Srv CALs / Lizenzen

c-mate

Commodore
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Hallo,

die MS Lizensierung ist ja so eine Sache bzw eine Sache für sich, daher mal ein paar Fragen dazu:

Fall 1
Kollege greift aus dem Ausland und "fremder" Domäne auf den Terminalserver in unserer Domäne (Office 2010 Standard OL) zu.
Dh er benötigt dafür:
- Srv CAL, damit er überhaupt auf den TS zugreifen darf
- RDS CAL, damit er per RDP zugreifen darf
- Exchange Srv CAL, damit er auf das Postfach zugreifen darf
- Die exakt gleiche Office Lizenz wie sie auf dem TS installiert ist (also Office 2010 Standard OL), weil er auf dem TS ja das Office auch nützen könnte (egal ob er s tut oder nicht)

Soweit richtig?

Fall 2
Kollege greift per OutlookWeb Access von seinem Privatrechner auf sein Postfach zu.
Braucht er dafür dann auch Srv CAL und Exchange SRV CAL?


Der user in Fall 1 verfügt über Srv CAL und Exchange Srv CAL in seiner "ausländischen Domäne".
Genügen diese CAL dann auch für den Zugriff auf unseren TS?
Oder müssen wir für ihn extra CALs kaufen?

Der user in Fall 2 verfügt über Srv CAL und Exchange Srv in seiner/unserer Domäne, aber gesetzt den Fall es stimmt, dass er für den Zugriff per OWA von privatem Rechner CALs benötigt, müssen dafür dann extra CALs angeschafft werden?

THX
 
Moinsen,

im Fall zwei ist die Frage ob Du User oder Device CALs im Einsatz hast.

Bei User CALs brauchst Du keine zusätzlichen CALs, bei Device CALs schon.

MfG

BMB
 
Zum Office weiß ich leider nichts, aber man braucht meines Wissens nur eine RDS-CAL, da diese die Rechte der TS-CAL mit einschließt.
 
Ah stimmt ja, da hab ich gar nicht dran gedacht, dass es ja auch noch Geräte CALs und user CALs gibt.
 
BMB hat es da richtig erkannt, es kommt darauf an, ob ihr Geräte- oder User-basiert lizensiert.
 
Also zu Fall 1: Soweit ist dies alles richtig lizenziert. Jedoch kommt es bei der Officelizenz drauf an ob diese unter SA steht. Mein letzter Wissensstand ist, dass man mit der SA gewisse sonderrechte besitzt wie z.b. die Installation der Lizenz auf einem Zweitgerät oder Terminalsession. Dies ist glaube ich aber auch von der Officeversion und Lizenzierungsvariante abhängig.

Er benötigt in beiden Domänen jeweils eine Win Srv und eine Exchange CAL, da er vermutlich in beiden Domänen ein Konto besitzt. (Hier gehts nur um von Menschen genutzte Konten). Ausnahmen sind Tochterfirmen ab einem gewissen Anteil.
Bei einer 100% Tochter benötigt man auch nur eine CAL. Auch wenn er in verschiedenen Domänen unterwegs ist.

Fall 2: Er braucht für das grundsätzliche Recht auf ein Exchange und Windows Konto eine CAL. Ob er dann von daheim, Handy, fremder Firma etc. darauf zugreift ist egal. 1 Benutzer = 1 Win Srv + 1 Exchange CAL.

Edit: Meine Auskunft bezieht sich auf die Userbasierte Lizenzierung (Ausnahme Office, da Geräte basierend Lizenziert)
 
Ich hab zwar grad Elternzeit, helfe dir aber trotzdem gerne :)

Fall 1:
Wichtigste Frage bzw. Antwort: Ist der Kollege Mitarbeiter deines Unternehmens oder eines verbundenen Unternehmens (mehr als 50% Beteiligung) oder nicht?
Grundsätzlich ist dieses Szenario nur mit User CALs zu lizenzieren. Device CALs wären nur zulässig wenn es ein Mitarbeiter des Unternehmens mit fest zugewiesenem Gerät ist (das auf den/die Server zugreift). Aber beantworte die obere Frage dann kann ich dir genauer sagen wie es richtig zu lizenzieren ist. Ich vermute mal es ist ein Angestellter deines Unternehmens? (gleiche Domäne, "Kollege") :)
Die verschiedenen CALs hast du aber absolut richtig aufgezählt.
Was Office angeht: Die zugrunde liegende Lizenz muss mindestens der gleichen oder einer höheren Version entsprechen (Version = 2010 oder 2013 oder 2016) Die Edition (Standard/Pro Plus) muss immer identisch sein! Eine Software Assurance (SA) ist nicht notwendig. Für den Remotezugriff (also auf Terminalserver/RDS) wird lediglich eine Volumenlizenz (Open, Select, EA) benötigt. Mit Office Boxen z.B. aus dem MediaMarkt ist eine Remote Nutzung nicht erlaubt.
Das Zweitnutzungsrecht bei Volumenlizenzen von Office hängt übrigens nicht von Software Assurance ab, sondern vom Vertrag über den gekauft wurde: Select, Open: Ja ; Enterprise Agreement: Nein.


zum Zweiten Fall:
Für OWA (Outlook Web Apps/Outlook Web Access) werden zwingend User CALs für Windows Server/Exchange Server benötigt!
Device CALs gehen insofern nicht, als dass du ja niemals weißt von welchem Gerät der User gerade auf OWA zugreift. Und die ganze Welt möchtest du als Unternehmen ja sicherlich nicht lizenzieren ;)
Gerade die Möglichkeit von überall aus auf OWA zugreifen zu können, ist ja das Schöne an OWA :)

Lg,
Dukey

PS: Ich arbeite seit 5 Jahren als Software Asset Management Consultant und halte auch Schulungen zum Microsoft und Oracle Lizenzrecht.

PPS: Achja, die RDS CAL hieß früher (bis 2008) noch TS/Terminalserver CAL. Seitdem halt Remote Desktop Services CAL.

PPPS: Und was Office angeht: Die klassischen Office (on premise-)Lizenzen sind immer Gerätebasiert. Das auf den Terminalserver zugreifende Gerät muss mit Office lizenziert sein - wenn auf dem TS Office bereitgestellt wird. Greift man also mit einem Kühlschrank auf den Termnalserver zu und dort liegt ein Office, benötigt der Kühlschrank eine Office Lizenz. Zugegeben ein etwas übertriebenes Beispiel, aber wer weiß was man mit Kühlschränken in nächster Zeit so alles tun kann :)
 
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Falls ihr tatsächlich nur mit Geräte-CALs arbeitet, und eure ganzen Mitarbeiter (70+ etwa) greifen auf euren OWA zu, dann gibt es auch noch eine External Connector Lizenz. Damit dürfen beliebig viele Geräte auf den Windows Server zugreifen, man ersetzt also sozusagen die unendlich vielen Windows CALs, die alle Rechner benötigen würden, über die auf OWA zugegriffen wird.

So ein OWA-Zugriff ist übrigens sehr gerne der Angriffs-Punkt bei einer Microsoft Lizenzprüfung. Nur die wenigsten denken da an die richtige Lizenzierung.
Genauso ist es mit Kameraüberwachungsserver, an die zig Geräte angeschlossen sind, und ähnliches.
 
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@Necareor

Das ist nicht korrekt. Die External Connector bewirkt das eine unbegrenzte Anzahl an unternehmensfremden Geräten auf die Windows Server deines Unternehmens zugreifen dürfen.
Eine Art Windows Server CAL-Flatrate-Lizenz für Unternehmenseigene gibt es nicht.
Siehe Screenshots aus der aktuellen Product Terms von Microsoft, Seite 47 und Anhang A.
 

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Auf was genau beziehst du dich gerade?
Im Falle von OWA trifft es ja eigentlich immer zu, dass es sich um unternehmensfremde Geräte handelt. Wie im "Fall 2" des TE, wo der Kollege über seinen Privatrechner auf OWA zugreift.
 
@Dukey: Wo kann man dich mieten für ein Lizenzgutachten^^
Kann es sein, dass Microsoft betreffend der Officelizenzen die Bedingungen geändert hat?
Lt. Microsoft hat man mit der SA das Recht auf ein Office Roaming Use-Recht. Damit soll eine virtuelle Kopie erlaubt sein die dann z.b. in einer VDI Umgebung läuft. Der Terminal Server ist ja nichts anderes.

Link: https://www.microsoft.com/de-de/Licensing/produktlizenzierung/office-2016.aspx

Gilt hier für 2010 eventuell noch was anderes?
 
Ja, aber OWA wird ja dann immernoch von Mitarbeitern des Unternehmens genutzt. Da hilft auch keine External Connector Lizenz.
OWA kann man für Mitarbeiter des Unternehmens nur mit User-CALs lizenzieren.

@flo:

:D

Ja man kann mich mieten :D Wenn du mehr wissen willst gerne per PM.

Office Roaming User Rights (nur mit aktiver Software Assurance) bedeutet:

Zugriff von einem unternehmensfremden Gerät auf Office (z.B. auf Terminalserver oder in einer VDI). Dieses Recht hängt am einzigen Hauptnutzer des lizenzierten Geräts.
Du flo hast also ein Gerät des Unternehmens das mit Office mit SA lizenziert ist. Dann hast du flo die Roaming User Rights und darfst z.B. vom Internetcafe aus auf Office auf Servern deines Arbeitgebers zugreifen. (CALs braucht man natürlich immernoch = User CALs!)
 
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Oha, kannst du mir da nen Link schicken, wo du diese Bilder her hast?
Und auch mit den "unternehmsfremden Geräten" bist du dir sicher? Wie sieht's dann mit "Strom-Zählern" aus, die wild in der Landschaft rumstehen, und von einem Server ausgelesen werden, aber dennoch dem Unternehmen selbst gehören? ^^
 
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@Necareor:
Ich führe regelmäßig Lizenzüberprüfungen (das böse Wort Audit) durch. Meistens auf freiwilliger Basis des Kunden. Manchmal auch im (indirekten) Auftrag von Microsoft.
Ja ich bin mir sicher mit allen Microsoft Lizenzthemen :)

Die Bilder habe ich grad selber "geschossen" :D
Die Lizenzbestimmungen (und das ist ganz wichtig) für sämtliche Microsoft Produkte stehen in den Microsoft Product Terms
https://www.microsoft.com/en-us/licensing/product-licensing/products.aspx

Dort unter Product Terms - Language - deine Sprache auswählen und das aktuellste Dokument wird heruntergeladen (April 2016).
Zugegeben, das Dokument ist etwas schwierig zu lesen, aber wenn du den Aufbau verstanden hast, gehts einigermaßen.

Das Vorgehen ist immer das gleiche: Erst die allgemeinen Lizenzbestimmungen anschauen und erst dann auf die Produktspezifischen Bestimmungen gehen.
Im Anhang A oder B gibts dann noch weitere Definitionen bzw. Feinheiten.

-edit-

Stromzähler :) Ja,...oder Lichtschalter die den Status "licht an / licht aus" in eine DB schreiben...ganz übel. Jedes Gerät mit Anschluss an einen Windows Server benötigt eine Device CAL. DHCP z.B. reicht da schon.
Wenn aber alle Mitarbeiter des Unternehmen sowieso schon eine User CAL für den Windows Server zugewiesen bekommen haben, dann definiert man einfach eine Person die als Stromzähler-Admin geführt wird. Dann sparst du dir die Stromzähler Device CALs ;)
 
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Hab auch erst ein Audit hinter mir, allerdings war ich der Kunde, nicht der Auditor :p
Und da gab es eine ganze Menge böser Überraschungen... witzigerweise hat uns der Berater damals eine External Connector - Lizenz für den OWA empfohlen, wenn wir nicht auf User CALs umstellen wollen, was wir dann aber (Gott sei Dank, merke ich jetzt) getan haben.
 
Unser Problem ist, dass wir teilweise bei Lizenzaudits von Microsoft Rückfragen für "Probleme" erhalten die von Microsoft genau so dokumentiert sind. Dann heißt es wieder nein das ist anders ... usw.
Dann wirds mit viel herum Gerede und schreibe akzeptiert und plötzlich hat man nen anderen Betreuer und der kommt wieder mit dem selben daher und sieht es wieder anders.
Gerade zum Thema Officelizenzen haben wir bei der letzten Lizenzprüfung von 3 Prüfern, 3 verschiedene Antworten erhalten. Sowas ist einfach sehr strapazierend weil man meist wirklich wichtigeres zu tun hat als die sowieso schon gekauften Lizenzen nochmals zu rechtfertigen.

Darum meine Frage ob man dich mieten kann falls es mal zu gröberen Problemen kommen sollte.
 
Ich wüsste zu gerne von welchem Unternehmen dieser Berater war. :)
Es ist immer besser proaktiv auf Microsoft zuzugehen und ein freiwilliges SAM Baseline Projekt durchzuführen. Das signalisiert auch gegenüber MS dass der Kunde gewillt ist etwas dazuzulernen und seinen Laden "aufräumen" zu wollen....

@flo:
Ja gerne. Wir können gerne auch mal dazu telefonieren wenn du möchtest und alles weitere Besprechen. Schreib einfach ne PN
 
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Hab jetzt grad nochmal nachgefragt, die Stromzähler sind nur teilweise Unternehmenseigentum, oftmals gehören sie sogar dem Hauseigentümer oder auch den großen Konzernen. Da ist der External Conntector also dann nicht falsch.
 
Doch, auch dann ist er falsch. Damit die External Connector Lizenz greift, darf der Zugriff nicht vom Unternehmensgelände erfolgen.
Tut mir leid :/

Ihr erlaubt den Geräten Zugriff auf eure Windows Server Infrastruktur. Also benötigt Ihr die CALs für diese Geräte.
 
...versteh ich nicht ganz. Die Zähler hängen doch irgendwo bei den Leuten im Keller, das ist ja kein Unternehmensgelände mehr.
Ohje, ich glaub, ich hab mal wieder ein Brett vor'm Kopf.

Heißt das, den External Connector kann man nur verwenden, wenn externe User von fremden Geräten aus auf einen Windows Server zugreifen? NIcht, wenn kein User dahinter sitzt? Wie soll man denn aber fremde Zähler verwalten, die genaue Zahl ist da kaum zu bestimmen, zumal die immer wieder wechselt.
 
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