Alternative für Deutschland(AfD)- eure Meinung zu der Partei

Wie stehst du zur AfD?

  • Ich bin absolut gegen die Partei und möchte, dass es ein Verbotsverfahren gegen sie gibt

    Stimmen: 42 15,2%
  • Ich bin gegen die Partei, möchte aber nicht, dass sie verboten wird

    Stimmen: 110 39,7%
  • Ich bin nicht für, aber auch nicht gegen die Partei

    Stimmen: 25 9,0%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr voll und ganz zustimme

    Stimmen: 21 7,6%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr in einigen Punkten zustimmen

    Stimmen: 39 14,1%
  • Ich wähle die AfD aus reinen Protestgründen

    Stimmen: 12 4,3%
  • Ich wähle die AfD teilweise auch Protestgründen, teilweise aber auch wegen ihrer Inhalte

    Stimmen: 28 10,1%

  • Umfrageteilnehmer
    277
Status
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moquai schrieb:
Ja, aber es steht jedem Wähler frei, dass er das ganze Wahlprogramm liest. Nur ist es so, dass in den Medien nur in eine bestimmte Kerbe gehauen wird. Und wenn bestimmte Schlagworte enthalten sind, dann ist der Sack zu.
​Ja, eigentlich sollte jeder das komplette Wahlprogramm aller Parteien lesen, bevor er sein Kreuz macht. Nur machen das wohl die wenigstens. Bei der Landtagswahl vor ein paar Wochen habe ich es wirklich versucht, doch habe ich es nur bei einer Partei geschafft, weil das wirklich nicht gerade wenig ist und viele Themen für mich weniger relevant sind und somit die Motivation weiterzulesen schwindet.

Letztlich habe ich mich auf einer Homepage, welche für die wichtigsten Themen Zusammenfassungen aus dem offiziellen Wahlprogramm der Parteien zusammengestellt hat, informiert.
Aber ich nehme mal an, damit habe ich trotzdem mehr gemacht, als viele andere (ich nehme mal als Maßstab meine Kollegen im Büro).

​Was ich damit sagen möchte ist, es braucht schon sehr viel guter Wille, wenn man sich damit richtig beschäftigen will, doch viele Menschen wollen sich nicht darum bemühen und so bleibt am Schluss nur das, was die Medien erzählen.


Ganz besonders im Osten ist unsere liebe Angela nicht mehr die liebe Mutti, der Stern vom Messias ist schon am verblassen. Und wenn ich aus Protest wähle, warum gebe ich dann meine Stimme einer ganz bestimmten Partei, obwohl mir gar nichts an ihr gefällt?

Das kann nicht sein, deshalb muss mir etwas an ihrem Wahlprogramm gefallen. Und was mir dort gefällt, das fehlt mir bei den anderen Parteien. Fehlt es nicht, dann wird eben Plus und Minus unter dem Strich verglichen.

Daher sollte ich aus Protest lieber gar nicht wählen gehen. Nur so drücke ich aus, dass ich mich mit gar keiner Partei identifizieren kann.
​Natürlich wählt man keine Partei, die einem gar nicht gefällt. Auch nicht aus protest. Wenn man aus Protest wählt, dann meistens wegen einem Theme, welches gerade (für einen) ziemlich aktuell ist und alle andere Themen nebensächlich erscheinen lässt.
​Ich selbst versuche immer so gut es geht eine Partei zu wählen (bin jetzt nicht so ein Stammwähler und wähle meistens immer eine andere Partei), welche für mich gegenwertig das beste Programm hat, aber es gibt immer aktuelle Themen die dann doch mehr Gewicht haben, aber nie soll ein einziges Thema ausschlaggebend sein.

Vielleicht als Beispiel: Nach Fukushima hatten die Grüne auf Bundesebene ihre höchste Umfragewerte seit bestehen und das quasi über Nacht (also ein richtiger Anstieg zwischen zwei Befragungen).

