News Optical Disc Archive: Sonys Archivspeicher fasst nun 3,3 TByte

Love Guru · 18. April 2016

@puri, nicht jede Behörde oder jedes Unternehmen verfolgt diese Art der Datenbevorratung. Sobald ein Vorgang abgeschlossen ist, wird er archiviert und aus dem Pool der aktiv in Bearbeitung befindlichen Datensätze entfernt. So entsteht ein wachsendes Archiv neben einem immer variablen aktiven Bestand. Genau darum geht es ja auch dem ZDF. Sendung gesendet, ab ins Archiv/ in die Medienbibliothek und der Platz auf den HDDs kann wieder für neue Projekte / Sendungen verwendet werden.

CPU-Bastler · 18. April 2016

Ich erinnere nur an IOMEGA Click, Jazz, Zip-Drive.

Properitärer Mist.

Selbst RDX ist Mist. (Zu teuer).

LTO ist das einzig wahre. Leider sind die Laufwerke immer noch sehr teuer.

Masamune2 · 18. April 2016

Wenn es um die pure Leseleistung geht, dann hast du aber vergessen, wie hoch die Zugriffszeit ausfällt, die bis zum Lesen des Datensatzes vergeht!

Was in einem Archiv wohl vollkommen egal ist.

@Love Guru: Wo beim ZDF arbeitest du genau?

Marcel55 · 18. April 2016

Mit anderen Worten, eine bessere Blu-Ray mit eingebautem Scheiben-Wechsler.

Zur Archivierung sicher nicht verkehrt.

Bartmensch · 18. April 2016

Auch bei Ämtern könnten die WO-Medien interessant werden, da sie die unveränderbare Speicherung von Akten ermöglichen und dadurch möglicherweise gerichtsfest sind.

Nee vergiss dass man schnell...Elektronische Akten gibt es bei normalen Ämtern in Deutschland nicht.
Das wird alles in Papierform aufbewahrt. Bis zu 30 Jahre.
Normale Strafakten (aus Ermittlungsverfahren mit minderschweren Delikten) werden bei mir hier jedenfalls nur 10 Jahre aufbewahrt.
Jedoch ist das Ländesache, also kann jedes Bundesland andere Regelungen haben.

Camicace · 18. April 2016

Registergericht, Handels- und Vereinsregister läuft elektronisch. Sogar das Einreichen ist in elektronischer Form vorgeschrieben.
Paragr. 12 HGB. Das Grundbuch in Leipzig und Dresden wird als Pilotprojekt elektronisch geführt.

Bringt mich aber auf die Idee, mal nachzufragen, wie dort gespeichert und gesichert wird...ich werde berichten.

CS74ES · 18. April 2016

Knecht_Ruprecht schrieb:
Angenommen das Speichermedium hält die versprochenen 50-100 Jahre: Gibt es auch Aussagen seitens Sony wie lange es Ersatzteile für die Hardware geben wird? Was nützt mir eine schöne Scheibe mit meinen Daten, wenn ich in 60 Jahren nicht mehr darauf zugreifen kann? Oder wenn die Geräte nicht mehr kompatibel mit Betriebsystem XY sind? Oder es ganz simpel die Anschlüsse nicht mehr gibt? Siehe IDE oder ISA Anschlüsse auf heutigen Mainboards.

Also ich gehe mal davon aus, dass man da wichtige Daten drauf speichert und wenn ein Medium ausstirbt überträgt man die Daten.
Ich habe seit ca 10 Jahren Digitalkamers und noch jedes einzelne Bild, obwohl ich seit dem bestimmt den 5. PC habe, und wenn die Bilder nicht durch einen "multi-HDD-crash" verloren gehen, habe ich die in 40 Jahren immer noch, nur dann vielleicht auf einer "Quanten-HDD".
Früher Medien o.ä. auf ein anderes Medium zu übertragen, war ein reisen Aufwand, aber heute ist das kein Problem mehr.

Don Kamillentee · 19. April 2016

winver schrieb:
Hier wird von einer hundertjährigen Haltbarkeit gesprochen, gibt es auch in 100 Jahre noch Lesegeräte dazu, oder muß ich dann ins Museum gehen um meine Daten auszulesen ?

Du hälst als Betrieb die alte Hardware selber vor. Die Angabe ist ja quasi "theoretisch". Wie weit man sich als Unternehmer drauf einläßt, ist selbigem überlassen. Wir haben auch Uralt-Laptops im Betrieb gehabt eine Weile lang, wo eine Software für Jahresabschlüsse drauf war, die nur unter DOS lief - wo die Druckertreiber entsprechend auch ein bestimmter Drucker vorgehalten wurde. Von unseren uralten Grafikplottern fang ich gar nicht erst an.

Immer schön auf den Zahlen rumhacken, aber keine Ahnung haben.

LordB · 19. April 2016

Erstaunlich, wie viele hier noch auf Bänder sichern. LTOs sind in unserem Haus schon lange abgeschafft und durch deduplizierende Disk-Systeme ersetzt worden. Dazu eine (unveränderliche) Disk-Archivierung.
Schnelleren Zugriff gibt es kaum. Gerade für den schnelle Recover ganzer Systeme (vmware) unersetzbar.
Die deduplizierung sorgt für starke Datenreduktion.
Allerdings gibt es hier auch eine ne deutlich größere Datenmenge als z.B. 6TB.
Was die Sicherheit angeht - viele nutzen LTO ja weil man die Bänder herausnehmen kann - kann man auch mit Brandabschnitten und natürlich räumlicher Entfernung (RZ zu Backup) arbeiten.

Tulol · 19. April 2016

winver schrieb:
Hier wird von einer hundertjährigen Haltbarkeit gesprochen, gibt es auch in 100 Jahre noch Lesegeräte dazu, oder muß ich dann ins Museum gehen um meine Daten auszulesen ?

Viel interessanter finde ich ob in ~100Jahren noch jemand etwas mit den Datenformaten anfangen kann.

Einen Negativfilm aus den 1930ern heute zu "entziffern" geht ja noch problemlos, aber schon mal versucht eine proprietäre Datenbankdatei aus den 1980er Jahren zu "öffnen"?

Anmeldeblödsinn · 19. April 2016

Acid_Flash schrieb:
...Aber im Finanzsektor spielen kosten auch selten eine Rolle.

Ist ja nicht deren Geld

.

Finde das Sonysystem jetzt nicht so prall. Bei Preis/TB ist LTO immer noch vorne, Zugriffszeit spielt bei Archivierung auch keine Rolle, das System dürfte wieder mal propritär sein, und und und. Weiß nicht welche Anwendungszweck das hätte.

M@rsupil@mi · 19. April 2016

Kudel schrieb:
wenn ein Medium ausstirbt überträgt man die Daten

Macht ja schon Sinn, aber was sollen dann Angaben von "hält 100 Jahre", wenn es nach 10 Jahren keine Lesegerät, Ersatzteile, etc. mehr gibt?

Anmeldeblödsinn · 19. April 2016

M@rsupil@mi schrieb:
Macht ja schon Sinn, aber was sollen dann Angaben von "hält 100 Jahre", wenn es nach 10 Jahren keine Lesegerät, Ersatzteile, etc. mehr gibt?

Das sind halt immer theoretische Angaben. Ob man daran die wirkliche Haltbarkeit ableiten kann (30/50/100 Jahre) sei mal dahingestellt. Gibt's eigentlich UDO noch?

Bartmensch · 19. April 2016

Camicace schrieb:
Registergericht, Handels- und Vereinsregister läuft elektronisch. Sogar das Einreichen ist in elektronischer Form vorgeschrieben.
Paragr. 12 HGB. Das Grundbuch in Leipzig und Dresden wird als Pilotprojekt elektronisch geführt.

Bringt mich aber auf die Idee, mal nachzufragen, wie dort gespeichert und gesichert wird...ich werde berichten.

Ja in den neuen Bundesländern trifft sowas möglicherweise zu, aber nicht in den alten, verkrusteten Strukturen im Westen...
Davon ab: Pilotprojekt sagt doch schon alles....

Ich hab hier an meiner Dienststelle schon den Wechsel von 5 mm DAT Bändern auf LTO mitgemacht.
Schon damals gab es kaum Abwärtskompatiblität. Sprich DDS ab 3 liess sich teilweise nur noch mit den Bandlaufwerken auslesen, mit denen sie erstellt wurden. Da diese Geräte aber inzwischen ausgesondert sind (Es waren noch alte Pentium 4 Gurken), konnte man die Bänder eh nicht mehr einlesen. Da war der Schritt zu LTO3 schon ein gewaltiger.
Aktuell haben wir LTO5, wegen der Abwärtskompatiblität zu den alten LTO 3 Bändern (LTO 5 kann diese noch lesen).

Crass Spektakel · 19. April 2016

Lustiges Detail am Rande, die für Heimanwender sehr interessante BDXL-Technik mit 100GB und 128GB hat eine absurde Preisgestaltung:

Die BDXL-Laufwerke kosten so viel wie ganz normale BD-Laufwerke, d.h. 40-60 Euro. Also eigentlich ganz ok.

ABER DIE MEDIEN.

5GB = 15 Cent
25GB = 50 Cent
50GB = 200 Cent
100GB = 1500 Cent

Da ist ja wohl einiges in Schieflage... darum sind optische Medien imho auch tot.

Love Guru · 19. April 2016

Masamune2 schrieb:
@Love Guru: Wo beim ZDF arbeitest du genau?

Versteh bitte, dass ich hier nicht meine Arbeitsstelle nennen werde.

Ich vertrete hier nur den Standpunkt, dass es neben der Archivierung mit Bändern und deren Kostenvorteil auf jeden Fall auch Vorteile dieses neuen Systems gibt, die in dem Bereich einer Medienbibliothek von Vorteil sein können. Eine Sendung oder ein Beitrag wird in der ausgestrahlten Version in der Bibliothek abgelegt und kann bedingt durch die schnellere Zugriffszeit optischer Platten-Medien auch wieder schneller ausgegeben werden.

Der Beitrag kann anschließend nicht mehr geändert werden (WO-Medien). Wichtig, wenn es vielleicht um die Lottozahlen geht.

MichaG · 20. April 2016

Ok, der Satz mit den Datenraten war ein Griff ins Klo...

Zumindest beim Zugriff auf bestimmte Daten sollte die optische Technik aber weitaus schneller sein. Denn das Band muss im schlimmsten Fall komplett gespult werden.

Im Video aus der Sicht von Sony (der Hersteller bietet auch Bandspeichermedien an):

https://www.youtube.com/watch?v=X-z99OLO6lo

Anmeldeblödsinn · 20. April 2016

Cooles Video. Ich denke aber, das der Preis die Technik wieder das Genick brechen wird. Gab ja auch schon mal sowas mit UDO.

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