Existieren gute Gründe, eine pazifistische Grundeinstellung abzulehnen?

Surtalnar schrieb:
Der Fitteste kann den Friedlichen also auslöschen, da er wehrlos ist.

Das ist genau der Punkt, der nicht stimmt. Warum sollte jemand der Friedlich ist, wehrlos sein? Friedlich heißt, dass man niemanden angreift, nicht das man sich nicht wehrt wenn man angegriffen wird...
 
hallo7 schrieb:
Das ist genau der Punkt, der nicht stimmt. Warum sollte jemand der Friedlich ist, wehrlos sein? Friedlich heißt, dass man niemanden angreift, nicht das man sich nicht wehrt wenn man angegriffen wird...
Friedliche sind weniger erprobt im Kämpfen, und haben nicht so viel in die technologische Weiterentwicklung von Militärtechnk investiert.
 
Surtalnar schrieb:
Friedliche sind weniger erprobt im Kämpfen, und haben nicht so viel in die technologische Weiterentwicklung von Militärtechnk investiert.
Verschiedenste "moderne" Waffenarten können auch von friedlichen Menschen zu einer sehr hohen Perfektion entwickelt werden. Z.B. Lasertechnik im Bergbau - was Felsen schmelzen lässt, dass kann auch Menschen/Maschinen recht böse zurichten.
Oder noch zu entwickelnde Technologien, wie z.B. "Traktor-" bzw. "Saug"-strahler, die auch in der friedlichen Gesellschaft so weit entwickelt werden könnten (oder sogar müssten), dass sie Projektile oder Anfgreifer problemlos auf- und festhalten können.

Medizin ist auch für friedliche Menschen wichtig - und wo Medizin produziert wird, da wird es eine Chemo-Industrie geben, die ganz Problemlos auf chemische bzw. biologische Kampfstoffe umsteigen könnte ... letztlich ist der Technologievorsprung das, was den frieden dann sichert

Auch eine friedliche Gesellschaft braucht Technologien, die zur Verteidigung genutzt werden können ... und sie muss Personal ausbilden, das im Umgang mit dieser Technologie nicht einfach nur "geübt" ist, sondern für das dieser Umgang alltäglicher ist, als der Schusswaffengebrauch für Soldaten (da diese Technologie eben alltäglich im zivilen Einsatz wäre).

Natürlich gilt bei Technologie immer ein "Wettrüsten" ... Waffensysteme bekomen zeitnah Gegenmaßnahmen verpasst und diese Gegenmaßnahmen werden genau so zeitnah von neuen Waffensystemen überwunden.
Da stellt sich nun die Frage, ob eine Gesellschaft mehr Energie und Zeit in Technologien steckt, die nur der Zerstörung dienen (und auch zu nichts Anderem gebraucht werden können), oder in zivile Technologie, die AUCH zur Verteidigung genutzt werden kann ...
Ich denke, letzteres mobilisiert letztlich mehr Kapazitäten - und das eben nicht nur im Kriegsfall oder seiner Vorbereitung ...
Stell dir einen Krieg gegen eine Forscherrasse vor, die seit Jahrtausenden Technologien erweitert, die nur dazu dienen, "verdeckt" zu beobachten ... Muss sich jemand verteidigen, der sich einfach unsichtbar machen kann?
Würden mögliche Aggressoren überhaupt auf eine solche Spezies aufmerksam werden?

Sogar in der Evolution gibt es mehrere Wege zur Anpassung ... Kampf ist lang nicht der erfolgreichste (tatsächlich ist "Masse" viel erfolgreicher). Hätten sich die frühesten Menschen nur auf ihre Fähigkeit zur Gewalt verlassen, die Menschheit wäre wohl vor Jahrmillionen schon ausgestorben - weil wir nämlich im Vgl. zu anderen Tieren eigentlich voll die Opfer sind - zumindest was die reine Physis angeht (keine Panzerung, keine effektiven Körperwaffen, nicht besonders stark oder schnell). Einzig die Intelligenz und die körperlichen Vorrausetzungen für "Feinmotorik" (Hände, wie sie nur der Mensch entwickelt hat) sowie Zusammenarbeit haben unser Überleben gesichert - ohne das hätte uns die Evolution wohl einfach zertrampelt. Fähig zu Gewalt oder nicht, ohne Waffen, List und Kooperation ist Mensch den meisten Raubtieren unterlegen (sogar einigen der kleineren Exemplare).

