Die heutige Gesellschaft - warum läuft so vieles falsch?

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Do not feed the Troll! (knabba)

Ich mein, bitte ;)

Kronos60 schrieb:
Er hat da nicht ganz unrecht, es hat aber vor allem mit den Genen etwas zu tun:
http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq/seite-2

Uninteressant, der Artikel verrät nichtmal die Zwillingsstudie. (Bevor jemand meint das ist ein Totschlagargument, die methodischen Fehler die sich hier anbieten sind enorm.)

@Kronos Ich will die Studie im Original lesen können oder zumindest wissen wo ich sie finden kann.
 
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hallo7 schrieb:
Uninteressant, der Artikel verrät nichtmal die Zwillingsstudie.
Zumindest ich bin nicht dieser Meinung.
Die Prämisse der Zwillingsforschung ist, dass eineiige und zweieiige Zwillinge in gleichem Ausmaß gemeinsame Umweltfaktoren erleben und deshalb Unterschiede der Ähnlichkeit zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen allein durch den unterschiedlichen Anteil gemeinsamer Gene (100 % vs. 50 %) bedingt seien. Diese Annahme ist umstritten, da die Ähnlichkeit der eineiigen Zwillinge zu übereinstimmenden Umwelteinflüssen führen kann (Gen-Umwelt-Korrelation). Im Ergebnis kann im Einzelfall ein Überschätzen der Erblichkeit resultieren. Allerdings ist das Verhalten der Eltern gegenüber eineiigen Zwillingen nicht identisch, sondern differenziert nach Verhalten und Bedürfnissen der individuellen Zwillinge. Darüber hinaus ist vor allem im Bereich der medizinischen Zwillingsforschung der relative Einfluss gemeinsamer Umweltfaktoren gering oder nicht vorhanden, die Variabilität beruht im Wesentlichen auf den genetischen Unterschieden und individuellen Umweltfaktoren.
 
Wo genau ist die CDU eigentlich Mitte-Links in der heutigen Zeit? Ich meine das liest man immer mal wieder, insbesondern als Entschuldigung die AFD zu wählen, aber ernsthaft die CDU ist nach wie vor eine konservative Partei im Mitte-Rechts Teil. Natürlich rückt die AFD damit deutlich weiter nach rechts.. ach ja, verdammt das ist sie ja auch.

Und damit habe ich nicht rechtsextrem gemeint und geschrieben, sondern stark Rechts, was es auch nicht soviel besser macht.


Amüsant oder eher traurig ist eigentlich eher das Menschen mit einem sozial schwachem Hintergrund Parteien wie die CDU oder gar die AFD wählen. Ich meine mehr Neo-Kapitalismus geht ja gar nicht mehr und die Menschen wählen damit eine Partei die niemals für sie eintreten wird..
 
ohne jetzt alles punkt für punkt zu beantworten, aber das was du kritisierst war schon immer so, ist so und wird immer so bleiben. grund: die menschliche natur. menschen sind individuen und wärend die einen mit recht wenig zufrieden sind, sind andere raffgierig und nimmersatt. das ist aber nichts schlechtes, das ist die triebfeder, die uns vom leben auf bäumen zu fähigkeiten wie herztransplatationen, weltweite vernetzung und die reise zum mond gebracht hat.
die gleichschaltung der menschen hat man schon versucht und das mehr als einmal. aber die menschen im ostblock wollten den lebensstandard im westen, der dem kapitalismus entsprungen ist. auch wenn der trabi am anfang dem käfer in nichts nachstand, als die mauer fiel, wurden die trabis in massen verschrottet und alte autos aus dem westen, die hier unverkäuflich waren von den menschen im osten in massen gekauft. die deutlich weiterentwickelten kfz waren den menschen viel lieber. lieber nen gebrauchten fiesta als nen brandneuen trabi mit nachkriegstechnik. die menschen WOLLEN den fortschritt, das wachstum, den steigenden wohlstand. sie WOLLEN immer neue dinge wie spielekonsolen, handys, tablet-pc und riesige lcd-fernseher. klar könnte man auch heute noch auf einer schwarz-weiß-röhre die beiden ör-sender schauen und mit dem kabelgebundenen wählscheibentelefon telefonieren und ohne internet und whatsapp leben. aber wer bitte will das?

