Übergriffe in Köln und Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Mustis
Deshalb liegt die verantwortung auch bei jedem selbst.
Die Verantwortung für mein Handeln. Ich kann aber nicht für das Land handeln, das machen andere. Ja, diejenigen, die gewählt wurden von der Mehrheit in Deutschland. (naja gut, Mehrheit muss es auch nicht sein bei einer Koalition [was genau das Problem ist])

Der wohlstand war nie größer, die lebenserwartung nie höher, der technische standard ebenso wenig. Es ging doch im mittel stetig bergauf wenn man sich fakten mal ansieht.
Die Fakten sind, dass zwar die Lebenserwartung höher wird, das bedeutet aber nicht Wohlstand. Wenn alle im Heim versauern ist das kein Wohlstand und auch kein Fortschritt. Es geht im Durchschnitt bergauf. Auch das bedeutet keineswegs, dass es allen besser geht. Es kann denjenigen, denen es schlecht geht noch viel schlechter gehen, wenn im Gegenzug denen, denen es gut geht, äquivalent besser geht. Somit hat sich nur der Lebensstandard derjenigen erhöht, die auf der einen Seite sitzen, nicht aber der allgemeine.

Ne, denn du und ich haben sie gewählt und das aufgrund ihrer versprechen. Nur deshalb kamen sie an die macht und nicht anders.
Nein, ich bin in ein System hereingeboren worden, indem ich den Ist-Zustand vorfinde und dann daran gehen kann nachzudenken, was daran gut und was daran schlecht ist. In vielerlei Hinsicht sind die Möglichkeiten, die Startbedingungen, die Minimalleistungen gar nicht mal schlecht im Vergleich zu anderen Ländern. Was jedoch immer noch nicht klappt ist die Verteilung. Selbst wenn ich wählen gehe, die Macht habe ich ihnen nicht übertragen, die hatten sie schon vor mir. Nach mir wahrscheinlich auch. Nicht weil ICH ihnen hinterherlaufe, sondern weil ich keine wirkliche Alternative habe. Soll ich mich gegen das System stellen? Wobei mir ja gar nicht das große System ansich, sondern nur deren Ausführer misfallen?

@ Kronos60
Das ist leider kein Vergleich. Es fehlten Menschen, und die wurden aus dem Ausland angeworben. Dass die nun kommen bei guten Konditionen kann man keinem verübeln. Dass ein Teil dieser Menschen nun hier lebt ist die perfekte Integration. Und daher sind diejenigen jetzt Deutsche. So wie jemand, der eben in einem anderen Land lebt und sich anpasst, sich integriert (er muss nicht sein selbst aufgeben), später zu diesem Land gehört. Die Flüchtlinge jedoch sollten, so der Auftrag, am Ende, wenn das eigene Land befriedet ist, wieder nach hause. Einen Asylantrag mag ja jeder stellen können. Hier ist die Frage, ob denn jeder Asyl bekommen sollte. Wenn du auf dem Arbeitsmarkt 1000 freie Stellen in der IT hast, nimmst du dann vorwiegend Menschen im IT Bereich oder aus dem Finanzsektor? Klar nimmst du Leute, die die Lücke füllen können. Wenn sie dann da sind, dann gehören sie jedoch dazu.

In dem Falle müsste man also alle Flüchtlinge da behalten. Sie gehören auch dazu. Das bedeutet aber auch andersherum, dass die Pflicht eines solchen Menschen darin bestünde, auch in Deutschland nach dem Kriegsende im ehemaligen Land, zu bleiben. Damit eben die Ausbildung, die Weiterbildung, die Schulung und das Leben in Deutschland etwas FÜR Deutschland erreicht hat. Ansonsten könnte Deutschland als Trainingscamp der Welt fungieren, ausbilden und dann auf den Welt-Arbeitsmarkt schicken. Auch dann geht Deutschland pleite. Das ist im übrigen nicht nur für Deutschland so. Das machen andere Länder wie eben z.B. die Schweiz auch so. Es funktioniert. Es funktioniert für die Schweiz, es funktioniert für die Menschen, die in der Schweiz leben und arbeiten. Das ist wunderbar, und dabei ist der Anteil von Ausländern völlig egal. Denn dort ist die Integration hoch, nicht die Parallelgesellschaft und Ausgrenzung. Hunderttausende oder Millionen Menschen kannst du aber leider nicht integrieren. Alleine das Personal dafür würde unmengen kosten.