​In der Situation waren die Grünen eine Protestpartei, weil sie ihre hohe Umfragewerte nur einem Thema zu verdanken hatten. Nach dem Frau Merkel aber sagte, die AKW gehen vom Netz, blieben von Durchschnittliche 25 % (März 2011) am Schluss bis zu nächsten Wahl (September 2013, also knapp 2,5 Jahre) nur noch 8,4 % übrig.

​Ich sage jetzt nicht, dass alle Stimmen, welche AfD bekam Proteststimmen sind, aber ich nehme mal an der Großteil oder mindestens die hälfte.
 
Es beschäftigen sich einfach die wenigsten mit der jeweiligen Agenda der Parteien.

Man werfe einen Blick auf die Sozialpolitik der AfD und dann auf das Wahlvolk in Sachsen Anhalt.
Da sägen viele der arbeitsunwilligen AfD Wähler einfach an ihrem eigenen Ast und merken es nicht mal.

Frau Petry und Herr Pretzel leben den Punkt 6.1 des Parteiprogramms "BEKENNTNIS ZUR TRADITIONELLEN FAMILIE ALS LEITBILD"

Und ob dieses Machwerk nun von der AfD oder der CSU kommt, die Unterschiede sind verschwindend gering.
 
CCIBS schrieb:
​Ja, eigentlich sollte jeder das komplette Wahlprogramm aller Parteien lesen, bevor er sein Kreuz macht.

Und was bringt das dann genau?
Die Wahlprogramme sind doch das allererste was nach einer Wahl der Realpolitik und den Koalitionsverhandlungen zum Opfer fällt.

Generell kann ich also nur die aktuell regierenden Parteien wirklich beurteilen. Von der Gegenüberstehenden Opposition kommt ja sowieso immer nur Kontra zu allem und jenen.

Kleines Beispiel: Die CDU hatte garantiert nicht den vorzeitigen Atomausstieg in ihrem Wahlprogramm stehen. (welches ich natürlich niemals nie gelesen hab)
 
@ Haudrauff

Das Programm lässt aber die Tendenzen erkennen. Die Umsetzungsfähigkeit steht auf einem ganz anderen Stern. Und das ich in einer Koalition Kompromisse finden muss ist nun keine neue Weisheit.
 
Der vorzeitige Ausstieg aus der Atomkraft bzw. der Entschluss diesem dann doch zuzustimmen war auch eher einer aktuellen Situation geschuldet. Fukushima macht vielen eben angst. dabei spielt auch eine Rolle, dass selbst in einer so hochtechnisierten Nation wie Japan, solche Vorfälle nicht ausgeschlossen werden können. Eine solche Vorstellung alle Eventualitäten auszuschließen ist zwar naiv, aber genau das ist den Menschen durch Fukushima bewusst geworden. Daher war hier auch eine Reaktion seitens der Politik notwendig, auch wenn es nicht auf der Agenda stand.
 
Haudrauff schrieb:
Und was bringt das dann genau?
Die Wahlprogramme sind doch das allererste was nach einer Wahl der Realpolitik und den Koalitionsverhandlungen zum Opfer fällt.

Generell kann ich also nur die aktuell regierenden Parteien wirklich beurteilen. Von der Gegenüberstehenden Opposition kommt ja sowieso immer nur Kontra zu allem und jenen.

Ich zitiere mal kurz dich selbst
Haudrauff schrieb:
Ich hab auch keine Ahnung von der Politik. Und das muß ich auch nicht haben.
Das ist für mich keine Basis für eine Diskussion und bis jetzt habe ich von dir auch noch kein Kommentar hier gelesen, welche darauf abzielt wirklich eine ernsthafte Diskussion zu führen.
 
Unsere kleine Diskussion um die Energiepolitik zeigt eigentlich sehr gut, um was es der AfD und manchen ihrer Unterstützer immer wieder geht: Um Wirtschaftlichkeit. Alles und jeder in dieser Welt hat sich der Wirtschaftlichkeit unterzuordnen.