was ich als sehr besorgniserregend ansehe ist die erziehung. als kind habe ich von meinen eltern gelernt, dass wenn man etwas will man das geld dafür sparen muss. heute wird man mit werbung für kleinkredite überhäuft. DAS ist imho einer der hauptgründe, warum die schere zwischen arm und reich so auseinandergeht und der mittelstand fast ausgestorben ist. die leute sparen nicht, sie verschulden sich ungeniert. und die werbung tut so als sei es das normalste von der welt einen fernseher, pc, handy oder ähnliches auf pump zu kaufen. ganz ehrlich: wer für etwas kleineres als einen neuwagen einen kredit aufnimmt, der ist an seiner armut selbst nicht grad unschuldig. wenn man sich für etwas schon geld leihen muss bedeutet das, dass man sich das nicht leisten kann. lösung: sparen bis man es sich leisten kann und dann kaufen. bezahlt werden muss es sowieso, entweder mit oder ohne zinsen. wenn ich als kind nen neuen pc haben wollte, musste ich dafür zeitungen austragen und ferienjobs machen, bis ich das geld zusammen hatte. das hatte den effekt, dass er auch was besonderes war, weil ich ihn mir selbst erarbeitet hab. so lebt man auch nicht über seine verhältnisse.

und soziale gerechtigkeit ist bei individuen nicht möglich. du hast nur die wahl der ausbeutung der schwachen durch die starken oder der fleißigen durch die faulen. die unsozialen nutzen immer die sozialen aus, in jedem nur erdenklichen system.
 
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Kronos60 schrieb:

Was hier bitte, das ist keine Studie sondern weitere Artikel die auf eine Studie verweisen die ich nicht finden kann... Ich hab damals auch dem Autor vom Standard gesagt, er solle bitte die Ausgangstudien verlinken, hat er nicht.
Der Wikipedia Link ist auch nicht hilfreich, weil da keine Studien als Referenzen angegeben sind die mit den Aussagen der Artikel übereinstimmen.

Lost_Byte schrieb:
Ich könnte noch lange weitere Studien anführen, jedoch habe ich besseres zu tun.

Naja, eine Studie würde mir schon reichen, die Artikel lassen nämlich die Quellenangabe alle aus.

Warum ich die Originalstudien haben will?
Weil man Studien unglaublich schnell unbrauchbar machen kann, siehe dieses prominente Beispiel http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/diaet-fake-studie-behauptet-schokolade-macht-schlank-a-1035685.html

Das stand auch in fast allen Medien und die Studie war ja nichtmal falsch, aber sie hatte einen methodischen Fehler...
 
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Lost_Byte schrieb:
Wieso krude? Wenn wir uns keine nicht wertschöpfenden Leute in der Gesellschaft leisten könnten, dann müssten wir diese ausgrenzen. Mit ausgrenzen meine ich jetzt nicht sozial oder so, sondern wortwörtlich. Also so, wie es im alten Griechenland mit zu schwach wirkenden Kindern getan wurde: In der Wildnis aussetzen.
Dass wir dies NICHT tun, hat nicht nur soziale Gründe ... schau dir mal das allgemeine Lohnniveau (Wieviel Währungseinheiten wurden durchschnittlich gezahlt, und wie hoch war die "Kaufkraft" der einzelnen Währungseinheit?) zu Zeiten MIT Vollbeschäftigung an (Vollbeschäftigung meint dabei, dass jeder, der arbeiten wollte und konnte auch einen Job bekam).
Auch wenn es jetzt wieder linksextrem genannt werden wird, weil ich ja Marx anführe:
Die Arbeitslosen (bei Marx die 5. Kolonne des Kapitals" genannt) sind die auf dem Markt frei erhältliche Ware Arbeitskraft. Der Überschuss an dieser Ware zwingt den Arbeitgeber zu einer Auswahl, die bei einem Mangel an Arbeitskraft der Arbeiter treffen müsste.

Damit der Unterschied (Überschuss an Arbeit vs. Überschuss an Arbeitskraft) etwas klarer wird:

Wenn ich der einzige freie Diplom-Pädagoge wäre, könnte ich den Unternehmen, die einen Dipl.Päd. einstellen wollen oder müssen die Konditionen innerhalb eines vernünftigen Rahmens diktieren ... geht der eine AG nicht drauf ein, dann gehe ich halt zum nächsten - in dem Fall gäbe es ja genug davon (Überschuss an Arbeit).

