Windows Server 2012 - CALs - MariaDB

Tekwar

Ensign
Registriert
Sep. 2008
Beiträge
165
Hallo zusammen,

ich komme gerade zum ersten mal mit den Windows Server Versionen in Berührung und bin bezüglich dem Lizenzmodell noch etwas verwirrt.

Beziehen sich die benötigten CALs auf die Verbindungen zu Windows Diensten oder auch zu installierter Fremdsoftware?

Folgendes Szenarion:
Auf einem Windows Server soll eine MariaDB installiert werden auf die dann zwischen 30 und 40 Geräte zugreifen. Andere Dienste werden nicht genutzt.

Wenn die CALs in dem Zusammenhang zählen, sollte eine 2012 Essentials mit den 25 User/50 Devices ja ausreichend sein. Habe ich bei der Essentials Version ausser den angegebenen Einschränkungen (nur 2 Prozessoren/ RAM usw) noch andere Nachteile?

Vielen Dank im Voraus.
 
Die CALs beziehen sich auf die effektive Anzahl von EndUsern oder EndGeräten (UserCAL / DeviceCAL), die von dem Server profitieren. Hast du also die MariaDB auf dem Server installiert und nutzt ein Intranet mit einer Datenbank auf dem MariaDB System, auf das jeder User zugreifen kann, dann musst du jeden User oder jedes Gerät lizenzieren.

Dafür musst du die CALs nur einmal kaufen, d.h. wenn du danach einen FileServer im Einsatz hast, kannst du mit der selben User/Device-CAL auf den FileServer zugreifen und musst nicht nochmal kaufen. Hier wäre dann lediglich eine weitere Windows Server Lizenz zum Installieren des Betriebssystems auf dem Server nötig, keine weiteren User/Device-CALs. Du brauchst also einmalig für jedes Gerät oder jeden User eine CAL. Extra-CALs gibt es nur für Spezialsoftware wie Exchange, SQL, SharePoint...

Achja, und die CALs beziehen sich immer auf eine Version des Servers mit Downgraderecht. Du kannst also eine 2012 CAL für 2008 nutzen, andersherum aber nicht. Das ist in der Praxis auch immer der teure Punkt bei einer Hochrüstung von Windows Server auf eine neuere Version. Außer natürlich man hat einen gültigen Softwarevertrag mit MS.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere mal aus einem anderen Thread
CAL ist in diesem Fall nur notwendig, wenn die User sich am Windows Server authentifizieren. Für den Fall der Webanwendung damit unerheblich, die Authentifizierung erfolgt über Logik innerhalb der Webanwendung. Ergo, keine CALs für die User.
 
Ich kenne das nicht so, ich kenne das nur so, dass ein Webzugriff, z.B. wenn man einen IIS im Internet hostet, nicht zählt (man kann ja schlecht jeden Internetuser lizenzieren). Aber sobald ein User von dem Windows Server profitiert, kenne ich das so, dass man eine CAL braucht.

Das ist insbesondere so, weil man ja sonst mit einem Serviceaccount alles abdecken könnte und dann nur eine CAL braucht. Auch ein DHCP Server sendet Requests ohne Authentifizierung des Clients und trotzdem muss man eine CAL dafür haben. Gleiches gilt für DNS, der DNS-Server kann grundsätzlich von jedem System auch ohne Authentifizierung genutzt werden und dennoch benötigt man eine CAL.

Im Zweifel hilft wohl nur der Gang zu einem Spezialisten, der den exakten Anwendungsfall intepretiert und bewertet...

Damit sage ich herzlich Willkommen in der Microsoft Lizenzierungspolitik :D
 
Ich weiß schon warum ich die Finger vom Lizenzmanagement lasse...
 
Also gilt effektiv exakt das, was ich bereits in meinem ersten Post geschrieben habe - jeder/s User/Device muss lizenziert werden, der das Programm benutzt, welches MariaDB verwendet :)
 
Danke für die Antworten, beruhigt mich etwas das das ganze nicht nur für mich undurchsichtig ist.

Der Grund wieso überhaupt über eine Serverlizenz nachgedacht wird ist der Passus in der Win7 EULA:

3f. Geräteverbindungen.
Sie sind berechtigt, bis zu 20 anderen Geräten Zugriff auf die auf dem lizenzierten Computer installierte Software zu ermöglichen, um nur Dateidienste, Druckdienste, Internetinformationsdienste, Dienste für die gemeinsame Nutzung der Internetverbindung und Telefoniedienste zu verwenden.
Da ist schon unklar auf was sich die Verbindungen eigentlich beziehen. Sonst würde eine normale Win7 Lizenz für die Aufgabe eigentlich ausreichen.

Ich denke wir werden die Server Essentials einsetzen dann sind wir auf der sicheren Seite.
 
Eine normale Win7-Lizenz reicht nicht aus. Die 20 Verbindungen beziehen sich ausschließlich auf die in Win7 enthaltenen Dienste. Die Einschränkungen von Server Essentials sind dir bewusst?
 
Evil E-Lex schrieb:
Eine normale Win7-Lizenz reicht nicht aus. Die 20 Verbindungen beziehen sich ausschließlich auf die in Win7 enthaltenen Dienste.

Dann sollte die normale Version aber doch passen. Wenn sich die Einschränkung nur auf MS Dienste bezieht kann ich den Datenbank Server ja uneingeschränkt nutzen oder übersehe ich da noch was?


Evil E-Lex schrieb:
Die Einschränkungen von Server Essentials sind dir bewusst?

Nur 2 Prozessoren/64GB Ram und so wie ich das verstanden habe muss ich mit den 25User/50Device CALs auskommen, Upgrade is nich.
 
Tekwar schrieb:
Dann sollte die normale Version aber doch passen. Wenn sich die Einschränkung nur auf MS Dienste bezieht kann ich den Datenbank Server ja uneingeschränkt nutzen oder übersehe ich da noch was?
Ja. Du darfst mit 20 Clents auf die in Windows 7 enthaltenen Serverdienste zugreifen, alles andere ist nicht lizenziert.

Can I use Windows Pro or Enterprise like a "server" to host applications?

No. The Windows desktop operating system cannot be used as a "server." Device connection is allowed only for certain purposes (such as File Services, Print Services, Internet Information Services, Internet Connection Sharing, and Telephony Services). If you want to host applications and access them from multiple devices or for multiple users simultaneously, you need to license Server/CAL products.


Steht hier: https://www.microsoft.com/en-us/licensing/product-licensing/FAQ-product-licensing.aspx#tab=2

Nur 2 Prozessoren/64GB Ram und so wie ich das verstanden habe muss ich mit den 25User/50Device CALs auskommen, Upgrade is nich.
Dazu kommt noch:
Es wird bei Installation automatisch eine Active-Directory Domäne erstellt. Falls bereits ein AD vorhanden ist, muss der Essentials Server FSMO-Role-Owner aller Betriebsmasterrollen sein. Zudem muss er sich auf der obersten Ebene der Gesamtstruktur befinden. Sub-Domänen und Vertrauensstellungen sind nicht möglich. Sind mehr als 25 User im AD angelegt gibt es Fehlermeldungen in Bezug auf die Lizenzierung (ob der Server danach automatisch herunterfährt weiß ich grad nicht).

Ich würde vom Essentials-Server die Finger lassen.
 
Zurück
Oben