-Eurokrise: Bloß nicht anderen Völkern helfen, das kostet ja nur unnötig Geld. Die anderen Völker sollen selber schauen, wo sie bleiben.
-Flüchtlingspolitik: Die Einwanderung wird nur noch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit gesehen. Menschen, die vor Krieg, Terror und dem Tod fliehen, haben kein Platz in unserem Land, während gut ausgebildete Fachkräfte natürlich jederzeit willkommen geheißen werden.
-Energiewende: Erneuerbare Energien rechnen sich nicht. Unser Planet geht uns baden, Atom- und Kohlestrom richten massive Umweltschäden an, aber egal! Die Wirtschaftlichkeit hat Vorrang.

Die Liste ließe sich um weitere Punkte ergänzen, wie soziale Sicherungssysteme. Auch dazu hat die AfD ja ein eher schwieriges Verhältnis.

Empathie, Nächstenliebe (christlicher Grundwert!), Altruismus - das alles hat im Weltbild der AfD keinen Platz.

Dem sollte sich jeder, der die AfD wählt, weil er sich wirtschaftlich abgehängt fühlt, bewusst sein. In Zukunft könnte es auch heißen, tja blöd, dass ihr wirtschaftlich abgehängt seid, aber wir werden euch bestimmt nicht helfen, das rechnet sich für uns nicht.
 
Ich sehe darin einen fundamentalen Widerspruch. Auf der einen Seite ist die AfD eine rein neoliberale Partei, die auf maximalen wirtschaftlichen Erfolg abzielt, auf der anderen Seite lockt sie die Mehrheit der Wähler mit Protektionismus, "Mauern hochziehen" und "Gardinen herunterlassen": Gegen die böse Welt da draußen, gegen die Globalisierung und für eine deutsche Leitkultur.

Diesen Blödsinn fand man zwar schon desöfteren in der Union, aber nie in dieser verschärften Form.
 
gegen die Globalisierung und für eine deutsche Leitkultur

gegen Globalisierung bin ich auch --> wo ist die Soziale Marktwirtschaft, in der im Lissabon-er Vertrag die Rede war ???

Deutsche Leitkultur hmm blödes Wort eine Europäische Leitkultur wäre mir lieber


Ich bin absolut gegen die Partei und möchte, dass es ein Verbotsverfahren gegen sie gibt

Das halte ich für schwierig, siehe NPD Verfahren wie schwer sich das Verfassungsgericht damit herumschlägt.
 
MrPsst schrieb:
Deutsche Leitkultur hmm blödes Wort eine Europäische Leitkultur wäre mir lieber
.
Die gibt es mit der AfD nur nicht.

Hier kann man sich übrigens den endgültigen Leitantrag der AfD zum nächsten Bundesparteitag durchlesen. Und das ist kein Entwurf, das ist die finale Ausgestaltung der parteilichen Grundsätze. Mir persönlich graust es vor dieser Geisteshaltung, die sich am wohlsten in den 90er Jahren wohlgefühlt hat, ohne nicht jedoch noch einige marktradikale Anleihen aus jüngster Zukunft mitzunehmen. Hier zeigt sich sehr schön, wie sehr die AfD aus der Flüchtlingskrise Kapital schlagen konnte und wie sehr es ihr damit gelungen ist, ihren eigentlichen Markenkern zu übertünchen. Das gibt noch ein böses Erwachen, wenn die jetzigen Unterstützer merken, dass die AfD viele Interessen vertritt, aber nicht die, des vermeintlichen ungehörten und zurückgelassenen Mittelstandes.

Wirtschaftlich abhängt? Sozial benachteiligt. Shit happens.
 
Lunke schrieb:
Unsere kleine Diskussion um die Energiepolitik zeigt eigentlich sehr gut, um was es der AfD und manchen ihrer Unterstützer immer wieder geht: Um Wirtschaftlichkeit. Alles und jeder in dieser Welt hat sich der Wirtschaftlichkeit unterzuordnen.