Wenn ich das einzige Unternehmen führe, welches überhaupt Verwendung für Dipl.Päd.'s hat, dann ist die Situation eben genau anders herum. Denn ich kann die hunderte Bewerber in aller Ruhe nach geeignetem Material scannen, diesem Personenkreis die Konditionen diktieren und wenn DIE dann keine Lust drauf haben, dann bleiben sie eben arbeitslos - in dem Fall gäbe es ja genug Bewerber (Überschuss an Arbeitskraft aka Arbeitslosigkeit).

Noch ein bisschen Gewinnmaximierung und du bekommst eine Tendenz zu schlechteren Bedingungen in Arbeitsverträgen und Lohnsenkungen - die einzige Vorrausetzung dafür sind genug Arbeitslose.

Ich glaube, dass die sozialen Netze in DE nicht nur dafür sorgen, dass die Leute nicht verhungernd auf der Strasse sitzen, wenn sie keine Arbeit haben ... sie tragen auch ihren Teil zum Gewinn bei, der in DE erziehlt wird - etwas drastisch ausgedrückt: Tote sind schließlich kene Jobkonkurenz, und Arbeitslose werten als Nachfrageüberschuss jeden freien Arbeitsplatz auf.
Vollbeschäftigung (Angebotsüberschuss) käme hier einer Entwertung gleich - die Wirtschaft wäre schön blöd, sowas tatsächlich anzustreben.
 
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@DerOlf: Wir haben in Deutschland bereits seit längerem einen Fachkräftemangel. Das sorgt ja gerade dafür, dass ich bei meinem Job absolut keine Sorgen haben muss. Bei geringqualifizierten Arbeitskräften haben wir aber noch immer einen Überschuss an Arbeitern. Und es sind nicht rein soziale Gründe. In der Not werden viele Menschen auch zu Kannibalen etc. Wenn die Not groß genug ist, dann werden Leute, die nicht wertschöpfend sind eben umgebracht (mehr oder weniger direkt). Sobald man diese Menschen mit durchfüttert ist es ein Luxus, den man sich leistet.
Dass ein Überschuss an Arbeitnehmern für die Unternehmen gut ist habe ich doch nie angezweifelt. Ich habe lediglich geschrieben, dass sich das Gehalt nach Angebot und Nachfrage bemisst und es eben in wenigen Bereichen (Beispiel Fußballspieler oder Topmanager) so ist, dass du niemand besseren/gleich gutes für weniger Geld bekommst.
Und ja. In Krisen sinken Löhne. Das ist auch Teil des Angebots-Nachfrage Gleichgewichts.
 
@Lost_Byte
Ich kenne eine ganze Menge arbeitslose Fachkräfte ... nicht nur aus dem akademischen Bereich. Die stellt niemand ein, daher wage ich zu bezweifeln, dass es einen tatsächlichen Fachkräftemangel gibt.
Es muss andere Gründe geben, weswegen diese Leute keine Jobs finden.

In meinem Fall gibt es einfach nicht viele Jobs, die zur Qualifikation passen würden (heute morgen noch global gesucht, und tatsächlich zwei freie Stellen gefunden - eine in Südafrika und die andere in Hongkong) ... das gebe ich mir alle paar Wochen mal und erkenne dann wieder, dass es in DE scheinbar keinen Bedarf an mir gibt (die Suche ergab noch nicht einen Treffer innerhalb Europas).

Wie viele andere arbeitsose Fachkräfte muss ich mir meinen Arbeitsplatz wohl oder übel selbst machen, wahrscheinlich in einem qualifikationsfremden Bereich (ich habe zum Glück ein paar Luxushobbys, mit denen man eher schlecht als recht verdienen kann).

Momentan gebe ich auf Honorarbasis Förderunterricht für Mathematik, Deutsch und Englisch sowie Klavierunterricht und ich administriere einige private haushalte (PCs und Netzwerk) ... aber das reicht kaum, um vom Jobcenter unabhängig zu sein ... Altersvorsorge ist definitiv nicht drin.
Ich werde diese Tätigkeiten nach Möglichkeit erweitern, und die nächste Maßnahme vom Amt strikt ablehnen (die letzte hat mich meinen gesamten Kundenstamm gekostet).