@hallo7
Falls diese Bürger die Mehrheit darstellen, dann gründet man eine Partei und gewinnt einfach haushoch alle Wahlen und drängt die bestehenden Politiker zum handeln.
Du drängst niemanden. Dazu müsstest du von Medien und Politik anerkannt werden, außerdem setzt eine Partei voraus, dass du wieder breit streust. Was nützt es? Jede Partei muss zu jedem Thema eine Meinung und Statement haben. Wenn man sagen würde: "Da bin ich ehrlich, ich habe keine Ahnung, da sollte ein Gremium drüber entscheiden" würden die Leute einen für schwach halten und die Partei erst recht nicht wählen. Daher muss man zu jedem Thema und Furz etwas loslassen. Fatal, immerhin besteht die Partei eben nicht nur aus Experten, sondern aus ganz normalen Menschen.

Sollte sich die Meinung der Bevölkerung wirklich nachhaltig drehen, dann dreht auch die CDU mit.
Genau, und jetzt wende ich einmal die Argumentation von Mustis und Noxiel an:
Wir sind in der Verantwortung. Wir sind schuld für das, was die Politiker/Parteien machen, weil wir sie gewählt haben. Aber wenn die Meinung kippt, dann macht eine Partei das genaue Gegenteil. Und kann daher letztlich machen, was sie will. Das einzige Ziel sind Wähler, und nicht Themen. Es wird nicht für das Volk gehandelt, sondern für das "richtig wählende Volk".

Übrigens seh ich keine Lösung, welche Deutschland alleine durchführen könnte.
Die Lösung wäre gewesen, es entweder vorher zu regeln in der EU, oder aber die EU-Richtlinien konsequent durchzusetzen. Deutschland müsste jeden Flüchtling aufnehmen. Das fordert das Menschenrecht. (lass ich mich jetzt mal mitziehen vom Sturm der Entrüstung) Und da Deutschland das nicht muss, aber nicht herausfinden kann, aus welchem Land der Flüchtling durchkam (weil eben Syrien und die Länder nicht an Deutschland grenzen), müsste die EU diese Flüchtlinge BEZAHLEN. So hätten doch alle gewonnen.

@Noxiel
... und noch viele viele mehr. Namentlich erwähnte als auch fleißige Unbekannte. Staatssekretäre und Verwaltungsbeamte.
Und jetzt zeige mal mit dem Finger auf jemanden und spreche diese Person für die Folgen aus der Agenda 2010 schuldig Onkelhitman.
Sie sind UNS nicht bekannt. Ich zeige auf die SPD und die Grünen, die das verabschiedet haben. Ich zeige auf die Parteispitze und auf all jene, die es beschlossen haben. Und diejenigen sollten auf die zeigen, die in der Hierarchie darunter sind. Und all jene Beteiligten sind wohl bekannt. Da arbeiten ja keine Unbekannten. Ich spreche diejenigen schuldig, die die Enteignung der untersten Einkommensschicht in Deutschland zugestimmt hat. Ich brauche niemanden persönlich zu beschuldigen. Denn es ist nicht nur einer gewesen. Ich spreche für den zweiten Weltkrieg auch nicht eine Person schuldig. Sondern all jene, die mitmachten.

Du schießt dich zu sehr auf die Parteioberen ein, aber die wirklichen Macher sitzen in der zweiten und dritten Reihe.
Wer ist der Vorgesetzte? Wer lässt das zu und nickt?

Die tauchen nie bei Maischberger oder Hart aber fair auf, erarbeiten aber die echten Lösungen. Gabriel, Merkel und Konsorten spielen letztlich nur den Blitzableiter. Sie müssen diese Arbeit verkaufen, sowohl nach innen als auch nach außen.
Aber sie müssen nicht dafür gerade stehen. Die Parteien müssen nicht dafür gerade stehen. Sie können heute das eine beschließen, morgen was Anderes wenn sich der Wind gedreht hat. Es ist ihnen aber letztlich egal. Erst kommt der eigene Vorteil, dann alle Anderen.

