Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
SheepShaver schrieb:
Und? Nach den Erkenntnissen der letzten Jahre ist das eine nachvollziehbare Haltung.
Zudem ist die FAZ mithin die einzige Zeitung, die bei der Fukushima-Katastrophe nicht der Hysterie der anderen Blätter verfallen ist, offen über das falsche Spiel Russlands in der Ukrainekrise berichtet hat

Vorsicht beim Thema Russland, diesbezüglich findest du in den dt. Medien geschätzte 90% Natopropaganda, 8% mäßigende Stimmen und ca. 2% solche, die wirklich neutral über beide Seiten berichten wollen. Die Faz bildet da keine Ausnahme. Schau dir die Rede von Medwedew vor ein paar Tagen in München an, oder lese sie einfach: http://government.ru/en/news/21784/ und vergleiche sie damit, was die Presse daraus gebastelt hat (auch die Faz). Da kannst du nur noch mit dem Kopf schütteln, ein Blatt warf Medwedew sogar vor, aus Aggression zu schnell zu sprechen, nur weil der Dolmetscher, dessen Arbeit wohl ohnehin irrelevant war (siehe Artikel in den dt. Medien), nicht mitkam.
 
Deutsche bzw. deutschsprachige Medien (speziell in Bezug auf Politik) meide ich falls möglich.
Wenn man bestimmte "News" mit denen aus Asien/den USA vergleicht, dann merkt man immer wieder wie unsagbar doof der durchschnitts-Deutsche sein muss.

Am Besten fand ich den Springer-Aufschrei des armen Flüchtling-Vaters, der mit seiner Familie über das Meer ruderte ..... Nicht weil er arm und hungrig bzw vom Krieg zerbeutelt war, sondern weil er sich die Zähne in Europa richten lassen wollte. Dieser Mann und sein Familie landeten auf 4/5 der Top Zeitungen in Deutschland zum Thema "Flüchtlichtsdrama".

Kurz: Es wird in DE Scheiße als Gold verkauft. Und die Nachfrage dafür ist höher als jemals zuvor.

mfg,
Max
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Mann und sein Familie landeten auf 4/5 der Top Zeitungen in Deutschland zum Thema "Flüchtlichtsdrama".
höre ich jetzt tatsächlich zum ersten mal und ich lese eigentlich auch regelmäßig Welt online, FAZ und ein regionales Blättchen!
Evtl. doch nicht 4/5......?...
 
max_1234 schrieb:
Kurz: Es wird in DE Scheiße als Gold verkauft. Und die Nachfrage dafür ist höher als jemals zuvor.

Es wird Stimmung gemacht um die Auflagen nicht noch weiter schrumpfen zu lassen oder um die Clicks zu steigern. Das Irre dabei ist, die Mehrheit glaubt diesen Bockmist auch noch, verbreitet wird er schließlich überall, von ARD, ZDF bis zu renommierten Zeitungen und den Boulevardschmierfinken.
Dabei verfehlen auch die "Lügenpresse"-Rufer ihr Ziel: Diese prangern die Einseitigkeit der Berichterstattung an, kapieren aber nicht, dass sie selbst genauso fiese Scheuklappen haben.

Man könnte ja hoffen, dass sich die kriselnden Medien einmal besinnen, die Propaganda einstellen und sich für ihre Fehler in den letzten Dekaden entschuldigen, um wieder wirklich eine "vierte Gewalt" der Demokratie sein zu können. Das Gegenteil ist leider der Fall, die machen weiter wie bisher, selbst wenn ihnen reihenweise Fehlinformation nachgewiesen wird. Noch nicht einmal eine Entschuldigung gibt's für die üblen Folgen der Gehirnwäsche, selbst wenn sie die Leserschaft nicht nur verdummt, sondern ihr auch finanziell z.T. enorm geschadet hat.
Vielleicht erwarte ich in diesen Zeiten, des verwirklichten Neoliberalismus, auch nur zuviel von Personen, die kritische Kollegen schon lange vor die Tür gesetzt haben und selber zuviel verdienen um zu wissen, wie es der Mehrheit im Volk wirklich ergeht.
 
Moin Schrammler,

ich glaube, es wird per se zu viel von der vierten Gewalt erwartet. Medien sind immer Werkzeug, nicht nur im Neoliberalismus. Im Neoliberalismus hat man zumindest noch die Möglichkeit und Freiheit, sich Alternativen zu suchen. Wer die "Aktuelle Kamera" oder den "Schwarzen Kanal" noch kennt, wird wissen, was ich meine.

Im Grunde war es damals relativ einfach, die Berichterstattung zu bewerten. Das DDR-Fernsehen war nunmal die "Hofberichterstattungsabteilung" der SED. Wenn die Planwirtschaft mal wieder vor Übererfüllung strotzte, konnte dies (fast) jeder einordnen. Schön simpel! Heute ist es ungleich schwerer, Wahr und Falsch, Interessen, Ziele, politischen Netzwerke, Einflüsse, etc. zu erkennen und einzuordnen. Dabei sollte der präsentierte Inhalt heute viel kritischer hinterfragt werden.
 
e-ding schrieb:
ich glaube, es wird per se zu viel von der vierten Gewalt erwartet. Medien sind immer Werkzeug

Im Idealfall sind in einer funktionierenden Demokratie die Medien kein Werkzeug von anderen. Ihre Aufgabe ist es, dem Konsumenten (der Medien) dabei zu helfen, hinter die Kulissen blicken zu können, damit dieser sich seine eigene, freie Meinung bilden kann.
Als Werkzeug werden sie stets mißbräuchlich benutzt um zu lenken, um davon zu profitieren.

e-ding schrieb:
Im Neoliberalismus hat man zumindest noch die Möglichkeit und Freiheit, sich Alternativen zu suchen.

Auch wenn ich weiß, dass es die Gegenbewegung gibt, aber die sich bietenden Möglichkeiten der Freiheit sind stark begrenzt. Eine der Ursachen dafür ist, dass das neoliberale Denken z.B. über das Bildungssystem längst umfassend in der gesamten Gesellschaft verankert wurde. Im Ernstfall könnte die "Freiheit" der Kommunikation sogar in kürzester Zeit völlig verschwinden. Wahrscheinlich würde man selbst das als Alternativlosigkeit in die leeren, gehirngewaschenen, Köpfe der Bürger bekommen.

e-ding schrieb:
Heute ist es ungleich schwerer, Wahr und Falsch, Interessen, Ziele, politischen Netzwerke, Einflüsse, etc. zu erkennen und einzuordnen. Dabei sollte der präsentierte Inhalt heute viel kritischer hinterfragt werden.

Ich glaube gar nicht, dass es heute schwieriger ist. In der alten BRD bekamst du auch nur Hofberichterstattung im öffentlich rechtlichen Rundfunk und musstest auf Zeitungen oder Magazine als Informationsquelle setzen, deren Ursprung sich irgendwo in den Gnaden westallierter Besatzungsmächte verliert, wenn er nicht gar, wie es bei den Parteien (Union/FDP/SPD) normal war, sogar mit Geldern der CIA gestützt wurde.
Heute haben wir zwar den "Informationsoverkill", trotzdem sind die Methoden der Manipulation nicht wirklich schwerer zu entlarven, allerdings haben viele heute kaum mehr Zeit, Dinge kritisch zu hinterfragen- jeden Tag.
 
Kleines Update, meine ZEIT hat sich seit meinem Statement deutlich verschlechtert (in meiner Wahrnehmung), während das Blatt, dass ich noch als mit das übelste von allen bezeichnet hatte, doch Punkte macht bei mir derzeit - ich meine die FAZ.

Im Neoliberalismus hat man zumindest noch die Möglichkeit und Freiheit, sich Alternativen zu suchen. Wer die "Aktuelle Kamera" oder den "Schwarzen Kanal" noch kennt, wird wissen, was ich meine.

Und die hat man nur im Raubtierkapitalismus?

Soziale Marktwirtschaft damals hat genauso funktioniert, also neoliberal als Voraussetzung für freie Presse ist... bestürzend.

Staatlich wird von jedem heute als ungut angesehen, das liegt an dem, was der Schrammler hier deutlich gemacht hat:

Eine der Ursachen dafür ist, dass das neoliberale Denken z.B. über das Bildungssystem längst umfassend in der gesamten Gesellschaft verankert wurde.

Das wirkt, der Beweis sind solche Aussagen: "Im Neoliberalismus hat man zumindest noch die Möglichkeit und Freiheit, sich Alternativen zu suchen"

Haarsträubend.
 
@HongKong Fui

Du hast mich nicht verstanden. Das ist schade und auch ein wenig haarsträubend, wie Du meinen Post interpretieren willst. Ich schrieb mit keinem Wort, dass neoliberale Wirtschaftssysteme die Voraussetzung für freie Presse sind. Grundsätzlich hängt eine freie Presse in erster Linie mit dem Gesellschaftssystem und nicht nur am Wirtschaftsystem, als Teil der Gesellschaft, zusammen.

In der DDR hatte man nicht die freie Wahl bzgl. zu konsumierender Presse. Das ist relativ einfach. Das haben ideologisch oder religiös geprägte Gesellschaften an sich.

Momentan muss Presse kritisch hinterfragt werden aber dennoch bleibt die Wahlfreiheit. Ich kann die TAZ lesen oder die Junge Freiheit. Ich kann systemkritische Medien konsumieren, religiös- geprägte Berichterstattungen, rechte, linke, arbeitgebernahe, gewerkschaftsnahe, grüne, ....you name it. Aber man muss sich eben der Interessen und Abhängigkeiten bewusst sein, auch bei Medien, die die eigene Meinung bestätigen. ;)

Glauben darfst Du natürlich das, was Du möchtest und Dein Weltbild bestätigt.
 
e-ding schrieb:
Momentan muss Presse kritisch hinterfragt werden aber dennoch bleibt die Wahlfreiheit.

Du hast nicht wirklich eine Wahl, wenn sich fast alle in den Grundsätzen ihrer Berichterstattung einig sind.
Beispiel: Wo finde ich neutrale Berichterstattung zu Russland und der Ukraine? Wo eine neutrale Sicht auf die Nato? Muss ich dafür Presse in Südamerika oder gar Südasiens bemühen, oder schreiben die dort auch nur die übliche Propaganda?

Warum finden die "Leit-"Medien hierzulande Clinton so toll, und verabscheuen derart Sanders? Wird Trump vielleicht auch deshalb überall als Trottel dargestellt, weil er seinesgleichen an die Konten will?
 
@schrammler

Da bin ich vollkommen bei Dir. Gerade die Beispiele, die Du genannt hast, sind exemplarisch für die "Leit"-, "Lügen"- oder "Systempresse" (Je nach Gusto kann hier eine Bezeichnung gewählt werden).

Wahlfreiheit beinhaltet leider nicht den Garant auf Wahrheit. Presse/Medien sind nunmal Machtinstrumente und eignen sich hervorragend für die Steuerung von Meinungsbildern. Das haben auch die verschiedensten politischen und wirtschaftlichen Interessengruppen erkannt und sie lassen dieses Werkzeug eben nicht ungenutzt.

Ich kann nicht sagen, welche Medien (auch international) immer neutral und unbhängig berichten; es dürfte recht übersichtlich sein. Daher eben die Notwendigkeit, mehrere gefärbte Meinungsbilder einzuholen und sich immer bewusst machen, dass es potenziell ganz anders aussehen könnte.

Wenn man sicher sein könnte, immer neutral und umfassend informiert zu werden, bräuchte man diese Wahlfreiheit nicht. Aber es existieren auch Systeme, die eben dies unterbinden.
 
Sabr schrieb:
Die beste Presse ist immer die, welche die eigene Meinung wiederspiegelt, denn die eigene Meinung ist immer die beste. :)

Nein, sehe ich nicht so. Auch wenn ich mich als politisch weit Links sehe, bin ich durchaus auch an anderen Meinungen und Ansichten interessiert. Was mich jedoch sehr ärgert an unseren Medien ist die jahrelang vollkommen kritiklose Haltung gegenüber der Neoliberal geprägte Sicht der Wirtschaft. Also Renten und Löhne zugunsten der Vermögenden und des Kapitals runter. Dieses wurde und wird vom Medialen Mainstream mitgetragen. Die Agenda Politik der SPD wird bis heute als Erfolg verkauft, und das obwohl schon jetzt klar ist das sie zur massiven Altersarmut führen wird. Hier bejubeln Eliten (Politiker, "Wirtschaftsspezialisten", Redakteure usw) eine Politik der Umverteilung von unten nach oben, deren Folgen sie selber nicht werden ausbaden müssen. Das hat dann zu Folge das von den Massen nicht die Widersprüche des Neoliberalismus als Grund für den drohenden Abstieg der Mittelklasse wahrgenommen wird, sondern die Asylanten und sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge".

Auch sehr interessant zu beobachten wie in den Medien und der Politik nach dem Erfolg der AfD verbal gegen Minderheiten aufgerüstet wird und man dieser Partei in ihren Argumenten hinterher läuft. Das hätte ich mir vor 8 Jahren, als Die Linke sehr erfolgreich war, umgekehrt auch gewünscht. Hier wurden aber Linke Positionen konsequent ausgeklammert und diffamiert. Jede Kritik am Kapitalismus und Neoliberalismus sogar als Verfassungsfeindlich gebrandmarkt.

Offenbar scheint rassistische Hetze weniger anstößig zu sein als die Infragestellung des Kapitalismus. Solange nur gegen Asylanten gehetzt und nicht das Wirtschaftsystem kritisiert wird, scheint ja alles gut zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von der Umfrage nur Spiegel, wobei eigentlich dann noch die Taz und seit einiger Zeit "The Intercept".
 
Wo finde ich neutrale Berichterstattung zu Russland und der Ukraine? Wo eine neutrale Sicht auf die Nato? Muss ich dafür Presse in Südamerika oder gar Südasiens bemühen, oder schreiben die dort auch nur die übliche Propaganda?
Wer überhaupt so eine Frage stellt versteht womöglich unser Mediensystem nicht. Kann das sein? Oder bist du in der Lage mir auch nur eine einzige neutrale Zeitung/Sender/Webseite zu nennen?
Sobald eine Information durch einen Redakteur in einen lesbaren Artikel gewandelt wird, wird er unweigerlich diesem seinen Stempel aufdrücken. Das macht der deutsche Redakteur, aber auch der Asiatische, Russische oder auch der Blogger um die Ecke. Selbst wenn du neutral sein willst, du kannst es nicht. Zu verlangen das ein Medium aufbereitete Informationen neutral bereit stellt ist ungefähr so wie von einem Fluss zu verlangen das der Bergauf fließt. Es geht einfach nicht.
Selbstverständlich sind unsere Medien durch unsere Kultur/Glauben/Umfeld geprägt. Und ja, es gibt auch teils deutliche Einflussname von außen. Aber wer hier in D nicht in der Lage ist sich zu informieren der bekommt das auch sonst nirgendwo auf der Welt hin.
Mal allen ernstes. Wer glaubt denn das die Medien in Asien, Russland, Südamerika, Afrika oder den USA oder weiß Gott wo nicht geschönt und gefärbt sind?!?

In der Hinsicht ist das Internet echt gefährlich. Egal wie strange die eigene Weltsicht ist, man findet im Netz immer ein paar die einen noch drinn bestärken. Und das Ergebnis sind tausende kleine Grüppchen, die alle für sich glauben die Weißheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Wahllos ein verschwörungsträchtiges Thema genommen: 11. Spetember
Die einen glauben die Amis warens selber, die nächsten geben den Juden die Schuld, eine große Gruppe sieht die Muslime am Pranger und selbst bis nach Russland und China und Südamerika gehen die Spekulationen. Und jeder ist fest von seiner Wahrheit überzeugt. Völlig egal was damals passierte. Da sind 10 Gruppen mit unterschiedlicher Meinung, aber maximal einer kann recht haben.
D.h. aber mindestens 9 von 10 beschimpfen mich als uneinsichtig und ich würde die Welt und die Wahrheit nicht verstehen obwohl sie (in ihrer Welt) ja offen auf dem Tisch läge obwohl sie rein statistisch unmöglich recht haben können. Sieht man ja auch hier. Da werden Theorien gewälzt und als Wahrheit gepriesen, die Leute haben sich aber nie selbst hinterfragt.
 
@gaunt
"früher" bot die traditionelle Medienlandschaft ein großes Spektrum von kämpferisch links, über gemäßigt liberal bürgerlich bis rechtskonservativ. Alle waren nicht neutral, sondern positionierten sich kontextabhängig, x als Gegengewicht zu y, z als Mitte zwischen x u. y. Entsprechend die Parteienlandschaft. Das hat sich tendenziell alles Richtung Regierungskurs nivelliert. Die herrschende Ideologie in Politiker- wie Medienmacherköpfen lautet: Alternativlos. Das zum Status quo.

Auf diesem Hintergrund ist es eigentlich müssig, vor der Vereinseitigungsgefahr via Internetmedien zu warnen. Sie SIND überwiegend einseitig, aber eben als GEGENGEWICHT zur offiziellen Konsens-Soße. Damit üben sie eine wieder vervielfältigende Funktion aus. Allerdings stimmt deine Beobachtung natürlich, daß das Internet zu einer inflationären Sektenbildung in Spezialtheorien führt, Stichwort 9/11.


Zum Thema: ich lese gerade heutzutage auch ausländische Presse. Österreichische u. schweizer Zeitungen z.B. Ansonsten gern FAZ, da Schirrmacher ja doch noch eine späte Einsicht hatte, die viele in den Medien als verschwörungstheoretischen Unsinn diffamieren würden. Und sein Geist wirkt dort schon noch nach.

Den Spiegel halte ich für das unseriöseste Medium, neben der Bild, wobei die Bild explizit boulevard darstellt, sodaß hier logisch Irreführung ausgeschlossen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keines der genannten Blätter erfüllt die Aufgabe einer ausgeglichenen oder nur ansatzweise umfänglichen Information des Lesers über wichtige Themen. Im Gegensatz, alle davon sind Teil des staatlich oder konzernmäßig organisierten, totalitären Propagandasystems, das seine großen Narrative (oder Mythen) dauerhaft Aufrecht erhalten muss.

Es mag bei einzelnen Artikeln sicher auch mal Ausnahmen geben, aber die Grundstränge in den Wertungen zur Meinungsbildung sind überall die gleichen. Man betrachte mal die Berichterstattung zu den Themenkomplexen Ukraine, Lybien, Syrien, Jemen, NATO, USA etc.. Es werden dort systematisch Fakten unterschlagen, Kontexte nicht hergestellt, Hintergründe ausgeblendet usw. um zB den Mythos der humanitären Kriege der USA/NATO zu erzählen. Desweiteren werden nahezu alle Verheißungen und Auswirkungen des Neoliberalismus als alternativlos und durchgehend positiv dargestellt. Im Grunde eine reine PR Veranstaltung im Sinne bestimmter Kreise.

Diese Medien sind zudem in der Hand weniger und es braucht keine Gleichschaltung, wie noch zu Zeiten der Nazis, um eine gleichgerichtete Berichterstattung zu erreichen. Die Nazis hatten noch ihre selbst organisierte Propaganda in der einen UND den Knüppel in der anderen Hand. Die heutigen kapitalistischen Herrscher haben letzteren vollständig durch einen Eisernen Informationsvorhang ersetzt. Es handelt sich um eine Art totalitärer Desinformation. Möglich gemacht durch in vorauseilendem Gehorsam hörige Medien, vernetzt in und mit ThinkTanks und Stiftungen, wo kritische und investigativ Arbeitende Journalisten sich garnicht erst in relevante Positionen bringen können. Der so genannte "öffentliche" Rundfunk ist defacto ein Staatsfunk und darf getrost als Hofberichterstattung im Sinne Berlins und Washingtons betrachtet werden.

Deshalb fehlt in der Aufzählung zur Auswahl der Medien etwas in der Form: Ich bilde mir meine Meinung mittels unabhängiger Medien und Plattformen, im Abgleich von Artikeln freier Journalisten, die dort investigative Artikel veröffentlichen.
 