-Eurokrise: Bloß nicht anderen Völkern helfen, das kostet ja nur unnötig Geld. Die anderen Völker sollen selber schauen, wo sie bleiben.
-Flüchtlingspolitik: Die Einwanderung wird nur noch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit gesehen. Menschen, die vor Krieg, Terror und dem Tod fliehen, haben kein Platz in unserem Land, während gut ausgebildete Fachkräfte natürlich jederzeit willkommen geheißen werden.
-Energiewende: Erneuerbare Energien rechnen sich nicht. Unser Planet geht uns baden, Atom- und Kohlestrom richten massive Umweltschäden an, aber egal! Die Wirtschaftlichkeit hat Vorrang.

Die Liste ließe sich um weitere Punkte ergänzen, wie soziale Sicherungssysteme. Auch dazu hat die AfD ja ein eher schwieriges Verhältnis.

Empathie, Nächstenliebe (christlicher Grundwert!), Altruismus - das alles hat im Weltbild der AfD keinen Platz.

Dem sollte sich jeder, der die AfD wählt, weil er sich wirtschaftlich abgehängt fühlt, bewusst sein. In Zukunft könnte es auch heißen, tja blöd, dass ihr wirtschaftlich abgehängt seid, aber wir werden euch bestimmt nicht helfen, das rechnet sich für uns nicht.

Da machst du dir die Welt auch etwas einfach. Zunächst zeigen alle diese Beispiele auf, dass es derzeit keine politische Opposition bei nahezu allen (wichtigen) Themen gibt. Ein politischer Gegenpol ist doch wohl ein legitimes Anliegen. Parteien die mit Sozialismus werben gibt es ja nahezu ausschließlich, was ist nun schlimm wenn andere eher auf Rationalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit achten? Das ist doch wohl auch eine vertretbare Position.

Zu den Themen nochmals:
-Euro: Nirgendwo habe ich gesagt man darf anderen Völkern nicht helfen. Was bringt es die Griechen mit Gewalt im Euro zu halten was uns Geld kostet und die Griechen weiterhin im Elend hält? Das was derzeit passiert hilft wohl keiner Seite. Mit eigener Währung würde es den Griechen besser gehen, daran hab ich keinen Zweifel.
-Flüchtlinge: Wo wurde gesagt man soll den Menschen nicht helfen? Es ist doch Schwachsinn hier Menschen nach Deutschland zu holen wo man für die Kosten eines Flüchtlings hier deutlich mehr Menschen im Nahen Osten helfen könnte? Nur den Starken die es nach Deutschland schaffen helfen und die Schwachen sollen sehen wo sie bleiben? Außerdem gibt es nunmal einen großen Teil der hier nicht aufgrund von Krieg und Terror kommt und dabei die Ressourcen für die wirkllich Hilfsbedürftigen abgreift, daher sollte man die Lage auch mal etwas differenzierter betrachten.
-Energie: durch Solar wird nicht ein Gramm weniger CO2 ausgestoßen, das wird allein durch den Emissionshandel bestimmt. Solar ist ebenfalls bedingt umweltschädlich. Atomstrom ist auch CO2 neutral. Teurer Strom schadet auch den sozial Schwachen ebenso wie der Wirtschaft. Kann man wie gesagt auch mal etwas differenzierter betrachten.

Was ist eigentlich an Wirtschaftlichkeit und damit letztendlich Nachhaltigkeit schlimm? Wenn nirgendwo auf Maß und Mitte geachtet wird kann man sich diesen Luxus der Verschwendung halt irgendwann nicht mehr leisten. Dann gibt es nämlich für die Armen und Schwachen gar nichts mehr, weil nichts da ist.
 
Prätorianer schrieb:
-Euro: Nirgendwo habe ich gesagt man darf anderen Völkern nicht helfen. Was bringt es die Griechen mit Gewalt im Euro zu halten was uns Geld kostet und die Griechen weiterhin im Elend hält? Das was derzeit passiert hilft wohl keiner Seite. Mit eigener Währung würde es den Griechen besser gehen, daran hab ich keinen Zweifel.

Das ist aber nicht ganz die AfD-Position. Diese möchte Griechenland durch ein Stopp von Hilfkrediten zu einem Austritt "zwingen", selbst wenn Griechenland das nicht wollte. Wenn Griechenland der Meinung gewesen wäre, ohne den Euro besser dran zu sein, hätten sie schon längst einen Austritt herbeiführen können. Ob es den Griechen besser ginge, wenn sie wieder ihre eigene Währung einführten, ist zweifelhaft. Die Währung könnte massiv abwerten, der Export könnte zum erliegen kommen.

Prätorianer schrieb:
-Flüchtlinge: Wo wurde gesagt man soll den Menschen nicht helfen? Es ist doch Schwachsinn hier Menschen nach Deutschland zu holen wo man für die Kosten eines Flüchtlings hier deutlich mehr Menschen im Nahen Osten helfen könnte? Nur den Starken die es nach Deutschland schaffen helfen und die Schwachen sollen sehen wo sie bleiben? Außerdem gibt es nunmal einen großen Teil der hier nicht aufgrund von Krieg und Terror kommt und dabei die Ressourcen für die wirkllich Hilfsbedürftigen abgreift, daher sollte man die Lage auch mal etwas differenzierter betrachten.

Dann hätte man das halt mal machen müssen, solange noch Zeit dazu war? UN reduzieren Hilfe für Syrien-Flüchtlinge [Für Notunterkünfte naher der syrischen Grenze] Hat man da mal was von der AfD gehört? Gab es je ein AfD-Plakat mit der Aufschrift: "Mehr Geld für Notunterkünfte im nahen Osten"? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern...

Prätorianer schrieb:
-Energie: durch Solar wird nicht ein Gramm weniger CO2 ausgestoßen, das wird allein durch den Emissionshandel bestimmt. Solar ist ebenfalls bedingt umweltschädlich. Atomstrom ist auch CO2 neutral. Teurer Strom schadet auch den sozial Schwachen ebenso wie der Wirtschaft. Kann man wie gesagt auch mal etwas differenzierter betrachten.

Solar ist umweltfreundlicher als Atom- oder Kohlekraft. Wenn jetzt, durch einen kaputten Emissionshadel, Einsparungen auf der einen Seite zu Mehrverbrauch in anderen Bereichen führt, da die Unternehmen dann mehr Emissionszertifikate verkaufen können, dann ist nicht der Solarstrom das Problem, sondern der kaputte Emissionshadel.

Prätorianer schrieb:
Was ist eigentlich an Wirtschaftlichkeit und damit letztendlich Nachhaltigkeit schlimm? Wenn nirgendwo auf Maß und Mitte geachtet wird kann man sich diesen Luxus der Verschwendung halt irgendwann nicht mehr leisten. Dann gibt es nämlich für die Armen und Schwachen gar nichts mehr, weil nichts da ist.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit halte ich für verschiedene Dinge. Natürlich muss eine Volkswirtschaft insgesamt wirtschaftlich sein, aber einzelne Bereiche können durchaus auch mal rote Zahlen schreiben, wenn es der Gesellschaft dient. Ich sehe nicht, warum das jetzt so schlimm sein soll, Solarstom zu subventionieren. Hat man doch mit Atomkraft, welches du so toll findest, damals auch gemacht? Das Geld kann ja wieder in anderen Bereichen eingenommen werden. Deutschland ist eine sehr exportstarke Nation.
 
smuper schrieb:
Frau von Storch und Glauland sind zwar einfache Gemüter, aber denen nehme ich die kruden Thesen noch ab, dagegen hat man die eiskalt berechnenden Petry und Pretzell.

Und ich bin mir beim Höcke nicht so ganz schlüssig. In seinen Reden brüllt er so, obwohl er auch anders kann. Aber die AfD kann es nicht jedem recht machen.

Dann fehlt auch die wirklich Identifikationsfigur, die "Frontfrau" Petry ist keine begnadete Rednerin mit abgeklärter Rhetorik. Man schaue sich das Interview mit Tim Sebastian an, bis auf ein überraschend solides Englisch war das ein Super-Gau.

