegel ... in der Bankkaufmannprüfung ist dies auch nicht relevant und während der Ausbildung kommt dies nur mal nebenbei ran

Achso, schau dir bitte den richtigen DAX an, der liegt aktuell bei 5.147 Punkten und nicht die DAX-Ente die in der Presse immer zitiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet: (DAX Abschnitt ergänzt)
@killy: was bringt es, den DAX Kursindex anzuschauen? Der Performance-Index ist doch viel aussagekräftiger. Was habe ich denn davon, Dividenden zu ignorieren? Wenn ich die Wertpapiere halte, erhalte ich ja Dividenden und sollte diese selbstverständlich in meine Analyse mit einbeziehen.
Welchen Vorteil der Privatanleger von einem Buch über IFRS und IAS Rechnungslegungsstandards hat, verstehe ich auch nicht ganz.


@bridax: Fürs Grundverständnis empfehle ich folgendes:

1. Mach dich mit MPT vertraut
2. Lies ein gutes Buch, wie z.B. http://www.behavioral-finance.de/files/genial_einfach_investieren_ebook.pdf << ist von einem der führenden Finance-Professoren Deutschlands verfasst und gibt die Theorie und einfache Praxistipps für Privatanleger gut wieder. Prof Weber drückt sich allgemein sehr verständlich aus, auch für Laien. Versteh die Konzepte, und ignorier es erstmal falls er Produkte bewirbt (wie seinen eigenen Fonds Arero, der zwar vom Konzept gut ist, aufgrund komplizierter steuerlicher Behandlung für Laien aber m.W. eher unpassend ist). Für das Grundverständnis und Konzepte aber top.
3. Investiere diversifiziert in ETF. Ich empfehle dir dabei steuereinfache ETFs, entweder einfach MSCI World (bei größerer Portfoliogröße später Emerging Markets als beimischung), oder eben ein 3-ETF system mit EU, Nordamerika und EM, evtl. später auch asia/pacific. Kauf welche die bei deinem Broker sparplanfähig sind, oft auch gebührenfrei. Und dann einfach monatlich investieren, und in Ruhe lassen und abwarten. Von einzelaktien, markettiming und stockpicking die finger lassen. Nimm die ETFs mit möglichst günstiger Total Expense Ratio, achte aber darauf dass sie steuerlich einfach sind, damit es ganz unkompliziert wird.
4. wenn dein steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist, investiere in ausschüttende ETFs. Sobald er ausgeschöpft ist, wegen Steuerstundungseffekt nur noch in Thesaurierer zur Optimierung.
5. Langweiliges investment-Verhalten einfach beibehalten und nebenher mehr Literatur lesen.

Macht das Spaß? Nein. Ist es langweilig? Ja. Ist es einfacher als gedacht? Ja. Fährt man damit langfristig (!!!) besser als aktive Fondmanager, Bankberater, Daytrader? Definitiv. Wer zocken will, kann ins Casino - Nervenkitzel gibts dann wohl woanders.


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Denkanstoß.

Stell dir mal vor: Die durchschnittliche Rendite am Aktienmarkt dieses Jahr beträgt bspw. 5% (aus der Luft gegriffen, nur als Beispiel).

Dann gibt es 2 Gruppen von Anlegern. Einmal Passive Anleger (Gruppe P), die durch kostengünstige ETFs den kompletten Markt halten (bspw. MSCI World ETF), und zum anderen Aktive Anleger (Gruppe A) die Einzelaktien, Aktive Fonds usw. kaufen, und glauben dass sie besser damit fahren.

Gruppe P hält einfach den kompletten Markt und erwirtschaftet damit durchschnittlich die Gesamtmarktrendite von 5% (abzüglich der Gebühren für den ETF).

Wenn Gruppe P durchschnittlich 5% (vor gebühren) erwirtschaftet, und in der Gesamtheit ein durchschnitt von 5% rendite herrscht, folgt daraus dass auch Gruppe A im Durchschnitt 5% erwirtschaftet hat.
Der Unterschied ist nur, dass Gruppe A aus einigen Leuten besteht, die den Markt extrem gut geschlagen haben (durch Glück, Insider-Trading oder tatsächlich Skill oder einfach Zufall). Für jeden der den Markt aber schlägt, gibt es auch einen der deutlich underperformt oder gar negative Renditen erwirtschaftet.

