Bachelor nachmachen - neben dem Beruf

Anxi

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Hallo Leute,

ich habe da mal eine Frage...

Kurze Vorgeschichte: Ich bin jetzt 30, nicht dumm, arbeite seit 4 Jahren für eine angesehene mittelständische Firma als "Informatiker" (genauer gesagt Mädchen für alles, Netzwerk, Admin, Serverlandschaft, Softwareentwicklung in VB, C++, Java, Schnittstellen, Projektleiter, ERP....) Ich verdiene nicht schlecht mit gut 4k Brutto und 13 Monatsgehältern.
Durch eigenes Fehlverhalten und Faulheit, und auch durch ungünstige Umstände von außen (keine fahle Entschuldigung um mein Gewissen zu beruhigen, aber ich möchte auch nicht näher drauf eingehen.) habe ich mein Studium damals geschmissen und bin quasi als Abgänger in die Berufswelt eingestiegen.
Das macht mich aber nun mehr und mehr unzufrieden und ich würde gerne meinen Bachelor nachmachen. Gerne in einer Informatik/ Softwarerichtung.

Kann man überhaupt sinnvoll einen Beruf und Bachelor kombinieren? Wenn ja, welche Uni / FH / Fernschule bietet sich an?

Habt ihr vielleicht Erfahrungen in der Materie, oder hat jemand einen ähnlichen Lebensweg?

Ich freue mich auf Tips und bedanke mich im Vorfeld für eure Hilfe :)
 
Kannste nicht ein Fernstudium machen und dir das anrechnen lassen, was du schon hattest? (Fernuni Hagen z.B.).

Ansonsten: Recht viel mehr als 50k im Jahr wirste als Bachelor zum Einstieg auch nicht bekommen.. eher weniger.
 
Danke für deine Antwort Krabby.

So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. Immerhin habe ich doch einige Vorlesungen und Prüfungen schon mit Erfolg bestanden. Ich kann allerdings überhaupt nicht abschätzen, wieviel Zeit ich neben dem Beruf aufbringen kann / muss und welche fernschule etwas taugt. Es geht nicht mal unbedingt um ein Verdienstplus, sondern eher um den vorzeigbaren Abschluss und Grad. Darum die Frage hier.
 
4k brutto im Monat sind dann 48k brutto im Jahr. Das musst du als Bachelor auch erstmal "erarbeiten". Kommt natürlich auf die Branche, Gebiet und das UN an. Aber gehaltstechnisch wirst du damit keine Sprünge machen. Zudem lernst du in einem Informatik Bachelor nicht die Sachen, an denen du derzeit arbeitest. Programmiersprachen ja, aber Admin Tätigkeiten und Serverwartung nein. Gerade an den Unis wirst du fast nur theoretisches Wissen dir aneignen und wenig praktische Aufgaben lösen. Es bringt dir also eher nur etwas im Lebenslauf.

Möchtest du aber später deinen Job wechseln und im Bereich arbeiten, das dir das Studium beigebracht hat, dann lohnt es sich mehr den Bachelor zu machen. Am besten noch den Master hintendran.

Schau dir einfach mal die Modulhandbücher der Unis und FHs für die Informatik-Studiengänge an. Da sind alle Fächer erklärt und du siehst, was du wo lernen kannst.
 
Anxi schrieb:
Ich kann allerdings überhaupt nicht abschätzen, wieviel Zeit ich neben dem Beruf aufbringen kann / muss

Keine Ahnung wie das Allgemein ist, aber ich kann ein Beispiel geben. Informatikbranche (Softwareentwicklung).
Ein Kollege von mir hat berufsbegleitend den Bachelor an einer FH gemacht. Der hatte glaub ich 3-4 Tage unter der Woche Abends 1-2 Stunden Unterricht und am Samstag (ich glaub den ganzen Tag, jedenfalls einige Stunden) Unterricht. Für Prüfungen, lernen usw. konnte er sich Urlaubstage oder Zeitausgleich nehmen. Er hat, wenn ich mich richtig erinnere, mind. 3 Jahre dafür benötigt, eher mehr.

Der Zeitaufwand war bei ihm also nicht wenig. Allerdings höre ich immer wieder von Angeboten die dir für 15k € übern Sommer den BSc verleihen... Also keine Ahnung, was es da sonst noch gibt und wie viel das dann Wert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Primär bin ich nicht auf Jobsuche, vorallem da meine Projekte die ich atm leite noch mindestens 3 Jahre gehen werden. Aber man kann ja nie wissen wie sich der Markt entwickelt oder was noch so alles kommt...
Vielleicht machen ja auch einfach gezielte Fortbildungen Sinn...?

