Präsident Trump - was würde es für Europa bedeuten?

Colonel Decker schrieb:
Die erste Million mal eben so zu bekommen spart mal eben 10-20 Jahre an Arbeit. Kann sich jeder mal ausrechnen. (In den 80ern vermutlich auch eher 15-30 Jahre.)

Das spielt aber kaum eine Rolle. Wenn du in eine reiche Familie hineingeboren wirst, stehst du entweder schon mit einem Bein im Grab, weil du damit nicht klar kommst, oder hast Vorteile für deine wirtschaftliche Karriere, die über reines Kapital deutlich hinaus reichen. Du bekommst nicht nur im Elternhaus die passende Prägung für die in den USA höchste Gesellschaftsschicht, du erbst auch noch in Teilen den Bekanntenkreis, den z.B. Papa erschlossen hat und wenn du dich noch für seinen Job interessierst, das Handwerkszeug was es nirgendwo gibt. Du kannst auch an den besten Unis studiert haben, diese Boni, die der goldene Löffel auch noch bringt, wiegen deutlich schwerer.

Was all das über Trump aussagt? Nicht viel, der gehört zu den 1% Geldadel, die ohnehin über die 99% herrschen- Wenn du mich fragst, ist er sogar ehrlich wie diejenigen Präsis, die sich von dem 1% das Geld erst einmal für das Amt abholen müssen. Wie er als Präsi wirklich handeln wird, wissen wir trotzdem nicht, vermutlich deutlich besonnener, als man derzeit vermuten könnte.
 
Colonel Decker schrieb:
Saddam hat soweit ich weiß laut UN so um die 280.000 auf dem Gewissen gehabt. Bricht man das auf einen Tages-Durchschnitt herunter, dann hat sich seit dem Beginn des Krieges gar nicht viel geändert. Vor allem wo doch die wenigsten Toten durch die westlichen Militärs getötet werden - es sind ja meist deren eigene Leute, die sich gegenseitig in die Luft sprengen und abknallen.
Du solltest Dich mal mit unvoreingenommenen und seriösen Quellen/Zahlen beschäftigen, statt Deinem Nick Ehre zu machen.
Da sehen die Zahlen etwas anders aus, keine Konfliktpartei hat so viele Menschen getötet, wie die US Invasoren und ihre Helfershelfer.
Lies mal entsprechende Bücher, die werden Dich vielleicht mal erhellen.
Warum wohl fordert Mancher, Bush und Blair wegen Kriegsverbrechen und Terrorismus vor Gericht zu stellen?
 
Eigentlich wollte ich mich aus einer Diskussion zu Trump heraushalten, da die Medien schon "sehr gute" Vorarbeit geleistet haben und es daher ziemlich schwer ist noch etwas zu schreiben, aber ich finde hier sieht man mal eine gute Zusammenfassung, dass die Alternativen nicht gerade rosig sind und die eine, relativ, gute Alternative keine Chance hat.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=30660
(ich weiß, dass Nachdenkseiten in die Linke Richtung geht, aber hier waren sie mal relativ neutral wie ich finde.) Ich empfehle zwar den genzen Artikel. aber gerade unter "Radikale... so weit das Auge blickt" werden doch einige interessante Vergleiche aufgezeigt. Morgen soll es dann noch mit Clinton weitergehen - die, wenn man mal keine deutsche Medien sondern US Zeitungen liest, nicht gerade ein guter Fang wäre.
 
Es mag komisch klingen, allerdings würde ich Trump gerne mal als Präsident sehen. :D Wenn die USA so einen Präsident haben gibt es eine enorme Herausforderung ihren Ruf zu behalten und er würde vielleicht gestürzt und damit die Demokratie in den USA infrage gestellt. Nettes Gedankenexperiment. ^^
 
Stormhawkk schrieb:
Wenn die USA so einen Präsident haben gibt es eine enorme Herausforderung ihren Ruf zu behalten und er würde vielleicht gestürzt und damit die Demokratie in den USA infrage gestellt. Nettes Gedankenexperiment. ^^

Die USA haben doch gar keinen guten Ruf. Auch verschätzen sich viele Leute gerne. da ist sich der Weiße sicher, nun müsse Trump doch endgültig Frauen, Schwarze und Latinos vergrault haben... und dann kommen Ergebnisse herein und Trump hat auch bei diesen Gruppen gute Ergebnisse.

Unterhaltsam finde ich vor allem, wie sehr man den Medien anmerkt, wie sehr sie sich ärgern. Da verreißt man Trump als Sexist, Rassist und allgemeines A-Loch... etwas womit die Medien eigentlich jeden zerstören könnten, selbst wenn nichts davon wahr wäre... aber es klappt nicht.

Und so freut es mich dann doch immer wieder ein wenig, wie unberechenbar die Leute sind. Denn ich glaube es ist weniger, dass die Leute Trump all sein Gelaber glauben würden, sondern viel mehr, dass die Leute demonstrieren "wir wählen wen wir wollen".

Übrigens las ich kürzlich einen Artikel in einer deutschen Zeitung. Dort hieß es ein Populismus ala Trump wäre für Europa verheerend. Denn bei uns würde ein solcher ja auf jeweilige Nationen bezogen sein und so die EU zerstören.

Hier stellte sich mir dann spontan die Frage: Was, wenn Europa einen Populisten hätte, der eben nicht nur für seine Nation, sondern eben doch ein europäischer Populist ist?

Ich fände das nämlich super. Ich glaube ein europäischer Populist ist genau das, was Europa braucht. Jemand der stolz unsere kulturellen Gemeinsamkeiten zelebriert, mehr direkte Demokratie fordert, mit Leidenschaft dabei ist, sich dabei aber doch nicht zu ernst nimmt. Würde ich wählen.
 
Colonel Decker schrieb:
und dann kommen Ergebnisse herein und Trump hat auch bei diesen Gruppen gute Ergebnisse.

Welche Ergebnisse sagen das? In Iowa sind die Mehrheit doch Weiße (und auch New Hampshire wird die Frage nicht beantworten) oder hab ich da irgendeine Umfrage nicht mitbekommen. Hast du da mehr dazu, würde mich gerne auch über die anderen Kandidaten in dem Bereich informieren wollen.
 
hallo7 schrieb:
Welche Ergebnisse sagen das? In Iowa sind die Mehrheit doch Weiße (und auch New Hampshire wird die Frage nicht beantworten) oder hab ich da irgendeine Umfrage nicht mitbekommen.

Also in diversen News-Meldungen und Late Night Shows in den USA fielen bisher immer mal wieder Zahlen wie die, dass Republikaner eigentlich nur 7-8% Unterstützung von Schwarzen bekämen, aber Trump läge so so bei 25%.

Du kannst es ja gerne mal gerne genauer ergründen, aber für mich macht das durchaus Sinn. Ich würde es ja gerne näher erläutern, aber ich komme mir als Weißer doch irgendwie seltsam vor, hier das Männlichkeitsbild von Schwarzen und Latinos zu vermitteln.

Mein Problem ist sowieso vor allem, dass ich mittlerweile so gut verstehe, warum diese Leute oft so ticken wie sie ticken, dass ich "white guilt" entwickele - "white guilt" für den geschlechts-fluiden weißen Hipster...
 
Gut auf Ergenisse aus Fernsehsendungen geb ich nicht viel. Die Ermittlung ist einerseits nicht transparent oder eben nicht represenativ. Jemand der Trump wählt, macht bei solchen Umfragen eben eher mit, als jemand der einen zurückhaltenderen Kandidaten bevorzugt.

Andererseits kann ich Trump nur Glück wünschen, denn wenn ich an Ted Cruz als Präsident denken muss, dann vergeht mir der Glaube an die Menschheit.
 
@hallo7

Umfragen in den USA sind sowieso eine Sache für sich. Es hat da eine gewisse Tradition, in Umfragen irgendwelchen Quatsch anzugeben. Wo der Deutsche auf die Lügenpresse schimpft da lässt sich der Amerikaner lieber nichts anmerken aber versaut die Umfrage mit dummen Antworten.

Mit Cruz muss ich mich mal näher befassen. Debattieren kann er ja. Dass er Europäer schockiert finde ich erstmal nicht negativ, das kann auch gut so sein.
 
Colonel Decker schrieb:
Und so freut es mich dann doch immer wieder ein wenig, wie unberechenbar die Leute sind. Denn ich glaube es ist weniger, dass die Leute Trump all sein Gelaber glauben würden, sondern viel mehr, dass die Leute demonstrieren "wir wählen wen wir wollen".

Momentan merkt man doch vor allem, dass die Amis auch tiefe Gräben in der Gesellschaft haben. Sonst wären Typen wie Trump und Sanders nicht derart populär. Die pfeifen beide auf diejenigen, die in den letzten Jahren viel Kasse gemacht haben.

Colonel Decker schrieb:
Übrigens las ich kürzlich einen Artikel in einer deutschen Zeitung. Dort hieß es ein Populismus ala Trump wäre für Europa verheerend.

Vergiss nicht wie deutsche Verlage ticken. Denen ist Clinton am liebsten, wäre sie doch ein leuchtendes Vorbild für TINA und das neoliberale Europa.

Colonel Decker schrieb:
Ich fände das nämlich super. Ich glaube ein europäischer Populist ist genau das, was Europa braucht. Jemand der stolz unsere kulturellen Gemeinsamkeiten zelebriert, mehr direkte Demokratie fordert, mit Leidenschaft dabei ist, sich dabei aber doch nicht zu ernst nimmt. Würde ich wählen.

Populisten hast du in Europa wie Sand am Meer- so regiert Merkel seit über 10 Jahren (!)
Nur direkte Demokratie fordert hier keiner, da könnte die Politik nämlich plötzlich nicht mehr primär dem Kapital dienen.
 
