Die Grünen- mittlerweile eine vernünftige Partei?

Kannst du dir vorstellen die Grünen zu wählen?

  • Ja

    Stimmen: 34 22,8%
  • Nein

    Stimmen: 115 77,2%

  • Umfrageteilnehmer
    149
Ich halte weder von Patriotismus, noch von Nationalismus sonderlich viel. Parallelen existieren zwischen Beiden zwar, gleich sind sie dennoch nicht.

Patriotismus beschreibt eher eine positive, traditionelle und kulturelle Überidentifikation mit dem eigenen Land, Region, etc..

Nationalismus geht da einen Schritt weiter und fußt auf der Abwertung anderer Nationalitäten, Kulturen, Religionen und "Rasse".

Übersteigerter Patriotismus kann allerdings leicht zu Nationalismus werden. Jeder Nationalist ist zwangsweise Patriot aber nicht jeder Patriot, ist Nationalist. Ein kleiner aber feiner Unterschied.

Die Grünen sind hier nicht sonderlich differenziert, was durchaus, aufgrund ihrer parteipolitischen Ausrichtung, logisch ist.
 
e-ding schrieb:
Die Grünen sind hier nicht sonderlich differenziert, was durchaus, aufgrund ihrer parteipolitischen Ausrichtung, logisch ist.
@ E-ding
Gut zusammengefasst,
Natürlich wollten sie auch provozieren, Inhaltlich war diese Aussage jedoch richtig.
Die Verbindung lässt sich auch sehr gut hieraus entnehmen:
so tendierte der Patriotismus im zweiten Kaiserreich von 1871 eher zu „nationaler Überheblichkeit“ (Umdeutung der Phrase „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“).
:D
 
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Kronos60 schrieb:
Die Verbindung lässt sich auch sehr gut hieraus entnehmen:

Schwierig, weil Nationalismus damals in ganz Europa präsent war. Was den deutschen Nationalismus von den anderen unterschied war die Tatsache, dass man erst "sehr spät" Nation wurde und entsprechend überzogen damit umgegangen ist.
Das ist ähnlich wie beim, den Preußen immer vorgeworfenen, Militarismus. Der war in den anderen Großmächten wie Frankreich, England oder Russland ebenso vorhanden und keineswegs in geringerer Ausprägung. Den kleinen Unterschied machte wahrscheinlich die deutsche Eigenart, es mit allem zu genau zu nehmen, schließlich wirkte sich der Militarismus hier deutlich mehr ins gesamte gesellschaftliche Leben aus. Die immer als deutsche Tugenden bezeichneten Verhaltensweisen wie Ordnung, Fleiß, Pünktlichkeit kommen direkt aus dem Militärwesen.

Was das alles mit den Grünen zu tun hat? Die Grünen sind heute Neoliberale mit Ökosiegel, haben von Haus aus eher nichts mit Nationalismus oder Patriotismus am Hut. Viel schlimmer als das finde ich jedoch die Heuchelei in Umweltfragen der Partei, aber vorrangig von deren Wählern. Wer es mit Umwelt/Naturschutz wirklich ernst meint, kann kein Neoliberaler sein, der müsste sich auch in seinem Leben derart einschränken, dass man Flugreisen, Autos und viele Konsumgüter verzichtet. Von Gutverdienern tut das keiner, man hat schließlich ein gutes Gewissen, man wählt grün, wohnt in der Großstadt, liest Landlust und hat aber keine Ahnung wie es auf dem Land wirklich aussieht und welche Folgen dort die Energiewende hat.
 
Schrammler schrieb:
Schwierig, weil Nationalismus damals in ganz Europa präsent war.
Nicht nur damals auch heute ist das der Fall nur ein Beispiel aus Russland:
http://www.zeit.de/2014/31/nationalismus-russland-wladimir-putin
Seit der Annexion der Krim weht ein gewaltiger Sturm des Patriotismus. Putin hat ihn entfacht und gedachte ihn zu kontrollieren. Doch nun kommen die Radikalen nach oben
Und:
Im Büro der Zeitung Sawtra steht ein halbhoher Schrank, der wie ein Altar hergerichtet ist. Darauf leuchten Sowjetsterne neben orthodoxen Kreuzen, Panzermodelle und in der Mitte ein großer, byzantinischer Doppeladler aus Porzellan. Aus dem Hals wachsen ihm zwei verzierte Ausgüsse für den Wodka im Bauch. Um die Schwingen hängt eine rote Banderole, auf der "J. W. Stalin" steht. Der Altar zeigt das Weltbild russischer Nationalisten: christlich-orthodoxen Stalinismus.
Stalinismus? Joseph "Väterchen" Stalin hat in unzähligen Gulags (Arbeitslager, wörtlich übersetzt Besserungslager) die Vergleichbar waren mit den deutschen Nazi-Lagern über 20 Millionen (!) Menschen umgebracht, sie wurden erschossen, starben an Unterernährung, sind in Sibirien erfroren, oder starben an Erschöpfung.
sondern es wurden ganze Völker der Sowjetunion, ethnische Minderheiten, wie etwa Tschetschenen, Inguschen[1], Krimtataren oder die Wolgadeutschen in Lager (Gulag) und Verbannungsregionen deportiert.
1,5 Millionen exekutiert,
5 Millionen starben im Gulag,
1,7 Millionen verloren bei der Deportation ihr Leben (von den 7,5 Millionen Deportierten)
1 Million umgekommene Kriegsgefangene und deutsche Zivilisten,
Danach ergibt sich eine Gesamtzahl von ungefähr 9 Millionen Opfern der Säuberungen.