Ich bin Mathematiker (Ba.Sc.), Pädagoge (MA) und Musiker ... leider ohne Führerschein (kommt als nächstes, wahrscheinlich auf Kredit, genau wie der Gebrauchtwagen), und ich finde keinen Job. Dabei sind meine Gehaltsvorstellungen in der Art, dass ich von einer ganzen Stelle (8H/Tag, 5-Tage-Woche) leben können möchte ... rein rechnerisch reichen dafür momentan €1500 Brutto (durch einen PKW würde es leicht ansteigen).
Ich lebe seit über 10 Jahren unterm Existenzminimum ... das habe ich nun erst durch Hartz IV erreicht ... viel mehr brauche ich eigentlich nicht zum Leben - ich wünsche mir nur, dafür etwas mehr zu tun, als Bewerbungen zu streuen und halbjährlich einen WBA auzufüllen.

BTT:
Der Fachkräftemangel ist mMn vor allem deswegen so hartnäckig in der Diskussion, weil dieses Märchen einen konstanten Druck auf den Nachwuchs ausübt ... wie immer, wenn von einem Mangel an fachlich qualifiziertem Personal geredet wird, gibt es einen Run auf die entsprechenden Institutionen, bei denen man diese Qualifikation erreichen kann.
Im Pädagogischen Bereich läuft das seit Jahren so, dass sich mit dem Abstand von ca. 10 Semestern (Regelstudienzeit + Referendariat) Meldungen über Lehrermangel und Einstellungsstopps abwechseln.
Mit dem tatsächlichen Angebot an Fachkräften hat das wenig zu tun ... zumindest Lehrer (2. Staatsexamen) sollte es eigentlich geben, wie Sand am Meer, nach mindestens 20 Jahren "Bäumchen Wechsel Dich" zwischen angeblichem "Mangel" und tatsächlichem "Überschuss".
 
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Vollbeschäftigung (Angebotsüberschuss) käme hier einer Entwertung gleich - die Wirtschaft wäre schön blöd, sowas tatsächlich anzustreben.
Aber Vollbeschäftigung würde heißen: Mehr Käufer (weil mehr Menschen Einkommen haben), geringere Steuern/Abgaben (weil weniger mit durchgefüttert werden müssen), keine Streiks (weniger Gewinnausfälle), motiveirtere Mitarbeiter. Hätte also auch gigantische Vorteile für die Unternehmen. Auf der Habenseite steht nur wie erwähnt, die Konkurrenz um die Arbeitsplätze und damit verbundene geringere Lohnkosten. Allerdings hat es die eben aufgeführten Kosten: Weniger Einkommen, mehr Steuern usw.

Wir haben in Deutschland bereits seit längerem einen Fachkräftemangel.
Halte ich für eine Lüge. Klar die Wirtschaft wird immer nach Fachkräften schreien weil mehr Angebot zu geringeren Gehältern führen und unser derzeitiges System so funktioniert. Frag mal Leute (auch Studierte) über 50 wie sie zum Fachkräftemangel stehen.
Dazu kommt noch, dass Deutschland auf Kosten der anderen Länder eine höhere Beschäftigung hat, denn wer einen Exportüberschuss hat macht/"klaut" Arbeit denen die mehr importieren. Und frag mal die Griechen/Spanier nach dem "Fachkräftemangel".
Herr Mehdorn (BER-Manager damals) hat mal eine Fragerunde in der TU-Berlin gemacht (youtube) und da hat ihn auch ein Bauingineur gefragt wie es sein kann, dass so viel falsch läuft und er als kompetenter Bauingenieur arbeitslos ist (hat da fast angefangen zu weinen).
 
Ich halte den Fachkräftemangel ebenfalls für künstlich produziert. Schaut man sich einmal zu welchen Konditionen in gewissen Bereichen gesucht wird, wundert man sich nicht das diese Stellen vakant sind. Zu so einem Gehalt würde man als Fachkraft nicht arbeiten, wenn diese wirklich nötig und dringend gebraucht werden, werden auch vernünftige Gehälter bezahlt und schon finden sich auch Leute.

@DerOlf darf man Fragen was genau dein Berufswunsch ist? Mathematik Bachelor und Pädagogik Master hört sich doch eigentlich relativ vielfältig an.
 