Schrammler schrieb:
Populisten hast du in Europa wie Sand am Meer- so regiert Merkel seit über 10 Jahren (!)
Nur direkte Demokratie fordert hier keiner, da könnte die Politik nämlich plötzlich nicht mehr primär dem Kapital dienen.

Na was ich meine, das gibt es definitiv nicht. Ich meine nämlich, dass es machbar ist, dass jemand alle unsere Völker von sich überzeugt.

Ist ja auch nicht so als wären wir soooo weit auseinander. Insofern fände ich es wirklich spannend, was passieren würde, wenn sich plötzlich einer von denen mal an ganz Europa zu wenden anfangen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Colonel Decker schrieb:
Ist ja auch nicht so als wären wir soooo weit auseinander. Insofern fände ich es wirklich spannend, was passieren würde, wenn sich plötzlich einer von denen mal an ganz Europa zu wenden anfangen sollte.

Solange wir noch Nationstaaterei haben, wird sich das in Europa nie abspielen. Der Letzte, der das versucht hat, war ein Antisemit und Rassist aus Österreich.

Hast du die Veranstaltung zur Gründung von Diem25 verfolgt? Die Presse behauptete, es wäre einmal wieder eine Selbstinszenierung von Varoufakis gewesen- nur scheinen die es gar nicht gesehen zu haben, der trat dort vor allem als Moderator auf, andere durften reden.
 
Da Trump nun langsam reelle Chancen hat, wer gibt wohl als nächster bei den Reps auf, damit der verbleibende Kandidat eine Chance hat? Sprich wen wählen die Reps aus um gegen Trump anzutreten, Rubio oder Cruz?
 
Ich denke es wird ein hartes Duell zwischen Rubio und Trump geben. Ich hoffe bei der finalen Wahl auf ein enges Ergebnis zwischen Sanders und Rubio, würde allerdings wie bereits erwähnt wissen wollen, was passiert, wenn Trump Präsident wird. ^^
 
Witzig. wie keiner damit gerechnet hat, aber alles darauf hindeutet dass er der neue Präsident werden könnte.
Zeigt nur dass man alle Leute ernst nehmen sollte.

Hilary, die wird's meiner Meinung nach nicht.

Jemand der stolz unsere kulturellen Gemeinsamkeiten zelebriert, mehr direkte Demokratie fordert, mit Leidenschaft dabei ist, sich dabei aber doch nicht zu ernst nimmt. Würde ich wählen.
Abraham Lincoln? Der abe, war schon n netter.
Zuerst müssten die mit den Waffen Lieferungen aufhören, die in die EU Staaten aktuell gehen.

5.000 Tonnen sind letzte Woche in Dresden angekommen.

Aber, auch North Korea lässt sich das nicht gefallen, und drohen mit einem Nuklearen Schlag sollten die USA vermehrt in Süd Korea die militärische präsents aufstocken. Was macht China dagegen, baut Inseln im Chinesischen Meer als Warnung, da die Flugzeugträger der USA dort nichts verloren haben laut der Chinesischen Regierung.
Witzig auch wieviel Wirbel drum gemacht wird, wenn nord korea wiedermal einen satelliten ins all schießt, haben die etwa kein Recht dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass er wirklich so alles als Präsident der USA machen würde, wenn er wirklich in Amt wäre.
Es ist in den USA Wahlkampf.
Es gehört dazu, rumzupoltern ...
 
Nach der Wahl werden alle Wahlversprechen an die Realität angepasst. Ist doch Überfall so.
 
Meiner Meinung nach hilft Trump gerade nur einer: Hillary Clinton

Gegen nen "normalen" Erzkonservativen koennte es eng werden, da haette Clinton die Mehrheit der ganzen konservativen weissen Waehler gegen sich, gerade im Sueden und mittleren Westen. Und umgekehrt ist Hillary bei den Schwarzen und Latinos auch nicht so krass im Vorteil wie Obama es war. Mit Trump als Gegenkandidat wird Clinton aber haushoch bei allen "Nicht-weissen" Waehlern gewinnen.

Und ich seh auch die republikanische Partei gefangen in einer Zwickmuehle. Da wird sich so mancher denken, dass Clinton das kleinere Uebel ist. Kann mir irgendwie Rubio und Cruz nicht vorstellen, wie sie sich wie son ein kleiner Schuljunge hinter Trump auf ne Buehne stellen wie Christie es gezeigt hat. Vielleicht braucht es aber diesen Schock auch mal...
 
Trump wird im Wahlkampf gegen Clinton sicherlich in die Mitte rücken um eine Chance zu haben auch Frustwähler abzuholen. Die Frage ist nur ob sich die Reps hinter Trump stellen oder die Wahl vergessen bevor sie anfängt um möglichen Schaden gering zu halten.
 
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