Welche Betriebssysteme verwenden große Unternehmen und Organisationen auf PCs?

niqlas schrieb:
Grundsätzliche Frage:
Warum werden generell OpenSource-Software und Linux/Unix-Derivate nicht häufiger verwendet?

Genau diese Frage stelle ich mir seit knapp 2 Jahrzehnten! ;)

Folgende Gründe fallen mir dazu ein.
1. Zwar ist es so, dass OpenSource-Software bzw. Linux oftmals keine direkten Lizenzkosten verursacht, wohl aber Supportkosten. Sprich: ich brauche Leute, die sich mit den Produkten auskennen, sie administrieren können und bei Problemen helfen können. Solche Leute brauche ich am besten sowohl bei mir im Unternehmen als auch beim Hersteller.
2. Microsoft-Produkte sind eben ein Quasi-Standard. Sprich: so gut wie jeder kennt sich mehr oder weniger damit aus. Standardisierung und die damit einhergehenden niedrigeren Support- und Administrationskosten sind gerade für große Unternehmen extrem wichtig. In die gleiche Kerbe schlägt das Thema Office-Dokumente und deren Austausch untereinander.
 
3. Wenn ich ein Problem habe, geh ich dem MS Support auf die Nerven und kümmere mich dann um was anderes ;)
 
4. Kleiner Horizont leider auch bei vielen IT'lern, die nie etwas anderes kennen gelernt haben (und es zum Teil gerade so schaffen Installer druchzuklicken und dann mit dem Latein aber auch am Ende sind).
 
Zuletzt bearbeitet:
München geht mit gutem Beispiel voran: LiMux
An München sieht man aber auch, was für ein immenser Aufwand das ist. Die sind ja nicht erst seit gestern dabei.

Und wie schon gesagt wurde, das liegt nicht notwendigerweise daran, dass die Software schlecht(er) wäre, sondern einfach daran, dass man aus einer etablierten Umgebung ausbricht und mehr oder weniger alleine dasteht. Jemand aus meinem Bekanntenkreis arbeitet in einer Firma, die Buchhaltungs- und Verwaltungssoftware für Gartenbau-Unternehmen schreibt, und während die Software selbst auch relativ problemlos unter Linux laufen würde, funktionieren die Anbindungen an Office-Software, um z.B. Berichte zu generieren, ausschließlich mit Microsoft Office. Deren Kunden können also nichtmal das Office-Paket wechseln.
 
Was wiederum das Henne-Ei-Problem offenbart. Rein technisch ist es egal, ob die Gartenbau-Software DOC-, OOXML- oder ODF-Dateien ausspuckt.

Microsoft hat die Software-Entwickler ganz wunderbar in ein geschlossenes Ökosystem mit undokumentierten Schnittstellen eingebettet. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es kleinen und mittelgroßen Unternehmen nahezu unmöglich, daraus auszubrechen. Man kann Microsoft dazu nur applaudieren. Den Abhängigen hingegen... Naja, die haben irgendwann in der Vergangenheit einmal diesen Pfad eingeschlagen. Kein Mitleid.
 
King_Rollo schrieb:
Folgende Gründe fallen mir dazu ein.
1. Zwar ist es so, dass OpenSource-Software bzw. Linux oftmals keine direkten Lizenzkosten verursacht, wohl aber Supportkosten. Sprich: ich brauche Leute, die sich mit den Produkten auskennen, sie administrieren können und bei Problemen helfen können. Solche Leute brauche ich am besten sowohl bei mir im Unternehmen als auch beim Hersteller.
Das ist ja aber immer der Fall, unabhängig ob man Opensource oder Produkte von Microsoft oder Apple verwendet.