Dementsprechend identifizieren wir uns ja auch nicht so sehr mit unseren Körpermerkmalen (wie z.B. spitze lange Eck- bzw. Stoßzähne, besonders scharfe Krallen oder einen nahezu undurchdringlichen Körperpanzer), sondern eher mit Bauwerken (stadtmauern z.B.), Fähigkeiten (Feuer machen bspw.) oder eben unserer listigen Intelligenz (als weiteres antikes Beispiel das trojanische Pferd).
Auf diesen menschlichen Besonderheiten aufbauend, hielten wir uns ja auch sehr lange nicht für "Tiere" im eigentlichen Sinn. Der Mensch als "Krone der Schöpfung" - diese Überheblichkeit ist sogar im Schöpfungsmythos des Judentums (und in dessen Folge zweier der größten Weltreligonen) verankert. Den Menschen schuf Gott als letztes ... so glaubte man jahrhunderte lang ... ganz klar, JHW hat sich das beste bis zum Schluss aufgehoben ... machen Menschen ja nicht anders ;)
 
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Surtalnar schrieb:
Friedliche sind weniger erprobt im Kämpfen, und haben nicht so viel in die technologische Weiterentwicklung von Militärtechnk investiert.

Da sehe ich keinen Zusammenhang. Die USA gibt zwar Unmengen für ihr Kriegsgerät aus, aber Japan als Staat das lange Zeit dem Krieg abgeschworen hat (leider wieder etwas zurückgerudert) ist aber technisch auf dem Gebiet sicher nicht rückständig.

Es gibt auch andere Methoden sich als Staat oder Gemeinschaft zu verteidigen, wie ich auch schon in einem früheren Post gesagt hatte. Letztendlich führt das immer auf die Frage zurück: "Warum riskieren Menschen ihr Leben um irgendwas zu erorbern?" und was passiert wenn man diesen Menschen einen Kompromiss anbietet...
 
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Japan ist friedlich nicht pazifistisch, Sie sind nämlich durchaus bereit ihre Armee zu benutzen falls sie angegriffen werden oder ihre Interessen massiv beeinträchtigt werden. Wenn Japan pazifistisch ist, dann war es die alte BRD und die DDR auch, den beide wollten ja nur im Falle eines Angriffes des Feindes ihre Armee benutzen.
 
hallo7 schrieb:
Letztendlich führt das immer auf die Frage zurück: "Warum riskieren Menschen ihr Leben um irgendwas zu erorbern?" und was passiert wenn man diesen Menschen einen Kompromiss anbietet...
Auf die Frage, warum Menschen ihr Leben riskieren gibt es (zu) viele Antworten. Einige sind, weil sie (oder ihre Familie) entsprechen entlohnt werden, sie glauben an die Sache, sie fürchten um ihr Leben, wenn sie es nicht tun.

Und was passiert, wenn man diesen Menschen einen Kompromiss anbietet. Wenn es zum Beispiel um so Fanatiker wie den IS geht, wird es keinen Kompromiss geben. Der Einzige ist, dass man ihren glauben annimmst (und da würde ich wohl doch lieber sterben).

Ansonsten müsste man die Leute davon überzeugen, dass der Kompromiss profitabler ist. Wenn der Angreifer einem weit überlegen ist und dadurch die Aussicht auf alles hat, was der andere hat, wird er keinen Kompromiss eingehen.
 
Weltweiter Pazifismus wird erst dann möglich sein, wenn es eine Weltmacht schafft, alle anderen militärisch so zu besiegen, dass es keinen Gegner mehr gibt. NUR dann hast du ab einem gewissen Punkt Pazifismus - nämlich wenn du über Milliarden von Leichen gestiefelt bist. Das heißt: Pazifismus folgt dem Bellizismus.

Für komplett friedfertige Menschen müssen zusätzlich Voraussetzungen geschaffen werden:
1. Es muss EIN einziger Staat erschaffen werden ("Vereinte Staaten von Erde", "Erdreich", sucht euch einen Namen aus, ich nenne es "Utopia")
2. Alle müssen zum Wohle der anderen arbeiten. Dort wo Notstand entsteht muss sofort geholfen werden.
3. Alle müssen voll versorgt sein, d.h. Medizin, Nahrung, schulische Ausbildung muss für jedes Individuum gleich angeboten werden. Es muss nicht einmal jeder das selbe besitzen, solange man mit dem glücklich sein kann, was man hat.
4. Demokratische Wahlen oder zumindest etwas das den Anschein einer demokratischen Abstimmung wähnt. Wieso? Sobald sich jemand massiv unterdrückt fühlt, entstehen Bewegungen, die "Pazifismus" nicht mehr im Wörterbuch stehen haben. Nur solange man glaubt, durch Wahlen etwas mitbestimmen zu können, kann man die Masse ruhig halten.

