Dt. VPN Anbieter Traceless.me - hat jmd. Erfahrung?

Habe eben traceless.me überflogen und ich gehe mal davon aus, dass deren Sitz in Deutschland ist. Dann kannst du davon ausgehen, dass traceless.me alle notwendigen und hinreichenden Informationen an deutsche Behörden aushändigen muss, wenn eine Anfrage kommt. Zudem ist traceless.me (nach deutschem Recht) dazu angehalten, Informationen über einen gewissen Zeitraum zu halten, damit solche Anfragen beantwortet und Straftaten und -täter verfolgt werden können.
Des Weiteren sehe ich auf traceless.me keine Informationen oder Hinweise, dass nicht Daten von Benutzer gespeichert werden.
privacytools.io bietet eine hilfreiche Übersicht über verschiedene Themen und auch eine Auflistung über VPN-Anbieter.
 
Ich denke der TE kann der Moderation ausreichende, nachvollziehbare Informationen bzgl. des legalen Einsatz von P2P übermitteln.
So lange bleibt der Thread geschlossen.

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Thread ist für weiteren Informationsaustausch TE - Traceless wieder geöffnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann möchte ich hier nochmal öffentlich meine Beweggründe festhalten.
Mir ist natürlich bewusst, dass P2P bzw. BitTorrent in den allermeisten Fällen für illegales Filesharing genutzt wird und deshalb unter einem entsprechenden Ruf leidet. Jedoch finde ich es ebenso wichtig, die Anbieter zu erwähnen, die legale Inhalte, oft ihre eigene Software über BitTorrent anbieten.
Da wäre zum Beispiel das Humble Bundle, was seine regelmäßigen Spiele-Sammlungen über BitTorrent anbietet oder das US-amerikanische Internet Archiv Archive.org. Aber auch kleinere Unternehmen, wie Jide, die mit Remix OS eine Android-Version für x86-Computer entwickelt haben, bieten ihr Betriebssystem als Torrent an.
Das sind natürlich bloß einzelne Fälle, für die man nicht unbedingt P2P braucht, aber ich halte es für eine unterstützenswerte Form des (legalen) Filesharings. P2P bietet viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Methode, bei der man Dateien von einem zentralen Server herunterlädt und daher möchte ich mich daran beteiligen, es zu unterstützen.
Die Suche nach einem VPN im Zusammenhang mit P2P, lässt natürlich den Anschein erwecken, man hätte was zu verstecken. Und das kann ich nicht leugnen, Privatsphäre und Sicherheit im Internet spielen eine größere Rolle als je zuvor. Ich finde es nicht verwerflich, sich gegen Überwachung und dergleichen schützen zu wollen. Zu erwähnen, dass ich P2P nutze, habe ich insofern für nützlich gehalten, da es die einzige Software neben meinem Browser ist, die eventuell nicht auf herkömmlichem Wege im Netzwerk kommunizieren könnte. Ich bin kein großer Spezialist, wenn es ums Internet und Netzwerke geht und habe es schlicht für eine sinnvolle Ergänzung gehalten.
Darum bin ich umso gespannter darauf, was die Macher hinter Traceless.me zu ihrem Produkt und vielleicht auch der Lage in Deutschland sagen können. Inwieweit ist man z.B. der Vorratsdatenspeicherung ausgeliefert und muss Verbindungslogs abtreten?
 
Hallo,

wir hatten uns gegenüber dem Nutzer @Arjab schon per privater Nachricht geäußert und würden dies gern auch noch für alle tun um etwas Klarheit zu schaffen. Danke an @phil. an dieser Stelle für das erneute Öffnen des Threads.

Wir sind nach momentan gültiger Rechtssprechung nicht dazu verpflichtet Verbindungsdaten zu halten.
Aktuell ist die Rechtslage in Deutschland so, dass ein Dienstanbieter im Internet die Speicherung von z.B. IP Adressen zu unterlassen hat - vor allem in Kombination mit weiteren Daten wie z.B. einer E-Mail Adresse.

