Die heutige Gesellschaft - warum läuft so vieles falsch?

Lost_Byte schrieb:
Die meisten Deutschen haben zum Beispiel Angst davor in Aktien zu investieren.
Da muss man sich aber eingehend mit der Materie beschäftigen und sich sehr viel Wissen aneignen, und selbst dann kann es schiefgehen. Mit Halbwissen wird man ein leichtes Opfer von Abzockern (Rendite von 80% und mehr werden da versprochen, und es gibt viele leichtgläubige die fallen darauf rein wenn man das gut verkaufen kann).
 
Lost_Byte schrieb:
Und selbst wenn ein Unternehmen pleite geht: Dann lernt man aus seinen Fehlern und macht es beim nächsten mal besser. Für diesen Wechsel bei der Denkweise wirbt derzeit die FDP, während andere Parteien (SPD) gescheiterten Gründern dieses auch noch hämisch vorwerfen.
Ja richtig, aber wie du eben auch schön belegt hast, ist das nicht deutsche Kultur. Diese wird leider zum großen Teil (schon immer) von der Politik bestimmt!
Ergänzung ()

Niyu schrieb:
Natürlich könnten wir so ein herrliches Utopia aufbauen in dem jeder das gleiche oder zumindest das was er verdient kriegen könnte. Ich behaupte selbst wenn wir die Welt „resetten“ würden – würde sich innerhalb kürzester Zeit wieder ein Gefälle aufbauen.
Der Neidhammer ist wie die Nazikeule immer einfach!
Es geht ja nicht darum das Gefälle abzubauen. Es darf ja ruhig arm und reich geben und das ist ja auch der natürliche Zustand wie du ja ausführst. Aber muss es sein, dass man von seiner Arbeit kaum leben kann? Dass man von seiner Arbeit Miete, Essen bezahlt und dann nichts mehr hat und im Alter in Armut leben muss? Ist das richtig?
Es kann arm und reich geben aber auch das Leben eines Armen muss lebenswert sein. Aber vllt siehst du und andere das anders.
 
@knabba: Dass man leichter von seinem Geld Leben kann geht aber nicht indem immer mehr Regularien aufgebaut werden. Vor 100 Jahren wurde noch jeder 2., Jetzt nur noch jeder 7. Euro für Lebensmittel ausgegeben. Gleichzeitig steigen aber alle möglichen anderen Angaben immer weiter an. Versicherungen werden derzeit deutlich teurer bzw. bieten weniger, da diese strengen Regularien unterworfen sind und zum Beispiel in Staatsanleihen mit negativen Renditen investieren müssen...
Ein bisschen mehr Liberalisierung und gleichzeitiger Vehinderung von Monopolstellungen (Kaisers Übernahme durch Edeka; Telekom Vektoring) täte dem Markt ganz gut.
 
Lost_Byte schrieb:
Und ja. In Krisen sinken Löhne. Das ist auch Teil des Angebots-Nachfrage Gleichgewichts.
Zumindest in Österreich sind die meisten Bereiche mit einem Kollektivvertrag geregelt, und es gibt jährlich Verhandlungen zwischen Arbeitnehmervertreter und der Wirtschaft, dabei werden die Löhne sowohl an die Inflation als auch an das Wirtschaftswachstum angepasst. Das heißt sie steigen in jedem Fall. Die Qoute ist von Jahr zu Jahr verschieden. Die Behauptung das die Löhne in Krisen sinken ist also auch was den Großteil der anderen Länder betrifft nicht richtig.

Und das das auch für Deutschland gilt kann man im folgendem Link nachlesen:
http://derstandard.at/2000036888949/Tarifkonflikt-in-deutscher-Metall-und-Elektroindustrie-beigelegt

Wäre ja auch absurd warum sollte die gleicher Arbeitsleistung und Qualifikation weniger bezahlt werden. Ist auch für die Wirschaft nicht argumentierbar obwohl es manche gerne tun würden.

