Unterschiedliche Helligkeit in Lightroom nach dem Export in versch. Betrachtungstools

usmave

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hallo,

ich habe mir testweise die 30 tägige probeversion von lightroom 6 cc installiert und hänge grad etwas fest.
meine bisherigen erfahrung in sachen fotobearbeitung ist gleich 0. bisher wurde nur mit einer finepix f30 fotografiert, und das mehr schlecht als recht bzw nur als schnappschuss.

seit ein paar wochen habe ich die nikon 5300 und wollte die tage einfach mal den ersten schritt in richtung einfache fotobearbeitung wagen.
gespeichert wird alles als 14 bit srgb raw+jpeg fine.

nun zu meinem problem:
die helligkeiten der bilder unterscheidet sich doch schon massig, je nachdem womit man es betrachtet.


bild 1: originales jpeg bild der kamera, direkt von sd karte kopiert ohne zu bearbeiten mit acdsee.



bild 2:in lightroom links das raw, rechts die automatisch optimierter version, von mir nur noch etwas die belichtung reduziert.
unten das exportierte JPEG (100%, srgb)



Bild 3: genau die gleichen einstellungen wie unter bild 2, nur nicht als jpeg sondern als dng exportiert und mit PS geöffnet.


wie ihr seht unterscheiden sich die bilder deutlich in der belichtung/helligkeit. jetzt mal völlig wertfrei obs schön ist oder nicht, wie entstehen solche unterschiede, welches ist nun "das richtige" z.b. zum ausdrucken, und noch wichtiger wie nekommt man die ergebnisse annähernd gleich hell?

das originale jpeg der kamera (bild 1) wurde offenbar etwas kameraintern mit bildanpasserm wie -EV, Active D-Lighting und ähnlichen bearbeitet. das dies etwas anders als die raw aussieht leuchtet mir ein.
auch das bild über den bildschirm der kamera sieht so aus wie das unbearbeitete jpeg.

das dunkle der raw in lightroom auf der linken seite (bild 2) deute ich als einfaches unterbelichten. ok, nächstes mal mehr aufs histogramm statt auf den bildschirm achten. obwohl, ist die interne bearbeitung so starkt, dass aus einem sehr dunklen raw auf dem kameradisplay auf einmal ein soviel helleres bild erscheint?
bei einer so starken diskrepanz zwischen raw und displayanzeige ist das display für die kontrolle der belichtung doch absolut für nüsse, oder?

aber was mir nicht klar ist, warum das exportierte bild der bearbeiteten version (rechts in lightroom) als jpeg plötzlich wieder deutlich heller ist. was nützt mir die beste bearbeitung in lightroom wenn es dann als fertiges jpeg wieder ganz anders aussieht?
mit acdsee, dem standard windows 10 fotoviewer "fotos", paint, gimp, opera und chrome sieht das jpeg bild so "aufgehellt" aus wie in bild 2 unten.ebenso die ganzen tools von cewe print oder das dm-foto tool.

öffne ich es mit photoshop, lightroom oder "windows fotoanzeige" wird das exportierte jpeg als auch dng oder psd so angezeigt wie es sein sollte, sprich wie auf der rechten seite von lightroom (nachher).

kurz gesagt, einzig die beiden adobe produkte und "windows fotoanzeige" zeigen
1. die unbearbeiteten datein sehr dunkel, halt unterbelichtet an und
2. die bearbeiteten datein korrekt so an, wie es in lightroom gewollt war (rechte seite "nacher")


Nunja, was ist nun richtig, was falsch ? warum diese unterschiede? welche nehme ich zum evtl ausdrucken lassen?


hier nochmal ein anderes motiv.
links lightroom vorschau, mitte lightroom leicht automatisch optimiert, rechts das exportierte jpeg per acdsee betrachet.


für eure hilfe und erklärungen bin ich euch sehr dankbar
 
usmave schrieb:
das originale jpeg der kamera (bild 1) wurde offenbar etwas kameraintern mit bildanpasserm wie -EV, Active D-Lighting und ähnlichen bearbeitet. das dies etwas anders als die raw aussieht leuchtet mir ein.
auch das bild über den bildschirm der kamera sieht so aus wie das unbearbeitete jpeg.