Ganz ehrlich? Die Partei wird sich in Grabenkämpfen selbst vernichten.

Bernd Lucke. Er war ja quasi die Identifikationsfigur. Aber der liberale Flügel um ihn und der konservative Flügel um Petry kamen nicht auf einen Nenner, bzw. Lucke wollte dann so eine Art Alleinherrscher sein. Vor seinem Austritt haben er und die paar anderen im EU-Parlament dann die AfD noch verraten, indem sie dafür gestimmt haben, dass über dieses TTIP mit den Nachteilen für Europa und Deutschland verhandelt werden darf. Die AfD ist aber gegen diese Art von TTIP. Ebenso hat Lucke für Sanktionen gegen Russland gestimmt.

Ich habe das Interview nicht gesehen, zumal ich eh nicht hinterher komme, das alles zu übersetzen. Gehen wir mal davon aus, dass Frau Petry wirklich auf die Fr*sse geflogen ist: These: Ihr passiert das nicht nochmal. Und Leute von den sogenannten Altparteien sind auch oft genug auf die Fr*sse geflogen, gerne dann, wenn AfDer mit in der Gesprächsrunde waren, besonders wenn Bernd Lucke dabei war.
 
Nach einer Umfrage von ca. 1500 Wählern vor den Wahllokalen Freiburgs, kam herraus, dass jeder 3. AfD-Wähler einen Migrationshintergrund hat.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wer-hat-in-freiburg-welche-partei-gewaehlt--119730853.html

So haben 34 Prozent der AfD-Wähler einen Migrationshintergrund – der höchste Wert im Vergleich zu den anderen Parteien. Zudem wählen vor allem Männer überwiegend mittleren Alters die rechtspopulistische Partei; 63 Prozent der AfD-Wähler sind ganztags berufstätig, ebenfalls der höchste Wert – dabei spielt wohl der "Männereffekt" eine Rolle, wie Werner sagt. Die Bildungsabschlüsse sind im Vergleich die niedrigsten. Vor allem ehemalige CDU-Anhänger (24 Prozent) sowie SPD-Anhänger (14 Prozent) wählten die AfD. Sie hat den geringsten Anteil von über 60-Jährigen.

Das wird den allgemeinen AfD-Basher natürlich nicht davon abhalten, diese Menschen als dumm, naiv oder einfach auch als rechtsradikal abzustempeln.
Aber interessant ist es allemal...
 
Ja, sehr interessant sogar. Im Pforzheimer Stadtteil Haidach holte die AfD sagenhafte 43 Prozent. Und das, obwohl in Pforzheim jeder zweite Bürger einen Migrationshintergrund hat und Haidach darüber hinaus sogar für Pforzheimer als Ausländer-Ghetto gilt. Vor gerade mal zehn Jahren konnte man dort mit der deutschen Sprache nicht einmal nach dem Weg fragen. Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass das Auto eines Freundes, der es unvorsichtigerweise an der Straße parkte, am nächsten Tag ein "lustiges" Schussloch in der Heckscheibe hatte. Vor meiner Zeit dort hätte ich nie gedacht, dass es Orte in Deutschland gibt, zu denen die Polizei nicht einmal nach einem Anruf kommt. Interessant ist auch, dass dort vor allem Russlanddeutsche lebten, die sich trotz fehlender Sprachkenntnisse und anderer Sozialisation tatsächlich "deutschtümelnd" verhalten. Wenn Dir einer in gebrochenem Deutsch "auschlända rrraus" sagt, klingt das noch seltsamer, als der Spruch es ohnehin schon ist.
 