Und das der Markt sich selber Regeln würde ohne weiteres Zutun des Staates ist ein Mythos, ja vielleicht, aber auf kosten der Gesamtbevölkerung, profitieren würden nur die oberen 10%.

Auch die gebildete Bevölkerungschicht würde in die Armut absacken, wer wäre dann noch in der Lage sich zum Beispiel einen Psychotherapeuten zu leisten oder gar einen Arzt wenn man gleich die Krankenversicherungen bei der Gelegenheit abschafft.

Und du meinst das Studiengebühren sinnvoll sind, Deutschland und Österreich haben eine Akademikerquote von 27%, Korea zm Beispiel hat 70%. Und es ist doch jetzt schon so das die meisten nebenbei arbeiten müssen um sich das Studium überhaupt leisten zu können, die reichere Bevölkerungsschicht mal ausgenommen.

Da wäre es ja nur logisch und auch nachvollziehbar wenn die Akademikerqoute noch weiter sinken würde, weil viele nicht mehr in der Lage wären sich die Studiengebühren und den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Da würde man nach dem Motto vorgehen die Qoute ist niedrig also senken wir sie auf ein Minimum....

Und ein Studium könnten sich nur mehr Eliten leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lost_Byte schrieb:
@knabba: Dass man leichter von seinem Geld Leben kann geht aber nicht indem immer mehr Regularien aufgebaut werden.
Habe ich nie von gesprochen. Ich bin auch für mehr Freiheit, weniger Gesetze und Bürokratieabbau.
Aber da die Vollbeschäftigung der natüliche Zustand des Systems ist, wäre es ja auch nicht nötig. Das Problem ist nur, dass unser System gestört ist und damit nicht in seinen natürlichen Zustand gelangen kann.
Um die Symptome zu verringern wird statt das Problem (den Fehler zu beheben) massenweise Restriktionen erlassen.

ps: Achso und es ist auch immer typisch nach Liberalisierung zu schreien aber nicht zu begreifen warum die Menschen sich davon abwendeten. Statt ebenfalls (wie die Politiker) den Problemen auf den Grund zu gehen wird populistisch irgendwas geschrieen und als Lösung verkauft. Aber hier nehmen sich alle nichts.
Ob es die Linken sind und alles verstaatlichen wollen oder die Liberalen, das Leben der Menschen (Hinweis) der Macht des Geldes preisgeben wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von welchem "natürlichem System" redet ihr (knabba, lost_byte) eigentlich... Es gibt kein natürliches System, es hat auch noch nie (in Europa in den letzten 2000 Jahren) einen freien Markt gegeben und letzten Endes wollen das auch die Unternehmen nicht.

Am Ende ist es nur die Frage, wer das System gestaltet, entweder die Unternehmen oder der Staat. Nachdem in Europa (und auch in den USA, man glaubt es kaum) lange Zeit der Staat vorgegeben hat wo es lang geht wurde in den letzten 30 Jahren alles daran gesetzt es zu ändern. Im Bankensektor sieht man die Auswirkung, welche die Lockerungen gebracht haben... (das wäre in den 60ern nicht möglich gewesen)

Natürlich kann man das nicht Pauschalisieren, es gibt auch blöde Regelungen die nie gemacht hätten werden dürfen (diverse Luxuspensionen usw.)

Letzten Endes soll aber schon die Gesellschaft vorgeben wie die Produkte die sie konsumieren und herstellen, hergestellt und verkauft werden sollen.
 