Und was lässt dich glauben, dass wir es besser könnten? Zuviele Köche verderben den Brei, heißt es doch.
Das ist genial. Damit lässt sich jegliche politische Diskussion sofort beenden. Wir könnten es eh nicht besser, und zuviele Menschen würden es nicht besser machen. Also lassen wir es sein, nehmen die Schuld auf uns, bezahlen brav weiter, sind ruhig und schlucken einfach alles. Was uns vorgesetzt wird ist doch egal. Wir nicken und das wars.

Und möchtest du bei allen kritischen Fragen das Volk befragen? In Wochen oder Monaten?
Wie lang hat das denn jetzt gedauert? Doch ebenfalls Wochen und Monate und noch kein Ende in Sicht. Für dich bewegt sich was. Für mich auch. Aber das hätte man schon viel früher erreichen können. Selbst wenn das Volk abgestimmt hätte.

Wie gesagt ich bin im Großen und Ganzen mit dem Status Quo und der politischen Situation in Deutschland zufrieden.
Das gönne ich dir. Du kannst zufrieden sein. Ich werde wahrscheinlich nie zufrieden sein. Weil ich Utopien habe. Jedoch setze ich meine Utopie nicht als Möglichkeit in Betracht, sondern wie man dahin käme. Langsam aber sicher. Aber Deutschland ist keine Utopie. Es ist eine Distopie. Du magst heute noch zufrieden sein. Wenn morgen dein Arbeitsplatz weg ist, dein Haus und Land enteignet wurde bist du es sicher nicht mehr. Das passiert heute den Hartz4 Empfängern. Morgen könnte es schon die Kranken treffen wenn die Krankenversicherungsleitungen gekürzt werden. Und übermorgen wird die Steuer erhöht.

Verbesserungsmöglichkeiten gibt es selbstredend, aber das sind eher Stellschrauben und nicht umwälzende Neuerungen, wie sie dir vorschweben.
Du bist mit den Machtverhältnissen einfach zufrieden. Das ist ok. Solange dein bisschen eigene Macht nicht kippelt. Sobald du völlig machtlos bist, wirst du feststellen, dass doch nicht alles so schön ist, und das für Millionen von Menschen in Deutschland. Nicht jeder hat das Silbertablett. Mustis schreibt es ja schon. Es ging Deutschland noch nie so gut wie heute. Das stimmt. Aber nicht für ALLE in Deutschland.

@Schrammler
Die Wahlverhalten und dabei Sonntagsfragen beeinflussen die Politik enorm. Siehe Vorfälle von Köln. Das geht soweit, dass die Regierungen in stupiden Aktionismus (Gesetze für Kleinstkram, die hohe Kosten verursachen, aber wenig Nutzen bringen) verfallen, nur weil sich eine durch die Boulevardpresse aufgewiegelte Öffentlichkeit (andere Medien inklusive) entsetzt zeigt.
Und weil Meinungen über die Medien verbreitet werden, die Leute diese Meinungen übernehmen. Die Medien hätten niemals soviel Macht, wenn die Leute sich selber Meinungen bilden würden. Tja, aber auch KÖNNTEN.

Wenn die Mehrheit der Bürger Regierenden bei Wahlen keine Quittungen für Versagen, Korruption, Vetternwirtschaft, Stillstand und vor allem die politischen Richtungen geben, dann ändert er zwangsläufig auch nichts.
Aufstand? Demonstrieren? Revolution? Was sollen die Leute machen? Das wird später vielleicht mal so kommen.
 
Onkelhitman schrieb:
Sie sind UNS nicht bekannt. Ich zeige auf die SPD und die Grünen, die das verabschiedet haben. Ich zeige auf die Parteispitze und auf all jene, die es beschlossen haben.

dann müsstest du aber auch Fairnesshalber auf CDU und FDP zeigen, denn der parlamentarischen Widerstand seitens der Linken, wurde mit willkommener Hilfe der Opposition ausgebootet.
 