Jetzt ist für dich die Frage: woher weißt du denn, welcher aktive Fondmanager oder Bankberater besser sein wird als der Markt? Hast du eine Glaskugel? Kannst du es wissen? Und selbst wenn du einen gefunden hast, der es dieses Jahr geschafft hat - wer sagt denn dass er es nächstes Jahr wieder schafft? Oder gar jedes Jahr?

Forschungen und Studien haben gezeigt, dass auf einen 10-Jahres Zeitraum kaum ein Fondmanager oder Bankberater die durchschnittliche Marktrendite geschlagen hat. Auf einen 30-Jahres Zeitraum kannst du diese Fondmanager an einer Hand abzählen.

Traust du dir zu, genau dieser jemand zu sein, der eine persistente Überperformance an den Tag legt? Aufgrund welcher Fertigkeiten? Oder traust du dir zu, genau den Fondmanager zu finden der das auf lange Sicht kann? Aufgrund welcher Glaskugel?

-> Ende vom Lied: man kann es nicht. Es geht schlichtweg nicht. Als Privatanleger bist du, wenn du langfristig (!) anlegen möchtest, schlichtweg am besten beraten, einfach passiv breit-diversifiziert zu investieren und nicht aktiv am Geschehen teilzunehmen - denn da wird man mit höchster Wahrscheinlichkeit brutto eine schlechtere Rendite einfahren, zu der dann noch die massiv höheren Gebühren durch exzessives Trading dazukommen und die Rendite noch weiter runterziehen.

Als Privatanleger der keine außergewöhnlich gute Glaskugel besitzt, fährst du am besten, wenn du einfach mit einem steuereinfachen Welt-ETF den Aktienmarkt abdeckst und nur passiv investierst. Diversifikation ist die einzige Möglichkeit, weniger Risiko einzugehen und dennoch mehr Rendite zu erwirtschaften. Also nutze das aus, und vergeude dein Geld nicht mit Einzelaktien. Aber das wirst du alles selbst herausfinden, wenn du dich mehr mit Finanzmarkttheorie, Portfoliotheorie, Risikomanagement/Diversifikation und Behavioral Finance befasst.

PS: Klar ist das Beispiel oben überspitzt und sehr stark vereinfacht und basiert auf einem stark simplifiziertem modell, aber es dient nur zur Illustration damit du dir vorstellen kannst, worüber du dir Gedanken machen solltest. Insbesondere darüber, dass ein Gang zum Bankberater keine gute Idee ist. Bei Fragen, melde dich :)


PS²: Mir ist bewusst, dass man sicherlich viele Argumente von mir auch anders sehen kann, und es sicherlich auch andere Anlagestrategien gibt, die erfolgreich sind, und ich behaupte auch nicht, die Weisheit mit löffeln gefressen zu haben. Ich gebe nur den (m.W.) aktuellen Stand der Wissenschaft im Feld von Behavioral Finance und Household finance wieder. Und möchte damit natürlich weder andere Strategien schlechtreden, noch sonstwie irgendwelche Empfehlungen abgeben. Befasse dich damit, bilde dich weiter und du wirst sehr bald sehr viel kompetenter Finanzentscheidungen treffen können :)
 
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@labtec: :D . mit 30% halte ich die EM für übergewichtet, aber ja, ich stehe voll und ganz hinter der aktuellen Finanzmarkttheorie, die passives investieren als langfristig erfolgreicher ansieht. das ist für mich auch schlüssig. Ich glaube im WP-Forum finden sich auch fast nur Vertreter von Finanztheorie, aktives Trading oder gar Daytrading wird dort ja eher belächelt :D da hast du Recht. Und die dortige Haltung, bei den ETFs wegen jedem Zehntel-Prozent Gebühren alle Ideen über den Haufen zu werfen, finde ich selbst auch ein wenig kleinlich :D. Ich stehe zwar hinter der Theorie und bin starker Befürwörter des Konzepts des passiven investierens (übrigens jedes Argument in meinem vorigen Post ist durch zahlreiche (auch empirische) Studien belegt, ist also eher kein chart-technik hokuspokus, was hoffentlich die idee ein wenig schlüssiger erscheinen lässt), mir persönlich ist es aber völlig wumpe, ob ich vllt ein bisschen höhere Gebühren bei einem ETF zahle, solange er dafür steuereinfach ist und ich keinen Stress bei der StE habe. Faulheit siegt :D
Zum ganz harten Kerten der WP-Forum Fraktion gehöre ich also nicht :D