hallo7 schrieb:
Von welchem "natürlichem System" redet ihr (knabba, lost_byte) eigentlich... Es gibt kein natürliches System, es hat auch noch nie (in Europa in den letzten 2000 Jahren) einen freien Markt gegeben und letzten Endes wollen das auch die Unternehmen nicht.
Nehmen wir z.B. den Wohnungsmarkt. Dieser setzt sich ja durch Angebot und Nachfrage zusammen. In seinem natürlichem Zustand sollte es so sein, dass wenn die Nachfrage steigt, die Mieten steigen. Da die Mieten steigen werden mehr Wohnungen gebaut und damit kommt das System wieder in sein natürliches Gleichgewicht. Nun kommt die Politik auf die Idee, dass die hohen Mieten nicht hinnehmbar sind (diesen Umstand mal ausklammern) und erlässt eine "Mietpreisbremse". Also können die Mieten nicht so weiter steigen, dass es sich lohnt zu bauen um die Nachfrage zu bedienen. Jetzt bleiben die Mieten vllt niedriger aber viele Wohnungssuchende bekommen keine Wohnung. Der Markt wird also verzerrt und kann nicht in seinen natürlichen Zustand zurückgelangen.
So ist es mit jedem System auch mit dem Gesamtsystem. Der natürliche Zustand ist Vollbeschäftigung (Wohlstandsmaximierung) aber durch verschiedene Umstände wird er nicht erreicht. Stattdessen passiert genau das Gegenteil es findet eine Wohlstandsminimierung (langfristig) statt. Die allerdings in Wellen auf uns zu kommt.
Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland sind ebenfalls wegen einer Verzerrung so gering. Deutschland würde eine Zeit lang einen Exportüberschuss fahren können. Da aber immer mehr Wahren aus Deutschland wo anders hinfließen würden und wir demgegenüber weniger nachfragen würde unsere Währung aufwerten, bis wieder ein Gleichgewicht erreicht ist (weil durch die Aufwertung unsere Produkte teurer werden und damit die Nachfrage sinkt) und damit der natürliche Zustand von +-0 Exportüberschuss erreicht ist.
Das wäre der natürliche Vorgang.
 
Zuletzt bearbeitet:
knabba schrieb:
Nehmen wir z.B. den Wohnungsmarkt. Dieser setzt sich ja durch Angebot und Nachfrage zusammen. In seinem natürlichem Zustand sollte es so sein, dass wenn die Nachfrage steigt, die Mieten steigen. Da die Mieten steigen werden mehr Wohnungen gebaut und damit kommt das System wieder in sein natürliches Gleichgewicht.
Also nach deiner Argumentation sollen die Mieten zuerst steigen, damit werden dann neue Wohnungen gebaut und infolge dessen das das Angebot dann größer ist sollen die Mieten wieder sinken, das bedeutet in anderen Worten man müßte in bestehende Verträge eingreifen um die Mieten wieder zu senken weil eben die Nachfrage zurückgegangen ist und es ein überangebot an Wohnungen gibt. Oder sollten alte Verträge von der Mietpreissenkung etwa nicht profitieren? Und denkst du nicht das wenn jeder verlangen kann was er will Wohnen dann nicht mehr leistbar für den größten Anteil der Bevölkerung wird und in folge dessen viele auf der Straße landen werden. Und was macht man dann mit den vielen leehren Wohnungen, genau man senkt die Mietpreise wieder. Irgenwie passt das alles ja nicht zusammen so finde ich es zumindest. So ein sensibler Bereich wie das Wohnen darf keinesfalls der freien Marktwirtschaft unterliegen zumindest nicht ohne Regulierungen.

Nicht ohne Grund wird jetzt die Mietpreisbremse in Deutschland eingeführt für mich immer noch nicht weitreichend genug aber immerhin:
http://www.spiegel.de/politik/deuts...er-und-maklergebuehren-drosseln-a-994785.html

Und weiters meinst du damit kann man dann neue Wohnungen finanzieren, sollen die Mieter etwa die ja sowieso schon hohe Abschlagszahlungen leisten müssen damit sie überhaupt einziehen können, dazu kommen noch die laufenden Mieten , fremdes Eigentum finanzieren vielleicht gar noch das eines privaten Spekulanten....
 