Letztlich hätten wir dann was? Eine globale Gleichschaltung.

Vielleicht liege ich aber auch komplett falsch.
 
Nein kein Kommunismus. Dazu müsste es soziale Gleichheit geben, was es schlichtweg niemals geben kann. Deshalb schrieb ich ja, dass jeder in seinem Rahmen zufrieden sein müsste. Das heißt, auch ein Grubenarbeiter hat ein Haus und ein Auto aber eben nicht 300qm groß und keinen A8, wie sein Geschäftsführer.

Es geht nicht ohne ein gewisses Klassensystem.
 
gh0 schrieb:
Das heißt, auch ein Grubenarbeiter hat ein Haus und ein Auto aber eben nicht 300qm groß und keinen A8, wie sein Geschäftsführer.

In Zeiten wo allerorts über Grundeinkommen diskutiert wird, ein veraltetes Denken. Der Geschäftsführer könnte sich derartiges gar nichts leisten, wenn er nicht Arbeiter finden könnte, die für ein geringes Gehalt die Aufgaben erledigen, die ihm ein höheres Auskommen erst ermöglichen. Sein Wohlstand basiert auf dem niedrigeren Wohlstand anderer.

gh0 schrieb:
Es geht nicht ohne ein gewisses Klassensystem.

Mit dem Denken wird es nie einen global gelebten Pazifismus geben.
 
gh0 schrieb:
Es geht nicht ohne ein gewisses Klassensystem.
Vor dem Hintergrund der uns zugänglichen Informationen und Erfahrungen erscheint es unmöglich ... das galt aber lange zeit auch fürs fliegen.
Und frag mal Macchiavelli, was der von Demkratie gehalten hat. Für den war sicherlich auch völlig undenkbar, dass ein Volk ohne Adel und Fürst auskommen könnte. Und wenn man sich die Rainbow-Press so anschaut, dann hat er damit auch heute noch irgendwie Recht (nur eben etwas "anders" als er dachte).
Politisch funktioniert Demokratie trotzdem bestens. Macchiavelli lag falsch ...

Eine "Weltregierung" die auf millitärischer Macht aufgebaut wurde, wird nichts anderes schaffen, als die Römer in der Antike. War die "pax romana" wirklich friedlich? Tatsächlich MUSSTEN die Römer ständig Kriege führen, und das waren lang nicht nur Verteidigungs-Feldzüge.
Auch die heutige größte Annäherung an so etwas (pax americana) geht von einem millitärisch übermächtigen Staat aus, dessen Politik so sehr vom millitärisch-industriellen-Komplex (mit)bestimmt wird, dass Krieg leztztlich (genau wie im alten Rom) eine knallharter Wirtschaftsfaktor ist ... ohne regelmäßige Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen geht die US-Wirtschaft etwas weiter in die Knie, als sich das Präsident und Kongress leisten können ... also werden Kriege geführt, ein riesiger Millitärapparat aufrecht erhalten, Milliarden in die Rüstungsentwicklung gepumpt. Und ein ende dessen können sich die USA schlicht nicht leisten - jedenfalls weniger als die Fortsetzung dieses Programms.
Was würde passieren, wenn ein solcher Staat sämtliche "Gegner" besiegt hat? Wohin mit Millionen Soldaten? Woher kommt das Geld, um diese Armee zu finanzieren? Was passiert mit einer Rustungsindustrie, die zwecks Welteroberung aufgeblasen wurde, wenn das Ziel erreicht ist und weitere Kriege damit unwahrscheinlich sind?

Hast du Lust, dich als Machthaber in einer solchen Weltregieung mit Millionen von arbeitslosen Rüstungsarbeitern und Soldaten herumzuärgern?
Wenn nicht, wohin mit den Rüstungsgütern (und ihrem ständigen Nachschub)? Wohin mit den Soldaten?
Die USA zeigen es, denn seit WW2 geht es der US-Wirtschaft eigentlich immer nur dann wirklich gut, wenn die USA gerade irgendwo (direkt oder indirekt) Krieg machen.
Damit die Arbeitsplätze der für eine "Welteroberung" notwendigen Rüstungsindustrie erhalten bleiben, müssen die Waffen auch benutzt werden ... je häufiger, desto besser.

Wahrscheinlich würde eine solche Weltregierung alles daran setzen, inner- oder ausserhalb unserer Welt neue Feinde ausfindig zu machen ... einfach, um nicht an einem sinnlosen Millitärapparat zu ersticken.

Bellizismus führt also eher zu seiner eigenen Fortsetzung.
 
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Du richtest einen Polizeistaat ein. Die Militärs werden zu Polizisten - du musst ja schließlich alle befriedeten Bürger (der gesamten Welt!) überwachen, damit ja kein Staatsfeind mehr aufmuckt.

Es wäre schon möglich die Kurve abseits von Rüstung zu bekommen. Schau, ich Deutschland war das auch möglich. Da war bis 1945 auch alles auf Rüstung getrimmt und trotzdem haben die Leute das Land nach der kompletten Zerstörung wieder aufgebaut.
Auch dein Beispiel der Römer kann mit der Pax Romana als Gegenargument hervorgehoben werden, auch wenn danach alles den Bach, mitunter auch durch innere Querelen (wenn man es so beschönigen kann), runter ging. Zusätzlich gab es Grenzen, die geschützt werden mussten und Feldzüge für eine Erweiterung des römischen Reichs. Jedoch auf meine utopische Vorstellung bezogen gäbe es keine "Feinde" mehr.


Du musst dir ja auch vorstellen, dass ein heutiger globaler Vernichtungskrieg mit unseren derzeitigen Mitteln mit einer vollständigen Zerstörung der Infrastruktur fast aller Länder einhergehen würde. Über die militärischen Überbleibsel würde ich mir dann die wenigsten Gedanken machen.
Mal ganz sachlich nachgedacht: 4 Milliarden Individuen auf diesem Planeten würden echt reichen. Und die hätten dann auch genug vom Krieg gesehen und keinen Bock mehr drauf.
 
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Also muss deine Weltregierung so repressiv agieren, dass sich ALLE unterdrückt fühlen, damit die Polizei auch was zu tun hat?
Der Krieg würde global weitergehen, aber diesmal wäre der Gegner eben kein anderer Staat, sondern die eigene Bevölkerung ... da verbietet sich Demokratie automatisch ... und Pazifismus genauso.

Der IS würde das wohl hinbekommen, aber eine an westlichen Werten orientierte Demokratie?
Unterdrückte neigen nicht so sehr zum Pazifismus fürchte ich ... es sei denn du unterdrückst so konsequent, dass du dich schon wieder auf "erlernte Hilflosigkeit" verlassen könntest. Dazu wäre es allerdings nötig, JEDE art von Verhalten zu sanktionieren ... auch das eigentlich erwünschte, Regel- und Dogmenkonforme.
 
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gh0 schrieb:
Es wäre schon möglich die Kurve abseits von Rüstung zu bekommen. Schau, ich Deutschland war das auch möglich. Da war bis 1945 auch alles auf Rüstung getrimmt und trotzdem haben die Leute das Land nach der kompletten Zerstörung wieder aufgebaut.

Ein schlechtes Beispiel, weil du einen Mythos ansprichst. Zum einen erreichte die dt. Rüstungsproduktion im Kriegsjahr 1944 ihren Höhepunkt, eine ernsthafte Schwächung durch den Bombenkrieg gab es nicht, zum anderen war das Land nicht komplett zerstört. Es war viel Wohnraum in den Innenstädten zerstört worden, das war es aber auch schon. Zynischer Weise muss man sich vor Augen halten, dass viele dt. Städte erst durch diese Zerstörungen autofreundlicher wurden.
Eine Abwendung von der Rüstung war mehr oder weniger recht leicht möglich, weil die Industrie in der Mehrzahl auf Unternehmen beruhte, die nur in den Kriegsjahren Rüstungsgüter produzierten.
 
Und das war ja auch das Problem im 3.Reich, bedingt aus den Erfahrungen des 1.Weltkrieges wurde nicht alles auf Rüstung umgestellt erst 1943 mit der Ausrufung des "Totalen Kriegs" wurde die gesamte Produktion von Konsumgütern auf Rüstungsgüter umgestellt.

War ja in allem Kriegs führenden Ländern so das nach Beendigung des Krieges sofort auf Konsumgüter umgeschwenkt wurde. Siehe USA da würden dann in den Ford oder GM Werken wieder Autos produziert und keine Panzer und oder Flugzeuge usw. Sprich der Wechsel von Konsum auf Rüstung und umgekehrt geht meist fließend.
 
