Meine Rettungsmission eines Dell Latitude E6410

dominat0r

Cadet 3rd Year
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März 2013
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Hallo liebe Community,

den Anfang meines Projekts machte ein wohl etwas naiver Kauf über die eBay Kleinanzeigen: Ich nenne nun einen vier Jahre alten, gebrauchten Dell Latitude E6410 mein Eigen. Trotz auf den ersten Blick tadelloser Funktion hat sich inzwischen ein eindeutiges Problem offenbart: Der Laptop wird zu heiß. Er läuft einige Minuten tadellos, bis er aufgrund steigender Temperaturen anfängt, die CPU herunterzutakten, somit nahezu unbrauchbar langsam wird und sich schließlich aufgrund der Hitze abschaltet.

Zunächst mal zur verbauten Hardware:
CPU: Intel Core i5 560M
Arbeitsspeicher: 4 GB RAM (ursprünglich 6 GB, zu Testzwecken habe ich 2 ausgebaut)
Grafikkarte: Onboard Intel
Festplatte: 500 GB Toshiba

Ich habe auf dem Gerät sofort nach Inbetriebnahme Ubuntu 14.04 installiert. Im Anschluss nahmen die Hitzeprobleme ihren Lauf. Zunächst vermutete ich, dass die Festplatte die Ursache für die Hitze sei und nahm sie testweise aus dem Gerät. Das Ergebnis war, dass ich das Gerät per Live-Betrieb von Ubuntu vom USB-Stick tatsächlich länger verwenden konnte. Das scheint aber nur an dem zusätzlich entstandenen "Lüftungsschacht" gelegen zu haben, der durch das Entfernen der Festplatte entstand. Heiß wurde es dann nämlich trotzdem. Also habe ich den Laptop schließlich aufgeschraubt, um möglicherweise vorhandene Staubwolken zu entfernen: Aber nichts da, das Gerät war innen sehr sauber.

Meine nächste Idee war natürlich, die vorhandene Wärmeleitpaste zu prüfen. Und tatsächlich: Diese war sehr ungleichmäßig aufgebracht und ziemlich angetrocknet. Also die alte Paste entfernt, neue Paste vom Computerladen um die Ecke besorgt (leider nur Cooler Master E2) und angebracht. Doch es folgte erneut nur Ernüchterung: Die CPU-Temperatur bleibt im Idle bei rund 70° C, was natürlich viel zu viel ist.

Nun bin ich langsam ratlos und weiß nicht so recht, wie ich weiter machen soll. Ist der Laptop überhaupt noch zu retten? Meine Recherchen zum Laptop-Modell ergaben, dass das Hitzeproblem wohl recht weit verbreitet ist, handfeste Lösungen scheint es aber weniger zu geben - außer der Garantieabwicklung über Dell, die mir natürlich nicht weiterhilft. Könnte es etwas bringen, den Lüfter oder den ganzen Heatsink auszutauschen? Oder ist das Problem womöglich sogar im Mainboard zu vermuten?

Jegliche Hilfe ist äußerst willkommen. Vielen Dank im Voraus!
 
Wenn Du den Lüfter problemlos tauschen kannst isses nen Versuch wert.
Wird die Kiste ggf bischen lauter :D

Gibt auch "Unterlagen" wo Lüfter eingebaut sind.
Is halt die Frage ob bei deinem Läppich da entsprechende "Ritzen" sind, dass es was bringen könnte.
 
Wenn liegt das Problem an der Kombination CPU und unzureichend dimensionierte Kühlung.

Du kannst die Kühleinheit tauschen, viel bringen wird das nix, zumal da auch ne Stange Geld fällig wird.

Du könntest die Lüftersteuerung im Bios/UEFI auf voll-Touren setzen oder eine Lüfterkurve von Hand definieren.
 
Besorg vernünftige Paste, die die du gekauft hast ist leider Abfall :( (die ist wirklich grauenhaft da kannst du gleich Zahnpasta nehmen)
Danach überprüfe den Anpressdruck mit der du die Heatsink festziehst. Liegt der Kühler wirklich 100% drauf?! Es gibt auch Geräte bei denen Heatpads zwischen sind. Diese lassen sich durch kleine Kupferplättchen tauschen.. Richtige Paste wird dein Problem ziemlich sicher beheben. Nächste Option wäre die Bohrung von zusätzlichen Lüftungslöchern in das Gehäuse.
 
Danke für Eure Antworten!

riff schrieb:
Du könntest die Lüftersteuerung im Bios/UEFI auf voll-Touren setzen oder eine Lüfterkurve von Hand definieren.

Wie genau mache ich das? Im BIOS habe ich keinerlei Einstellmöglichkeiten für die Lüftersteuerung gefunden.

majusss schrieb:
Besorg vernünftige Paste, die die du gekauft hast ist leider Abfall :( (die ist wirklich grauenhaft da kannst du gleich Zahnpasta nehmen)

Das hatte ich schon befürchtet.. ich werde gleich neue bestellen. Ich vermute, mit der Arctic Silver 5 kann ich nichts falsch machen?

majusss schrieb:
Danach überprüfe den Anpressdruck mit der du die Heatsink festziehst. Liegt der Kühler wirklich 100% drauf?!

Auch das werde ich mal testen. An der CPU liegt kein Kühlpad an, nur am Chipsatz. Vielleicht ist ja auch der der Hauptverursacher? :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir gerad mal Bilder des Systems angeschaut .... sau lange, einzelne Heatpipe und winzige Tauscherfläche ...

Fehlkonstruktion

Mehr als anständige Paste würde ich da auch nicht investieren ....

Ist das BIOS/UEFI aktuell?

Bedenke auch die Möglichkeit eines Sensor-Fehlers ...

mal lm_sensors konfigurieren und Vollbelastung testen. Kommt es zum Systemausstieg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der interne Lüfter (schaut so aus: http://img.webme.com/pic/p/pc-elektronik/offen_cpu_luefter.jpg), ist garantiert voll mit Fusseln die sich mit der Zeit darin angesammelt haben. Aufschrauben, mit Druckluft aus der Dose durchblasen und gut. Hab ich schon bei zig Laptops gemacht, war immer der Grund für Hitzeprobleme.

Hier ein paar Bilder wie so ein Lüfter nach ein paar Jahren ausschauen können (vor allem bei Rauchern):
https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&espv=2&ie=UTF-8#q=laptop lüfter verstopft
 
dominat0r meinte das sei schon geschehen, keine Besserung ....

Ich hätte auch auf eine "Fusselmatte" auf der Innenseite der Kühlfinnen/Tauscherkomponente gewettet ....


dominat0r hast du den schwarzen Block des Lüfters+Cover selber entfernt oder die ganze Kühleinheit?
 
riff schrieb:
Ist das BIOS/UEFI aktuell?

Bedenke auch die Möglichkeit eines Sensor-Fehlers ...

mal lm_sensors konfigurieren und Vollbelastung testen. Kommt es zum Systemausstieg?

Ja, das BIOS ist aktuell (A16). Einen Lasttest hatte ich noch gar nicht gewagt, weil es den bisher für Hitze, Throttling und Absturz gar nicht erst gebraucht hat. Die Hitze ist also durchaus real und fühlbar, deshalb schließe ich einen Sensorfehler eigentlich aus.

LuckyNuke schrieb:
Der interne Lüfter (schaut so aus: http://img.webme.com/pic/p/pc-elektronik/offen_cpu_luefter.jpg), ist garantiert voll mit Fusseln die sich mit der Zeit darin angesammelt haben. Aufschrauben, mit Druckluft aus der Dose durchblasen und gut. Hab ich schon bei zig Laptops gemacht, war immer der Grund für Hitzeprobleme.

Wie schon von riff geschrieben, habe ich das bereits überprüft. Der Lüfter war absolut sauber, ich habe ihn trotzdem nochmal per Staubsauger und Pinsel gereinigt. Daran liegt es also nicht.
 
Staubsauger kannste aber nicht mit Druckluft vergleichen.
Also zumindest nicht bei meinem Staubsauger :evillol:
 
wenn die paste gut aufgetragen und der lüfter anständig montiert wurde sehe ich keinen Grund warum die CPU Temperatur so hoch sein sollte außer: Lüftersteuerung fehlerhaft, Temp-Sensor defekt.
 
Inzwischen habe ich testweise wieder Windows installiert und den Laptop ohne Bodenabdeckung laufen lassen. So fiel mir auf, dass der Lüfter erst sehr spät anfängt, sich überhaupt zu drehen - scheinbar ein für Dell Laptops nach den letzten BIOS-Updates typisches Verhalten. Aber selbst wenn der Lüfter anfängt sich zu drehen, dann tut er das nur für jeweils sehr kurze Zeit, woraufhin er wieder stoppt. Das wiederholt sich immer wieder und die Kühlleistung ist dementsprechend ungenügend. Hat jemand eine Idee, wie man den Lüfter auf Touren bringen kann? Speedfan kann ihn leider nicht kontrollieren, und das Tool i8kfangui für Dell Laptops läuft auf dem E6410 nicht..
 
Kann es sein, dass die Lüftersteuerung im "Silent-Modus" ist? Gibts da irgend einen Eintrag im UEFI/BIOS?
 
Setz die CPU halt unter Last, wenn bei 70°C - 80°C der Lüfter nicht anspringt und für einen merklichen Luftzug sorgt hat der Lüfter wahrscheinlich einen weg und sollte getauscht werden. Wenn du es dir zutraust kannst du mit einem Multimeter auch zusätzlich messen, ob am Lüfter überhaupt Spannung anliegt wenn die CPU warm wird. Wenn keine Spannung anliegt hat die Lüftersteuerung einen Treffer. Mit etwas Glück hilft da ein Biosupdate (auch wenn die Version die Selbe ist). Sollte weiterhin keine Spannung messbar sein, kann man getrost sagen, dass das Mainboard hin ist und der Restwert des Gerätes beim ebay-Restwert der Einzelteile liegt (Ram, Display, Laufwerke, Akku, Tastatur, ...).

Genauso kann man mal die Heatpipe testen. Ein Ende wenige cm in heißes Wasser, am anderen Ende festhalten. Kommt die Wärme spürbar und nach kurzer Zeit am Ende an, an dem du festhältst, so funktioniert die Heatpipe. Wenn das andere Ende sich kaum merklich erwärmt bzw dazu mehr braucht als wenige Sekunden, sollte die Heatpipe ersetzt werden.


Ansonsten, die Dell Latitudes sind Geräte für berufliche Einsatzfelder. Da kann am Lüfterprofil im UEFI nichts eingestellt werden und auch Programme wie Speedfan scheitern in der Regel. Die Kühlung funktioniert entweder oder nicht. Wobei normalerweise die Lüfterprofile so abgestimmt sind, dass bis in hohe Temperaturbereiche die Lüfter nicht oder nur sehr langsam drehen. Damit die Geräte leise bleiben wird normalerweise erst kurz vorm Temperaturlimit der CPUs der Lüfter voll aufgedreht. Daran gibt es nichts auszusetzen.


Achja, beim Lüfter aussagen / durchblasen immer schön den Lüfter blockieren. Wäre nicht der erste Lüfter der durch unsachgemäße Säuberung verreckt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die erneut sehr hilfreichen Tipps! Tatsächlich hat mir der Verkäufer inzwischen angeboten, den Laptop gegen das gleiche Modell auszutauschen, er hat noch eins davon. Beim Austausch werde ich dann als allererstes mal die Temperaturen des zweiten Gerätes ansehen... In jedem Fall warte ich mit weiteren Tests an der Hardware also erst einmal bis nach dem Austausch ab und hoffe, dass sich das Problem dann erledigt hat. Ansonsten werde ich die Heatpipe testen (danke für den Tipp, der war mir absolut neu!) und gegebenenfalls versuchen, günstig an eine neue bzw. an einen neuen Lüfter zu kommen - in der Hoffnung, dass nicht das Motherboard das Problem ist.
 
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