Was ist das für ein Angebot das dir in einem Sommer den BSc verabreicht? Davon höre ich zum ersten Mal oO
 
Generell kannst du versuchen dein vorheriges Studium anrechnen zulassen vorallem wenn du den gleichen Studiengang weiter studierst müssten die deine vorherigen Leistungen anrechnen. Wenn du vorher FH warst und dann wieder zu einer FH gehst und gleichen Studiengang machst werden dir die vorherigen Leistungen angerechnet aber nur die bei denen du auch ne Prüfung geschrieben hast. Wenn du von FH zu einer UNI gehst wirds schwiriger aber sollte auch hier einiges angerechnet werden können.

Als Fernstudium würde ich Fern UNI Hagen nehmen, ist soweit die einzige Fern UNI bei der der UNI Abschluss (Fernstudium) auch wirklich was wert ist. Es gibt auch viele Fernstudien Akademien, die werben das du dort dein Fernstudium machen kannst, aber ich habe viel gehört, dass die Abschlüsse von dort bei Firmen so gut wie nichts zählen.

Wegen Geld kann ich dir nichts sagen bin gerade Selber noch am Studieren 6. Semester Wirtschaftsinformatik. Aber bei uns sagt man an der Hochschule das Einstiegsgehalt von denen die von der Hochschule gehen ausm Inf. Bereich liegt zwischen min.40k-70k je nach spezialisierung. Da du auch schon Berufserfahrung hast, solltest du nachm B. Sc. jedenfalls gleich oder sogar mehr verdienen. Ein Inf. Studium weiter machen denke ich wird für dich auch nicht wirklich schwer werden. Programmieren kannst du ja schon und so viel neues wird nicht kommen. Klassen, Entwurfsmuster, Verteilte-Systeme, Scrum, Logik, Reguläreausdrücke, Tests,UML,... was es da alles gibt wird dir ja was sagen, daher wird das "easy going" für dich werden.

MfG
 
Anxi schrieb:
Es geht nicht mal unbedingt um ein Verdienstplus, sondern eher um den vorzeigbaren Abschluss und Grad.

Das wird imho nur mit einer vernünftigen Uni (Teilzeitstudium, einige wenige bieten auch berufsbegleitend) was. Stofflich gesehen werden Fern-Unis nicht umsonst von der Wirtschaft (und noch viel stärker von Universitäten selber, also der "Forschung") belächelt.
Jenes ist auch leicht nachzuvollziehen: an einer ordentlichen Universität wird man im Bachelor in sämtlichen für die Informatik wichtigen Grundlagen geschult, also ein bisschen Programmieren, mäßig Datenstrukturen/Entwurfsmuster/OOP/..., viel Algorithmik, viel theoretische Informatik, viel Mathematik. Das ganze Vollzeit über 3 Jahre, Minimum.
In Statistiken, je nach Talent, sind das im Schnitt i.d.R. meist 40-70h Arbeit pro Woche für den Studenten (Vorlesung, Vor-/Nachbereitung, Übungen, Lernen, Klausurvorbereitung, ...). Macht man sowas "nebenbei" (neben dem Job z.B.) an einer Fern-Uni, wo ich von manchen Bekannten schon von Zeitinvestments kleinergleich 20 Stunden pro Woche hörte und das maximal 3 Jahre, oft ja noch kürzer...ist wohl vollkommen klar, was für ein lächerlicher "Anspruch" dahintersteht^^

An vernünftigen Unis hingegen gibt es ja das Teilzeitstudium und mitunter auch berufsbegleitend. Kenne da selbst auch ein paar Kommilitonen...die studieren dann allerdings häufig auch 5, 6 Jahre - sie sollen ja auch den kompletten Stoff, 180 Leistungspunkte, mit allen Pflichtveranstaltungen absolvieren und da sie weniger Zeit pro Woche investieren können brauchen sie entsprechend länger.


Wenn du wirklich Lust dazu hast, dich persönlich weiterzubilden, dann such dir eine vernünftige Uni. Das wird aber natürlich einiges an Zeit kosten.
Ansonsten, als wie du sagtest "vorzeigbaren Abschluss" und/oder persönliche Weiterentwicklung würden viele FHs und vor allem natürlich Fern-Unis wohl eher belächelt werden im Lebenslauf - da ist dein bisheriger Werdegang und praktische Qualifikation defnitiv schon ebenbürtig.
 
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