Krankenbescheinigung wozu der ganze Stress?

Arion

Lieutenant
Registriert
Dez. 2011
Beiträge
702
Hallo zusammen,
seitdem ich auf eigenen Beinen stehe, habe ich mich bisher nie um Krankenbescheinigungen gekümmert. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass 1 mal pro Jahr krank bin für meistens 2 Arbeitstage und daher keine ärztliche Bescheinigung benötige.
Wenn ich mehr als 3 Tage Zuhause flach lag, dann musste ich aber auch dringend zum Arzt und habe eine Bescheinigung bekommen, die ich meinem Arbeitgeber vorgelegt habe.

Vergangene Woche hatten meine Kollegen und ich eine kleine Diskussion zu diesem Thema, die mich etwas irritiert hat. Denn bisher habe ich nie die Krankenbescheinigung an meine Krankenkasse per Post geschickt.
Ich hatte immer einen kleinen Zettel für meinen AG und 2 größere mit den Diagnosen erhalten, die ich aber meistens Zuhause liegen lassen habe und irgendwann weggeworfen habe. Es hat aber nie jemand danach gefragt.

Liege ich richtig, dass meine Krankenkasse gar kein großes Interesse an den Bescheinigungen hat, wenn ich so selten krank bin und meistens nur für 2 Tage? Ich meine gelesen zu haben dass der AG in der Regel eh für min. 3 Wochen Lohn zahlt bei Krankheit.

Und was hat es mit den 2 großen Scheinen auf sich? Sorry dass ich so blöd frage aber ganz verstehe ich es nicht. Der Durchschlag soll an die Krankenkasse und das Original ist für mich zum abheften?
 
Wenn du über 6 Wochen mit der gleichen Diagnose krank geschrieben bist, übernimmt die Krankenkasse die Lohnfortzahlung. Somit mach weiter wie bisher.
 
Kommt auch auf die Krankenkasse an. Bei manchen wird die Bescheinigung direkt vom Arzt zur Krankenkasse übertragen. Bei mir war es eine ganze Zeit so, dass ich zwei Blätter bekommen habe, wo dann draufsteht "Für Arbeitgeber" "Für Krankenkasse". Wurde aber anscheinend nun auch in ein System geändert, wo es automatisch übertragen wird.
 
Ok danke euch. :) Meine Ärzte machen das seit mindestens 3 Jahren nicht mehr. :(
 
Da ich vieles davon hinter mit habe:

1. Krankmeldungen in DE sind immer zweiteilig. Ein Teil Arbeitgeber ein Teil Kasse.
Das hat den Sinn das der Krankheitsgrund als Schlüssel oder Klartext nur auf der Kassenversion steht. Denn den Arbeitgeber geht es nix an was du hast.

2. Der Teil für die Kasse ist auch wichtig.
Denn die Kasse ermittelt wie gesagt den Grund darn. Solltest du länger als 6 Wochen krank sein, erstatten die meisten Kassen nur Krankengeld wenn alle Scheine vorhanden sind. Hierzu dürfen die Kassen die Krankheitstage mit dem Arbeitgeber abgleichen. Hast du Fehlzeiten beim Arbeitgeber mit Schein vom Arzt zu denen der Kasse der Schein fehlt darf sie die Zahlung verweigern.

3. Zum Erhalt vom Krankengeld benötigt man jedes Mal zur Auszahlung einen Auszahlschein vom Arzt.
Hat einfach den Grund, dass die Kasse die Rechtmäßigkeit geprüft haben will.

4. Krankengeld endet nach 72 Wochen.
Ist man innerhalb von 3 Jahren an mehr als 72 Wochen mit dem selben Grund krank, so endet die Zahlung. Es bleibt nur der Weg zur Agentur um Übergangsgeld zu beantragen.

5: Krankengeld = 60% des monatlichen Nettolohns des letzten Jahres.


Und abschließend:

Die Regelung erst nach dem dritten Fehltag eine Bescheinigung vom Arzt zu brauchen ist freiwillig. Sie kann durch den Arbeitgeber Vertraglich auf 0 Tage gelegt werden. Dies geht auch nachträglich.


Und für alle die es richtig erwischt: Meist ist nach dem Krankengeld eine volle Erwerbsminderung bei der Rentenkasse einfacher zu erwirken als sich mit Übergangsgeld vom Amt zu ärgern.
 
Zurück
Oben