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Schrammler schrieb:
In Zeiten wo allerorts über Grundeinkommen diskutiert wird, ein veraltetes Denken. Der Geschäftsführer könnte sich derartiges gar nichts leisten, wenn er nicht Arbeiter finden könnte, die für ein geringes Gehalt die Aufgaben erledigen, die ihm ein höheres Auskommen erst ermöglichen. Sein Wohlstand basiert auf dem niedrigeren Wohlstand anderer.

Aber kann es deshalb keinen Pazifismus geben? Ist doch hier in D auch so. Alle hier leben pazifistisch. Jeder geht gewalttätigen Konflikten aus dem Weg.
Egal ob du superreich wärst, oder Normalverdiener. Noch dazu: Wieso sollte es kein Grundeinkommen in dieser utopischen Welt geben?
Ein Grundeinkommen schließt kein Klassensystem aus. Es würde weiterhin reich und weniger reich geben - nur wird es keine Armut mehr geben und keinen Hunger.

Schrammler schrieb:
Ein schlechtes Beispiel, weil du einen Mythos ansprichst. Zum einen erreichte die dt. Rüstungsproduktion im Kriegsjahr 1944 ihren Höhepunkt, eine ernsthafte Schwächung durch den Bombenkrieg gab es nicht, zum anderen war das Land nicht komplett zerstört.

Inwiefern? Nur weil der Höhepunkt erst 1944 erreicht wurde, ist die Industrie schon ab 1933 auf Kriegsgerät umgestellt worden, da Hitler voll Bock auf Breitenrüstung hatte.


Aber zurück zum Pazifismus!
 
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gh0 schrieb:
Aber kann es deshalb keinen Pazifismus geben? Ist doch hier in D auch so. Alle hier leben pazifistisch. Jeder geht gewalttätigen Konflikten aus dem Weg.

Die einzige Konstante seit dem wir von den Bäumen geklettert sind ist die das der Mensch im Grunde gewalttätig ist. Es gab keine Periode in dem der Mensch nicht gewalttätig war. Daher würde ich sagen nein Pazifismus wird nicht funktionieren weil der Mensch dafür nicht gemacht ist.

Ich bin von der Utopie aus Star Trek fasziniert daher hoffe ich das sich der Mensch noch entwickeln wird auch wenn ich skeptisch bin.

Wir leben so weil es uns gut geht, wir alle haben eine Wohnung, unbegrenzten Zugang zu Wasser und Nahrung. Du glaubst gar nicht wie schnell sich das ändern kann.

Beispiele gibt es genung, was mit pazifistischen und und wohlhabenden Gesellschaften passiert wenn die Grundbedürfnisse nicht gegeben sind. new Orleans ist da ein Beispiel.

Inwiefern? Nur weil der Höhepunkt erst 1944 erreicht wurde, ist die Industrie schon ab 1933 auf Kriegsgerät umgestellt worden, da Hitler voll Bock auf Breitenrüstung hatte.


Aber zurück zum Pazifismus!

Nicht ganz richtig das OKH und OKW gingen beide davon aus das die wehrmacht nicht vor 1941 kampfbereit war. Die Rüstungsproduktion war selbst im Krieg verglichen mit anderen Nation erschreckend gering.
Erst als Speer die Kontrolle hatte und goebells den totalen Krieg ausgerufen hatte wurde die Rüstungsindustrie auf das Maximum getrieben.
 
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Die einzige Konstante seit dem wir von den Bäumen geklettert sind ist die das der Mensch im Grunde gewalttätig ist. Es gab keine Periode in dem der Mensch nicht gewalttätig war.
Bonobos leben fast ausschließlich gewaltfrei. Ich wage zu behaupten, dass Gewalt eher auf der Schiene der Anerzogenheit, als auf dem der Gene liegt. In jedem Fall lässt sich die Gewalt auf andere Dinge umwandeln, was richtig viel Tatendrang entstehen lässt.