Onkelhitman schrieb:
Das ist leider kein Vergleich. Es fehlten Menschen, und die wurden aus dem Ausland angeworben. Dass die nun kommen bei guten Konditionen kann man keinem verübeln. Dass ein Teil dieser Menschen nun hier lebt ist die perfekte Integration.
Ich bin schon der Meinung, dass man das vergleichen kann, ob Gastarbeiter oder Flüchtlinge wo ist da der Unterschied. Fakt ist dass die Gastarbeiter sich gut intergriert haben. Und das die Flüchtlinge zurückgehen wenn sich die Lage in ihrem Heimatland bessern ist nicht anzunehmen, der Konflikt kann auch 10 Jahre oder mehr dauern.
 
Flüchtlinge flüchten vor einem Krieg, einer lebensbedrohenden Situation (und damit ist eher kein Geld gemeint; ja, wer Essen/Trinken/Wohnen kann, der ist zwar arm, aber [in meinen Augen] kein Flüchtling). Während Gastarbeiter angeworben werden hier zu arbeiten, um Lücken zu füllen. Man will jetzt mit den Flüchtlingen Lücken füllen. Man nimmt aber keine Flüchtlinge nur dann auf, wenn sie arbeiten.

Ich hoffe mal, es hat in den Ländern niemand nur deswegen Krieg angezettelt, um Gastarbeiter zu bekommen. Das hätte man einfacher und vor allem reglementierter haben können.

Wenn du die Leute nicht mehr zurück schicken willst, dann hat Deutschland nun einfach hunderttausende Bürger mehr. Wieso werden die dann nicht direkt eingebürgert? Dann können sie auch direkt wie Einheimische den Gesetzen unterliegend behandelt werden, und das gesamte Problem rund um Köln hat sich erledigt. Denn dann sind es keine Ausländer mehr, keine Flüchtlinge, sondern einfach nur Deutsche.

@hotzenplotz
Letztlich war es ein Totalversagen. Ohne auf Details einzugehen, die hier im Thread ja überflüssig wären. Was nützt es den kleinen Parteien, Einspruch einzulegen, wenn es nicht gehört wird?
 
Onkelhitman schrieb:
Die Medien hätten niemals soviel Macht, wenn die Leute sich selber Meinungen bilden würden. Tja, aber auch KÖNNTEN.

Erzieht der Staat durch das Bildungssystem zur Unmündigkeit? Ich glaube nicht, auch wenn es inzwischen mit neoliberaler Ideologie durchzogen ist. Die Fähigkeit zur Meinungsbildung gewinnt man erst durch eigene Erfahrungen, die man richtig gewichtet und einschätzt. Dazu zählt weder der Konsum von Boulevardmedien, zu denen man inzwischen auch die großen Nachrichtenportale im Netz zählen muss, bei denen Hetze nur mehr Klicks bringt, ohne sie ständig zu hinterfragen, noch der einzelne Vorfall im eigenen Leben, der mitnichten für Verallgemeinerungen taugt.

Onkelhitman schrieb:
Aufstand? Demonstrieren? Revolution? Was sollen die Leute machen? Das wird später vielleicht mal so kommen.

So lange die Mehrheit die Demokratie will, wird es hier keine Revolutionen geben. Fände sie statt, würde sie innerhalb kürzester Zeit zugrunde gehen, weil Deutschland schlagartig außenpolitisch isoliert wäre.

Was Menschen tun können: An die Demokratie glauben, diese durch Mitarbeit stärken und ihre Gegnerschaft, egal wo sie sitzt (nicht nur an den Rändern) mit allen legalen Mittel bekämpfen.
Vergleiche das mit unserer Wirtschaftsordnung und der Rolle des Verbrauchers, der eben nicht alles konsumieren muss, sondern noch immer die freie Wahl hat. Dass er sich innerhalb einer Gesellschaft auch einmal gegen eine naive Mehrheit stellen muss, auch nicht auf psychische Tricks und Suchtfallen hereinfällt, gehört dazu. Das ist in der Politik nicht anders. Freiheit und Menschenwürde muss erkämpft werden, täglich.
Dass Deutschland diesbezüglich seit Jahren aus Bequemlichkeit schläft, würde ich nicht in Abrede stellen.
 