King_Rollo schrieb:
2. Microsoft-Produkte sind eben ein Quasi-Standard. Sprich: so gut wie jeder kennt sich mehr oder weniger damit aus. Standardisierung und die damit einhergehenden niedrigeren Support- und Administrationskosten sind gerade für große Unternehmen extrem wichtig. In die gleiche Kerbe schlägt das Thema Office-Dokumente und deren Austausch untereinander.
Ltcrusher schrieb:
niglas: Wenn man das ganze Thema aus dem Blickwinkel der Anschaffung sieht, dann vielleicht. Aber wenn du dann ggf. auch wieder 90% der damit arbeitenden Belegschaft auf diverse Seminare und Schulungen schicken musst, damit sie die täglichen Aufgaben erfüllen können, sind solche Dinge oft direkt raus.

Nun ist es aber auch so, dass sich die verschiedenen Versionen von Windows und Office teilweise stark unterscheiden.
Alle, die ihre bisherige Klick-Reihenfolge in Office 2003 über mehrere Jahre eingeübt haben, werden mit Office 2010/2013 Probleme bekommen. Noch schlimmer ist es beim Wechsel von Windows 7 auf Windows 8 / 8.1 mit diesem furchtbaren Kachel-Zwitter-Desktop.
Manchmal habe ich das Gefühl, Microsoft macht das mit Absicht, um den Dienstleistungsfirmen im Bereich Schulungen und Fortbildungen mehr Aufträge zu bescheren.

Und Linux ist ja auch nicht unbenutzbar. Ob ich die Mitarbeiter, die bisher Office 2003 verwendet haben, in Office 2010 oder LibreOffice schule, macht dann auch keinen großen Unterschied.
 
Wie sieht es zum Beispiel bei Facebook, Yahoo oder anderen großen Unternehmen der Welt aus?
Google, Yahoo, die meisten Banken und die Börse setzt auf UNIX (Linux) im Serverbereich.......
Wenn du ein Andriod Schmartfon hast, dann isses auch auf der Grundlage von Linux.
Warum ? weils einfach der sicherere Weg ist, durch das Netz zu tappen....

Les dich hier mal quer (Vorsicht ! viel zu lesen und noch mehr zu differenzieren !)
https://startpage.com/do/search?cmd=process_search&query=linux+vs.+windows&language=deutsch&pl=&with_date=&ff=&with_language=lang_de&hmb=1&abp=1
 
Warum ? weils einfach der sicherere Weg ist, durch das Netz zu tappen....
Der Grund, warum Android auf Linux basiert, ist wohl weniger Sicherheit (zumal - Schadware und Sicherheitslücken gibt es auch da zur Genüge), sondern viel eher, dass Google sich auf Basis von Linux schnell eine eigene Plattform zusammenschustern konnte, ohne sich von Microsoft abhängig zu machen.

Bei Banken bin ich eher auf dem Stand, dass da noch viel mit OS/2 gearbeitet wird, aber das mag sich mittlerweile auch ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
King_Rollo schrieb:
Genau diese Frage stelle ich mir seit knapp 2 Jahrzehnten! ;)

Folgende Gründe fallen mir dazu ein.
1. Zwar ist es so, dass OpenSource-Software bzw. Linux oftmals keine direkten Lizenzkosten verursacht, wohl aber Supportkosten. Sprich: ich brauche Leute, die sich mit den Produkten auskennen, sie administrieren können und bei Problemen helfen können. Solche Leute brauche ich am besten sowohl bei mir im Unternehmen als auch beim Hersteller.
2. Microsoft-Produkte sind eben ein Quasi-Standard. Sprich: so gut wie jeder kennt sich mehr oder weniger damit aus. Standardisierung und die damit einhergehenden niedrigeren Support- und Administrationskosten sind gerade für große Unternehmen extrem wichtig. In die gleiche Kerbe schlägt das Thema Office-Dokumente und deren Austausch untereinander.

Gerade bei großen Unternehmen ist es eigentlich buggy, weil die relativ große IT Abteilungen haben und problemlos ein paar Linux Admins einstellen können. Probleme gibt das eher in kleinen/mittelständigen Unternehmen, da hat man sein 1 oder 2 Admins seit 30 Jahren auf dem Posten sitzen, die müssen nebenbei noch Rechenr einrichten usw und kennen halt nur Windows.
 