Beispielsweise verpflichtet uns § 13 Abs. 6 TMG dazu die Nutzung unseres Dienstes soweit uns möglich anonym zu realisieren. Da wir die Philosophie vertreten, dass jeder Nutzer ein Recht auf Privatsphäre hat, halten wir diese Vorgaben selbstverständlich ein. Per se dürfen wir auch keine Annahmen über unsere Kunden, so wie deren Aktivitäten treffen. Wir können bei einer entsprechenden Anfrage zu einer IP-Adresse oder eines Zeitraumes keine Verbindungs- oder Nutzerdaten herausgeben, da für uns nicht nachvollziehbar ist welcher Nutzer zu Zeitpunkt X für das Datenaufkommen Y verantwortlich war.

Der Artikel von blablub1212 spricht einige Sachverhalte an, welche teilweise der Realität entsprechen. Allerdings werden diese sehr sehr überspitzt dargestellt. Wir dürfen nach deutschem Recht natürlich nicht einfach nach Lust und Laune Datenpakete verändern, mitverfolgen oder gar mitschneiden.

Wie im Artikel beschrieben ist das Betreiben eines solchen Services nicht durch das schlichte installieren von OpenVPN auf einem VPS abgetan. Wir bieten 7 verschiedene Protokolle, in 11 verschiedenen Locations. Das setzt niemand im Handumdrehen auf.
Wir haben viel Wert darauf gelegt das ganze System nach bestmöglichen Standards umzusetzen und gleichzeitig ein Maß an Komfort zu bieten.

Dass wir keine Verbindungsdaten speichern ist natürlich auch unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen unter dem Link: https://traceless.me/terms zu entnehmen, dort unter Punkt Nummer drei.
Hierbei wurden wir schon häufiger darauf angesprochen, dass darin auch beschrieben ist, dass temporär die IP-Adresse auf dem Server hinterlegt sein muss.
Dies ist technisch auch zwingend für den Zeitraum der Verbindung notwendig, damit unser Server weiß, wohin er die Datenpakete, die durch unsere Server getunnelt werden hinleiten muss.

Leider wird bei dem Thema VPN der Anbieter immer zu schnell in ein schlechtes Licht gerückt. Unser Service richtet sich nicht an Kriminelle, sondern soll den Nutzern ermöglichen das Internet zu nutzen, um sich Zensur und Überwachung zu entziehen.

Rechtlich ist die ganze Thematik um das Betreiben eines solchen Dienstes deutlich komplexer als von einigen Nutzern angenommen. Wir haben uns im Vorfeld sehr umfassend rechtlich beraten lassen und uns entsprechend für mögliche Vorfälle abgesichert. Ich möchte aber gern dazu anhalten, dass ohne umfassendes Rechtswissen zur Thematik keine Behauptungen aufgestellt werden, denen jede Grundlage fehlt.

Die Vorratsdatenspeicherung ist in Deutschland erst vor kurzem wieder beschlossen worden. Im Sinne des Dienstes als auch als privat sehe ich diese Entwicklung sehr kritisch.
Allerdings ist es derzeit so, dass Dienstanbietern wie uns keine Speicherpflichten auferlegt wurden. Sollte es dazu kommen, so werden wir unsere Nutzer natürlich frühzeitig informieren und entsprechend über mögliche Konsequenzen aufklären.
Aktuell besprechen sich noch die jeweiligen Parteien und handeln Regelungen aus. Wir stehen in Kontakt mit der Bundesnetzagentur und gehen davon aus, dass sich dieser Prozess noch einige Monate hinziehen wird. Es kann jedoch auch passieren, dass wir von entsprechenden Regelungen aufgrund unseres Setups ausgeschlossen sind.
Deutschland als Standort war für uns die Wahl, da wir selbst Deutsche sind und uns nach rechtlicher Beratung mit unserem Angebot hier auch wohl fühlen können. Es sei auch anzumerken, dass Deutschland was Standards im Datenschutz angeht zumindest rechtlich hohe Maßstäbe ansetzt. Sollte beschlossen werden, dass wir Daten speichern müssten aufgrund eines entsprechenden Gesetzentwurfes gibt es die Möglichkeit unseren Dienst innerhalb einer Woche umzuziehen und entsprechend außerhalb der EU zu betreiben.

Aktuell, wie bereits erläutert werden keine Verbindungsdaten gespeichert - dadurch können wir diese auch nicht an Dritte abtreten.

Übrigens kann man unseren Dienst auch ausprobieren. Wir bieten 5 Gigabyte Traffic an, ohne jegliche weiteren Verpflichtungen.

