Mehrfamilienhaus kaufen - die Wohnungen direkt als Eigentumswohnungen verkaufen?

pushorfold

Lt. Commander
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1.543
Hallo,

ist es eigentlich als Privatperson möglich, ein leeres Mehrfamilienhaus zu kaufen mit z.B. 10 Wohnungen und diese Wohnungen dann direkt als Eigentumswohnungen zu verkaufen?

Also von Privatperson zu Privatperson oder müsste man da eine "Firma" gründen?

Bräuchte man außer einem Aufteilungsplan, einer Abgeschlossenheitserklärung, einer Teilungserklärung und einer Hausverwaltung? noch was?

Man könnte auf diesem Weg ja ziemlich schnell, ziemlich viel Geld machen wenn man günstig an ein Wohnhaus kommt und dort dann einfach alle Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft, hat da schon jemand Erfahrungen mit gemacht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann man machen.
Damit bist Du aber im gewerblichen Grundstückshandel (>3 Objekte in 10 Jahren, 1 WE=1 Objekt) und musst Spekulationssteuer zahlen (Haltedauer <10 Jahre). Kann sich trotzdem lohnen. Ist aber bitter zu sehen, wie viel Steuer Du dann abdrücken musst.
Google hilft Dir betreffs Steuersätzen weiter.
 
Ja es ist möglich, du brauchst noch nicht einmal ein Gewerbe anmelden. Bei allen Immobilien gilt aber -> es fällt Spekulationssteuer an, wenn du die Immobilie wieder innerhalb von 10 Jahren verkaufst. Die Höhe dieser Steuer bemisst sich an deinem persönlichen Steuersatz - wird natürlich nur auf den Gewinn erhoben.

Wozu willst du eine Hausverwaltung haben? Wenn du alle Wohnungen wieder verkaufst, dann kann die Eigentümergemeinschaft doch die Immobilie betreiben.

Zu deinem letzten Absatz -> warum glaubst du, kannst du damit viel Geld verdienen? Ist die Lage des Objektes attraktiv? Wie sieht das restliche Umfeld aus? Wie ist der Markt vor Ort? (gibt es viel Leerstand etc.) Wenn das Haus unbewohnt ist, spricht es nicht gerade für das Objekt bzw. am Markt sind noch bessere Alternativen verfügbar. Attraktiver sind Mehrfamilienhäuser die vermietet sind, dort kannst du einzelne leere Wohnungen verkaufen bzw. die aktuellen Mieter wegen Kauf ansprechen.
Umsonst steht eine Immobilie per heute nicht mehr leer. Da haben sich schon zahlreiche Leute an den guten und mittleren Objekten zu schaffen gemacht.

Weiterhin, wie willst du die Sache finanzieren? Ein leerstehendes Mehrfamilienhaus finanziert dir keine Bank!!! Du musst den Kaufpreis + alle Nebenkosten aus Eigenkapital zahlen.
 
Hallo
_killy_ schrieb:
Wozu willst du eine Hausverwaltung haben? Wenn du alle Wohnungen wieder verkaufst, dann kann die Eigentümergemeinschaft doch die Immobilie betreiben.
Das klappt nicht, bei einem kleinen Haus mit 2-3 Wohnungen funktioniert das aber nicht bei 10 Wohnungen, da braucht man für einen reibungslosen Betrieb eine Hausverwaltung mit einem festen Budget und diversen Vollmachten.
Soll bei einer defekten Glühbirne im Hausflur, einem Gebüsch das geschnittten werden muss, oder was auch immer jedesmal eine Eigentümerversammlung einberufen und abgestimmt werden ob das gemacht werden soll ?
Wie willst du die Nebenkosten bei 10 Wohnungen verwalten ? Da ist es besser wenn eine Hauserwaltung Rücklagen bildet, Rechnungen bezahlt, Aufträge erteilt, etc., ohne das bei jedem Kleinkram die Eigentümer abstimmen müssen.
Ich habe Eigentümerversammlungen erlebt da wurde mehrmals im Jahr etliche Stunden über 200€ diskutiert, das kann richtig Nerven kosten, da ist es mit Hausverwaltung wesentlich angenehmer, alle Eigentümer zahlen Summe X in die Instandhaltung und Rücklagen ein und die Hausverwaltung kümmert sich um alles.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Frage ist doch, will er sich als Verkäufer um die Hausverwaltung kümmern oder sollen dies die späteren Eigentümer machen. Ich bestreite ja nicht den Sinn und Zweck einer Hausverwaltung.

Das eigentliche Problem des TE wird jedoch sein, ein leerstehendes Haus soweit in der Attraktivität zu heben, dass dort überhaupt jemand kauft. Nicht umsonst steht es ja leer.
 
Eine Eigentumsanlage ohne WEG-Verwalter sinkt allein schon dadurch an Attraktivität und da bestimmt nicht alle Wohnungen zeitgleich verkauft werden können, würden die ersten Käufer ganz ohne Verwalter dastehen und selbst wenn >50 % verkauft sind, bräuchte es eine erste Eigentümerversammlung mit Verwaltungsangeboten und einem fachkundigen Versammlungsleiter wegen Protokollführung, einzuhaltenden Einladungsfristen usw.
Einen WEG-Verwalter vor Verkauf bestellen macht auf jeden Fall Sinn. Braucht ja nur für 1 Jahr bestellt werden und danach können die Käufer sich selber einen anderen WEG-Verwalter wählen. Das WEG-Gesetz sieht übrigens ausdrücklich vor, dass es auch einen WEG-Verwalter geben muss.
 
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