Anderes Beispiel: In jedem Land, so würde ich meinen, würden viel mehr Nachbarn umgebracht werden, wenn es keine Gesetze gäbe, die Tötungen und Körperverletzungen beinhalten würden. Was meinst du, wenn in Ländern, in denen Frauen wenig bis gar keine Rechte haben, vergewaltigt und missbraucht werden (physisch, psychisch), würde die Gewalt weniger werden, wenn sie bestraft würde? Daher ist gewalttätiges Handeln zum größten Teil anerzogen. Es bleibt immer eine kleine Ausschussmenge an Menschen, die der Gewalt nicht entsagen können. Asoziale Tendenz. Derjenige kann also nichts dafür, jedoch ist das nicht als Ausrede gedacht, sondern so, wie es da steht. Jemand mit Asperger oder Tourette möchte das nicht. Man kann also in der Hinsicht nicht viel machen.

Hingegen kann man etwas gegen das angelernte machen.

Ich bin von der Utopie aus Star Trek fasziniert daher hoffe ich das sich der Mensch noch entwickeln wird auch wenn ich skeptisch bin.
Die Föderation hat unbegrenzte Energieressourcen für die Bevölkerung (nicht ganz, aber lassen wir es mal so einfach sein) und kann komplett recyclen. Gleichzeitig hat jeder Mensch seine Grundbedürfnisse befriedigt und einen gewissen Spielraum an Credits, selbst wenn er nichts macht. Als Zusatz können die Leute eben durch Arbeit ihr Leben ausfüllen und weitere Credits bekommen, welche dann eben ausgegeben werden können, auch nach außerhalb der Sternenflotte. (Star Trek beinhaltet auch die Ferengi, und die machen eigentlich nur alles fürs Geld, Frauen haben dort auch weniger bis gar keine Rechte, also hoffe ich, dass du die Föderation meinst) Das muss keine Laufbahn bei der Sternenflotte sein, sondern man kann auch ein guter Koch werden.

Wobei die Sternenflotte immer wieder Probleme hat bei Einmischungen in fremde Kulturen und neuen Kontakten mit anderen Rassen.

Die Klingonen pazifistisch wäre lustig.....

@Der Olf
Wahrscheinlich würde eine solche Weltregierung alles daran setzen, inner- oder ausserhalb unserer Welt neue Feinde ausfindig zu machen ... einfach, um nicht an einem sinnlosen Millitärapparat zu ersticken.
Eine Expansion außerhalb der Erde ist ein tolles Ziel, wofür man waghalsige Menschen braucht, die auch mal nen paar Meteoriten sprengen. ;) Da findet sich sicher genug. Polizei braucht man ja auch weiterhin.
 
gh0 schrieb:
Aber kann es deshalb keinen Pazifismus geben? Ist doch hier in D auch so. Alle hier leben pazifistisch. Jeder geht gewalttätigen Konflikten aus dem Weg.

Kriege basieren auf Ungleichgewichten, die ruft unser Wirtschaften, aber ebenso die unterschiedlichen geologischen Verhältnisse, von ganz alleine hervor. Einzig hohe soziale Standards und ein funktionierender (=gerechter) Handel garantieren dauerhaften Frieden, das hat man im Nachkriegseuropa eindrucksvoll sehen können, einzig die rivalisierenden Großmächte trieben einen Keil zwischen Ost und West.

gh0 schrieb:
Inwiefern? Nur weil der Höhepunkt erst 1944 erreicht wurde, ist die Industrie schon ab 1933 auf Kriegsgerät umgestellt worden, da Hitler voll Bock auf Breitenrüstung hatte.

Die ganze Industrie wurde erst sehr spät umgestellt, da hat Seiyaru Recht, der springende Punkt ist aber:
Deutschland hat erst durch die Kriegswirtschaft enorm an Wirtschaftsleistung gewonnen. Das sog. "Wirtschaftswunder" der Nachkriegsjahre, war gar kein Wunder, erst der Krieg schuf die Bedingungen für wirtschaftliche Nachkriegserfolge (durch die im Krieg gewachsene Wirtschaft, aber ebenso durch viele Millionen Flüchtlinge, der Wohnungsbau war ebenfalls dafür verantwortlich), wie auch die Politik der Allierten gegenüber Deutschland ab 1945.
Schaut man sich in Europa um, ist Deutschland enorm gestärkt aus dem letzten, selbst verbrochenen, Weltkrieg hervorgegangen, das konnten andere Nationen nicht von sich behaupten. In der sowjetische Besatzungszone, der späteren DDR, setzte der Wirtschaftserfolg (trotz Demontagen durch die Sowjets) für die Bevölkerung bezüglich des Lebensstandards sogar noch etwas früher ein, bis 1989 galt das Land, trotz aller Probleme, als sozialistischer Vorzeigestaat innerhalb des Warschauer Paktes.
 
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