Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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naja dem Arbeitnehmer wird es nicht egal sein, da er weniger Waren / Dienstleistungen für die gleichen 2500€ bekommt. 50% Mwst. sind halt doch ziemlich viel. Ich würde mir als heute gut verdienender verarscht vorkommen.
 
Sorry Morgoth, aber du gibst dich hier sehr weltfremd.
Wenn du mir einen konkreten und mit Zahlen belegbaren Finanzierungsplan für diese Idee bringst, dann bin ich still und freue mich, wie du, drauf, dass ich 1000€ fürs nichts tun bekomme.

Wie von anderen schon gesagt:
Einfach so Geld drucken, geht nicht! Dass zeigt und 1. die Geschichte und 2. ist es eine ganz einfache Mathe Aufgabe!

Im fiktiven Land Balkonien gibt es 3 Stühle und einen Tisch. Ein Stuhl kostet 100 Geld, der Tisch 300 Geld. Daraus folgt, dass das Land Balkonien Waren und Wertgegenstände in einem Gegenwert von 600 Geld hat. Jetzt geht der Chef von Balkonien hin und druckt nochmal 600 Geld (zusätzlich zu den 600 Geld die schon da sind). Also gibt es in Balkonien jetzt 1200 Geld. Da das Geld als Tauschobjekt gilt und einfach nur das "tauschen" von Waren vereinfachen soll, muss es also einen Gegenwert für diese 1200 Geld geben.
Darauf folgt: Ein Stuhl kostet 200 Geld und ein Tisch 600 Geld. Macht in der Summe 1200 Geld.


Und das dies nicht einfach stumpfe Theorie ist die von irgendwelchen Wirtschaftsweisen erdacht wurde, sondern schlicht und einfach Realität, dass zeigt die Lage in Deutschland anfang des 20 Jahrhunderts. Damals kostete ein Brot ein paar Millionen Reichsmark.
Ferner zeigt die Geschichte auch, wie wichtig eine stabile Wärung beim Import von Waren ist. Und Deutschland ist nun mal nicht autarg!

Verzeih mir jetzt diesen direkten Angriff, aber es nervt doch schon ziemlich wenn du und auch andere hier einfach solche Ideen zur Diskussion stellen und sich dann nicht mal von harten Fakten von ihrem Irrsinn abbringen lassen.

Ich gebe dir Gründe, warum das nicht finanzierbar ist:

Wieder der Staat Balkonien, diesmal ein bisschen größer:

10 Mio Einwohner, davon 7.5 Mio im alter zwischen 18 und 65 (also im Arbeitsfähigen Alter)
Von diesen 7.5 Mio sind sogar 70% bereit zu Arbeiten. Also 5.25 Mio.
Grundeinkommen liegt bei 1000€, der Staat hat zusätzlich 150 Mrd. € an Ausgaben für den Erhalt der Infrastruktur (und alles andere für das der Staat so aufkommen muss).
Die Mehrwertsteuer liegt bei 50% und der Staat finanziert sich lediglich dadurch!
Ein Arbeitender Mensch bekommt von der Firma nochmal 1500€ drauf.

Ok berechnen wir nun die Kosten des Staates:

10 Mio Menschen bekommen 1000€/Monat. Also macht das 240 Mrd. €. Summiert mit den kosten für Infrastruktur etc. kommt man auf 390 Mrd. € auf der Ausgabenseite.

Berechnen wir nun (unter der Annahme, dass wirklich alles Geld in den Konsum von Produkten fliest, welche in Balkonien hergestellt wurden) die Einnahmen:

Die Bürger haben als Gesamtvolumen 240 Mrd € plus die (5,25 Mio*24*1500€) der arbeitenden Bevölkerung. Macht insgesamt 429 Mrd. €. Davon 50% die wieder an den Staat gehen macht 214,5 Mrd. € auf der Einnahmenseite.

Sprich: Der Staat macht allein wegen der Lohnkosten 25,5 Mrd € Verlust. Die Kosten für Infrastruktur dazu, macht dann mal eben 175,5 Mrd €.

So dieses Beispiel ist denk ich was die Annahme der Arbeitswilligen und dem Lohn, den die Firma noch hinzu gibt (also die 1500€) fair gerechnet!

Wiederlege mir das bitte mit Zahlen!
 
Dieser Widerspruch von Morgoth:
Das GEk hat noch einen weiteren interessanten Nebeneffekt, nämlich dass die Verhandlungsposition des AN gestärkt wird.

Arbeitnehmer erhält bisher 2500€ im Monat. Nun wird das GEk in Höhe von 1000€ eingeführt, und der Arbeitgeber erhält dadurch die Möglichkeit, dem Arbeitnehmer nur noch 1500€ zu zahlen, für die gleiche Arbeit. Dem Arbeitnehmer wird es egal sein, denn die erhaltene Menge Geld ist immer noch die gleiche.

Wie soll die Verhandlungsposition gestärkt werden, wenn gleichzeitig der AG weniger zahlen muss?

@ den[N]is - Ja genau 100 Punkte für dich :D

Also wenn jeder fürs Nichtstun 1000 bekommt und ich fürs Arbeiten anstatt 2500 (Arbeit)+1000 (Nichtstun) nur die gleichen 2500 bekomme, würde ich mein Knowhow und meine Arbeitskraft ins Ausland verbringen um das zu bekomme, was ich auch verdiene :D.

Und welhe Postion wird nun gestärkt? Natürlich die der Arbeitgeber, weil sie im Endeffekt weniger Gehalt zahlen um die gleiche Leistung zu bekommen. Damit steigt der Gewinn und die Unternehmer leben gut. Das Ganze auf Kosten der Allgemeinheit (Staat = Staatsbürger) weil nur die Endverbraucher die USt zahlen, der Unternehmer im Rahmen seiner Tätigkeit ja nicht.