Und trotzdem kosten Linux-Spezialisten mehr Geld als Microsoft-Generalisten. ;) Oder wenn man 1 oder 2 Linux-Spezis mal das Unternehmen verlassen, stehen viele Firmen wie das Schwein vor einem Uhrwerk.
Deswegen gehen viele Firmen den Weg des geringsten Widerstandes und setzen auf Microsoft. (Was ja nun auch nicht wirklich schlecht ist.) Und dann von einer kompletten, großen Microsoft-Umgebung auf Linux o.ä. umzustellen ist so gut wie ausgeschlossen, weil viel zu aufwändig.
 
Ideologisch vorzugehen, halte ich in der IT für gefährlich. Man nimmt das Werkzeug, welches den Zweck erfüllt.
Microsoft bietet für Firmen ein in vielen Bereichen konkurrenzloses Gesamtangebot (z.B. Windows Clients, Exchange-Server, Skype for Business). Es ist ein amerikanisches Unternehmen und verlangt dafür Geld. Kein Aufreger.

Dass es strategisch zum Vendor-Lock-In kommen an: Binsenweisheit, wie bei jeder kommerziellen Technologie.
 
R4Z3R schrieb:
Ideologisch vorzugehen, halte ich in der IT für gefährlich.
Es geht dabei ja auch nicht um Ideologie.

Ich dachte nur, dass man viel Geld durch die entfallenden Lizenzgebühren sparen könnte.
 
niqlas schrieb:
Es geht dabei ja auch nicht um Ideologie.

Ich dachte nur, dass man viel Geld durch die entfallenden Lizenzgebühren sparen könnte.

Was ja auch so ist, siehe Limux.
 
Ich kann mich ansonsten nur R4Z3R anschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal vor ein paar Jahren gelesen das die Nasa auf Linux setzt (ich glaube es war OpenSUSE) da es stabiler läuft als Windows.
 
Bei den Supercomputer (top 500) wird fast zu 100% Linux eingesetzt, der Rest ist Unix.
http://top500.org/statistics/details/osfam/1
http://top500.org/statistics/list/

top500.png
 
Zu aller erst: Ich bin auf keinen Fall ein Linux-Hasser, habe mit Windows fast nur beruflich zu tun, zu Hause wird es nur sehr selten gestartet.
Trotzdem kann ich diese ganzen Argumente mit Super Computer, Android, Sicherheit, kostenlos etc. nicht mehr hören.

Das Windows im geschäftlichen (Desktop-)Umfeld eine deutlich größere Verbreitung hat ist nun mal ein Fakt.

Z.B. am LiMux Projekt sieht man das eine Umstellung möglich ist aber auf keinen Fall einfach, schnell gemacht oder kostengünstig ist.
 
neo253 schrieb:
Z.B. am LiMux Projekt sieht man das eine Umstellung möglich ist aber auf keinen Fall einfach, schnell gemacht oder kostengünstig ist.
Wenn sich nicht jedes Dorf wie München seine eigene Lösung basteln würde, wäre Linux im öffentlichen Dienst irre günstig. Die meisten Ämter und Behörden haben deutschlandweit sehr ähnliche Bedürfnisse. Die Gemeinden müssten sich nur mal zusammenschließen und sich offene Systeme bauen lassen, die dann jeder frei nutzen kann. Auch auf Länderebene wäre sowas für Polizei & Co der richtige Weg.

Ich würde den öffentlichen(Bund, Länder, Gemeinden) als Gesetzgeber grundsätzlich verbieten, Softwareentwicklung in Auftrag zu geben, deren Ergebnisse nicht frei von jederman nutzbar, änderbar usw. sind. Etwas GPL-artiges am besten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben