Geld im Ausland anlegen?

Nein, ich empfehle Festgeld überhaupt nicht, keinen einzigen Euro! Außerdem auch kein Gold oder Silber, außer vielleicht Zahngold und als Schmuck für die Frau. Dann empfehle ich auch aktiv gemanagte Fonds zu meiden, sondern nur ETF (ETFs sind ja auch Fonds, aber kaum ein Bankverkäufer bietet diese einem Kunden an der nach einem Fond fragt) zu wählen. Wobei bei der Summe auch ein Direktinvestment in ausgewählt Einzelaktien sinvoller sein kann, wenn man sich damit beschäftigen möchte. Dann aber so 10 Aktien wählen und in jede 10.000€ investieren, dafür braucht man aber etwas Zeit und vor allem Eier in der Hose, das ist weniger was für Angsthasen.
 
Jemanden, der noch nie in Aktien investiert hat, zu raten 10.000 Euro pro Aktie zu investieren halte ich für gewagt. Allerdings sollte die Mindestanlage pro Aktie bei 2000 Euro liegen, darunter lohnt es nicht. Viel wichtiger ist aber die langfristige Anlagestrategie und Geld- und Risikomanagement. Informiere dich auch vorher über die Transaktionsgebühren bei deinem Anbieter.
 
Es geht hier im Thread um 100.000€, da sind 10.000 pro Aktie und damit 10 Aktien eine gute Streuung, man sollte nicht zu wenige Titel haben, damit man das Risiko streut und es dürfen auch nicht zu viele verschiedene Aktien sein, damit die Übersicht nicht verloren geht. Bei 2000€ pro Aktien wäre 50 verschiedene Aktien nötig um den Betrag anzulegen, dann kann man besser gleich einen ETF z.B. über den ganze DAX nehmen.

Aber ich denke nicht, dass ein Festgeldzinsjäger der sich vor allem um die Einlagensicherung sorgt, die Eier hat direkt in Akten zu investieren, der sieht lieber weg wie die Kaufkraft des so sicher angelegten Geldes schwindet, solange ihm jedes Jahr ein paar Euro Zinsen gutgeschrieben werden und fällt dann eines Tages aus allen Wolken, wenn ihm ein trauriger Politiker dann eines Sonntags mal erzählt, dass es mit dem Euro nicht geklappt hat und Einlagen der Sparer leider weg sind um die gewaltigen Staatsschulden in Europa abzubauen, aber man natürlich alles versuchen musste um Frieden und Sicherheit in Europa......
 
10 Aktien sind zwar schon gestreut. Aber von "Breit" gestreut entfernt finde ich.

Mit 10 Aktien kannst du nicht diverse Märkte, Länder und Zonen abdecken. (Europa, Amerika, Restliche Welt, IT-Sektor, Gesundheitssektor und weitere Branchen)
 
Holt schrieb:
Gold und Silber bringen keine laufende Renditen, außer Spekulationsgewinnen, aber die Kurse können auch fallen, dann kann man besser Aktien nehmen oder Aktienfonds, aber dann nur ETFs, die Kosten bei den aktiv gemanagten Fonds sind zu hoch und die schneiden langfristig nicht besser ab, [...]
Aktienkurse/-Fonds können wohl nicht fallen?

Holt schrieb:
Nein, ich empfehle Festgeld überhaupt nicht, keinen einzigen Euro!
Was ist denn deine Alternative für RK1 Anlagen?
 
Servus,

jetzt muss ich doch nochmal was dazu schreiben..

Also, Aktien kommen überhaupt nicht in Frage..

a) soll es ja nicht für meine Rente später sein.. zur normalen Rente kommt bei mir noch eine Betriebsrente und da muss ich in 25 Jahren schon ca. 2400€ Steuern / Jahr drauf zahlen..

b) soll das Geld ja mal für meine Tochter (aktuell 18 Jahre alt) als Zuschuss für Wohnung oder Haus sein.
Was helfen mir Aktien, wenn evtl. der Kurs genau dann schlecht ist, wenn ich das Geld brauche?

c) sind mir Aktien zu risikoreich..

Habe mir 2-3 online Banken rausgesucht, wo ich Anfang 2016 das Geld anlegen werde.
Die Hauptsumme wird auf 3x 35.000€ aufgeteilt und für 1 - 3 Jahre angelegt, bringt aktuell 1,2 , 1,5 und 1,8% Zinsen. Nach Ablauf des ersten Jahres, wird der Betrag inkl. Zinsen wieder für 3 Jahre (evtl. andere Bank) wieder angelegt, usw...

Tagesgeldkonto wird auch bei einer Bank eingerichtet, da kann ich für 1,1% Zins Geld zwischen parken, bis Mitte des Jahres (da wird Ablösen von Hauskredit fällig)

Mit dem kann ich leben.. :)

PS: Und nein, ich bin kein Troll...
 
Aktien zu risikoreich? Klar es gibt Aktien, bei denen der Kurs oft stark schwankt, aber auch welche die sehr stabil sind.
1,2 1,5 1,8 % klingt nicht gerade viel. Mit Anleihen kommst du da auf jeden Fall besser weg, wenn du wirklich nicht in Aktien investieren willst.

Mit 100.000 lässt sich einiges machen. Es wäre dumm, den vollen Betrag mit einer 1,2 oder 3 jährigen Bindung anzulegen und das bei so einer niedrigen Rendite.

Streuung heißt das Zauberwort. Einen Teil in Anleihen, Aktien (Fonds), Festgeld. Wie du das Geld dann genau verteilst ist dir überlassen. Bsp: 50% Festgeld, 30% Anleihen, Rentenfonds 20% Aktien
Risikoklassen-Pyramide_small.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Elfhelm schrieb:
Aktien zu risikoreich? Klar es gibt Aktien, bei denen der Kurs oft stark schwankt, aber auch welche die sehr stabil sind.
1,2 1,5 1,8 % klingt nicht gerade viel. Mit Anleihen kommst du da auf jeden Fall besser weg, wenn du wirklich nicht in Aktien investieren willst.

Mit 100.000 lässt sich einiges machen. Es wäre dumm, den vollen Betrag mit einer 1,2 oder 3 jährigen Bindung anzulegen und das bei so einer niedrigen Rendite.

Streuung heißt das Zauberwort. Einen Teil in Anleihen, Aktien (Fonds), Festgeld. Wie du das Geld dann genau verteilst ist dir überlassen. Bsp: 50% Festgeld, 30% Anleihen, Rentenfonds 20% Aktien
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Im Endeffekt "streue" ich eh... 100.000€ Festgeld, dann noch monatlich paar Hundert € in Fonds und Rest in Tagesgeld.. ^^
 
Das ist ja ein tolles Argument, das Aktien zu risikoreich sind, denn die Kurse können zwar mal fallen, aber sie erholen sich auch immer wieder. Klar wenn man dann gerade das Geld braucht ist man angeschmiert, aber was machst Du mit dem Festgeld, wenn Du es so gestaffelt über 1 bis 3 Jahre angelegt hast und dann immer um 3 Jahren verlängerst? Da brauchst Du auch immer 2 bis 3 Jahren bis alle Anlagen wieder abgelaufen sind.

Klar sind Aktien für den Hauskredit der Mitte des Jahres abzulösen ist nicht geeignet, aber es geht ja auch um die 100.000€, die die Tochter irgendwann mal für eine Immobilie bekommen soll, aber wann das sein wird, steht ja offenbar noch in den Sternen und kann nur mit 3 bis 10 Jahren geschätzt werden, oder? Wenn sie studiert, dann wohl eher mit 5 bis 15 Jahren. Schau Dir mal das DAX-Rendite-Dreieck an, über den Zeitraum von 5, 10 oder 15 Jahren gab es selbst für Leute die im Ende 2000 zu Höchstkursen eingestiegen sind und bei einem Ausstieg Ende 2002 ein Drittel verloren hätte, hatte Ende 2007 wieder die Möglichkeit mit einer Jahresrendite von 3,3% auszusteigen, eben Ende 2013 und Ende 2014 mit jeweils 3,1% Jahresrendite.

Wer Ende 2002 eingestiegen ist, hat selbst in nächsten Kriesenjahr zu Ende 2008 noch 8,8% Jahresrendite gehabt, Ende 2014 standen dann 10,7% Rendite pro Jahr zubuche. Wie man sich bei solche Zahlen über 1,x% freuen kann, ist mir nicht verständlich und wenn man bei Ausstiegszeitpunkt flexibel ist, was ja hier der Fall sein dürfte und beim Festgeld auch sein muss, wenn gerade wieder 35000 auf 3 Jahre wiederangelegt wurden, kann man eben auch die schlechte Zeiten an der Börse aussitzen. Außerdem kann man ja die Aktien dann, wenn sich abzeichnet das das Geld bald gebraucht wird und man gut im Plus steht, auch vorher verkaufen und das Geld auf Festgeldkonten zwischenparken.

Labtec, wer kein Risiko eingehen will, verliert real bei den derzeitigen Zinsen immer Geld und das er dies wenigstens ohne Risiko kann, glaube ich bei der derzeitigen Situation um den Euro und die Staatsschulden einfach nicht, von daher ist für mich das was als RK1 verkauft wird nur noch Negative Rendite bei eben nicht Null-Risiko. Die Flüchtlinge haben Greichenland und die Eurokrise nur aus den Nachrichten verdrängt, aber gelöst ist da noch gar nichts und die Flüchtlingskriese ist nur noch mehr Spengstoff für die EU und Eurozone, weil die den extermen Parteien mehr Auftrieb verleihnt. Meine Meinung zu der Lage ist eher, dass der Druck im Kessel weiter steigt, nur die Flüchtlinge das Überdruckventil verstopfen und er deswegen nicht mehr pfeifft.

Aber jeder muss seine Anlageentscheidung selbst treffen und sollte sich dafür selbst ein Bild der Lage machen, der eigenen wie der wirtschaftlichen und politischen in Deutschland, Europa und der Welt. Darauf basierend sollte dann jeder überlegen was wohl passieren könnte und sich entsprechend bei der Anlage positionieren. Der TE setzt z.B. darauf, dass die Banken sicher sein werden und wenn, dann der Einlagensicherungsfonds, den die EU gerade versucht für die ganze Eurozone in Haftung zu nehmen, dann reicht um ihn vor Schaden zu bewahren. Mag so sein, kann aber auch schief gehen, wenn die Krise wieder zuschlägt und sich diesesmal nicht mit den gleichen Mitteln bekämpfen lässt, z.B. weil es in Europa zu wenige Regierungen gibt die bereit sind den Blankoscheck an den ESM auch wirklich einzulösen, sondern lieber wieder eigene Währungen einführen.
Ergänzung ()

Garinga schrieb:
Im Endeffekt "streue" ich eh... 100.000€ Festgeld, dann noch monatlich paar Hundert € in Fonds und Rest in Tagesgeld.. ^^
Hundert € im Monat sind 0,1% der anzulegenden Summe, 1,2% im Jahr und selbst wenn Du da eine gute Rendite, was ich bei den Kosten bezweifele, erzeilst wird das den Kohl nicht fett machen.

Elfhelm, bei der Pyramdie bekomme ich Bauchschmerzen und die Einschätzung der Risiken dort halte ich für überholt, die mag Jahrezehnte gestimmte haben, aber schon wer 100 Jahre zurück blickt, muss zu einem anderen Urteil kommen, denn da war manches was dort als Sicher eingesuft wird, praktisch ein Totalverlust. Und wenn ich dann Mischfonds lese, dann hat da jemand die Kosten mal wieder außer Acht gelassen, aber wenn man 2% Verwaltungsgebühren für einen Fond bezahlt und noch mal das Gleiche für den Dachfonds, dann bleibt einfach am Ende für den Anleger nichts übrig, das ist leider so, aber die Banken verkaufen es deswegen umso lieber, weil die ja einen Teil der Gebühren einstreichen, während ein Depot nur wenige Euro pro Jahr kostet und für den An- und Verkauf von Aktien nur einige Euro Ordergebühren fällig werden. Dafür gibt es im DAX noch immer durschnittliche 3% Dividendenrendite und von Emering Markets und vor allem allen Derivaten, also Aktienanleihen, Optionen, Futures und Zerfifikaten sollte man sich fernhalten, da es nur Inhaberschuldverrschreibungen sind, also nur ein Versprechen auf künfitge Zahlungen, wie auch alle Bankeinlagen und Rentenpapieres, also Anleihen.

Aktien sind dagegen Sachwerte, weil es Anteile an einem Unternehmen sind und die haben zwar Wert- oder besser Bewertungschwankungen, viele Unternehmen haben aber die letzten, turbulenten 100 Jahre überstanden und die Aktionäre haben Werte über Krisen gerettet. Aber wie gesagt, muss sich das jeder selbst überlegen was er meint was passieren könnte und dann entscheiden was er macht.
 
Servus

Das ist ja das Problem, das ich nicht weiß, WANN ich das Geld (also die 100.000€) brauche.. Das kann ich 3 Jahren, oder erst in 10 sein.
Mit der gestaffelten Anlage, also von 1-3 Jahren, dann immer auf 3 Jahre anlegen, so habe ich zumindest jedes Jahr 35.000€ + Zins im Notfall zur Verfügung..

Bei Aktien, Fonds oder Edelmetallen bin ich auf einen höheren Kurs angewiesen..

Die Ursprungsfrage war aber "Geld im Ausland anlegen" oder nicht.. da wurde mir jetzt schon geholfen..

Ich bleibe lieber in Deutschland, zwar nicht soviel Rendite, dafür zu 99% zu verlässlich...

Edit: und die paar Hundert € / Monat in Fonds sind ja unabhängig der 100.000€
 
Aktien darfst Du zu jeder Zeit wieder verkaufen, nach 1 Jahr Haltedauer auch spekulationssteuerbefreit!
Du bleibst eigener Herr Deiner Entscheidungen.

Bei Festgeld kann es passieren, dass die geeignete Immobilie für Deine Tochter gerade 1 Monat nach Neuabschluss/Verlängerung vor der Türe steht!
Statt 1,xx % würde ich es dann lieber in den eigenen Tresor legen und stets handlungsbereit bleiben.
Du hast doch bereits genug auf einem Sparkonto.
 
Du kannst dir ja spaßeshalber ein Musterdepot anlegen, und 'kaufst' dir 10 Aktien im Wert von je 10.000 Euro wie es Holt vorgeschlagen hat. Später schaust du wie sich die Kurse / dein Musterdepot entwickelt haben und vergleichst die Rendite :)
 
Dann würde der TE vermutlich die typischen Anfängerfehler machen. Stell Dir vor der Thread wäre vor einem Jahr gewesen, da stand der DAX unter 9500 und ist dann auf über 12000 gestiegen. Da wäre dem TE schnell klar geworden, dass in innerhalb weniger Monate 25% entgangen sind, dann hätte er womöglich die Festgeldanlagen gegen Zahlung von Strafzinsen aufgelöst, also Geld verloren und wäre in Aktien gegangen und als es im September wieder auf 9500 runter ging, er also dann auch über 20% Buchwertverlust auf dem Depot sehen musste, wäre er wieder ausgestiegen und hätte die Verluste realisiert und den Tag verflucht, wo er auf uns gehört hat. Das ist nicht der Typ für Aktien, der will nur Sicherheit und wenigstens die Illusion, dass sie sein Geld vermehrt, auch wenn er real an Kaufkraft verliert und vor allem, wenn das Geld in eine Wohnimmobilie gehen soll, denn die meisten Assets steigen weit stärker als die Inflationsrate, auch deswegen würde ich für ihn Einzelaktien mit Schwerpunkt Wohnimmobilienhalter wählen, also Bestandshalter, denn da bestehen eine gute Chance, dass die Kurse bei einen starken Anstieg der Wohnimmobilienpreise sich ebenfalls stark entwickeln.
 
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