@ KLOk - Genau so sehe ich das auch. Der "Staat" zahlt für die Unternehmer.


Unterm Strich, wenn jeder 1.000 bekommt, müssen die 1.000 genau dem Wert Null entsprechen - ist doch schliesslich eine mathematische Gleichung (Buchhaltung).

Das einzig Ungewisse: Was würde alles im chaotischen Wirtschaftsystem als Reaktion darauf passieren?


Und die Zahl 1.000 kann durch jede Art von Zahl, Ziffer oder besser Variable ausgetauscht werden. Es bleibt bei einem Nullsummenspiel der Volkswirtschaftslehre in Reinkultur :D

Edit #1 - @ Der Daedalus -> Ok. In Zahlen und im Konnex betrachtet muss ich meine Aussage zum Nullsummenspiel wohl revidieren :D. Das Ganze ist eine Verlustrechnung. Natürlich ohne Berücksichtigung der ökonomischen Konsequenzen die gar nicht abgeschätzt werden können.
Im besten Fall eben Nullsumme, im Normalfall dein Ergebnis, im schlimmsten Fall ... :(

Steuern sollten eben im Bestenfall nur für die Sicherung eines funktionierenden Marktes verwendet werden. Leider, ...
 
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Morgoth schrieb:
Durch diese und die gleichzeitig massive Steuerentlastung des Arbeitgebers werden die Produkte netto erheblich günstiger, durch die hohe Mwst. wird das wieder ausgeglichen.

Also jeder, der in diesem Beispiel etwas produziert, wird mitnichten massive Steuerentlastungen haben. Denn so jemand muss von irgendwo Rohstoffe beziehen und beim Kauf von Rohstoffen oder von mir aus auch Zwischenerzeugnissen fallen jeweils die 50% Mehrwertsteuer an. Bei Waren im Wert von 1000 Euro würde ich also 300 Euro Steuern mehr zahlen als vorher.

Auch der Arbeitnehmer wird nicht so richtig zufrieden sein. Denn die 2500 Euro, die er erhält, sind durch die hohe Mehrwertsteuer ja gar nicht mehr so viel wert. So würdest du z.B. für dein Stück Brot plötzlich statt 1,80 Euro 2,37 Euro zahlen. Ein gutes Drittel mehr bei normalen Lebensmitteln. Bei Luxusartikel ist der Unterschied etwas geringer. Ein Fahrrad für 400 Euro würde ab sofort dann 517 Euro kosten, das sind über 29% mehr. Vorausgesetzt, der Arbeitgeber lässt seine höheren Rohstoffkosten nicht irgendwie einfließen. Dann wird das ganze nochmal teurer.
 
Die Sache schaut zwar auf den ersten Blick gut aus hat aber mehrere Haken:

1) die Mwst von 50% wird im gemeinsamen Wirtschaftsraum EU die Bürger Deutschlands dazu verleiten, im Ausland einzukaufen falls sie nicht zu weit weg wohnen von einer Grenze.

2) in der EU kann heute keine Mwst mehr erhoben werden bei Privatimporten per Versandhandel, das europäische Mwst System sieht vor dass Waren am Geschäftssitz des Händlers versteuert werden. Der Versandhandel wird ein noch einfacheres Mittel zur Steuerumgehung sein als (1).
Aldi und Co werden Versandhandels-Filialen in Holland oder Luxemburg eröffnen und sogar Spaghetti, Klopapier, Tiefkühlfleisch per Spediteur in Deutschland ausliefern... :)

3) die Kaufkraft des 1500€ Einkommens wird von der 50% Mwst mehr oder weniger "aufgefressen" werden

4) wie soll man die 1500€ Euro berechnen? Pro Kopf (dann wird es die Geburtenrate stimulieren :) ) oder pro Haushalt (dann werden die Gerichte in den fiktiven Scheidungen untergehen :) ) ...?

5) wenn die öffentliche Hand schon heute nicht klar kommt mit Einnahmen und Ausgaben, dann glaube ich kaum dass es mit diesem System bessere Aussichten auf einen ausgeglichenen Bundeshaushalt gibt.


Nein ich plädiere für andere Ideen:

6) Völlig daneben liegt wer den Kündigungsschutz oder das Arbeitrecht aufweichen will, all das führe nur zu mehr Arbeitslosigkeit
es muss so bleiben wie es ist, bzw. in EU entsprechend so harmonisiert werden

7) Sozial-Systeme und Arbeitsrecht sollten innerhalb der EU auf hohem Niveau harminisiert werden
die EU-Aussengrenzen sollten dann für die Billig-Produkte aus ausser-EU-Sozialdumping-Staaten geschlossen sein, oder Zölle erhoben werden die wirklich so hoch sind, dass die Verkaufspreise denen von Produkten aus der EU entsprechen.
Das würde die Delokalisierung der Produktion durch multinationale Konzerne bremsen.

- damit diese beiden Punkte (6) und (7) realistische Chancen auf Umsetzung erhalten, müssen die Gewerkschaften in Europa "politisches Gewicht" erhalten.
Vielleicht sollten sie mit eigenen Listen für's EU Parlament kandidieren?
Gewerkschaften sollten auch europaweit mehr Druck ausüben auf die ihnen nahestehenden Parteien, für eine sozial verträgliche Politik. Gewerkschaftler mit Parlamentsmandaten einer solchen Partei könnten auch in den Parlamenten konsequenter bleiben, notfalls für ihre gewerkschaftlichen Prinzipien, und gegen die Fraktions-Vorgabe abstimmen wenn diese nicht arbeitnehmerfreundlich ist.

