Bewerbung - Nachweis über A2-,B1-Englischkurs nachteilig?

sebastian1

Lt. Commander
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Hallo zusammen,
ich schreibe gerade eine Bewerbung (Elektroingenieur) und frage mich, ob ich meine Englischzertifikate überhaupt erwähnen soll.

Da mein Englisch nicht das beste ist, habe ich vor einem Jahr begonnen über meine Universität an kostenlosen Kursen teilzunehmen. Unglücklicherweise bin ich ohne Vorbereitung zu den Einstufungstest gegangen und musste deswegen erstmal noch mit dem Kurs A2 beginnen. Ein halbes Jahr später konnte ich dann den B1 Kurs machen und habe diesen auch mit 93% bestanden.

Nun ist es allerdings vermutlich so, dass weder der A2-Kurs noch der B1-Kurs ein Argument ist mit dem man sich unter anderen Bewerbern hervorheben kann. Meiner Meinung nach wertet es die Note 2,3 die ich im Bachelor in Englisch bekommen habe sogar ab.

Sollte ich deswegen am besten nur das B1-Zeugnis mit einreichen oder lieber keine der beiden Zeugnisse?
 
Weglassen, der Skill von B2 sollte Basis sein wenn Du im Bachelor eine 2- hattest (A2 ist übrigens elementarer Sprachgebrauch, also definitiv nichts zum 'angeben').
 
Es steht dir ja frei, in den nächsten Monaten das B2-Zertifikat zu erwerben. Allerdings musst du auch überlegen, wie wichtig dem Arbeitgeber Englischkenntnisse bei den Anforderungen sind. Normalerweise ist man bei der Einstufung der Sprachkenntnisse relativ frei, d.h. man kann Englischkenntnisse auch unabhängig von Zertifikaten und Tests angeben. Es kommt auf dein tatsächliches Können an! Wenn du der Meinung bist, dass du eigentlich auf B2-Niveau lesen, verstehen, sprechen und schreiben kannst, dann gibt es an. Wenn du allerdings deine Bachelornote nur nutzen willst, um "anzugeben", obwohl du entsprechende Englischkenntnisse gar nicht hast, dann geht der Schuss wahrscheinlich nach hinten los.
 
Gute Englischkenntnisse werden bei der Stellenausschreibung nicht explizit gefordert.
Trotzdem würde ich sagen das dies mein größter Schwachpunkt ist weshalb ich derzeit auch den nächst höheren Kurs belege.

Falls dies ein Einstellungskriterium ist kann ich das sowieso nicht vertuschen, weil ein kurzes Gespräch mehr aussagt als 1000 Einstufungstest.
Mir ging es im Grund darum ob man bereits vorab diese Information im Bewerbungszeugnis preisgeben sollte.
 
Ich stehe im Moment einer ähnlichen Entscheidung bzgl. dem Englischzertifikat.

Habe gerade das B1 Zertifikiat abgeschlosssen.
Da für mich demnächst auch Bewerbungen anstehen, habe ich für mich entschieden, die weiteren Englischkurse (B2 und C1) auf "Seite 3" des Lebenslaufs anzugeben.

Geplante Aus- und Weiterbildungen im Jahr 2015/2016
▪ Englisch „Business & Technology“ Level B2
▪ Englisch „Business & Technology“ Level C1

So zeigt man dem potenziellen Arbeitgeber doch Eigeninitiative im Bezug auf die eigene Sprachbildung.
 
Also mir würdest du damit eher zeigen, dass dir der Unterschied zwischen Erreichtem und Angestrebtem nicht so ganz klar ist. Fände ich eher irritierend.

Ich würde es so machen: die Fremdsprachenkenntnisse ab B1 auf dem Lebenslauf angeben, wenn Sprachkenntnisse gefordert sind zudem im Anschreiben kurz Bezug darauf nehmen. In keiner Stellenausschreibung wirst du die Forderung nach "Fremdsprachenkenntnissen auf Grundschulniveau" finden, das bringt schlicht niemandem etwas. Weshalb dann also explizit darauf hinweisen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sprachzeugnisse interessieren eigentlich niemanden, solange du dich nicht als Dolmetscher, Sprachlehrer oder Lektor bewirbst. Wenn dem Arbeitgeber deine Sprachkenntnisse wichtig sind, wird er sich nicht auf Zertifikate verlassen, sondern sie im Rahmen des Bewerbungsverfahrens abprüfen.

Du solltest den Umfang deiner Sprachkenntnisse in deiner Bewerbung erwähnen. Traditionell gibt es hier die Stufen "Grundkenntnisse", "Fließend", "Verhandlungssicher", "Muttersprache" (ggf. mit Zusatz "in Wort und Schrift").
Neuerdings wird stattdessen häufiger das CEFR (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen)-Niveau erwähnt.

Es könnte also so etwas in deiner Bewerbung stehen:

Sprachkenntnisse (Bei Fremdsprachen nach CEFR):
Deutsch: Muttersprache
Englisch: B1
Französisch: A2

Wie /\ndr3 schrieb, kannst du auch deine Pläne zum Erwerb weitergehender Zertifizierungen erwähnen.
 
Selbstverständlich kann man auch in einem Vorstellungsgespräch Sprachkenntnisse abprüfen. Aber warum so eine 5-Minuten-Englisch-Gespräch nun aussagekräftiger als umfangreiche Sprachzertifikate von renommierten Bildungsträgern sein soll, bleibt schleierhaft. Wenn Sprachzertifikate für Dolmetscher, Sprachlehrer oder Lektor aussagekräftig sind, dann erst recht für andere Arbeitnehmer auch. Dann braucht sich der Personaler auch keinen abbrechen, um mit einem Elektroingenieur (wie dem Threadersteller) ein Fachgespräch auf Englisch zu führen. Denn darum geht es doch letztendlich: Fachgespräche auf Englisch.
 