Da wir auf solche Diskussionen angewiesen sind um unseren Service zu verbessern, freuen wir uns natürlich insbesondere über weitere Kommentare, Fragen und Kritik. Wir hoffen dass wir über die Thematik aufklären und ein paar Sachverhalte klarstellen konnten.

Gerne beantworten wir hier, per privater Nachricht oder per E-Mail unter support(at)traceless.me weitere Fragen.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank – Traceless.me

P.S.: https://www.privacytools.io kann ich selbst als guten Anlaufpunkt in Sachen Privatsphäre empfehlen

Sollte es jemand in Erwägung ziehen seinen VPN / Proxy selbst aufzusetzen, würde ich ihm gerne noch folgendes Dokument: https://bettercrypto.org/static/applied-crypto-hardening.pdf ans Herz legen, welches auf angewandtes Crypto Hardening eingeht - dies wird bei uns auch so angewandt.
 
Hi,

eine Frage habe ich, die sich mir aus dem Kontext nicht erschließt: jemand begeht über euren Dienst "anonym" ein Vergehen / Ordnungswidrigkeit / Straftat. Wollt ihr jetzt tatsächlich behaupten, der Staatsanwalt gibt sich mit einem "können wir nicht nachvollziehen, weil wir nicht speichern" zufrieden?

VG,
Mad
 
Hallo Mad,

Deine Darstellung ist natürlich etwas vereinfacht. In erster Linie bedeutet so eine Anfrage natürlich Stress, da man sich dort in einem Raum bewegt wo Fehler nicht zulässig sind. Da wir derlei aber direkt an unsere Rechtsberatung weiterleiten haben wir diesbezüglich noch keinerlei Probleme gehabt. Der Dienst wie von uns betrieben ist legal und entspricht Deutschen Auflagen, Rechten und Pflichten. Wo keine Daten gespeichert werden können auch keine Daten weitergegeben werden. Daran etwas zu ändern würde die Sinnhaftigkeit unseres Dienstes in Frage stellen. Wir werden nicht die Privatsphäre unser Nutzer durch das Fehlverhalten Einzelner gefährden.

Lg
 
Hi,

interessante Darstellung, ich denke aber trotzdem nicht, dass eure Rechtsabteilung zaubern kann. Und da ich auch nicht davon ausgehen kann, dass der Staatsanwalt es damit einfach gut sein lässt muss ich schlicht davon ausgehen dass am Ende doch der Nutzer das schwächste Glied in der Kette ist. Es mag beim Urheberrecht noch klappen, spätestens im Bereich KiPo, Verfassungswidrigkeit oder Terror-Verdacht dürfte es das gewesen sein.

Eure Ambitionen in allen Ehren, aber realistisch ist das in meinen Augen nicht.

VG,
Mad
 
Hallo madman,

es schien nicht deutlich genug gewesen sein aber wir als Dienst distanzieren uns ganz ausdrücklich von den von dir genannten Nutzern / Anwendungsfällen und möchten dies hier auch noch einmal eindringlich festhalten. Es gibt verschiedenen Anwendungsszenarien für VPNs. Für mich persönlich bestehen diese in erster Linie darin:

* mit einer deutschen IP zu surfen wenn ich im Ausland bin
* einer genereller Überwachung und Zensur zu entziehen (sei es in Deutschland oder im Ausland)
* bei der Nutzung von öffentlichen WLAN's

Unser Service richtet nicht an von dir genannte Personengruppen. Es würde den Dienst langfristig zerstören wenn er für die von dir genannten Aktivitäten genutzt werden würde.
Um etwas auf dem Boden zu bleiben - du musst keinen VPN Service betreiben um Probleme zu bekommen wenn sich die von dir angesprochenen Kreise entscheiden deine Dienstleistung im großen Stil zu nutzen. Ganz gleich ob du eine Bank, ein Mailanbieter oder eben ein VPN Service bist.

Der Missbrauch der Dienstleistung zu diesen Zwecken hat natürlich negative Auswirkungen. Abgesehen von Kosten und Stress um sich dort entsprechend abzusichern kann es im negativsten der Fälle bedeuten den Dienst zu schließen um nicht die Sicherheit aller zu gefährden.

Wir arbeiten momentan auch daran einen entsprechenden Transparenzbericht zu veröffentlichen in dem konkret darauf eingegangen wird wie der Ablauf einer behördlichen Anfrage oder auch einer DMCA Anfrage ist sowie entsprechend Zahlen die einen Überblick über die Häufigkeit dieser geben.