Genau, Active D-Lighting ist das "Problem". Vereinfacht belichtet die Kamera dabei unter um ein ausfressen in den Lichtern zu vermeiden und dann werden von der Kamerainternen Bildverarbeitung die Tiefen wieder hochgezogen.

usmave schrieb:
öffne ich es mit photoshop, lightroom oder "windows fotoanzeige" wird das exportierte jpeg als auch dng oder psd so angezeigt wie es sein sollte, sprich wie auf der rechten seite von lightroom (nachher).

Hier kann ich dir nicht ganz folgen, exportierst du nun als jpeg oder dng oder psd?
 
Wie sehen die Bilder denn aus, wenn du die in einem Browser betrachtest? (also z.B. irgendwo hochlädst)

Ich habe ein ähnliches "Problem", dass die Windows Bildanzeige die Bilder etwas dunkler anzeigt. Das kam, nachdem ich irgendwann mal mit den Windows Helligkeitseinstellungen gespielt habe. Da die Anzeige aber in allen anderen Programmen gleich ist, interessiert mich das nicht weiter.
 
Ich würde das eher auf einen Konflikt im Farbmanagement deines Workflows schieben.

In welchem Farbraum fotografierst du und - wichtiger - in welchem spielst du aus? Ich hatte das Problem nämlich auch, als ich dann bei Capture One (ist quasi der Gegenkandidat zu LR) eingestellt habe, dass es den sRGB-Farbraum erzwingen soll im File, dann hats auf einmal überall gepasst.

Und, um auf die Frage zurückzukommen: Bei JPG hast du pro Pixel pro Farbkanal 8-Bit, wobei der Sensor pro Pixel immer nur einen Farbwert liefert, der Rest wird interpoliert (siehe Wikipedia: Bayer-Matrix), sprich 256 mögliche Werte, die abgespeichert werden, das ganze bereits als fertige Farben und stark komprimiert.

Bei RAW hast du 14 Bit pro Pixel, diese 14 Bit sind aber reine Sensorrohdaten, auf die noch z.B. kein Weißabgleich angewendet wurde. Pro Pixel sinds also nicht 256 Werte, sondern 16.384. Also pro Pixel 64x so viele Informationen, daher lassen sich auch Belichtungsfehler sehr gut richten, natürlich nicht unendlich stark, aber +/- 2 bis 3 Blendenstufen kann man meistens auskorrigieren. Dazu ist der Weißabgleich komplett verlustfrei änderbar, wodurch sich für jeden Fotoeinsatz, der über Fotos von Omas Geburtstagsparty hinausgeht, RAW empfiehlt ;)

Das Display ist aber schon zur Belichtungskontrolle geeignet, weil wenn ein Bild komplett ausfrisst und nurmehr weiß ist, kannst du auch mit RAW nimmer allzuviel machen. Du bist einfach gegen Fehler besser abgesichert, wenn du erst am PC entwickelst und in RAW knipst.

Installiere dir am besten auch noch die Demo von Capture One Pro 9, arbeite seit etwas über einem Jahr mit C1 und mir ist die Software viel sympathischer als Lightroom, aber das ist persönliche Präferenz.
 
@ heronimo
Ok, gemerkt. Wie sonst auch Bildbearbeitung nur manuell bzw die ganzen verbesserer intern abschalten.
Im Moment habe ich nur testweise exportiert, mal mit jpeg, mal psd mal dng.

@ pitti
Auch im browser sind sie "zu hell"

@m.ing
Ich glaube das ist es gewesen mit den Farbräumen.
Ich habe jetzt über die systemsteuerung im Grafikkartemenu dem Monitor das sRGB IEC61966-2.1 Profil zugewiesen.
Jetzt ist in allen Programmen, die vorher zu hell waren die gleiche Helligkeit wie oben beschrieben beim öffnen mit PS oder LR.
So soll es sein ☺

Bisher war ich es gewohnt alles über die Kamera einzustellen (finepix f30).
Dort wurde nur als jpeg gespeichert und das bild musste direkt sitzen.