Andy8891 schrieb:
Da hat sich wieder einer geoutet. Können sich die Leute, die die Probleme nicht betreffen, nicht einfach aus der Diskussion raushalten? [...] Sag doch einem Flüchtling bitte ins Gesicht, das er selbst schuld ist und doch einfach ein Unternehmen hätte gründen sollen, dann wäre er reich und hätte nich flüchten müssen.
Wieso betrifft mich die Situation nicht? Ich bin derzeit in einer ganz komfortablen Lage, aber auch ich habe bis vor nicht all zu langer Zeit studiert, zeitweise von weniger als 200€/Monat gelebt (Nach Miet- und Nebenkosten) und schon damals vertrat ich die gleichen Meinungen. Aber ich habe eben etwas dagegen gemacht. Ein unternehmen gegründet, mein Studium abgeschlossen, dem Unternehmen als stiller Teilhaber weiter treu geblieben und das, obwohl mein Vater Arbeiter war und, da zu wenig Wert auf Arbeitssicherheit gelegt wurde, sich den Rücken kaputt gemacht hat und Frührentner wurde. Man kann immer jammern, dass es anderen besser geht (einer Kommilitonin wurde zum Beispiel von ihrem Vater ein Unternehmen mit ca. 30 Angestellten zur Verfügung gestellt, damit sie üben kann, wie man eine Firma richtig führt). Man kann aber auch einfach selbst was machen.

Und wo bitte sage ich, dass jemand, der reich/wohlhabend ist nicht in einem Gebiet leben kann, dass vom Krieg betroffen ist? Ich habe auch nichts gegen Flüchtlinge gesagt. Ich habe sogar Einwanderer als positives Beispiel herangezogen, weil unter diesen die Unternehmensgründungsquote wesentlich höher ist.

In Deutschland wird viel zu viel auf Sicherheit Bedacht. Man muss mehr Risiken eingehen um mehr zu erreichen. Deshalb gibt es in Deutschland kein Google/Apple/Facebook/Alibaba/... Deshalb sparen sich die Deutschen kaputt. Deshalb mangelt es an Wettbewerb.

DerOlf schrieb:
Ich kenne eine ganze Menge arbeitslose Fachkräfte ... nicht nur aus dem akademischen Bereich. Die stellt niemand ein, daher wage ich zu bezweifeln, dass es einen tatsächlichen Fachkräftemangel gibt.
Natürlich gibt es keinen Mangel an allen Fachkräften. Wie viele von denen sind denn zum Beispiel Elektrotechniker (egal ob Ausbildung oder Studium)? Wie viele sind Physiotherapeuten? (bei letzteren verstehe ich nicht, warum die Löhne so schlecht sind. Bei den Praxen sind die Wartelisten meist extrem lang und die Praxisbetreiber haben Probleme Arbeitskräfte zu finden)
Man ist zwar auch mit einem Kunstgeschichtestudium eine Fachkraft, aber wenn man da keinen Job findet, sollte das einen nicht wundern.
 
Der Fachkräftemangel ist auf jedenfall ein Produkt der Fantasie bzw. nur in ganz bestimmten Branchen ist er vorhanden. Ich selbst habe einen Wirtschaftsfachwirt, arbeite aber für 1600 brutto als Bürokaufmann, weil man schlichtweg nirgendwo eine Chance bekommt. Nebenbei verkaufe ich noch viel über Ebay und bin zusätzlich mit einem Onlinehandel selbständig. Dadurch geht es einigermaßen, aber jeden Monat ist es ein Kampf. Dadurch fehlts natürlich an der Existenzgründung, Altersvorsorge usw.

Die Ausbildung zum Fachwirt hat mich nicht nur paar Tausend Euro gekostet, sondern auch 2 Jahre lang in der Abendschule. Sofern ich mal eine Stelle finde, auf die ich mich bewerben kann, ist Berufserfahrung eine zwingende Voraussetzung. Aber wie man diese sammeln soll, wenn man nie die Chance auf so eine Position kriegt, erzählt einem halt niemand.

Dabei könnte man das einfach lösen, so ne Art Trainee für 3-6 Monate mit einem verringerten Gehalt und man kann sich beweisen, aber stattdessen sucht man die eierlegende Wollmilchsau.
 
Lost_Byte schrieb:
In Deutschland wird viel zu viel auf Sicherheit Bedacht. Man muss mehr Risiken eingehen um mehr zu erreichen. Deshalb gibt es in Deutschland kein Google/Apple/Facebook/Alibaba/... Deshalb sparen sich die Deutschen kaputt. Deshalb mangelt es an Wettbewerb.
Das ist auch durch die Politik so verursacht:
Erstens weil dem Deutschen immer eine Riesenangst gemacht wird, ihren Job zu verlieren und dann von Harz4 leben zu müssen. Wer will das Risiko eingehen wenn er vllt Familie hat?
Zweitens ist die Bürokratie in Deutschland alles andere als gründerfreundlich! Wagniskapital liegt hier nicht so auf der Straße wie in der USA. Pro erfolgreicher Gründung scheitern 10 Gründungen und das Risiko gehen die Wagniskapitalgeber nicht so freigiebig ein wie in der USA. Sieht man ja an Rocket-Internet die Gründen praktisch alle paar Tage ein neues Unternehmen aber in letzter Zeit scheitern sie auch viel und sofort steht das dick in der Presse.
Drittens wer kein Geld hat oder findet kann auch nicht gründen.
Edit: Viertens: Eine Idee wäre natrülich auch nicht schlecht zum Gründen.
Die Ausbildung zum Fachwirt hat mich nicht nur paar Tausend Euro gekostet, sondern auch 2 Jahre lang in der Abendschule. Sofern ich mal eine Stelle finde, auf die ich mich bewerben kann, ist Berufserfahrung eine zwingende Voraussetzung. Aber wie man diese sammeln soll, wenn man nie die Chance auf so eine Position kriegt, erzählt einem halt niemand.

Dabei könnte man das einfach lösen, so ne Art Trainee für 3-6 Monate mit einem verringerten Gehalt und man kann sich beweisen, aber stattdessen sucht man die eierlegende Wollmilchsau.
Die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Mindesten 5 Jahre Berufserfahrung bitte! Ich werde erst an den Fachkräftemangel glauben wenn die Unternehmen an den Universität die Leute direkt ansprechen und sie nicht fragen, ob sie nicht ein Praktikum bei ihnen absolvieren wollen. Denn selbst einen Praktikumsplatz zu bekommen gestaltet sich mitunter als schwierig.
 
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nebulein schrieb:
aber stattdessen sucht man die eierlegende Wollmilchsau.
Die Probleme kenne ich auch.
Oben in der Ausschreibung steht was von "Quer-" und "Berufseinstieg", und unter den zwingenden Vorraussetzungen steht dann "2 Jahre einschlägige Berufserfahrung".
Mit der Logik habens Personaler scheinbar nicht so ... oder fehlt denen einfach die Zeit für sinnvolle und weniger widersprüchliche Formulierungen?

"Abgeschlossenes Jura- oder BWL-Studium, 5 Jahre einschlägige Berufspraxis, aber bitte nicht älter als 25 Jahre" - Das ist die Sorte Fachkraft, an der es tatsächlich Mangel gibt.

Lost_Byte schrieb:
Wie viele von denen sind denn zum Beispiel Elektrotechniker (egal ob Ausbildung oder Studium)?
Drei ...
Wie viele sind Physiotherapeuten? (bei letzteren verstehe ich nicht, warum die Löhne so schlecht sind. Bei den Praxen sind die Wartelisten meist extrem lang und die Praxisbetreiber haben Probleme Arbeitskräfte zu finden)
Kein einziger ... aber Alten- und Krankenpfleger sind 2 dabei.
Man ist zwar auch mit einem Kunstgeschichtestudium eine Fachkraft, aber wenn man da keinen Job findet, sollte das einen nicht wundern.
Das gleiche gilt aber sicher nicht für den hochspezialisierten Maschinenbau-Gesellen, den Gärtner im Zierpflanzenbau oder die OP-Schwester ... ein "beinahe"-Diplom-Geologe ist als Betreuungskraft in der OGS nicht wirklich gut aufgehoben, und als Mathematiker 8-Klässlern einer Hauptschule beizubringen, wie man Dreiecke konstruiert ist fachlich auch nicht gerade fordernd.

Soziologen, Theologen, Philosophen und andere "Orchidee-o-logen" sollten von Anfang an nicht mit Festanstellungen im eigenen Fach rechnen ... von der Sorte gibt es in meinem erweiterten Bekanntenkreis vielleicht 10, die soweit möglich eher auf ihre handwerkliche Ausbildung suchen ... oder als Hilfsarbeiter durchs leben gehen.

Für den überwiegenden Teil meines Umfeldes hat sich die Bildungsinvestition finanziell bzw. beruflich nicht gelohnt, denn mittlerweile arbeiten nur noch knapp 10% auf ihre eigentliche Ausbildung ... und die paar haben sich damit selbstständig gemacht.

Von daher kann ich es aus meinen Erfahrungen bestätigen ... wer arbeiten will, der gründet ein Unternehmen, einfach weil einen auf die nackte Qualifikation keiner einstellt.
Der letzte, der es zu einer Festanstellung gebracht hat, hat vorher in dem Bereich als Free-Lancer ein paar Jahre gearbeitet - einschlägige Berufserfahrung, dann kommt man auch als "beinahe" Diplom-Geologe in die Kinderbetreuung rein ... jedenfalls besser als mit einem abgeschlossenen Pädagogik-Studium.
 
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Lost_Byte schrieb:
Wieso betrifft mich die Situation nicht? Ich bin derzeit in einer ganz komfortablen Lage, aber auch ich habe bis vor nicht all zu langer Zeit studiert, zeitweise von weniger als 200€/Monat gelebt (Nach Miet- und Nebenkosten) und schon damals vertrat ich die gleichen Meinungen.

Aus welchem Grund?

Ich habe auch nichts gegen Flüchtlinge gesagt.
Deine Einstellung ist doch: Jeder ist selbst schuld. Keine Wohlfahrtssysteme.

Ich habe sogar Einwanderer als positives Beispiel herangezogen, weil unter diesen die Unternehmensgründungsquote wesentlich höher ist.
Und was ist mit den Leuten deren Unternehmen insolvent gehen? Sind immerhin über 50% nach 5 Jahren.

In Deutschland wird viel zu viel auf Sicherheit Bedacht. Man muss mehr Risiken eingehen um mehr zu erreichen.
Keine Ahnung woher du diese Lebenseinstellung hast. Die Frage ist aber: Wieso willst du DEINE Lebenseinstellung ALLEN aufzwingen?
 
Ich kenne eine ganze Menge arbeitslose Fachkräfte ... nicht nur aus dem akademischen Bereich. Die stellt niemand ein, daher wage ich zu bezweifeln, dass es einen tatsächlichen Fachkräftemangel gibt.
Es muss andere Gründe geben, weswegen diese Leute keine Jobs finden.
fachkräftemangel ist auch viel zu pauschal ausgedrückt. tatsächlich gibt es branchen, in denen händeringend brauchbare fachkräfte gesucht werden. es gibt aber auch branchen, die hoffnungslos überlaufen sind und wo man bundesweit nach einem job suchen muss. insbesondere akademische abschlüsse sind paradoxerweise heute recht wenig wert. fähige handwerker werden an allen ecken und kanten gesucht und können gutes geld verlangen. das weiß ich von angestellten handwerkern aus meinem freundeskreis, nicht von firmeninhabern. die firmen reißen sich regelrecht um die und versuchen immer wieder die abzuwerben.
andere freunde von mir haben bis zum dr-titel studiert. die suchen bundesweit nach nem akzeptablen job. zwei davon haben sich schon entschlossen etwas zu arbeiten, wofür der dr.-titel gar nicht gebraucht wird.

von daher sind pauschaulaussagen in die eine wie in die andere richtung unpassend. es gibt einen fachkräftemangel, ja, aber eben nur in bestimmten berufen. in anderen gibt es dagegen einen regelrechten fachkräfteüberschuss.
 
@Andy8891: Es kann daran liegen, dass ich so erzogen wurde, dass man nicht einfach so das bekommt, was man haben möchte, sondern etwas dafür machen muss. Die Möglichkeit zu arbeiten bestand für mich immer. Nicht unbedingt die schönsten Arbeiten. Nicht unbedingt die besten Löhne und auch nicht die Wunscharbeitszeit, aber man lernt dabei viel. Ich habe Während meines Studiums im Einzelhandel, in der Industrie und in einer Unternehmensberatung gearbeitet und habe aus jedem der Berufe etwas mitnehmen können (bis auf dem Einzelhandel wurde mir auch von allen angeboten, dass ich da anfangen könne). Wenn es beim Studium stressiger wurde, dann musste die Arbeit eben mal hinten anstehen und ich habe von dem angesparten gelebt.