Schrammler schrieb:
So lange die Mehrheit die Demokratie will, wird es hier keine Revolutionen geben. Fände sie statt, würde sie innerhalb kürzester Zeit zugrunde gehen, weil Deutschland schlagartig außenpolitisch isoliert wäre.

ich bin der Meinung, sie wird nicht zugrunde gehen, weil wir dann schlagartig außenpolitisch isoliert wären

ich verweisse mal auf Artikel 2 Absatz 2c EMRK, daran wird sie schlagartig zugrunde gehen
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schrammler
Erzieht der Staat durch das Bildungssystem zur Unmündigkeit?
Der Staat erzieht nicht, das machen die Eltern. Aber die Eltern erziehen immer weniger. In jungen Jahren gehorchst du noch den Eltern. In späteren Jahren dann dem Chef (es sei denn der bist du, dann gehorchen dir alle). Vielleicht noch dem lieben Gott. Aber um durch die Basis zu brechen, dass man bemerkt, die Medien und das, was in der Schule gelehrt wurde sei nur durchzogen von der Wahrheit, das wird nicht jeder herausbekommen. Es wird aber auch nicht jeder danach suchen. Klar ist, dass die Meinungsbildung eigentlich von jedem selbst ausgehen SOLLTE. Das ist auch einer der Aufträge des ÖR Fernsehens. Die Meinungsbildung unterstützen und nicht ersetzen. Ich muss aber auswerten können als Fern-Seher, ob es Informationen sind oder Fakten. Informationen sind schon gewertet worden, mit einer Meinung belegt. Aber das ist alles schon wieder ein anderes Thema. Es zeigt nur, wie wir beeinflusst werden. Da der Konsum dieser Medien aber steigt, ist schon ganz allgemein die Möglichkeit größer, beeinflusst zu werden.

Ich glaube an die Demokratie an eine funktionierende Möglichkeit des Reglements, wenn sie auch nicht perfekt funktioniert. Das, was nicht perfekt funktioniert ist die Machtverteilung. Daher ist die Gegenerschaft für mich immer diejenigen, die ihre Macht missbrauchen. Ob das nun Feuerwehrleute sind, ob das Politiker sind, ob das Steuersünder sind, oder eben Verbrecher. Aber auch Menschen, die fahrlässig die ges. Krankenversicherung belasten durch ihr Handeln sind für mich letztlich Menschen, die den ihnen zur Verfügung gegebenen Sozialleistungen der Anderen missbrauchen.

Der Konsument hat die Wahl entweder das zu konsumieren, was es auf dem Markt gibt, oder gar nichts zu konsumieren. Vieles davon ist komfort. Auf eine Waschmaschine würde ich dennoch nicht verzichten wollen. Bekomme ich aber für mehr Geld mehr Qualität? Das weiss ich nicht, der Hersteller verspricht mir hier nichts. Selbst über den Preis kann ich nicht gegenregulieren. Ich kann also nicht regulieren als Verbraucher.
Ich kann Bio kaufen, und es war dennoch kein Bio. Es pasiert nichts. Ich kann einen VW kaufen mit geschönten Abgaswerten, VW bekommt eine Minimalstrafe und das wars. Ich kaufe Rindslasagne und es ist Pferd drin.
Der Clou: Wenn sich so etwas wie Köln abspielt, dann wird ganz groß auf Überwachung plädiert. Wir brauchen mehr Polizei.
Wer aber plädiert dafür, mehr Kontrollen durchzuführen im Lebensmittelsektor?
Wer plädiert dafür, wenn selbst der ADAC herausfindet, dass zu Ferienzeiten der Ölpreis in die Höhe schnellt, dass dieses Kartell unterbunden wird?
Der Konsument muss entweder das nehmen, was er bekommt, und die Kontrollen werden nie perfekt sein. Oder verzichten. Damit hat er aber keinen Einfluss auf den Markt selbst. Denn der ist global. Es ist nur ein Land.

Das ist in der Politik nicht anders.
Eben.
 
Onkelhitman schrieb:
Genau, und jetzt wende ich einmal die Argumentation von Mustis und Noxiel an:
Wir sind in der Verantwortung. Wir sind schuld für das, was die Politiker/Parteien machen, weil wir sie gewählt haben. Aber wenn die Meinung kippt, dann macht eine Partei das genaue Gegenteil. Und kann daher letztlich machen, was sie will. Das einzige Ziel sind Wähler, und nicht Themen. Es wird nicht für das Volk gehandelt, sondern für das "richtig wählende Volk".

Kurz dazu:

Habe ich bereits schon mal geschrieben. Wenn eine Partei (oder einzelne Diktato*** ähhh.... Personen) eine Entscheidung treffen will, zu dem sie zwar einen Standpunkt hat, diesen aber verlassen will, gehört das Volk direkt gefragt, und vorher aber gegebenenfalls aufgeklärt "warum, weshalb, wieso"!

Oder hatte die CSU/CDU in ihrem Programm stehen, dass (wenn dieser aktuelle Fall eintritt) man sich einfach nicht mehr an Gesetze hält und macht was man (oder Frau) will?
 
Ich war gestern eigentlich sehr froh, dass der einzelne Bürger nicht viel direkt zu entscheiden hat, wenn es um die Gesellschaft geht. Wenn man in den sozialen Medien die Kommentare zu den Absagen des Karnevalsumzüge gelesen hat, dann ist man doch froh, dass manche Menschen und Meinungen nicht zu Wort kommen. #Lügenwetter
 
@oNkelhitman

Was geht bei dir eigentlich mal? Alles was gegen deine Thesen spricht, tust du so als würde es nicht gehen. Bist dabei aber nicht mal konsequent sondern drehst dein Fähnchen auch grad wies passt. Also exakt so, wie du es Parteien vorwirfst.

Der Staat erzieht nicht? Lachhaft für jeden der sich mit dem Bildungswesen auch nur ansatzweise auseinander setzt. Das geht bereits im Kindergarten los und hört, wenn es der Erwachsene den will, nie auf. Die Erziehung zum mündigen Bürger ist in jedem Bildungsplan Grundbestandteil. Es gibt z.B unzählige staatliche und privat geförderte Bildungsvereine. Das willst du nur nicht sehen, weil es deiner negativ verschrobenen Sicht der Dinge nicht entspricht. Deutschland als Dystopie zu bezeichnen ist schon gewagt. Es dann nicht mal zu begründen sondern nur in den Raum zu werfen kein Diskussionstil. Dem Menschen stand noch nie derart viel Wissen und Quellen so frei zugänglich wie heute zur Verfügung. Sei es dem Internet geschuldet, den Bibliotheken, der allgemeinen Bildung. Und wer nutzt es? Kaum einer. Und wenn doch mal, nun ja, sachlich fundiert sieht oft anders aus und Diskussionskultur gibt es im Netz de facto kaum noch. Daran ist die Bevölkerung selbst Schuld. Genau wie in der Politik. Die Mittel sind da, sie werden nur nicht genutzt. Sie werden z.B. von dir nicht genutzt. Du erklärst lieber von vorne herein Deutschland zu Dystopie, die dir zur Verfügung stehenden Mittel alle für nutzlos und sowieso ist alles falsch und schlecht und nur du siehst die Lösung, die definitiv radikal sein muss. Revolution sowieso. Und natürlich ist danach alles besser als vorher. Dann geht es ALLEN in DE gut, nicht nur dem Großteil. Schlagartig steht Wohlstand allen zur Verfügung. Wobei das ja eh alles falsch ist. dem H4 geht es schlechter. Frage mich zwar wie das sein kann, da die Sozialsysteme in den 90ern, 80ern und davor weniger gezahlt haben aber da du deine Aussagen ja nicht mit Fakten belegst, kann man auch nicht drauf eingehen. Du sagst du hast Utopien, ich sage, du bist ein Träumer und wirst daher nie Politik machen. Den auf Träumer fällt nicht mal Wahlvieh rein.