Hier ist doch der Knackpunkt. Die Zertifkikate sagen oftmals wenig über die Englisch Kenntnisse in einem Fachbereich aus und genau das wäre für Arbeitgeber doch wichtig.

Fehlt dir der Wortschatz für einen Fachbereich, kannst du auch in deiner Muttersprache kein Fachgespräch darüber führen... Gleichzeitig muss man keine perfekte Aussprache oder Grammatik haben, wenn man die Fachbegriffe versteht und verwenden kann.
 
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter!

Zertifikate älter als 5 Jahre sind wertlos. Warum? 90\% was man durch den Erwerb der Zertifikate gelernt hat wurde wahrscheinlich bereits nach 2 Jahren wieder vergessen, sofern das Wissen nicht regelmäßig angewendet wurde.

Aus diesem Grund ist ein entsprechender Test bei der Einstellung weit aussagekräftiger als solch ein Zettel mit einer Unterschrift.

Hinzu kommt noch, dass man manchmal falsche Dinge beigebracht bekommt damit man den Test zum Zertifikat besteht, da alles andere nicht wichtig erscheint.

Ergo entweder neues Zertifikat und Test oder nur Test. Wenn der Personaler sich einen "abbrechen" muss, dann ist er wohl nicht geeignet für den Job. Zudem werden Fachgespräche meistens mit dem Teamleiter/Kollegen geführt.
 
Hi Sebastian, ich bin zwar keine Expertin, denke vom Gefühl her aber auch, dass du da B1 Zertifikat in Englisch nicht unbedingt in der Bewerbung erwähnen musst. Ich denke auch, dass die 2,3er Note im Bachelor mehr hermacht als das B1 Zertifikat. Als Elektroingenieur solltest du aber so oder so keine größeren Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben, du kannst die Jobsuche also auch entsprechend entspannt angehen.
 
Nochmal eine kurze Rückmeldung:
Es ist alles gut gegangen. Zertifikate habe ich bei der Bewerbung weggelassen und zu meiner Verwunderung wurde im Vorstellungsgespräch gar kein Englisch gesprochen.
Eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch haben somit genügt :)
 
Mein einer Chef nimmt gerne die Bewerber auseinander, die in Ihrem Lebenslauf Zertifikate und "Fließend" oder andere unrealistische Angaben hab...

Immer aufpassen, nicht das es im Gespräch plötzlich auf Englisch weitergeht und der gegenüber ein wirklich fließend englisch sprechender Mensch ist... ;)
 
ich hab bei mir im bachelor-zeugniss selbst eine 1,3 in englisch B2 weggelassen
alles unter c1 wertet die eigenen englsich-kenntnisse nur ab imho
 
Theiana schrieb:
Es steht dir ja frei, in den nächsten Monaten das B2-Zertifikat zu erwerben. Allerdings musst du auch überlegen, wie wichtig dem Arbeitgeber Englischkenntnisse bei den Anforderungen sind. Normalerweise ist man bei der Einstufung der Sprachkenntnisse relativ frei, d.h. man kann Englischkenntnisse auch unabhängig von Zertifikaten und Tests angeben. Es kommt auf dein tatsächliches Können an! Wenn du der Meinung bist, dass du eigentlich auf B2-Niveau lesen, verstehen, sprechen und schreiben kannst, dann gibt es an. Wenn du allerdings deine Bachelornote nur nutzen willst, um "anzugeben", obwohl du entsprechende Englischkenntnisse gar nicht hast, dann geht der Schuss wahrscheinlich nach hinten los.

Was passiert, wenn er die ehrlichen (aber nicht repräsentativen) 2,3 seines Bachelors angibt und dann auf Englisch befragt wird?
B1 ist recht wenig. Ich muss dazu allerdings sagen, dass dir eine Sprache nicht wirklich im Unterricht beigebracht wird (/werden kann?).
Da bringt dir entsprechende Vorbereitung für Tests nichts. Entweder du kannst sprechen oder nicht.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, was "gute Englischkenntnisse" bedeuten. Im Englisch GK saß ich mit Öttingern zusammen.
Bin übrigens C2.
 
C2 ist nach der Normierung "Muttersprachler"

Und sofern du nicht wirklich Muttersprachler bist, würde ich das auch niemals so schreiben. Einen Test Stufe C2 zu bestehen ist was ganz anderes, als wenn dein Chef dich einstellt, weil er einen "Muttersprachler" braucht.

Da schreib lieber "sehr gute Kenntnisse", das sagt soviel aus wie: Ich kann mich in allen Themenbereichen gut und flüssig ausdrücken, man hört, dass es für mich eine Fremdsprache ist, aber alle können mich verstehen und umgekehrt. Ebeneso machst du keine Grammatikfehler, aber es gibt noch Vokabeln, die du nicht kennst, besonders wenn sie für dich fachfremd sind.

Von einem Muttersprachler erwartet man, dass er ALLES kann/kennt/beherrscht.. und zwar so, dass andere Muttersprachler nicht merken, dass du eine Fremdsprache sprichst.
 
nurmalsoamrande schrieb:
Ich kann mich in allen Themenbereichen gut und flüssig ausdrücken, man hört, dass es für mich eine Fremdsprache ist, aber alle können mich verstehen und umgekehrt. Ebeneso machst du keine Grammatikfehler, aber es gibt noch Vokabeln, die du nicht kennst, besonders wenn sie für dich fachfremd sind.

Diese Definition liegt irgendwo zwischen C1 und C2, wenn man es mit der Tabelle hier (Wiki) vergleicht.
 
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