8) Solidarität und Flexibilität von Arbeitgebern und Arbeitnehmern könnte helfen:
warum nicht auf freiwilliger Basis die Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich (damit meine ich eine Senkung des Lohns im gleichen Proporz) anbieten? Wer denkt dass ihm der Lohnverlust nichts ausmacht hätte dann bei 30-Stunden-Woche mehr Freizeit, und würde wegen des niedrigeren Lohns auch proportional weniger Einkommenssteuer zahlen müssen
In grossen Betrieben könnten dadurch dann mehr Leute eingestellt werden.
Andere Möglichkeiten in diesem Sinne:
- früher aus dem Berufsleben ausscheiden bei niedrigerer Rente
- Teilausstieg d.h zum Beispiel 20-Stunden-Woche ab 55 oder 60 und dafür weniger Rente
Solche "Solidar-Modelle" müssten natürlich an die Bedingung geknüpft werden dass die Arbeitgeber die verlorene Arbeitskraft dann auch wirklich durch Neueinstellungen ersetzen.
 
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Kurzer Beitrag noch von mir, mit ein paar Statements (wg. Zeit), und mit einem Beispiel:

mir scheint

- die veränderungsgeschwindigkeit (durch globalisierung) hat eher noch zugenommen (trend "nach unten": was immer das ist)
- es werden schneller fakten geschaffen, als diese in D wahrgenommen, diskutiert werden können,
- themen wie die im thread (und der thread) sind teil eines dekadenzproblemes,
- je länger so was diskutiert wird, die köpfe beschäftigt, desto stabiler/ausgiebiger das problem, die problemlage,
- "die" usa sind (zum glück) weiter ihrer mission treu "marktwirtschaft" für alle: so kam sie nach 1945 zu uns. jetzt würden wir sie, die marktwirtschaft (als quasi-verräter an der humanen idee für alle) am liebsten dadurch verraten, dass wir sie am besten weiter noch ein weilchen für uns alleine behalten, quasi exklusiv die anderen ausbeuten.
- und das auch noch deutsch-michelmässig mit gutem gewissen.
(- nicht vergessen ist, dass die usa auch viele fehler haben, verbrecherisch kriege führten, usw.)
- abschied von der wohlstandsidee auf basis des status quo scheint uns deutschen mit am schwersten zu fallen,
- dabei sollten wir statt rückwärts zu blicken (und grundsicherung für alle ohne leistung, als der, einen deutschen pass zu haben, ist wohl so etwas - rückblick auf weiterführung gesellschaftspolitischer ideale der alten brd) besser nach vorne schauen
- zukunft mitverantwortlich zu gestalten.


am beispiel:

wir sind am letzten samstag morgens um 11:00 in spanien, catalunia, losgefahren, bei wunderbarem wetter wirklich mit freuden und klasse gereist. haben also den augenblick genossen, erlebt, uns unterhalten, gelacht, gescherzt, nicht auf tempo oder ankunftszeit geschielt.

was uns dabei aufgefallen ist, dass innerhalb von nur einem jahr praktisch kein deutscher lkw mehr unterwegs ist. vielmehr: keine zugmaschine mit deutschem kennzeichen mehr.

güterfernverkehr auch am wochenende (Sattelauflieger von Willi Betz usw.) gibt es da ja genug. zu hauf. und nur noch die neuesten, besten fahrzeuge/gespanne: man, daimler, scania, volvo, renault, usw.. kann man verstehen: nichts ist teuerer und unwirtschaftlicher, als eine lkw-panne auf der bab - mit allen folgen, auch für termine, liefertreue usw.

aber jetzt kommts: innerhalb von nur so kurzer zeit tragen die kennzeichen der zugmaschinen nur noch hoheitszeichen aus

lettland, estland, litauen, ukraine, bulgarien, slowenien, slowakei und der türkei (polen und tschechien nicht vertreten).

und die fahren unsere waren. z.b. von und nach lidl, aldi, plus, daimler, vw (touran! nicht golf) usw. nach spanien. und tomaten gemüse usw. zurück. und mehr sachen noch. alles halt.


und ein freund, bei einer deutschen spedition in luxemburg ist, sagt, die "ausländischen" fahrer bekommen 0,7 - 1,50 euro die stunde. also ca. +/- 18 euro/tag

und ich muss sagen: dann stimmt ja wieder alles.

denn bei lidl in spanien (in sicher demnächst auch hier) gab es erstklassige winterschuhe, mehrere ausführungen für die ganze familie, für 7,99 euro/stk..

und in deutschland haben wir früher 100, 120 oder 150 DM am tag verdient. Und ein paar schuhe hat ca. 70 oder 80 DM gekostet.

der rumänische Fahrer muss also ca. 6h arbeiten, bis er sich ein solches paar schuhe kaufen kann.

Die Relation also passt. (Und darum auch ist der z.b. rumänische fahrer so happy über seinen tollen job: sieht die welt in einem klasse fahrzeug, top klimaanlage, sitz, heizung, radio, funkgerät, handy, sw-fernseher, alles vom feinsten, verdient endlich echtes geld. kann dafür was kaufen.

Nur wir sind (noch) falsch in dieser Welt. Erwarten Euro 800 oder 1200 oder 1500/Monat "Grundsicherung". (damit wir wieviel paar schuhe kaufen können, oder was für pkw?)

Mir scheint,

- auch konservative könnten gefallen haben an der idee der "grundsicherung",
- schließlich bleibt das geld nicht bei den kleinen leuten: die kaufen - im vergleich zum preis im ausland - hier objektiv überteuerte sachen von ihrer "grundsicherung", nämlich genau so lange, bis der staat dann ganz pleite ist.
- und es ist bei uns im inland alles teurer, bei gleicher qualität, weil die kaufkraft vergleichsweise (noch) höher und die wahrnehmung dafür (gerade bei den alten, den (brd-)rentnern, die mit der sich entwickelt habenden veränderungsgeschwindigkeit schon lange nicht mehr mitkommen) so erheblich verzögert ist,
- die "grundsicherung" so gesehen nichts anderes als eine weitere geldpumpe, ein weiteres, neu hinzugeschaltetes kommunizierndes rohr, "wie staatsgeld in die taschen von unternehmen/produktanbietern gelangt",
- in der folge die Schere zwischen arm und reich in D noch weiter auseinanderklaffen wird.
- wir verbrauchen ja heute schon mehr, als wir erwirtschaften, entnehmen jedes jahr wohl an die 120 milliarden mehr, als wir erwirtschaften.


für die ausländischen lkw-fahrer sind also wunderbare zeiten (relativ zu früher) angebrochen, die treffen sich immer zu 5 oder 6 an den verschiedenen raststätten, wie zu sehen ist, z.b. in südfrankreich, grillen dort zusammen im sonnenschein in den fahrpausen, erzählen sich was, machen pläne, was sie alles bauen, anschaffen werden, mitnehmen, gesehen haben, usw... und deren löhne werden weiter steigen... .

also, die hätten wohl nichts gegen eine grundsicherung für alle, 15,- euro am tag, 300,- euro/monat. weil oft ein deutscher nicht besser ist oder netter oder gesünder oder zuverlässiger, als einer von denen.


http://www.lidl.es/es/home.nsf/pages/i.home

http://cgi.ebay.de/ROADSTAR-Mini-Fernseher-TV-412E-5-12cm-mit-Radio_W0QQitemZ5827844669QQcategoryZ66171QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

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Zu besserer Verhandlungsbasis:

Nehmen wir ein Extrem an, dass so zum Glück noch nicht bei uns existiert. Es gibt keine sozialen Sicherungssysteme, alles muss privat finanziert werden.

Der AN ist somit gezwungen, jeden ihm angebotenen Job anzunehmen, egal zu welchen Konditionen, will er überleben (ich drücke es extra so krass aus). Das heißt, der AG hat alle Trümpfe in der Hand: "Friss oder stirb!"

Mit einem GEk in ausreichender Höhe wäre der AN in der Lage, diesen Job nicht anzunehmen, denn er kann auch so überleben. Der AG muss also schon ein ordentliches Angebot machen. Der AN hat eine im Vergleich zu vorher eine bessere Verhandlunfsbasis.

Man könnte sogar den Arbeitsmarkt richtig flexibilisieren, Kündigungsschutz aufheben, Tarifverträge kündigen usw., weil der AN nicht jeden Job benötigt. Die Löhne und Arbeitszeiten könnten individuell ausgehandelt, und das ist doch wunderbar für den AG, geht aber nicht auf Kosten des AN wie eine Abschaffung dieser regelnden Mechanismen heute bedeuten würde.

@Daedalus:

Deine Rechnung passt nicht ganz. Du gehst davon aus, dass jeder sein Geld vollständig verkonsumiert und 50% Mwst. davon an den Staat abfließen. Was aber passiert mit dem Rest? Der versickert ja nicht irgendwo sondern wird als Lohn/Gewinn ebenso verkonsumiert, davon gehen wieder 50% Mwst. ab und der Rest ist wieder Lohn/Gewinn. Das heißt, es fließen mehr als die von Dir genannten X € zurück, und das ist abhängig von der Umlaufgeschwindigkeit, siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge (Quantitätsformel).

Das Geld, was dem Kreislauf an irgendeiner Stelle entnommen wird (Sparquote), muss zentral wieder eingeführt werden, also Druckmaschine anwerfen. Ist zuviel Geld im Kreislauf, das Geld also zu wenig wert, kann wieder etwas entnommen und als Reserve stillgelegt werden.

Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, die Umlaufgeschwindigkeit zu erhöhen, z. B. den Leitzins senken und eine genügend hohe Geldentwertung (Inflation) betreiben, beides senkt die Attraktivität des Sparens.

Einen Finanzierungsplan mit konkreten Zahlen habe ich auch noch nicht gesehen, die die ich genannt habe liegen aber irgendwo in der anzustrebenden Größenordnung.

Wegen Einkaufen im Ausland:

ich weiß nicht, wie Ihr darauf kommt. Ich habe doch geschrieben, dass die Produkte in Deutschland _nicht_ teurer werden. Und alles, was man im Ausland einkauft und dementsprechend importiert, müsste verzollt werden. OK, law, nennen wir es Strafzölle. Damit lässt sich aber eben auch spielen, Rohkaffee könnte z. B. einen niedrigeren Satz bekommen als behandelter (also fertig zum Konsum).

Gruß
Morgoth
 
Wie willst du bei 50% Mehrwertsteuer dafür sorgen, dass die Produkte nicht teurer werden?!?
 
Son schwachfug hab ich ja schon ewig nimmer gehört!
Die faulen Säcke, Penner etc. werden unterstüzt und die Leute, die in der Schule büffeln um nen gescheiten Job zu bekommen oder schon einen haben und alles tun um ihn zu behalten können sich nichts mehr leisten, weil auf jedem Produkt die Mehrwertsteuer hängt, mit der man diese Parasiten da durchfüttert.
Sorry wenn ich das so sage, aber bei sowas geht mir der Hut hoch!!
 
@Merion:

Einkommens-/Unternehmenssteuer, Lohnnebenkosten usw. fallen alle weg, die Löhne gehen runter. Das macht die Produkte vor Mwst. erheblich günstiger, durch die hohe Mwst. wird das wieder ausgeglichen.

@HugeXL:

"faule Säcke, Penner, Parasiten"

Ist das eine angemessene Ausdrucksweise? Wir reden hier von Menschen, nicht von Tieren.

Wie viele "faule Säcke" gibt es denn? 1000, 10.000? Sind es die von Clement prognostizierten 10% der ALG2-Empfänger?

Ich kann Euer Menschenbild nicht nachvollziehen, als ob es nur um Arbeiten und Dienen geht. Das Grundeinkommen verspricht Freiheit, Flexibilität und ein gesichertes Leben. Wer besser leben will, der arbeitet, wem das Leben ausreicht, der arbeitet eben nicht. Kein Problem.

Gruß
Morgoth
 
@Morgoth

Also wenn ich schon durch unsere Stadt laufe sieht man an jeder ecke besoffene, Punks und Bettler.
Ich habe eigentlich nichts gegen diese Leute, aber ich habe die mal beobachtet:
Bettler:
Sobald die mal 5 euro zusammen haben gehen die in den nächsten Supermarkt und kommen mit Alkohol wieder, oder kaufen sich Kippen...
Ich gebe denen doch kein Geld, wenn die es nicht sinnvoll einsetzen! Ich habe sehr wenige gesehen, die sich wirklich Brot oder mal was anständiges zum Anziehen gekauft haben, und glaub mir, schlecht "verdienen" tun die nicht.
Punks: kommen mit ihren Hunden her und pumpen einen an, echt super, da fühl ich mich gleich Pudelwohl und sicher wenn ich an denen vorbeilaufe...
Die lungern den ganzen Tag nur rum.
Jetzt stell dir vor, dass die dann so viel Geld haben, die Bettler müssten nicht mehr betteln, nein, die können sich ohne was "zu tun" ihren Alk kaufen, die Punks auch, müssen sogar niemand mehr anpumpen.
Und wer finanziert es? DU, ich, alle die eben etwas Konsumieren, v.a. Luxusgüter.
Hast ja sicher schonmal Hardware gekauft. Wenn du dann 1000€ bezahlst, drückst du schon 160€ an den Staat ab, ok, aber wenn du jetzt 50% Mehrwertsteuer hast, würdest 500€ an den Staat bezahlen. Aber der Hardwarehändler + Produzent will auch was verdienen, dann sag: 500-160 = 340.
Du würdest also über 1300€ für die gleiche Leistung bezahlen, wenn nicht sogar mehr, und warum, ja genau, weil du u.a. oben genannte Menschen unterstützen musst/willst/sollst.

Sicher hört sich das extrem an, ist es auch, aber ich finde einfach, dass durch soetwas der Anteil der "Faulen" und "Arbeitsunwilligen" stark zurückgehen wird.
Sicher gibt es Menschen, viele sogar, die dies als Chance für einen Neubeginn sehen, jeder Mensch hat seine Gründe zu sein wie er ist.
Aber meiner Meinung nach (und die soll man ja hier ausdrücken) ist der Negativaspekt an dieser Geschichte deutlich schwerwiegender.

Hoffe meinen Standpunkt etwas verständlicher und gerechtfertigter Aufgeführt zu haben und es dir dadurch leichter fällt, mich zu verstehen!
 
Du hattest bereits erklärt, dass gerade bei Jobs im Niedriglohnsektor der Lohn eben nicht sinken kann, weil es sich sonst nicht lohnt.

Außerdem frage ich mich eigentlich schon, warum die arbeitende Gesellschaft jemanden komplett finanzieren soll, der überhaupt nichts für die Gesellschaft tut.
 
Die Klugen leben von den Dummen und die Dummen von ihrer Arbeit;)

Im Endeffekt bleibt es fuer mich auch bei einem noch ausgeweiterem "Durchfuettern" wie jetzt. Auch wenn diese Ausdrucksweise nicht angemessen ist drueckt sie aus das es den meisten grade, in der heutigen Zeit, absolut gegen den Strich geht was viele Menschen fuer eine Einstellung haben. Eben diese Mitnahmementalitaet bzw. einfach keine Lust haben sich produktiv zu betaetigen weil ja genug zum leben vom Sozialsystem zur Verfuegung gestellt wird.
Wie viele dieder Parasieten es gibt ist natuerlich schwer festzustellen, aber es scheinen immerhin so viele zu sein das es sich lohnt diese wirklich konsequent herauszufiltern. Auch fuer mich sind diese Leute leider Parasieten, Schmarotzer usw.. Sie nehmen dem System die Ressourcen wirklich denen helfen zu koennen die Hilfe brauchen und melken die Kuh solange sie warm ist und das bis aufs aeusserste ohne aber auch nur moeglichst keinen FInger krum machen zu wollen.
Es ist sicherlich ein interessanter Ansatz, ohne Frage. Auch wenn mir das volkswirtschaftliche Wissen fehlt um zu urteilen ob es wirklich, wenigtens theoretisch, ginge. Aber es wird, wie auch der Kommunismus (dessen Konzept im Prinzip auch nicht perse schlecht ist), daran scheitern das der Mensch "schlecht" ist).

Also ich bin auch dagegen.
 
Morgoth schrieb:
Ich kann Euer Menschenbild nicht nachvollziehen, als ob es nur um Arbeiten und Dienen geht.

Nein, das gewiss nicht.

Aber:
Will ich was zu mampfen und einen Fernseher, dann muss ich was dafür tun.
Ein Staat ist wiederum dafür da, mich über Durststrecken ohne Arbeit am Leben zu erhalten, nicht um mir mein ganzen Leben zu finanzieren.

Und da es noch massenweise Leute gibt, die sich sogar weigern 50km (wenn überhaupt) in eine andere Richtung zu ziehen um einen Job zu bekommen, geht das bedingungslose Grundkapital-System auch nicht auf (Wobei es schon rechnerisch nicht funktioniert, aber davon sehen wir mal ab).
Ich denke eher das die arbeitslosen sich vervielfachen werden, da es Tonnen an Menschen gibt, die nur arbeiten um Knete zu haben, wegen sonst nix.

Ausserdem müsste man um das System zu "subventionieren" den Arbeitenden wiederum Steuerm abquetschen. Und jetzt stell dir mal vor was dann los ist ...
Der Großteil streikt ja schon wenn er 7,22€ weniger im Jahr bekommt...

click
 
"Ich denke eher, dass die Arbeitslosen sich vervielfachen werden, da es Tonnen an Menschen gibt, die nur arbeiten, um Knete zu haben, wegen sonst nix."

Exakt. Eben. Und geht mal auf Arbeitssuche und sag mal immer frank und frei im einstellungsgespräch, dass du finanziell unabhängig bist - und eigentlich gar nicht arbeiten musst. aber gerne arbeitest, aus spass an der sache gehst und halt was dazu verdienen willst, deinen tag sinnvoll verbringen, dich erwiesenermassen genau so voll einbringen wirst - oder besser - als die, die nicht finanziell unanbhängig sind: du findest keinen Job. garantiert nicht. sondern nur neider.

u.a. schon deshalb nicht, weil der chef nicht finanziell unabhängig ist. es noch werden will. (es oft längst sein könnte, wenn auch er nicht schon öfters heftige fehlentscheidungen getroffen hätte (gmbh-anteile kaufen/verkaufen, dito maschinen, grundstücke, häuser; desweiteren im bereich frau, reisen, autos, alkohol, sportplatz, wetten, boote), so dass er halt immer noch arbeiten muss - mit eigenener firma halt.

und die einstellung solcher chefs ist klar die: "von sowas lasse ich mir nicht auf der nase rumtanzen". (dabei hat das keiner vor. nicht gesagt, würde das nicht machen)

aber alleine schon die vorstellung, jeden tag den finanziell unabhängigen mitarbeiter x sehen zu müssen, der eigentlich gar nicht bei mir arbeiten müsste, (ich hier es aber schon (noch) muss), verdirbt den chefs die einstellungs-vorstellung(!).

wie schon gesagt: die masse der leute geht arbeiten, weil sie muss. würde sofort alles einstellen, wenn sie könnte - und viele chefs auch!

(man muss mal erlebt haben, wieviel blöden und total kleinlichen ärger (zumindest sich-gedanken-machen) es hier auf so einem dorfe unter den heute schon finanziell unabhängigen jeden tag gibt: da haben oft die renter/rentnerinen kaum mehr zu tun, als sich nachbarschaftlich anzugiften wegen ein paar blättern die vom fremden baum vielleicht auf den eigenen grund gefallen, "dort unnütz weggekehrt werden müssen": weil den menschen oft jeder handgrifff zuviel ist. sie alle am liebsten nur noch mit der kaffeetasse in der hand vor der glotze sitzen würden. sich schön bedienen ließen: aber edel!

mit dem bus sich könnten wohin fahren lassen (nur nicht selber fahren, welche anstrengung und zumutung, selber weg suchen, hotel finden, gaststätte!: aber nur unter der massgabe, das man an allem, was einem nicht passt rumnörgeln darf ("freie meinungsäußerung"). und bloß sich niemals nicht selber bücken. wenn man es den vermeiden kann. und schon gar nicht wg. blätter vom fremden baum (öko sei gegrüsst: gottes und aller schöpfung bäume))


"Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht - und die Gewohnheit nennt er seine Amme" (Schiller, Wallenstein)


Auch wenn das evtl. vielfach nicht begriffen wurde, es ist, wie ich oben schrieb: Nur Druck verhilft vielen dazu, eine Lebensleistung zu erreichen, die sie doch selber so dringend brauchen.


Und Marktwirtschaft ist und bleibt unter anderem eine Gier-Veranstaltung. Rein die Gier nach Mehr-haben-wollen produziert den Mehrwert. Und das verträgt sich selten gut mit nüchtern-sachlicher finanzieller Unabhängigkeit.
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Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir wieder die Vollzeitbeschäftigung herstellen würden, um alle 5,5 Mill Arbeitslosen in Arbeit zu bringen, müsste jeder Arbeiter lediglich 10 Std. die Woche arbeiten, also max. 2 Tage die Woche.

D.h. wenn ich 10 Std. die Woche arbeiten würde zum gleichen Gehalt, hätte ich im Prinzip auch ein fast bedingungsloses Grundeinkommen.

D.h. wir werden um weitere Arbeitszeitverkürzung nicht rumkommen, wenn der Überhang an vorhandenen Arbeitskräften die Möglichkeit haben soll, sich ein Einkommen zu verdienen. Oder ein total anderes Wirtschaftssystem. Wies aussehen könnte, weiß ich nicht.
Da der Produktivitätsfortschritt jedes Jahr um ca. 2% erhöht wird, werden weiterhin immer weniger Menschen gebraucht, also muß man dem ganzen System irgendwie gegensteuern.
Nämlich immer mehr Arbeitslose würden den ganzen Abwärtskreislauf noch schneller verschlimmern als bisher, aufgrund der Nachfrage-Angebots Spirale.
Beispiele haben wir ja genug: 1000 Mann bei Ford, 35.000 Mann bei T-Com, und hier und da.

Um daraufhin unsere Sozialsysteme zu retten, wäre schleunigst eine Wertschöpfungsabgabe erforderlich. Nur bis daß unsere Poliker soweit sind, dies einzusehen, sind wir ganz am Boden.
 
@HugeXL: zum ersten Teil:

komm Du mal in die Situation, Deine Wohnung zu verlieren und wegen mangelnder Liquidität keine neue zu bekommen. Das nennt sich dann obdachlos. Als Obdachloser sind Deine Chancen gleich Null, wieder eine ordentliche Arbeit zu bekommen. Mit einem Grundeinkommen wären diese Menschen wieder in der Lage, sich eine Wohnung zu leisten und ein geregeltes Leben zu führen. IdR ist das der erste Schritt auf dem Weg, sich eine Arbeit zu suchen.

Sicherlich gibt es auch Menschen, die sich so ein Leben auf der Straße aussuchen, Gründe sind vielfältig. Ich habe kein Problem damit, wenn die 1000€ vom Staat bekommen, denn dann geht die Kriminalität in der Szene zurück und die ach so schlimme Bettelei hört auf. Übrigens: wenn sie sich von den 1000€ dann auch Alkohol kaufen, dann finanzieren sie das System ja auch mit.

HugeXL schrieb:
Hast ja sicher schonmal Hardware gekauft. Wenn du dann 1000€ bezahlst, drückst du schon 160€ an den Staat ab, ok, aber wenn du jetzt 50% Mehrwertsteuer hast, würdest 500€ an den Staat bezahlen. Aber der Hardwarehändler + Produzent will auch was verdienen, dann sag: 500-160 = 340.
Du würdest also über 1300€ für die gleiche Leistung bezahlen, wenn nicht sogar mehr, und warum, ja genau, weil du u.a. oben genannte Menschen unterstützen musst/willst/sollst.

Die Rechnung ist schon falsch. Der Händler bezieht die Hardware vom Produzenten/Großhändler für 500€ EK. Darauf erhebt er die Mwst. von 16%, macht 580€, und darauf dann den Gewinn, in der PC-Branche sind das idR 10%, also 638€. Er macht also einen Gewinn von 58€.

Mit dem Grundeinkommen wird er die Ware aber schon sehr viel günstiger erwerben können, dafür muss er dann eine höhere Mwst. aufschlagen. Um den gleichen Gewinn zu erzielen, müsste er die Hardware für ~387€ beziehen.

Jetzt verstanden?

Merion schrieb:
Du hattest bereits erklärt, dass gerade bei Jobs im Niedriglohnsektor der Lohn eben nicht sinken kann, weil es sich sonst nicht lohnt.

Das ist falsch rübergekommen in dem Beispiel. Der Lohn nach Einführung des GEk wird natürlich auch im Niedriglohnsektor sinken. Das Beispiel sollte eigentlich nur aufzeigen, dass es trotzdem noch einen Anreiz zur Arbeit gibt.

Merion schrieb:
Außerdem frage ich mich eigentlich schon, warum die arbeitende Gesellschaft jemanden komplett finanzieren soll, der überhaupt nichts für die Gesellschaft tut.

Solche Leute gibt es dann ja gar nicht mehr. Weil jeder konsumiert - auch die "Faulen" - tut jeder etwas für die Gesellschaft. Konsum stützt das System.

MR.FReeZe schrieb:
Auch wenn diese Ausdrucksweise nicht angemessen ist drueckt sie aus das es den meisten grade, in der heutigen Zeit, absolut gegen den Strich geht was viele Menschen fuer eine Einstellung haben. Eben diese Mitnahmementalitaet bzw. einfach keine Lust haben sich produktiv zu betaetigen weil ja genug zum leben vom Sozialsystem zur Verfuegung gestellt wird.

Ja, so sieht es leider heute in unserer Gesellschaft aus. Man gönnt seinem Nachbarn nicht die Butter aufm Brot, und "diese Faulenzer", die man "durchfüttern" muss. Schrecklich!

Aber woher kommt diese Einstellung? Möglicherweise, weil uns das seit Jahren in den Medien gepredigt wird? Wer weiß. Nur müssen wir da umdenken. Sonst klappt das nie.

Leider sind die Arbeitslosen in unserer Zeit durch Hartz4 stigmatisiert.

Zu dem Rest möchte ich gerne Michael Moore aus dem Film "The Big One" zitieren (deutscher Untertitel):
"Ich habe Thompson (Anm.: damaliger Gouvernour von Wisconsin) heute besucht. Wollte Sozialhilfeempfänger abgeben. Ich habe es nämlich satt, dass die sich immer auf unsere Kosten satt essen, diese Betrüger, Chrysler, General Motors, Johson Controls, Papst Blue Ribbon, Miller usw."

Diesen Unternehmen wurde nämlich Zucker hochkant in den Arsch geblasen, und was wurde daraus? Nichts!

Ähnlich ist es in Deutschland: die Unternehmen wurden immer weiter entlastet, weil es ihnen ja ach so schlecht geht. Hat es den Bürgern irgendetwas gebracht? Nein! Diese
"Schmarotzer und Parasiten" haben sich nur auf unsere Kosten gesund gestoßen!

Wo Leistungen angeboten werden da gibt es Missbrauch. Bei dem Grundeinkommen gibt es nur noch eine Leistung und die kann nicht missbraucht werden, weil sie bedingungslos gewährt wird. Dann gibt es keine Schmarotzer mehr, aber wer arbeitet dem geht es halt besser als dem der nichts tut.

Wintermute schrieb:
Will ich was zu mampfen und einen Fernseher, dann muss ich was dafür tun.

So, und da sind wir doch beim grundsätzlichen Problem. Ich benötige Erwerbsarbeit, um mein Leben zu finanzieren. Was aber, wenn nicht genug Arbeit für alle vorhanden ist? Dann gibt es einen unbarmherzigen Preiskampf zwischen den Arbeitnehmern, der günstigste (bei gleicher Qualifikation) bekommt den Job. Wurde dadurch eine Arbeitsstelle geschaffen? Nein, denn die nun besetzte war dann wohl eh vakant.

Wenn die AN nur die Wahl zwischen Hunger oder Essen haben, dann werden sie jegliche Arbeit annehmen, der AG hat die Macht. Genau das wird mit dem GEk verhindert. Dann kann der AN sagen: nein, für den Tarif arbeite ich nicht. Und kann trotzdem noch überleben.

Gruß
Morgoth

Tschuldigung, kann meinen Post oben aus unerfindlichen Gründen nicht editieren. Wenn ein Mod das bitte oben einbauen könnte? Danke.

Wintermute schrieb:
Ich denke eher das die arbeitslosen sich vervielfachen werden, da es Tonnen an Menschen gibt, die nur arbeiten um Knete zu haben, wegen sonst nix.

Achtung, Ketzerei: die Anzahl der Arbeitslosen beim GEk ist zweitrangig, ja sogar fast egal, solange die Produktivität der Erzeuger erhalten bleibt. Wie man anden Entlassungen in letzter Zeit wieder sieht gibt es allerhand "überflüssiges" Personal. Wenn dann aber die Nachfrage (Konsum) steigen wird, muss die Produktivität erhöht werden. Und das wiederum schafft Arbeitsplätze.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Der Wunsch sei mir Befehl ;))
"Wo Leistungen angeboten werden da gibt es Missbrauch. Bei dem Grundeinkommen gibt es nur noch eine Leistung und die kann nicht missbraucht werden, weil sie bedingungslos gewährt wird. Dann gibt es keine Schmarotzer mehr, aber wer arbeitet dem geht es halt besser als dem der nichts tut."


Da genau ist halt der Denkfehler:

... denn genau dem ist nicht so.

- denn gebe ich allen das grundeinkommen, wird es innerhalb von 24h schon eine ganze reihe von leuten geben, die ihr grundeinkommen auf 20 jahre hinaus verkauft haben. für einen abgezinsten barwert im jetzt. (und dabei um 50% des wertes geprellt wurden, logo! denn viel volk kann nicht rechnen. jedenfalls nicht mit abgezinsten barwerten. kann einen schein in der geldbörse einteilen, bis er weg ist. und auch das oft bloß kaum.)

- oder im spiel verzockt. und wird jede menge anbieter geben, die das ausnutzen. gerade so wie autoverkäufer.

- und jede menge junge, unerfahrene frauen wird es geben, die auf kerle reinfallen und deren versprechungen; solche, die die netten jungen frauen "mit noch unangetasteter grundsicherung" das blaue vom himmel versprechen, liebe, glück, ewige treue, gemeinsame reisen und mehr. und nur um an die kohle von der zu kommen.

- und versicherungen wird es geben, jede Menge, gegen alles: "wieso, die bezahlung doch kein Problem, sie haben ja erst 250/Monat von ihrer grundsicherung ausgegeben für anderes. Und mit unserer versicherung wird ihr leben dann doch noch sicherer. Überlegen sie doch mal, wie schön!"

- und die rummelplätze werden aufblühen: "junger mann zum mitsaufen gesucht"

- und die reise-industrie: "top weltreise, alles inklusive, alles nur 1a, erster klasse, nur vom feinsten, nur für Sie das premiumpaket - gegen verpfändung von nur 2 jahren grundsicherung" - "... denn Sie werden ja nicht arbeitslos in den nächsten zwei jahren".

und wenn doch? ... dann sein alles wie vorher?


Ein Denkfehler aus Unkenntnis. Keine große Sache, kein Problem. Und der Begriff nicht als Vorwurf gemeint.

Und auch nicht zu verhindern die von mir geschilderten Tatbestände/Vorkommnisse. Nicht durch Verbote. Nicht durch Strafen. Nicht durch Kontrollen. Denn spätestens vor Gericht käme raus, das es (das Abtreten, Verpfänden, Vorweg-Ausgeben) eben (klammheimlich) doch gemacht wurde... .
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Was hat das zu schnelle Ausgeben mit Missbrauch der Leistung zu tun?

Entschuldigung, aber der Staat kann sich nicht darum kümmern, wofür diejenigen ihr Geld ausgeben. Er kann nur die Bedingungen schaffen, dass es überhaupt verkonsumiert werden kann.

Das, was Du da aufzählst, ist kein Problem des Grundeinkommens, sondern betrifft alle Gesellschaftsformen.

Im übrigen sollte sich durch umfassende, kostenlose Bildung* die Anzahl dieser Menschen in akzeptablem Rahmen halten.

Gruß
Morgoth

*Schulpflicht bleibt natürlich erhalten
 
und wer unterrrichte dann noch, wenn die Hälfte der Lehrer zu Hause vor dem Kamin sitzt und das Leben genießt ? So ganz verstehe ich nicht wie die Motivation für Arbeit bleiben sollte. Das mag vielleicht nicht so ernst genommen klingen, aber es ist doch wirklich so... Wer hält die Straßen in Schuß, wer schneidet einem die Haare etc ... Ich denke wer heute kaum Verdienst hat wird bei einem festen Einkommen im Monat erst Recht nicht mehr arbeiten und ich kann es ihm nichtmal verdenken.
 
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