Ich glaube mancher hier hat wirklich null Vorstellung, wie Parteien und politische Teilnahme in DE funktionieren. Was hält euch davon ab, Parteien beizutreten, euch aufstellen zu lassen und direkt den Kurs der Partei zu beeinflussen? Ihr könntet ganz demokratisch eure Meinung zum Thema Flüchtlinge einbringen. Macht ihr aber nicht. Das würde ja Zeit kosten und echte Argumente und am Ende könnte man feststellen, dass die Mehrheit eben nicht eurer Meinung ist. Das wollt ihr aber gar nicht riskieren festzustellen, den dann müsste man ja demokratische Grundwerte akzeptieren und damit haperts hier ja hin und wieder mal. (Das fängt ja schon mal damit an, dass die Entscheidungen der Politik sowieso alle falsch und gegen das Volk sind, den man selbst und die Oma haben definitiv eine andere. Ich nenne es das "Pegida Problem". Man ist die Stimme des Volkes, blöd nur das nahezu immer mehr Menschen gegen einen demonstrieren als für einen. Aber die dagegen sind ja auch alle manipuliert...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Politik ist keine lösung, einfach weil jeder Mensch "Lösung" Problemorientiert (aber unabhängig vom konkreten Problem) anders definiert - Politik braucht Mehrheiten, und das bedeutet letztlich, dass Politik der Masse hinterherrennen muss (mit Blick auf die nächste Wahl weit verbreitete Meinungen vertreten sollte). Denn letztlich entscheiden die Wähler ....

Beispiel Helmut Kohl: 3 Jahre lang hat diese Regierung auf das Volk geschissen, um dann im vierten Jahr so "volksnah" zu regieren, dass die Birne doch wieder Kanzler werden konnte. 16 Jahre lang hat das für die CDU gut geklappt.

Als das dann mal nicht geklappt hat, dachte ich erst, "heute scheint die Sonne irgendwie schöner" - das hat knapp 2 Wochen angehaten und danach war mir klar, dass die Regierung Schröder/Fischer zwar nicht wirklich versucht etwas besser zu machen, aber an vielen Verschlimmbesserungen mit Hochdruck gearbeitet hat ... naja, wenigstens haben sie gehandelt, das tat die Regierung Kohl immer nur im Wahljahr.

Naja, und das Ergebnis? Deutschland beteiligt sich wieder an Kriegen weltweit, die Umverteilung des Kapitals hat vorher ungekannte Ausmaße angenommen ... dass die Demontage des Sozialsystems gerade von der SPD eingeläutet wurde ist ein verdammt übler historischer Witz. War das vielleicht CDU-Kalkül - wir lassen die den Scheiß durchboxen, dann wird es wenigstens nicht uns angelastet - wie schon oben irgendwo angedeutet,der einzige Widerstand gegen die Agenda 2010 kam von der PDS ... der Rest hat's einfach durchgewunken.