Zuletzt bearbeitet:
knabba schrieb:
Nehmen wir z.B. den Wohnungsmarkt. Dieser setzt sich ja durch Angebot und Nachfrage zusammen. In seinem natürlichem Zustand sollte es so sein, dass wenn die Nachfrage steigt, die Mieten steigen. Da die Mieten steigen werden mehr Wohnungen gebaut und damit kommt das System wieder in sein natürliches Gleichgewicht.

Naja, bis auf den Umstand das der Wohnungsmarkt in so gut wie jeder Stadt zwischen einigen (wenigen) Immobilienfirmen weitgehendst aufgeteilt ist, die jedes Grundstück bzw. Wohnhaus welches in Wohnungen umgewandelt werden könnte (Widmung) kaufen und andere gar nicht in ihr "Gebiet" reinlassen, könnte das natürlich funktionieren ;)

Dann machen sie aber nicht sofort neue Wohnungen aus den erworbenen Grundstücken und Immobilien, das würde ja die Preise für alle anderen drücken. Nein, man lässt das Kapital einfach liegen oder baut Luxuswohnungen, denn die beeinflussen den normalen Wohungsmarkt nicht.

Wie gesagt, wenns der Staat nicht vorgibt, dann bauen sich die Unternehmen Regeln auf... Vor allem jene die viel Geld haben, können andere Unternehmen blockieren und somit dein Angebot-Nachfrage Paradigma komplett ad absurdum führen. (beste Beispiele findet man immer noch im 19. Jhdt.)
 
Kronos60 schrieb:
Verträge eingreifen um die Mieten wieder zu senken weil eben die Nachfrage zurückgegangen ist und es ein überangebot an Wohnungen gibt.
Wieso eingreifen? Wenn es einen Überschuss gibt muss niemand eingreifen denn die Preise fallen automatisch, sonst bleiben die Wohnungen leer. Schau mal in kleinen Städten, da fallen die Mieten und Vermieter nehmen Mieter mit Kusshand. Oder Extrembeispiel Detroit, hier werden sogar Häuser abgerissen (was Geld kostet) weil keiner dort wohnen will. Man macht dies um "Geisterstädte(Bezirke) zu verhindern.
Und denkst du nicht das wenn jeder verlangen kann was er will....
So war es doch vor der "Bremse" und komsicherweise hat nicht jeder verlangt was er will und es hat doch Jahrzehnte funktioniert.
Eine leere Wohnung verursacht nicht unerhebliche Kosten. Das überlegt sich jeder ganz genau ob er die stehen lässt.

Naja, bis auf den Umstand das der Wohnungsmarkt in so gut wie jeder Stadt zwischen einigen (wenigen) Immobilienfirmen weitgehendst aufgeteilt ist
Also in Berlin ist es definitiv nicht so. Aber vllt kannst du mir ein Beispiel nennen (mit Quelle wenn es geht).
Nein, man lässt das Kapital einfach liegen....
Richtig erkannt! Warum ist das ein Problem (Und es ist eines!)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Niyu schrieb:
Wobei ich keine Ahnung habe was Ba.SC. ist
Diese Bildungslücke ist dank Google schnell geschlossen:
"Ba.Sc." ist die Abkürzung für "Bachelor of Sience" ... so nennt man seit Bologna das ehemalige "Grundstudium". Regelstudienzeit sind 6 Semester und die Inhalte dürften sich nicht groß von anderen Mathe-Studiengängen unterscheiden.

Von meinen Kommolitonen ist kein einziger schon während des Studiums "angeworben" worden ... diesen Luxus hat man hier eher BWLern, klassischen Naturwissenschaftlern (Physik, Chemie, Biologie) oder "Technikern" nachgesagt ... ich kenne nur einen, der direkt von der Uni in den Job kam, und der ist in Papas Firma eingestiegen.
 
knabba schrieb:
Nehmen wir z.B. den Wohnungsmarkt. Dieser setzt sich ja durch Angebot und Nachfrage zusammen. In seinem natürlichem Zustand sollte es so sein, dass wenn die Nachfrage steigt, die Mieten steigen. Da die Mieten steigen werden mehr Wohnungen gebaut und damit kommt das System wieder in sein natürliches Gleichgewicht. Nun kommt die Politik auf die Idee, dass die hohen Mieten nicht hinnehmbar sind (diesen Umstand mal ausklammern) und erlässt eine "Mietpreisbremse". Also können die Mieten nicht so weiter steigen, dass es sich lohnt zu bauen um die Nachfrage zu bedienen. Jetzt bleiben die Mieten vllt niedriger aber viele Wohnungssuchende bekommen keine Wohnung. Der Markt wird also verzerrt und kann nicht in seinen natürlichen Zustand zurückgelangen.

Die Nachfrage an Stadtwohnraum ist auch ein Resultat der globalen Wirtschaftslage. Überall, wo die Mieten explodieren, sind Investoren am Werk, die lieber in Immobilien als in Unternehmen investieren wollen. Ziel ist die maximale Rendite aber auch die Sicherung des eigenen Vermögens. Häuser in Städten sind heute nicht nur eine relativ sichere Einnahmequelle, sondern auch Spekulationsobjekte.
Die Mieter bleiben dabei außen vor, die müssen lediglich die Zeche zahlen. Natürlich verschärft auch der strukturelle Wandel die Situation, auf dem Land verrottet die Infrastruktur, Schulen machen dicht, gehen Arbeitsplätze verloren, während die Boomzonen im urbanen Raum liegen. Das war vor 40-50 Jahren anders, da wollte niemand, der es sich leisten konnte, in den dreckigen und heruntergekommenen Innenstädten leben.

knabba schrieb:
So ist es mit jedem System auch mit dem Gesamtsystem. Der natürliche Zustand ist Vollbeschäftigung (Wohlstandsmaximierung) aber durch verschiedene Umstände wird er nicht erreicht.

Vollbeschäftigung halte ich in einem hochindustrialisierten Land, mit einer relativ hohen Bevölkerungsdichte, für einen Wunschtraum. Folglich auch für keinen "natürlichen Zustand". Angeblich gab es sie einmal, damals arbeiteten jedoch relativ wenige Frauen und von den Männern waren einige Millionen im Krieg geblieben, zudem gab es europaweit einen wirtschaftlichen Aufschwung, den erst die Ölkrise beendete.
 
Schrammler schrieb:
Angeblich gab es sie einmal, damals arbeiteten jedoch relativ wenige Frauen und von den Männern waren einige Millionen im Krieg geblieben, zudem gab es europaweit einen wirtschaftlichen Aufschwung, den erst die Ölkrise beendete.
Also gibt es deiner Meinung nach eine feste Anzahl an Arbeitsplätzen? Und je mehr Menschen nun arbeiten wollen, desto weniger bleibt für jeden einzelnen übrig?

zudem gab es europaweit einen wirtschaftlichen Aufschwung
Wieso kommt es zu einen "Aufschwung"?

Oder vllt denn das beantwortet beide Fragen: Wie entsteht Arbeit?
 
knabba schrieb:
Wieso eingreifen? Wenn es einen Überschuss gibt muss niemand eingreifen denn die Preise fallen automatisch, sonst bleiben die Wohnungen leer.
Auch diese Argumentation greift nicht, selbst wenn sie wirklich fallen würden, was ich bezweifle, dann würden ältere Verträge gleichbleiben das würde bedeuten das die Mieter mit älteren Verträgen die in der Regel unbefristet abgeschlossen werden überhöhte Mieten bezahlen würden nicht den Gegebenheiten des Marktes angepasst. Und denkst du wirklich das private Vermieter und insbesondere die Spekulanten wirklich die Preise senken würden nur weil insgesamt die Nachfrage gesunken ist aus welchen Gründen auch immer. Und deswegen auch wenn du eine andere Meinung hast geht es wie auch in vielen anderen Bereichen nicht ohne staatliche Regulierung. Das Mietrechtsgesetz gibt es ja nicht ohne Grund.
 
Kronos60 schrieb:
dann würden ältere Verträge gleichbleiben das würde bedeuten das die Mieter mit älteren Verträgen die in der Regel unbefristet abgeschlossen werden überhöhte Mieten bezahlen würden
Dann würden sie hoffentlich ausziehen und eine Wohnung nehmen wo die Preise gefallen sind. Viele sind hier leider unflexibel, wie bei den Stromanbieterwechsel.
insbesondere die Spekulanten wirklich die Preise senken würden nur weil insgesamt die Nachfrage gesunken ist
Wenn die Alternative ist, eine leere Wohnung unterhalten zu müssen? Nicht nur, dass man Wohngeld bezahlen muss, heizen (natürlich weniger) muss man eine Wohnung auch ohne Bewohner. Welcher Spekulant möchte das bezahlen? Die Idee ist doch Geld zu gewinnen und nicht zu verlieren.
Aber ihr fahrt jetzt viel zu fest am Wohnungsmarkt-Beispiel. Es sollte ja eigentlich um den Arbeitsmarkt gehen. War schlecht gewählt weil hier gleich wieder die Emotionen hochkochen. Ich hoffe wenigstens dem zweiten Beispiel (Exportüberschuss) kann jemand zustimmen...
 
knabba schrieb:
Dann würden sie hoffentlich ausziehen und eine Wohnung nehmen wo die Preise gefallen sind. Viele sind hier leider unflexibel, wie bei den Stromanbieterwechsel.
Natürlich auch das wäre sehr sinnvoll, man könnte es das lustige Wohnungswechseln nennen, schließlich wechselt man ja auch jeden Tag die Socken. Ich zumindest habe den Stromanbieter gewechselt aber dafür musste ich nicht ausziehen.;)
 
knabba schrieb:
Wenn die Alternative ist, eine leere Wohnung unterhalten zu müssen? Nicht nur, dass man Wohngeld bezahlen muss, heizen (natürlich weniger) muss man eine Wohnung auch ohne Bewohner. Welcher Spekulant möchte das bezahlen? Die Idee ist doch Geld zu gewinnen und nicht zu verlieren.

Also ich kenn hier auf dem Land und auch in der Stadt so einige Wohnungen die seit Jahren leer stehen und für die Mieten verlangt werden, die offensichtlich niemand zahlen wird, aber mit dem Preis runtergehen kommt nicht in Frage ;)
Selbiges gilt für Häuser die hier rumstehen und der Bank gehören. Wären die halbwegs günstig hätte die schon längst jemand weggeschoben und ein neues draufgebaut, aber die Bank hat die schließlich irgendwie bewertet und das wollen die haben, egal ob das realistisch ist oder nicht.

Mit dem Exportüberschuss hast du recht, aber das läuft eben wieder darauf hinaus, dass Vermögen zurückfließen muss um einen Kreislauf erhalten zu können. Land A verkauft Dinge nach Land B, wenn Land B nicht irgendwie vllt über Land C usw. etwas zurück nach Land A verkauft und sei es über die abgewerteten Währungen dann gibts irgendwann ein Problem, vor allem wenn Abhängigkeitsverhältnisse bestehen.

Wobei "natürlich" ist bei unserem Währungssystem nicht viel :p
 
Zuletzt bearbeitet:
knabba schrieb:
Also gibt es deiner Meinung nach eine feste Anzahl an Arbeitsplätzen? Und je mehr Menschen nun arbeiten wollen, desto weniger bleibt für jeden einzelnen übrig?

Die Anzahl der Arbeitsplätze ist variabel, je nach Konjunktur, Investitionen, staatlichen Subventionen etc..
Prinzipiell will jeder Mensch mehr oder weniger arbeiten, wieviel man verdient hängt davon ab, wie groß die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist (abzüglich evtl. Unfähigkeit seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wenn z.B. Kinderbetreuer gesucht sind, aber schlecht bezahlt werden, müssten sie entsprechend zur Geltung bringen, wie wichtig ihr Job ist -> Streiken bis das Gehalt stimmt).

knabba schrieb:
Wieso kommt es zu einen "Aufschwung"?

Damals? Etwas technischer Fortschritt- mehr Wohlstand für die Mehrheit der Gesellschaft (und entsprechend hohe Nachfrage/Konsum)- Aufbau (nach dem Krieg).
Der wichtigste Punkt ist in der Mitte zu finden. Dort kommt nämlich vom Wohlstand, bezogen auf die vergangenen 25 Jahre, nichts mehr an. Heute junge Menschen haben im Schnitt weniger Geld (bezogen auf die Kaufkraft) in der Tasche als ihre Eltern im gleichen Alter (18+).
Was momentan als Aufschwung bezeichnet wird ist nur eine hohe globale Nachfrage, die durch Exportsteigerungen bedient wird.
 
Schrammler schrieb:
Wenn z.B. Kinderbetreuer gesucht sind, aber schlecht bezahlt werden, müssten sie entsprechend zur Geltung bringen, wie wichtig ihr Job ist -> Streiken bis das Gehalt stimmt).
Naja, bei Kinderbetreuer denke ich nicht das ein Streik zum Erfolg führen würde, schießlich wüden ja nur die Kinder geschädigt werden. Anders schaut die Sache bei den Metallern aus da geht es um viel Geld. Was kann man daraus schließen Maschinen und Geld sind wichtiger als Kinder!

Das Streirecht steht im GG, und ist ein mächtiges Werkzeug der Gerwerkschaft.

Die anderen Positiven Auswirkungen eines Streiks kann man hier entnehmen:
Die August-Streiks 1980 in Polen führten mit dem Augustabkommen zu einer Anerkennung einer Opposition im Sozialismus.
Und neun Jahre später zum Zusammenbruch des ganzen Ostblocks sammt der Deutschen Wiedervereinigung. Die Streiks und Demonstrationen hörten nie auf bis der Druck so groß wurde das das ganze Unrechtsregime nachgeben mußte. Michail Gorbatschow hatte auch einen entscheidenden Anteil daran er Lies die Armee nicht aufmarschieren sonst wäre es wie in Ungarn und in der Tschecholowakei zu einem Massaker gekommen. Das Kreigsrecht wurde jedoch ausgerufen. Auch Papst Johannes Paul II war wesentlich an diesem zivilen Ungehorsam beteiligt er hat das ganze mitorganisiert. Und Polen war nach Jahrhundertelanger Unterdrückung durch Russen, Deutsche und Österreicher wieder ein freies Land.
Und das ganze Begann als Lech Walesa in der Danziger Werft über den Zaun sprang und rief, wir streiken!

Aber ich denke jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lost_Byte schrieb:
Die meisten Deutschen haben zum Beispiel Angst davor in Aktien zu investieren.
Jaja, die Aktien. Das Allheilwunder? Das man damit auch ordentlich Geld verlieren kann ist hoffentlich auch bekannt. Ach halt nein, es ist ja nicht verloren - es hat nur ein anderer.

Und viele Leute haben auch einfach nicht das Geld um in Aktien zu investieren, als das es sich lohnen würde.
Die meisten Leute die Geldüberschuss haben investieren derzeit vorallem in Immobilien.

Alleine wenn ich von einem Bekannten aus der Immobilienbranche höre das irgendwelche Appartements hochgezogen werden, deren Mietpreise so kalkuliert sind das ein entsprechender Leerstand von bis zu 30-40% pro Jahr(!) miteinkalkuliert wird, wird mir schwummerig.
Anstatt also vernünftig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werden die Preise hoch getrieben.
 
Zurück
Oben