MechanimaL schrieb:
Deshalb fehlt in der Aufzählung zur Auswahl der Medien etwas in der Form: Ich bilde mir meine Meinung mittels unabhängiger Medien und Plattformen, im Abgleich von Artikeln freier Journalisten, die dort investigative Artikel veröffentlichen.

Selbst dort findest du derzeit und künftig auch noch wesentlich vermehrt Autoren die zwar suggerieren, dass sie unabhängig seien, in Wahrheit jedoch von den gleichen finanziert werden, die längst den Mainstream kontrollieren. Es ist ein Trugschluß zu glauben, dass die Mächtigen nicht längst erkannt hätten, wie wichtig moderne Kommunkationsmedien sind, um bestehende Machtverhältnisse weiterhin zu zementieren.
Um die krassesten Beispiele zu nennen: Ob ich nun die Natopropaganda glaube oder via Russia Today direkt die staatliche Propaganda Russlands, kommt auf das gleiche Maß an Fehlinformation und Beeinflussung. Einzig die Kenntnis über die immer interessengelenkte Informationsflut und über deren Mechanismen, erlaubt eine realistischere Einschätzung der Lage.

Nicht vergessen darf man auch die sog. "sozialen Medien", die längst Teil der Maschinerie sind. Darüber werden längst Kampagnen gefahren, Information gefiltert und ausgewertet, aber sie "dienen" eben auch der Ablenkung der Masse, die dadurch auf weniger dumme Gedanken kommt, wenn sie sich mit Nonsense beschäftigt.
 
MechanimaL schrieb:
Man betrachte mal die Berichterstattung zu den Themenkomplexen Ukraine, Lybien, Syrien, Jemen, NATO, USA etc.. Es werden dort systematisch Fakten unterschlagen, Kontexte nicht hergestellt, Hintergründe ausgeblendet usw. um zB den Mythos der humanitären Kriege der USA/NATO zu erzählen. Desweiteren werden nahezu alle Verheißungen und Auswirkungen des Neoliberalismus als alternativlos und durchgehend positiv dargestellt. Im Grunde eine reine PR Veranstaltung im Sinne bestimmter Kreise.

Als Türke beobachte ich seit eh und je die Medien hier in Deutschland. Und seit 2008 (Bankenkrise) beobachte ich genau dieses Vorgehen.
Beispiele:

- PKK-Terroristen (anerkannt in der EU) bomben wieder einmal irgendwo in der Türkei, zuletzt heute. Die Medien: Kurdische Freiheitskämpfer haben...
- Anfang 2013 als IS sich in den Medien bekannt gemacht hat, hat man die Türkei kritisiert nichts zu unternehmen (da wir zu Irak eine Grenze haben). Jetzt marschieren wir ein, heißt es, dass wir einen souveränen Staat angreifen würden. (Häh, was jetzt?)
- In Ägypten wurde der demokratisch gewählte Präsident geputscht vom Militär. Die Türkei bietet denen Schutz in der Türkei. Deutschland (und weitere EU Länder) sehen kein Problem darin mit dem Diktator Geschäfte zu machen. Schön und gut. Das schlimme dabei ist, dass es in D. ämtlich heißt "die Türkei würde Extremisten Nährboden bieten".
- Die Türkei hat mehr Anschläge von der IS erlitten, als alle anderen Länder. Dennoch wirft man uns vor die IS zu unterstützen.
- usw.

Ich kann noch weitere Beispiele machen. Jeden Tag manipulierte Nachrichten, gehetzt gegen die Türkei. Das stört mich sehr als Türke, weil wir hier in D. jeden Tag uns anhören müssen, wie diktatorisch unser Land sein würde. Die Wahrheit interessiert keinen. Ich kenne Deutsche, die mir nicht den Namen des Außenministers oder des Bundespräsidenten nennen können (einige sagen Westerwelle oder Wulff), aber kennen den Namen des türkischen Pendants. Es gibt manchmal Tage, wo in den (Online)-Zeitungen bis zu 5 Artikeln in ein paar Stunden über die Türkei erscheinen. Es wird unglaublich viel von der Innen- und Realpolitik abgelenkt.
Die Franzosen haben seit Wochen Streiks gehabt, große Demos. Man hört hier davon nichts. Wer kann irgendetwas in jüngster Zeit über die Nachbarn von Deutschland etwas sagen? Niederlande, Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Tschechien? Es dreht sich alles um die gleichen Dinge. Islam, EU, Türkei, Terror, Russland, USA.

Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und über andere Themenbereiche kann ich nicht sagen inwiefern manipuliert wird. Aber in Sachen Türkei wird extrem viel manipuliert. Und die Menschen glauben das. Jeglicher Versuch Leute aufzuklären bringt nichts. Wie im Mittelalter. Der Mob weiß, dass es Hexen gibt, basta!

Hier ein paar weiterführende Links, wer einige Teile der Medien kontrolliert.

https://netzfrauen.org/2013/12/10/t...liche-meinung-ein-paar-wenige-medienkonzerne/
https://netzfrauen.org/2014/10/08/t...-zeit-stern-spiegel-focus-wer-gehoert-zu-wem/
https://netzfrauen.org/2015/07/07/w...mega-fusion-axel-springer-und-prosiebensat-1/

medienkonzerne.jpg
bertelsmann+organigramm.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
sbj schrieb:
Die Franzosen haben seit Wochen Streiks gehabt, große Demos. Man hört hier davon nichts. Wer kann irgendetwas in jüngster Zeit über die Nachbarn von Deutschland etwas sagen? Niederlande, Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Tschechien?

Selbst in Deutschland wird derzeit nicht mehr über bestimmte Demos berichtet, die im Inland ablaufen und nicht zum Mainstream der Regierung passen. Wenn 1000 im Rahmen von Pegida in Dresden demonstrieren, gibt's 'ne Schlagzeile. Wenn 8 000 Leute in Berlin gegen Krieg auf die Straße gehen, wird's in den Medien gar nicht erst erwähnt, es könnte schließlich Nachahmer geben, die dann politisch gegen Natointeressen und höhere Rüstungsausgaben mobil machen.

Das ist auch Manipulation- durch das kollektive Verschweigen von Ereignissen.


sbj schrieb:
Es dreht sich alles um die gleichen Dinge. Islam, EU, Türkei, Terror, Russland., USA.

..und im Hintergrund bezüglich all dieser Dinge um die Nato. Daher ist die Türkei politisch auch ein heißes Eisen, im dreifachen Sinn. Die inneren Konflikte in der Türkei interessieren nur am Rand. Ein bischen Schulterklopfen bei der Opposition und wenn geputscht wird, muss man dem demokratisch legitimierten Erdogan natürlich beistehen. Den kann man ansonsten schön kritisieren, für all seine Machtgier im Innern, seine Syrien- und Kurdenpolitik, aber wenn er Flüchtlinge von Griechenland fernhält, erfüllt er seinen Zweck. Zu dumm nur, dass er sich inzwischen mit Putin wieder besser versteht. Das geht natürlich überhaupt nicht.
 
Das ist auch Manipulation- durch das kollektive Verschweigen von Ereignissen.

Ich habe nach der genannten Demonstration in Berlin gegoogelt und konnte mehrere Artikel dazu in regionalen Medien finden.

Die großen Zeitungen und Fernsehsender haben halt nur ein bestimmtes Kontingent an Seiten und Sendezeit. Da muss gut ausgewählt sein wovon man berichtet. Gerade da die Zuseher und Leser der großen Medien bundesweit verteilt sind müssen Themen gewählt werden die auch Menschen in den anderen Regionen interessieren. Für die Themen wie die Demo gibt es dann noch die regionalen Sender und Zeitungen die darüber berichten können.

Oder willst du täglich umfassend über regional wichtige Themen informiert werden die dich gar nicht betreffen? Wenn in Buxtehude ein neues Einkaufszentrum eröffnet wird und man über 1000 Leute erwartet dann ist das dort eine große Sache. Ich wohn weit weg und bin froh darum nicht bei CNN darüber informiert zu werden. Da schau ich mir lieber das Wetter oder Horoskop an.

Es müssen also Prioritäten gesetzt werden und das hat nichts mit kollektiven Verschweigen zu tun.
 
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