RAW scheint echt ein riesen Vorteil zu sein, wenn es mir auch widerstrebt einen Computer meine Arbeit machen zu lassen.
Besonders bei Nachtfotos musste ich viel mit den richtigen Parametern spielen bis es passte.
Ist es nun ein Vorteil oder doch ein Nachteil, da man sich ja nicht mehr um alle Einstellungen einen Kopf zerbrechen muss, sondern später eben alles per pc anpasst.

Welchen anderen bildveränderer sind denn in der 5300 eingebaut?
Ich möchte diese komplett ausschalten, damit ich entscheide was wie aufgenommen wird und nicht die Kamera.
Ein unverpfuschtes aber zugleich gut "aussehendes" Monitorbild der 5300 würde perfekt für mich sein.

Lieber direkt ein richtig geschossenes bild ETWAS nachträglich bearbeiten, als ein zerbasteltes Foto der "Bildanpasser" nochmals massiv per Software zu optimieren.
 
Im wesentlichen sollte Active D-Lightning abgeschaltet sein wenn du hauptsächlich mit RAW arbeiten willst. Da du sonst unterbelichtete RAW Aufnahmen bekommst (meiner Erfahrung nach 0,5- 1,5 Blenden). Den Bildstiel / Picturestyle in der Kamera kannst du auf "Standardt" oder "Portrait" stehen lassen. Wenn du dann beim Import in Lightroom "Camera Standardt" oder "Camera Portrait" als Entwicklungseinstellung wählst, sehen die Bilder mit Vorschauen in Lightroom bereits genau so aus wie die Kamera JPEGs.
 
[...] wenn es mir auch widerstrebt einen Computer meine Arbeit machen zu lassen

Dann fotografier in RAW. Der Computer macht deine Arbeit nämlich nur, wenn du in JPG knipst (in dem Fall der EXPEED-irgendwas in der Nikon), weil dann beim Moment der Aufnahme entschieden wird, welcher Weissabgleich das ist, wie stark die Rauschreduktion reinfährt, wie stark die Kamera nachschärft usw.. In RAW musst du zwar dann noch einen Schritt in der Postpro anhängen, aber was der Computer da mit den Bildern machst, bestimmst ausschließlich du.

Bei meiner D7000 war ADL eigentlich immer eingeschalten, ich bin sogar noch extra mit -0,3 oder -0.7 Belichtungskorrektur unterwegs gewesen, weil sie zu Überbelichtung geneigt hat und das hat immer gepasst.
 
usmave schrieb:
Welchen anderen bildveränderer sind denn in der 5300 eingebaut?
Ich möchte diese komplett ausschalten, damit ich entscheide was wie aufgenommen wird und nicht die Kamera.
Ein unverpfuschtes aber zugleich gut "aussehendes" Monitorbild der 5300 würde perfekt für mich sein.

Lieber direkt ein richtig geschossenes bild ETWAS nachträglich bearbeiten, als ein zerbasteltes Foto der "Bildanpasser" nochmals massiv per Software zu optimieren.

pfusch entsteht nicht in der kamera, sondern in den programmen, die mit den eingebetteten active d-lightning daten nichts anfangen können. nikon software öffnet eine raw mit d-lightning so, wie es auf dem kameramonitor aussieht. adobe camera raw bügelt da bspw einfach drüber und übrig bleibt eine unterbelichtete raw datei. wenn man nicht mit nikon programmen entwickelt, sollte man active d-lightning abschalten. als bildstil in der kamera solltest du neutral oder standard einstellen.

Cebo schrieb:
Wenn du dann beim Import in Lightroom "Camera Standardt" oder "Camera Portrait" als Entwicklungseinstellung wählst, sehen die Bilder mit Vorschauen in Lightroom bereits genau so aus wie die Kamera JPEGs.

die bilder sind nicht identisch, weil adobe die raw dateien nach einem anderen (eigenen) algorithmus interpretiert als nikon, der aber natürlich augenscheinlich ähnlich ist. das allernächste ergebnis zu den ooc jpgs bekommst du mit der nikon software (capture NX bspw). die raws lassen sich mit den nikon programmen noch etwas besser bearbeiten (bessere qualität) allerdings ist der workflow was fürn a... ich nutze eigentlich selbst auch nur ACR.
 
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