Abschließend: Ich möchte nicht wie ein Jünger wirken, der andere vom heiligen Gral der Investmentstrategie zu überzeugen versucht und missionieren möchte :D , daher versuche ich, mich ab jetzt rauszuhalten. Wer aber mit mir diskutieren möchte, möge mir gern eine PN schreiben, es ist wie ich finde ein superspannendes Thema, bei dem man im gegenseitigen Austausch sehr viel lernen kann. :)
 
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Bridax schrieb:
wenn ich mir z.B. den Trend von AMD auf finanzen.net anschaue, dann kribbelt es bereits im Finger bei dem niedrigen Kurs (1,6€) einzutsigen.
Wo ist der Haken, wenn ich die Aktien nach Wertsteigerung veräußern möchte?
Der Haken ist bei viele solchen scheinbar günstigen bzw. stark gefallenen Aktien, dass die Firmen womöglich Pleite gehen und der Kurs sich nie erholt (wie z.B. bei OCZ) und selbst wenn sie nicht Pleite gehen, kann es wie bei Solarworld oder Pfleiderer gehen und die Altaktionäre werden über einen Debt Equity Swap defacto enteignet, was bei AMD im Anbetracht des Verhältnisses vom Schuldenstandes zur Marktkapitalisierung dann für die Altaktionäre bitter ausgehen würde.
Bridax schrieb:
Oder ist der einzige Haken das mögliche Risiko, das der Kurs weiter fällt und das Geld ersteinmal auf unbestimmte zeit eingefroren bleibt, da ansonsten verlust bei Verkauf?
Das Risiko ist natürlich gegeben, deswegen sind die Aktien von AMD ja auch so gefallen, das ist höchst riskant da auf eine Erholung zu wetten und genau das macht man, wenn man deren Aktien kauft.

Das ist zocken und Du solltest Dir klar machen ob Du an der Börse solide investieren willst oder lieber nur zocken möchtest. Man kann beides an der Börse mit Aktien machen und die Auswahl der Aktien entscheidet ob es das eine oder andere ist. Für eine solide Aktienanlage wählt man erfolgreiche Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen und streut vor allem sein Geld über mehrere Aktien und wenn es dafür nicht reicht, dann nimmt man einen ETF.
Noxiel schrieb:
Meiner Meinung nach ist jedes Investment in einzelne Titel unter 1000,- Euro rundherum abzulehnen. Gebühren und Courtage fressen deine Rendite auf.
Das sehe ich auch so, die Kosten muss man immer im Auge behalten, die fressen die Rendite, weshalb ich aktiv gemanagte Fonds auch ablehne, deren Kosten sind einfach zu hoch und daher schlagen sie auch nur selten ihren Vergleichsindex.

Bridax schrieb:
Im Betrieb, Zuhause und in der Schule war das ganze nie Thema, was ich wirklich schade finde.
Was schade ist, denn es zeigt wie mies die Aktienkultur in Deutschland ist, aber in der Firma findest Du vielleicht schon jemanden, der sich mit Aktien beschäftigt.

_killy_ schrieb:
Bzgl. AMD -> hast du dir da mal die Kursziele angeschaut? Die Analysten sehen da wenig Potenzial, nur 2 Analysen liegen über den aktuellen Kurs - der Rest genau drauf. M.E. kein guter Start.
Analysten liegen auch mal daneben, aber im Fall von AMD sehe ich auch mehr Risiken als Chancen und halte deren Aktien immer noch für überbewertet, so wie die Umstäze einbrechen und bei dem Verlust den sie jedes Quartal ausweisen, dazu die Verschuldung....

_killy_ schrieb:
Haben erstmal wenig mit Aktien und Handeln an sich zu tun, sondern man lernt Bilanzen zu lesen & Aussagen zu bewerten. Was nützt z.B. ein positiver EBIT wenn der EBT dann doch negativ ist ... davon kann keine Dividende bezahlt werden. Gerne wird aber in Presseberichten auf den EBIT bzw. noch schlimmer auf den EBITDA verwiesen, Anfänger sollten diese Kennzahlen "lesen" können.
Ja, die Bilanzen sollte man nicht nur lesen können, sondern auch lesen, sonst kann man nur aufgrund der Kursentwicklung zocken, wie diese Chartgläubigen die Linie an die Kursentwicklung zeichnen und wo mit noch keine sagen konnte, wieso eine 200 Tage Linie wichtiger als eine 198 Tage Linie oder eine 201 Tage Linie sein soll. :freak:

Aber wenn es nicht stimmte, war es eben ein Fehlsignal, eine Bullen- oder Bärenfalle :evillol:

_killy_ schrieb:
PPS kein Bankberater weder in der Sparkasse noch bei einer Deutschen Bank kennt sich wirklich mit Aktien aus, dass ist für die ein Buch mit 7 Siegel ... in der Bankkaufmannprüfung ist dies auch nicht relevant und während der Ausbildung kommt dies nur mal nebenbei ran
Vergiss das Wort Bankberater, das sind Verkäufer wie die Gebrauchtwagenberater beim Flatterbandhändler und die drehen denen die keine Ahnung haben auch genauso die letzte Möhren mit den plattgestandenen Reifen an. Sonst hätten nicht so viele Renter mit den Lehmann Zertifikaten Schiffbruch erlitten, die nicht einmal wussten, was sie da gekauft haben und soloche Inhaberschuldverschreibungen nie gewollt hätten, hätten sie gewusst was sie da kaufen. Aber die Provisionen für die Bank waren gut und die Verkäufer haben die Vorgaben der Vertriebschefs erfüllt.....

_killy_ schrieb:
Achso, schau dir bitte den richtigen DAX an, der liegt aktuell bei 5.147 Punkten und nicht die DAX-Ente die in der Presse immer zitiert wird.
Genau, denn nur der Kursindex sagt wirklich etwas darüber aus, ob die hoch der Markt bewertet sind und ist auch international vergleichbar. Der Dow Jones ist ja auch ein Kurs- kein Performanceindex, der pendelnde um das Jahr 1900 um die 100 Punkte und würde als Performanceindex wie der Dax – inklusive Dividenden – heute bei etwa zwei Millionen Punkten notieren. Der bekannte Kursindex steht bei lediglich 16.500 Punkten, also bei etwa einem Prozent davon.

FreeZer_ schrieb:
was bringt es, den DAX Kursindex anzuschauen? Der Performance-Index ist doch viel aussagekräftiger.
Vergleichbarkeit? Die ganze bekannten Indizes sind ja Kurs-Indizes und eben keine Performance Indizes. Dann ist die Performance sowieso idealisiert, denn Kosten und Steuren werden ja bei der Wiederanlage der Dividenene gar nicht berücksichtigt, das kann ein privater Investor so aber nicht selbst mit Aktien realisieren. Außerdem ist der DAX ein schlechter Investor, da die Aktien recht stur nach Marktbewertung und Umsatz ausgewählt werden, Fällt der Wert einer Aktie, fliegt sie raus und steigt er wieder, wird sie dann u.U. später zu einen höhren Kurs wieder aufgenommen.

FreeZer_ schrieb:
Wenn ich die Wertpapiere halte, erhalte ich ja Dividenden
Das hängt von der jeweiligen Aktie ab, bei einigen wie z.B. AMD wird man darauf wohl sehr, sehr lange warten müssen.
FreeZer_ schrieb:
Fährt man damit langfristig (!!!) besser als aktive Fondmanager, Bankberater, Daytrader? Definitiv.
Natürlich, weil deren Kosten ja viel zu hoch sind, die müssen ja von der Anlage auch miterwirtschaftet werden und kommen dann nicht beim Anleger an.
FreeZer_ schrieb:
Wer zocken will, kann ins Casino - Nervenkitzel gibts dann wohl woanders. Wobei Daytrading pures Zocken ist, dass ist wie im Kasnio immer Rot und Schwarz zu spielen, ab und zu kommt die Null, daher verliert man am Ende dann immer, auch wenn man zwischendurch mal eine Glückssträhne hatte.
Zocken kann man auch an der Bärse, aber man sollte sich dann auch klar sein, dass man ein Zocker und eben kein Investor ist.


Hier ein interessanter Blog für Einsteiger, auch wenn ich dessen sehr radikal sparsame Haushaltsführung nun nicht so als Vorbild für alle hinstellen würde. Es gibt dort aber sehr gute Beiträge wie Die Steuersparfalle, Die wahren Zocker, Meine nützlichen Idioten oder Woran mich Charttechnik und Day-Trading erinnern.
 
@ FreeZer

Natürlich ist der DAX Kursindex weitaus aussagekräftiger als der Performance-Index. Die Dividenden aus 1995 und und und interessieren doch heute niemanden mehr. Diese wurden schon bezahlt und stehen als Liquidität nicht mehr den Unternehmen zur Verfügung. Im Gegenteil, die bisherigen Dividendenzahlungen blähen den Performance-Index auf, so dass es in ein paar Jahren völlig unmöglich ist, dass der "DAX" unter 10.000 Punkte fallen kann weil für 10.000 Punkte Dividenden ausgezahlt wurden. Wirklich interessant ist doch aber die Kursentwicklung der Aktien.
Auch ist für die Berechnung von Risikokennzahlen der Kursindex besser. Dieser zeigt die richtige Volatilität an.

Zu den Buchempfehlungen -> ja, ein Anleger sollte auch eine Bilanz lesen können. Nein, er muss nicht abschlusssicher sein, aber bitte Pressemitteilungen sollten schon verstanden werden. Ich erinnere mich z.B. an Zalando ... schreibt endlich eine "schwarze Null" ... und worauf wurde geschaut? Auf den EBIT -> im EBT waren sie weiterhin negativ. Auch den Anhang zu verstehen ist nicht verkehrt.
 
so dass es in ein paar Jahren völlig unmöglich ist, dass der "DAX" unter 10.000 Punkte fallen kann
genauso entstehen Blasen!
Jemand stellt eine Theorie auf das ein Wert gar nicht mehr fallen kann und plötzlich fällt er doch und alle kriegen Panik!
 
Zum Unterschied DAX Kurs- und Performance-Index:
-> im Performance-Index werden alle Dividendenzahlungen kummuliert und als Punktwerte mit umgerechnet, deshalb steigt der Performance-Index stetig an
-> aktuell liegt der DAX bei 5.148 Punkten und der "DAX" bei 10.091 Punkten, die Differenz sind die bisher gezahlten Dividenden aller Jahre, macht jetzt schon 4.943 Punkte aus ... irgendwann wird der Dividendenanteil bei 10.000 Punkten liegen und somit kann der "DAX" nicht mehr unter diesen Wert fallen -> gerade deshalb sollte man sich den Kursindex anschauen, der kann noch auf 0 Punkte fallen, der Perfomance-Index hat immer als Basis die Dividenden, selbst wenn alle Unternehmen insolvent sind, zeigt er immer noch ein hohen Punktwert an

Hoffe, dass war verständlich erklärt.

PS eingeführt wurde der Performance-Index aus Eitelkeit ... den DAX gibt es erst seit afaik 1992 und er ist damit ein sehr junger Index, damit er aber punktetechnisch schöner aussieht, hat man immer auf den Performanceindex geschaut ... ;)
 
@killy_:

Okay, ich verstehe was du meinst - klar, man kann einen Performanceindex nicht mit einem Preisindex wie dem DJ vergleichen. Hattest du den einen Beitrag oben editiert? Ich hätte schwören können, dass du darin etwas vom Dow Jones als Vergleich geschrieben hast. Der Dow Jones ist doch genauso eine unaussagekräftige Mogelpackung - da nur die Kurspreise addiert werden (vereinfacht gesagt), haben Firmen mit hohem Aktienpreis einen größeren Kurseinfluss als Firmen mit kleinerem Kurspreis - selbst wenn letztere eine um ein Vielfaches höhere Marktkapitalisierung haben. Das ist doch genauso Quatsch.

Und klar, zum historischen Vergleich ist ein Performanceindex ungeeignet. Aber mich als Anleger interessiert nicht die Vergangenheit, sondern lediglich das hier und jetzt. Und ab dem Moment an dem ich investiert bin, interessiert mich nur noch der Performanceindex, da ich ab diesem Moment Dividenden ja ebenfalls erhalte.


Und wenn ich doch von der wissenschaftlichen Lehre abweiche und mir Einzelaktien anschaue, dann schaue ich mir trotzdem nicht den DAX Kursindex an, sondern andere Kennzahlen wie das CAPE und andere Fundamentals. :)

@Lars_HSG: da hat killy völlig recht, der Performanceindex wird irgendwann nichtmehr unter 10.000 sinken können, schlichtweg aufgrund seiner Konstruktion. Das hat absolut nichts mit Blasenbildung oder Überschätzung oder sonstwas zu tun.

Ob der Performance Index allerdings aus Eitelkeit eingeführt wurde, vermag ich nicht zu sagen. Ist halt schlichtweg eine andere Konstruktion mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen, genauso wie Preisindices.
Das tolle ist ja, dass wir beim DAX sowohl den Performance- als auch den Kursindex anschauen können, und so die Vorteile beider Darstellungen in unseren Überlegungen mit einbeziehen können.
Für mich ist weder das eine noch das andere zwingend besser, beide haben halt unterschiedliche Vor- und Nachteile
 
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