Ein Migrationshintergrund schützt nicht vor rechtem Gedankengut. Ist ja auch nicht so, daß nur wir Deutschen ein Recht auf rechtes Gedankengut haben ;). Ich hatte in der Ausbildung auch einen Russlanddeutschen. Der ist immer gerne nach Ludwigsburg an Bahnhof "Kanacken klatschen", wie er selber voller Freude erzählt hat. Und auch wenn ich jetzt hier so im Kollegenkreis mich umsehe, sind da viele mit ausländischen Wurzeln, die gegen die Flüchtlingspolitik wettern. Sind zwat größtenteils 2. und 3. Generation. Aber so wirklich überrascht mich das nicht.
 
the_plague schrieb:
Nach einer Umfrage von ca. 1500 Wählern vor den Wahllokalen Freiburgs, kam herraus, dass jeder 3. AfD-Wähler einen Migrationshintergrund hat.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wer-hat-in-freiburg-welche-partei-gewaehlt--119730853.html

Das wird den allgemeinen AfD-Basher natürlich nicht davon abhalten, diese Menschen als dumm, naiv oder einfach auch als rechtsradikal abzustempeln.
Aber interessant ist es allemal...

Wo ist das Überraschend? Die größten Nazis sind oftmals welche mit Migrationshintergrund. Das ist der bekannte Effekt der Überanpassung. Ehemalige Raucher und Trinker etc. sind auch meist die größten Anti-Raucher und Trinker und wettern am lautesten. Damit wird eben die Vergangenheit überkompensiert. Außerdem lässt es sich z.B. als Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund wunderbar auf Griechen, Slawen und auch die Flüchtlinge schimpfen. Dazu müssen sie nichtmal angepasst sein.

Mir persönlich ist es ehrlichgesagt auch egal warum man die AFD "basht" ob aus Mitläufertum oder aus eigener Überlegung. Richtig ist es allemal.
 
Natürlich, ist das logisch. :rolleyes: Die Partei der man Migrantenfeindlichkeit vorwirft, hat den höchsten Anteil an Wählern mit Migrationshintergrund.

Jetzt mal ganz provokativ gefragt: Holen wir uns mit den Millionen Flüchtlingen Flüchtlingen möglicherweise die AfD-Wähler aka. die Nazis von Morgen ins Land? :o
 
So pauschal lässt sich das kaum sagen. Aber möglich wäre es.
Psychologisch logisch - menschlich unlogisch. Jemand mit Migrationshintergrund ist ja kein Migrant - er hat also schon alles hinter sich und hat seiner Meinung nach das Recht auf andere zu schimpfen. Wie auch ehemalige Dicke auf die jetzt "faulen" dicken schimpfen oder Nichtraucher die es geschafft haben auf die schwachen Raucher schimpfen etc. Als Aussenstehender ist das nicht logisch - aber für denjenigens elber schon. Was meinst du warum im osten soviel auf die "neuen" geschimpft wird - dabei waren "die" selber vor weniger als 30 Jahren noch die neuen auf die geschimpft wurde.

So haut halt jede generation auf die vorherige. Wieviele Jugendliche haben sich mit der Behauptung herumgeschlagen sie wären die schlimmsten gewesen - udn werdne in 10 jahren auf die neuen Jugendlichen schimpfen und das diese NOCH schlimmer sind.
 
Dass viele migrationshintergründige oder EU-Neubürger nichts von Toleranz halten, ist doch nicht verwunderlich, schließlich ist Toll-äh-ranz auch teil unseres Wertekanons, den diese Leute ja angeblich nicht teilen oder mitbringen ... natürlich funktionieren die Parolen bei denen am besten, die nur "Türke", "Pole", "Russe" oder "Grieche" mit "Deutscher" austauschen müssen ... am Rassismus selbst ändert die Selbstbeschreibung des Rassisten wenig. Und ob der nun schreit "Deutschland den Deutschen" oder "Türkei den Türken" das ist ein rein phonetischer Unterschied.
Und in vielen Herkunftsländern ist Rassismus/bzw. vorurteilsbezogene Fremdenfeindlichkeit noch viel mehr teil des "guten Tons" als in DE. Ich habe nicht wenig junge Türken kennen gelernt, die Hitler verehrten, weil er ja "so viel für Deutschland getan hat".
Mir geht da die Hutschnur hoch, aber ich habe als Deutscher wohl auch eine eizigartige Sicht auf die deutsche Geschichte, und besonders auf diesen speziellen Abschnitt, für den Hitler steht.
 
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