Bremst ein SSD-Raid 0 mich mit der Zugriffszeit aus?

PhysicalGames

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Hallo. Ich habe 4 mal die Samsung SSD 850 Evo mit 120 GB. Ich will sie für Programme und mein Betriebssystem nutzen. Nun wäre es mir am liebsten, wenn ich alle in einem Raid 0 verbinden könnte, da ich Backups mache, und mir die Datensicherheit in dieser Hinsicht egal ist. Allerdings habe ich hören müssen, dass ein SSD-Raid 0 oder allgemein ein Raid 0 die Zugriffszeit enorm steigen lässt, und die SSD schon fest auf die Geschwindigkeit einer Single HDD sinken würde (In Hinsicht auf Booten etc.) Wieviel ist dran? Ich möchte das ganze als Hardwareraid (wegen meinem OS) mit meinem Mainboard (Asus x99-a/USB3.1 und OHNE einen extra Raid-Controller) machen. Als Alternativ hätte ich, eine Festplatte für das OS (Single SSD) zu verwenden und dann die Anderen unter Windows mit der Datenspeicherverwaltung zu einem Stripsetvolumen zu machen. Allerdings habe ich hier wiederum die Frage, ob es dann nicht länger dauert, wenn ich von meiner Windows SSD dann auf meinen Raid mit dem Programm zugreife (In Hinsicht vom Starten). Der Grund wieso ich nicht Alle als Single-SSD verwende ist einfach, dass ich Anwendungen mit 70 GB+ habe und dann eben nur ein einziges Programm auf eine SSD bekomme und eben noch extrem viel Speicher frei habe. Ich würde mich als wirklich sehr freuen, wenn mir jemand sagen kann, ob die Zugriffszeit wirklich spürbar schlechter wir im Vergleich zu einer Single-SSD, da ich einen Raid 0 sowieso niemals komplett auslasten könnte.

Vielen Dank im Voraus!
 
* mit Raid0 verlierst Du Trim (außer mit Spezial-Controller)
* Selbst wenn sich die Zugriffszeit verdreifacht, ist bei SSD relativ egal (0,5ms Raid0 SSD gegen 13ms bei Sigle HDDs)
-> würde eher mit Windows die zusätzlichen SSDs zusammenfassen
-> Alternativ: alle verkaufen oder anderweitig nutzen und eine Große kaufen..
 
also als erstes mal ist auf einem 0815 Heimanwender Mainboard kein Hardware Raidcontroller verbaut sondern ein stink normaler Sata Controller der mittels Treiber die Raid Arrys über die CPU berechnet. Spricht an und fürsich nix dagegen soweit ich weiß kann der Intel Treiber Trim seit Sandy Bridge.
da du 4 SSDs hast ist die Ausfallrate um den Faktor 4 größer sollte dir bewusst sein dabei ;-)
 
hm eine 500 GB SSD kostet doch auch nicht mehr die welt ..

1x 120 GB für System und dann 1 x 500 GB für die Spielerrei ...

Wenn du Foto/Videobearbeitung oder Soundbearbeitung machst kann maximal etwas schneller sein ...

aber dafür könntest es ja als M2 SSD holen die ist alleine so schnell wie 4 SSD´s im Raid bei großen Daten.
 
Wenn dann würde ich eine Solo laufen lassen für Windows und Programme. Die anderen 3 als raid5. Den kompletten Platz hat man dann nur nicht.
Oder einen richtigen hw raidcontroller mit bbu kaufen.
 
Da ich gerade selbst Intels Onboard-RAID etwas ausprobiere (C236-Chipsatz), konnte ich Dein Szenario testen. Als SSDs sind Crucial M500 (480 GB) im Einsatz, also schon etwas ältere respektive langsamere Modelle. Mit aktuellen RST(e)-Treiberversionen funktioniert auch TRIM unter RAID 1 und RAID 0.

Hier meine Testergebnisse:

M500-RAID-Test.png

1) TRIM funktioniert weiterhin - keine Notwendigkeit, Speicherplatz unpartitioniert zu lassen.

2) Die Zugriffszeit leidet nicht sonderlich - ein AS SSD-Ergebnis einer einzelnen SSD konnte ich leider nicht machen, da, aus welchem Grund auch immer, der Schreibtest dort fehlerhaft war (sehr langsam, maximal 160 MB/s Schreiben, Alignment und Dateisystem waren aber in Ordnung). Alle SSDs sind noch bei 99 % ihrer Haltbarkeit.

3) Beim X99-Chipsatz wird die Geschwindigkeit durch das DMI 2.0-Limit auf ca. 1.600 MB/s gedeckelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
PhysicalGames schrieb:
Allerdings habe ich hören müssen, dass ein SSD-Raid 0 oder allgemein ein Raid 0 die Zugriffszeit enorm steigen lässt
Dies hängt sehr von der RAID Lösung ab. Bei älteren SAS/SATA RAID Controllern, vor allem solchen mit Cache, kann das durchaus sein. Da dauert einfach die Suche ob die Daten im Cache stehen so lange, dass die Zugriffszeiten dann massiv ansteigen, wenn dies nicht der Fall ist, weil dann erst mit Verzögerung wirklich auf die SSDs zugeriffen wird. Die sind eben auf HDDs ausgelegt und die Zeit für die Verwaltung des Caches ist im Verhältnus zu deren Zugriffszeiten immer noch kurz, aber eben im Verhältnis zu denen von SSDs eben lang.
PhysicalGames schrieb:
und die SSD schon fest auf die Geschwindigkeit einer Single HDD sinken würde (In Hinsicht auf Booten etc.)
Von der reinen Performance her fällen die RAID mit SSDs sich auch an so einem Controller bei weitem nicht auf das Niveau eines einzelnen HDDs ab und die Bootzeit wird vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW bestimmt und da kostet jeder Controller und jede Platte eben Zeit, jedes USB Gerät ebenso. Schau Dir die Post Time der ASRock Z97 Extreme 6 bei Anandtechs Review an, normal ist die 19,6s und wenn man alle nicht unbedingt nötigen Controller abschaltet nur noch 6,9s!

Da die Initalisierung eines RAID Controller eben einige Zeit in Anspruch nimmt, sollte klar sein, zumal solche SAS RAID Controller ja vor allem für Server gedacht sind, bei Servern kommt Booten nun wirklich selten vor und wenn es mal nötig ist, hat die Prüfung der HW auf korrekte Funktion mehr Priorität als eine kurzen Bootdauer.
PhysicalGames schrieb:
Wieviel ist dran?
Im Einzelfall kann es simmt, aber so pauschal ist es wie fast jede Pauschalaussagen eben falsch.

Beachte aber, dass ein RAID 0 im Alltag meinst keine wirklichen Vorteile bzgl. der Performance bietet, einfach weil die Zugriffe bei den allermeisten Anwendungen viel zu kurz sind um davon profitieren zu können, denn kurze Zugriffe finden ja praktisch nur auf eine der SSDs im RAID statt. Außerdem hat ein Heimanwender auch meist viel zu wenige parallele Zugriffe um von den besseren IOPS profitieren zu können, denn schon eine einzelne SSD kann gerade lesend von QD bis QD4 meist gut skalieren und für ein RAID 0 mit 4 müsste man also schon deutlich über 4 parallele Lesezugriffe erzeugen um überhaupt in einen Bereich zu kommen wo das RAID dann mehr leisten kann als eine einzelne 850 Evo 500GB.
icyFranky schrieb:
* mit Raid0 verlierst Du Trim (außer mit Spezial-Controller)
Sorry, aber Blödsinn, denn Intel Chipsatz RAIDs unterstützen das schon länger (seit dem Z77), den passenden Chipsatz, das passende RAID ROM im BIOS / UEFI und die richtige Version des Treiber vorausgesetzt. Auch die Marvell 92xx können das, wie ich selbst mal mit einem RAID 0 am 9230 einer Digitus DS-30104-1 ausprobiert habe und so speziell sind diese kleine SATA Host Controller nun auch nicht.
icyFranky schrieb:
Alternativ: alle verkaufen oder anderweitig nutzen und eine Große kaufen..
Das wäre vermutlich die zweit beste Lösung, die beste wäre gewesen sich statt der 4 850 Evo 120GB gleich eine 850 Evo 500GB zu holen.m Eine große SSD ist vielen kleinen immer vorzuziehen, schon alleine weil man damit länger etwas sinnvolles anfangen kann. Was macht man, wenn die 480GB nicht mehr reichen? Mehr als 6 Ports des X99 kann man nicht für RAID nutzen, denn die anderen 4 unterstützen keine RAIDs.
JBG schrieb:
Mit aktuellen RST(e)-Treiberversionen funktioniert auch TRIM unter RAID 1 und RAID 0.
Bist Du sicher, dass es mit dem RSTe auch geht? Bei den X79er Boards war es nicht unüblich, dass im BIOS die Kennung des SATA RAID Controller von der der Enterpriseverison auf die der Consumerversion umgebogen wurde, eben um den normalen RST nutzen zu können, weil der RSTe eben kein TRIM für SSDs im RAID bot. Die C2xx haben aber meine ich sowieso nur den RST und nicht den RSTe, oder ist das beim S.1151 nun anderes?
JBG schrieb:
1) TRIM funktioniert weiterhin - keine Notwendigkeit, Speicherplatz unpartitioniert zu lassen.
Der C236 ist nicht der X99 und bei den 850 Evo müsste man wieso nur dann Speicherplatz unpartitioniert lassen, wenn man viele GB am Stück schnell schreiben können möchte, weil man bei 4 850 Evo 120GB ja auch 4x3GB TurboWrite Pseudo-SLC Schreibcache hat und den leert der Controller im Idle immer sofort womit er sich auch bei SSDs die nicht getirmmt werden, danach immer schnell beschreiben lässt.

JBG schrieb:
2) Die Zugriffszeit leidet nicht sonderlich
Das war klar, dafür sind die Chipsatz-RAID von Intel bekannt.

JBG schrieb:
3) Beim X99-Chipsatz wird die Geschwindigkeit durch das DMI 2.0-Limit auf ca. 1.600 MB/s gedeckelt.
Auch das ist klar, die Leseperformance eines solchen RAID profitiert von der 4. SSD praktisch nicht mehr.
 
@Holt:

Selber habe ich es nur mit einem C612-Board (also gleiche Basis wie X99) geprüft und dort geht zumindest seit der RSTe-Treiberversion von Ende 2014/Anfang 2015 TRIM kombiniert mit RAID.

Und ja, beim C236 ist es RSTe, vielleicht hat Intel hier RSTe bei der schärferen Trennung mit Blockierung der Xeons auf den B/H/Q/Z-Chipsätzen eingeführt, kann ich aber mangels S. 1150-C-Chipsatz-Vergleich nicht definitiv sagen. Aktuell ist der neueste (offizielle) RSTe-Treiber vom Mai 2015 (die GUI-Software gibt es etwas neuer) und damit habe ich die oben aufgeführten Tests gemacht.
 
Gut zu wissen, dass es mit dem neuen RSTe (zumindest beim S.2011-3 und C236) auch geht, ich hatte das nur damals beim X79 verfolgt und dann kamen ja die ersten PCIe SSDs, so dass es weniger Interesse an SSDs in RAID0 gab.
 
Mir ist gerade noch aufgefallen, dass der RSTe bei RAID 0 standardmäßig nur 95 % der möglichen Größe voreinstellt. Geht man über 95 %, kommt folgende Meldung:

rste-warnung.PNG

Ich weiß nicht so recht, was mit einer "geläufigen Festplattengröße" gemeint sein soll? Diese Meldung habe ich bei früheren RST-Konfigurationen noch nie gesehen, wobei ich RAID 0 auch nur sehr selten verwende.
 
Also HDDs (und auch SSDs) haben ja immer ein wenig mehr Kapazität als angegeben ist, die Norm erlaubt da nur eine Toleranz nach oben und einige haben eben etwas mehr zusätzliche Kapazität als andere. Daher legt man RAIDs gewöhnlich immer kleiner an als es möglich wäre, damit eben beim Wechsel einer HDD die Ersatz-HDD nicht plötzlich ein paar Sektoren zu klein ist. 5% sind da aber sehr großzügig. Andererseits passt es für SSDs auch nicht wirklich wenn man bedenkt, dass es dort ja Modelle mit 960GB, 1000GB und 1024GB gibt die alle pauschal als 1TB SSD betrachtet werden. Man könnte noch eine 1024GB durch eine mit genau 1000GB ersetzen oder eine mit 1000GB gerade noch durch eine mit 960GB, aber eben keine 1024GB durch eine 960GB.
 
OK, verstanden.

Wobei das bei einem RAID 0 doch eh egal sein sollte, da bei einem Ausfall einer Platte sowieso alles hinüber ist...?
Dazu ist (in diesem Beispiel) ja die verfügbare Einzel-SSD-Größe 480 GB, also schon das kleinste, das es in der 500er-Klasse gibt (gegenüber 512/500 GB).
 
Für ein RAID 0 ist das wohl eher egal, aber das Programm scheint an der Stelle gar nicht darauf zu achten welches RAID gewählt wurde.
 
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