Stalins Biograf Dimitri Wolkogonow schätzt dagegen, dass 1929 bis 1953 19,5 bis 22 Millionen Menschen durch die so genannten Säuberungen zu Tode kamen
Geanuso wie es für Deutschland und Österreich es das stockfinsterste Kapitel der Geschichte war, gilt es auch für Russland. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich gab es fast keine Aufarbeitung im Gegenteil sie wird noch glorifiziert.
 
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Kronos60 schrieb:
Geanuso wie es für Deutschland und Österreich es das stockfinsterste Kapitel der Geschichte war, gilt es auch für Russland. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich gab es fast keine Aufarbeitung im Gegenteil sie wird noch glorifiziert.

Hitler war nicht der größte Massenmörde der Geschichte. Das sollte jedem bekannnt sein. Stalin und Mao haben da mehr gewütet. Der unterschied zu Deutschland ist jedoch, dass die Sowjetunion und China keinen Krieg verloren haben und kapitulieren mussten. Ein Sieger-System muß sich nicht Rechtfertigen, warum auch? Die haben doch scheinbar alles richtig gemacht.
Vielleicht ist das auch bei den Türken mit ihren Armeniern der Fall. Ich weiß es nicht, da kenn ich die Fakten nicht.
 
Haudrauff schrieb:
Das sollte jedem bekannnt sein. Stalin und Mao haben da mehr gewütet.
Was Stalin betrifft habe ich es ja gerade gepostet.
Der unterschied zu Deutschland ist jedoch, dass die Sowjetunion und China keinen Krieg verloren haben und kapitulieren mussten
Ich zumindest ich bin froh das das Nazi-Regime kapituliert hat, und ich sehe keinen Zusammenhang zwischen einer Kapitulation oder auch keiner. Völkermord bleibt Völkermord. Im Gegensatz zu Hitler hat Stalin keine Rassenideologien verfolgt,er brachte alle um, ob das Russen waren Juden oder sonst welche Bevölkerungsgruppen war ihm egal. Und ob man durch Zyklon B stirbt oder durch einen Genickschuß spielt ja auch keine Rolle, ja beim Genickschuß geht es schneller aber tot ist tot.
warum auch? Die haben doch scheinbar alles richtig gemacht
Alexander Solschenizyn war selber 8 Jahre in den Gulags danach noch drei Jahre in der Verbannung, er hat umfassende Bücher darüber geschrieben und bekam auch den Literaturnobelpreis dafür. Er spricht sogar von 50 Millionen Toten das sind Hochrechnungen die auf gesicherten Zahlen beruhen, wer weiß vielleicht liegt die wahre Zahl in der Mitte. Also es gibt auch einige die die Geschichte aufgearbeitet haben, es gab auch eine Zeitlang Akteneinsicht aber Putin hat das unterbunden, wenn man die Geschichte verdrängt dann wird sie sich wiedeholen. Verdrängung ist auch ein einfacher Begriff aus der Psychologie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Issajewitsch_Solschenizyn
Vielleicht ist das auch bei den Türken mit ihren Armeniern der Fall. Ich weiß es nicht, da kenn ich die Fakten nicht.
Der Genozid an den Armeniern wird von den meisten Staaten der Welt anerkannt in jüngster Zeit ist auch Deutschland hinzugekommen.

Und die Gulags gibt es auch heute noch zum Beispiel in Nordkorea:
http://www.zeit.de/2014/12/nordkorea-gulag-ueberlebende
 
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Haudrauff schrieb:
Hitler war nicht der größte Massenmörde der Geschichte. Das sollte jedem bekannnt sein. Stalin und Mao haben da mehr gewütet. Der unterschied zu Deutschland ist jedoch, dass die Sowjetunion und China keinen Krieg verloren haben und kapitulieren mussten. Ein Sieger-System muß sich nicht Rechtfertigen, warum auch? Die haben doch scheinbar alles richtig gemacht.
Vielleicht ist das auch bei den Türken mit ihren Armeniern der Fall. Ich weiß es nicht, da kenn ich die Fakten nicht.

Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß das es falsch ist. Hungertode durch falsche Landwirtschaft zählen nicht zu Mord. Und die hat nun einmal bei Mao und Stalin die meisten Todesopfer verursacht. Damit will ich das ganze nicht schön reden. Es waren blutrünstige Diktatoren.

Die meisten Morde im Verhältnis hatten übrigens die roten Khmer.
 
Kronos60 schrieb:
Geanuso wie es für Deutschland und Österreich es das stockfinsterste Kapitel der Geschichte war, gilt es auch für Russland. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich gab es fast keine Aufarbeitung im Gegenteil sie wird noch glorifiziert.

Diese (politische) Aufarbeitung findest du nirgendwo, nicht in Japan, nicht in den (ehemaligen) Kolonialmächten, nicht wirklich in den USA. Warum es in der BRD stattfand kann man nicht dadurch erklären, dass die Westmächte hier quasi inoffziell die Kontrolle übernommen haben und viele Dinge vorgeschrieben haben. Den USA war die Nazivergangenheit vieler Eliten in der BRD egal, das gleiche gilt für Adenauer und Co, schließlich saß der neue alte Feind noch immer im Osten. Nazi war nach dem Krieg ohnehin niemand mehr, obwohl das Gedankengut weiter existierte. Es ist ein Verdienst der 68er, wahrscheinlich aber ebenso des Verhältnisses zu Israel/jüdischer Gruppen in des USA, wenn nicht gar der Existenz Israels, dass hier Aufarbeitung überhaupt stattfand.

Rein rechnerisch, im Vergleich zur BRD, müsste man in Russland inzwischen damit anfangen, über die Verbrechen in der Sowjetunion zu sprechen. Das wird aber nicht funktionieren, mit einem Ex-KGBler als Präsidenten.

Bezüglich der Verbrechen der Wehrmacht, der Nazis und ihrer Organisationen in der Sowjetunion, hat Deutschland aber ebenso noch erheblichen Nachholbedarf. Hier verschweigt man lieber was man außerhalb von Konzentrations- und Vernichtungslagern noch so alles angestellt hat, ebenso was den ersten Völkermord des 20.Jhd betrifft, den damals das deutsche Kaiserreich verübte. Wir bauen lieber preußische Wahrzeichen wieder auf und tun so, als seie das die heile Welt gewesen.
 
Schrammler schrieb:
Hier verschweigt man lieber was man außerhalb von Konzentrations- und Vernichtungslagern noch so alles angestellt hat, ebenso was den ersten Völkermord des 20.Jhd betrifft, den damals das deutsche Kaiserreich verübte. Wir bauen lieber preußische Wahrzeichen wieder auf und tun so, als seie das die heile Welt gewesen.
In Österreich ist es auch nicht anders, viele vertreten noch bis heute die Meinung,- wir waren Opfer,-wir haben das nicht gewußt,-wir wurden überrumpelt, es war aber 1938 ein Einmarsch ohne einen einzigen Pistolenschuß, Hitler wurde von einer unzähligen wie im Drogenrausch jubelnden Menschenmaße am Wiener Heldenplatz empfangen. Der Protest der Internationalen Gemeinschaft hielt sich in Grenzen da man
annahmen mußte das der Anschluß gewünscht war, Mexico war das einzige Land das einen Einspruch einlegte. Sehr viele KZ-Schergen waren Österreicher, die Mitläufer und Befehlsempfänger gar nicht eingerechnet, unzählige Österreicher waren Mitglied bei der SS, Gestapo, SA usw. Die reguläre Wehrmacht war auch an Kriegsverbrechen beteilig. Die Opferrolle wurde offiziell erst in den 1990 Jahren durch Bundeskanzler Dr. Franz Vranitky aufgegeben.
Und es gibt immer noch einige Ewiggestrige leider auch auf hoher Ebene.
2004 hielt der Parteiobmann der FPÖ eine Trauerrede bezüglich der Kapitulation des Naziregimes am 08. Mai. 1945
Rein rechnerisch, im Vergleich zur BRD, müsste man in Russland inzwischen damit anfangen, über die Verbrechen in der Sowjetunion zu sprechen. Das wird aber nicht funktionieren, mit einem Ex-KGBler als Präsidenten.
Das ist leider richtig, das Ergebnis ist das die Stalinisten und die Nationalisten die Oberhand gewinnen.
 
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