Gruß
 
Hi,

es schien nicht deutlich genug gewesen sein aber wir als Dienst distanzieren uns ganz ausdrücklich von den von dir genannten Nutzern / Anwendungsfällen und möchten dies hier auch noch einmal eindringlich festhalten. Es gibt verschiedenen Anwendungsszenarien für VPNs.

das mag alles vollkommen richtig sein, aber diese Dinge sind nun ein mal Teil unserer Bevölkerung und daher wird sich das - in meinen Augen sogar vermehrt - auch bei den Nutzern eines VPN Dienstes wiederfinden lassen. Dass nicht alle Menschen diese Dinge tun - vollkommen klar, habe ich auch nie behauptet. Es wird aber egal wie man es dreht und wendet immer wieder solche Vorfälle geben. Ob das nun ein legitimes Szenario für einen VPN darstellt oder nicht.

Unser Service richtet nicht an von dir genannte Personengruppen.

das mag de jure so sein, de facto interessiert es diese Personengruppen sicherlich wenig, ob ihr das wollt oder nicht.

Es würde den Dienst langfristig zerstören wenn er für die von dir genannten Aktivitäten genutzt werden würde.

wie wird es denn ausgeschlossen, dass jemand es für solche Dinge nutzt? Ich kann bei euch keine Urheberrechtsverstöße begehen? Keine Straftaten? Nichts der deutschen Verfassung widersprechendes tun? Wie das?

Abgesehen von Kosten und Stress um sich dort entsprechend abzusichern kann es im negativsten der Fälle bedeuten den Dienst zu schließen um nicht die Sicherheit aller zu gefährden.

ihr würdet eher den Dienst schließen als mit Behörden zu kooperieren?

Wir arbeiten momentan auch daran einen entsprechenden Transparenzbericht zu veröffentlichen in dem konkret darauf eingegangen wird wie der Ablauf einer behördlichen Anfrage oder auch einer DMCA Anfrage ist sowie entsprechend Zahlen die einen Überblick über die Häufigkeit dieser geben.

das würde mich dann auch sehr interessieren. Obwohl man natürlich sagen muss, dass ein solcher Bericht nur dann Relevanz besitzt wenn der Inhalt unabhängig bestätigt werden kann.

Und um auf die Aussagen in der PN an mich noch kurz einzugehen:

Cyberghost VPN mit momentanem Sitz in Rumänien - wobei ein Teil der Firma sich noch in Deutschland befindet - ist schon deutlich länger am Markt und hat einen derartigen Bericht schon mehrfach veröffentlicht.

Dort wird unter anderem darauf eingegangen, dass es auf eine Nutzerzahl von 7,5M Nutzern im Jahr 2015 4 polizeiliche Anfragen pro Monat gibt.

korrekt. Wie mit diesen Anfrage tatsächlich umgegangen wird erschließt sich für mich aus dem Bericht allerdings nicht, außer ich habe es überlesen.

Das sollte Zeichen genug sein, dass VPN Services von normalen Menschen genutzt werden. Welche Beweggründe sie auch immer haben mögen. Es geht Dienstleistern wie uns weder darum Leuten zu ermöglichen Straftaten zu verschleidern noch entsprechende Leute zu schützen - davon möchte ich mich hier auch persönlich noch einmal ausdrücklich distanzierne.

wie schon geschrieben: das mag alles sein, es hindert aber eben solche Personenkreise nicht, euren Dienst auch zu nutzen. Immer wieder zu sagen "aber wir distanzieren uns davon und wir wollen das auch nicht" ist alles nett, eine wirkliche Behinderung ist es aber ganz sicher nicht und zu denken, dass es ausreicht, dass keine Verbrechen über den Dienst begangen werden halte ich dann doch für ein wenig naiv.

Ich bin gern bereit weitere Fragen zu beantworten aber es wäre schön wenn wir unseren Dienst als auch andere Dienste in dem Bereich nicht als Hort für Cyberkriminelle behandeln.

Ich bin auch gerne bereit die Diskussion fortzusetzen, aber es wäre schön wenn ihr auch realistisch einseht, dass auch Kriminelle euren Dienst nutzen - ob euch das gefällt oder nicht.

VG,
Mad
 
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