Es geht mir nicht darum, dass cih meine Lebenseinstellung allen aufzwingen will, sondern, dass es besser für die Menschen wäre, wenn sie mehr Risiken eingehen würden. Die meisten Deutschen haben zum Beispiel Angst davor in Aktien zu investieren. Wenn man aber nur 0,2% auf sein Tagesgeld bekommt und bei 10 jährigen Staatsanleihen drauf zahlt, dann hat man schon bei der derzeit sehr geringen Inflation später weniger als vorher. Wenn man hingegen vor 4 Jahren, als der Niedrigzins so richtig los ging in Dax Werte investiert hätte, läg man jetzt im Schnitt bei gut 30% mehr statt bei in etwa dem Gleichen.
Ich muss aber zugeben, dass ich auch nicht in Aktien investiert habe, sondern derzeit lieber meine alten Kredite aus der Phase als die noch Geld kosteten ablöse.

Und selbst wenn ein Unternehmen pleite geht: Dann lernt man aus seinen Fehlern und macht es beim nächsten mal besser. Für diesen Wechsel bei der Denkweise wirbt derzeit die FDP, während andere Parteien (SPD) gescheiterten Gründern dieses auch noch hämisch vorwerfen.
 
Das „Problem“ ist das gleiche wie auf einem 08/15 Spieleserver.
Man loggt sich ein und dann beginnt der Neid zu nagen. Da sind Leute die einen one-hitten können, die tolle Features haben, tolle Gegenstände, die im PVP dauernd Gewinnen usw. Weil man eben nicht schon seit Anfang an dabei ist, weil die alle Cheaten oder weil das System dran schuld ist.

Nun wird jede Menge Energie damit verschwendet zu beklagen wie ungerecht das doch ist (vor allem für einen selber). Schließlich hat man ja garnicht die gleichen Chancen wie Bill Gates äh ich meine Haxxor12 von Server 3. Also ist doch alles eh nur pay2win und die Leute haben doch kein Leben uswusw.

Und wenn man dann mal selber eine Weile dabei ist und einen gewissen Standard hat – und endlich Level 40 erreicht hat – dann gibt es doch nichts schlimmeres als die Erhöhung von Level Max 60 auf Maximum Level 70 – und, dass das Leveln bis Level 30 einfacher gemacht wird. Skandal. Inflation!

Natürlich könnten wir so ein herrliches Utopia aufbauen in dem jeder das gleiche oder zumindest das was er verdient kriegen könnte. Ich behaupte selbst wenn wir die Welt „resetten“ würden – würde sich innerhalb kürzester Zeit wieder ein Gefälle aufbauen. Einfach weil einige Menschen mehr investieren, sich mehr trauen und JA: Einfach auch Glück haben mit Ihrem Epic-Loot. Und mal ehrlich – wo wären denn der Spaß wenn wir alle wie die Ameisen/Bienen wären.

So ist nunmal das Leben. Ich hoffe ich konnte mit dem Warcraft / Realität – Vergleich eine Brücke schlagen.

Das einzige wirkliche Problem ist der eigene Anspruch – und dieser Anspruch ist Sozialgeneriert. Das du alles als ungerecht empfindest ist durch die Umwelt in der du lebst suggeriert. Etwa 90% der Weltbevölkerung würde deine Situation jedoch als privilegiert betrachten. Und viel interessanter in manchen Kulturen sind die Leute trotz erheblichen geringeren Standards sogar glücklich/er. Alles Einstellungssache?

@DerOlf:
Ein arbeitsloser Mathematiker? Noch nie gehört. Entweder du bist das letzte Einhorn oder du machst irgendwas falsch. Ich kenne nur Mathematiker die noch während des Studiums vom Markt weggeholt wurden. Wobei ich keine Ahnung habe was Ba.SC. ist – vermutlich irgendwas, dass dich untauglich für die Praxis macht? So wie ich dich verstehe bist du Lehrer? Geh doch in die freie Wirtschaft. Wer wird heute noch freiwillig Lehrer?

Ich maße mir nicht an zu wissen wie es in Deutschland aussieht – aber zumindest hier in Nürnberg + Umgebung würdest du vermutlich sehr schnell einen Job finden. Schonmal Fachfremd versucht? Mathematik kann man doch in so vielen Bereichen nutzen. Controlling? Einkauf? Buchhaltung? (alles minimum EUR 2800 Brutto)

Naja und Musik ist nunmal eine brotlose Kunst wenn du nicht grad der nächste David Guetta bist.
 
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