Mustis schrieb:
Wobei das ja eh alles falsch ist. dem H4 geht es schlechter. Frage mich zwar wie das sein kann, da die Sozialsysteme in den 90ern, 80ern und davor weniger gezahlt haben aber da du deine Aussagen ja nicht mit Fakten belegst, kann man auch nicht drauf eingehen.
Das stimmt, die Sozialsysteme kosten den Staat heute viel mehr, als in den 80ern und 90ern, und wenn man den offiziellen Wechselkurs DM - € zu grunde legt, haben die nach SGB2 unterstützten heute rechnerisch mehr Geld zur Verfügung. Allerdings vergisst man bei dieser Rechnung recht leicht die tatsächlich Kaufkraft des Geldes sowie ihren Verfall im Euro.
€1,- gabs damals für DM1,98, aber ich kann heute mit €1 eben nicht das gleiche an Lebensmitteln kaufen, wie in den 80ern oder 90ern für knapp DM2,-. Ein Laib Brot für 1 Euro gibt es heute auch, genau wie damals für DM2,- ... der Unterschied: für DM2,- hat mir damals ein Bäcker einen Laib Brot verkauft, heute bekomme ich das bestenfalls in einer Bachfactory oder im Supermarkt. Der tatsächliche "Umtauschkurs" DM - € ist mittlerweile eher bei 1:1 angekommen, und das bedeutet, das H4-Empfänger mindestens 25% weniger bekommen, als Sozialhilfeempfänger in den 80ern und 90ern.
Nicht die reine Geldsumme entscheidet hier über "mehr oder weniger" sondern der grad der damit möglichen Bedürfnisbefriedigung in der Region, in der gelebt wird.
Hinzu kommt noch, dass auf staatlicher Ebene die Ausgaben für Sozialsysteme auch deswegen steigen, weil unsere Gesellschaft überaltert und es immer mehr Leute gibt, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen immer mal wieder zwischendurch (oder sogar lagfristig) auf Unterstützung durchs Amt angewiesen sind.
Vollzeitbeschäftigt und ohne Kündigungsschutz bei Mindestlohn arbeiten aber trotzdem arm genug, dass es ohne staatliche Stütze nicht gut geht - das ist die Agenda 2010.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Abbau" der Sozialsystem war schlicht und ergreifend notwendig. Generationen von Rentnern haben Vermögen auf Schuldenbasis gemacht, wohlwissend, dass Generationen nach Ihnen dafür aufzukommen haben. Der einzige Witz ist, dass viele dieser Renter noch heute dieser Politik fröhnen und der Meinung sind, sie haben das verdient und sich empören, wenn man ihnen versucht klar zu machen, dass das nicht mehr geht und in dem Ausmaße so nie hätte sein dürfen. ICh bin wahrlich kein Freund der SPD und Schröders, aber das hat er wenigstens erkannt und gehandelt. NIcht optimal aber endlich mal was getan, nachdem Generationen von Politikern ihre Wiederwahl damit zementiert haben, immer mehr Geld zu versprechen, was nur auf Pump zu bekommen war und damit Generationen reingeritten haben, die erst lange nach ihrem Abtritt überhaupt wählen durften. Und was haben wir heute? Immer noch wird versucht mit Steuersenkungsversprechen Wahlen zu gewinnen, sobald nur irgendwo 1,-€ im Plus auftaucht wiederum wohlwissend, dass das einzig und allein dem Niedrigzins, der nicht ewig bleibt, geschuldet ist. Und das Wahl Vieh? Denkt wie immer mit der Geldbörse und springt drauf an. aber wehe nur ein Euro wird für bedürftige Nichtdeutsche eingesetzt. Da ist dann gleich wieder Gesamteuropa in seiner Existenz gefährdet. Aber klar, die Verantwortung hat natürlich vollends die Regierung, überhaupt nicht das Volk, dass mit seiner Stimme alle 4 Jahre dafür sorgen könnte, dass Lügner abgestraft werden oder plumpe Steuerversprechen nicht mehr ziehen würden im Wahlkampf. Aber wie gesagt, dass würde wirkliches kritisches Auseinandersetzen mit der Materie bedeuten und auch mal Verzicht. Nicht dass das nicht möglich wäre, Gott bewahre, aber es würde Freizeit kosten und das ist in unserer heutigen Zeit ja undenkbar. Und Verzicht sowieso. Wirklich jeder andere kann zur Kasse gebeten werden, bloß nicht ich selbst. Man selbst krebst in der Selbstreflektion ja sowieso meist nur knapp über dem Existenzminimum. Funktioniert eben nur nicht wenn das jeder denkt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mustis schrieb:
Generationen von Rentnern haben Vermögen auf Schuldenbasis gemacht, wohlwissend, dass Generationen nach Ihnen dafür aufzukommen haben.

wo hast du das denn her?

dir ist schon klar, das seit Ära Schmidt, die Rentenkasse geplündert wurde?
dir ist schon bekannt das es Helmut Schmidt war der Milliarden DM Überschüsse in den Rentenkassen zum Abschuss freigegeben hatte?
 
Ähm, gerade aktuell Stichwort Atommüll?
Die Generation Rentner haben uns die Kosten für Endlager(suche) usw aufgebrummt? Und noch vielen, vielen weiteren Generationen?
 
Und was haben die letzten Beiträge mit dem Ursprungsthema noch zu tun?
Ich denke es gab genug Hinweise was bei weiterem OT passiert.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben