Mal so gesagt.
Ich hätte es leicht jedes Jahr zur CeBIt zu gehen.
Ich tue es aber nicht mehr.
Warum?
Ich bin zwar seit über 20 Jahren PC Besitzer und ich habe mehrere Handy's (davon ein neues UMTS Gerät - das ich eigentlich auch nicht brauche.), aber seit vielen Jahren gibt es selbst für so einen überaus technisch interessierten Halbprofi wie mich keinen Grund mehr dorthin zu gehen, da es, im Gegensatz zu den 90zigern z.b. derzeit keine Dinge mehr gibt die man unbedingt gesehen/angefasst haben muss bevor sie in den Läden stehen.
Auch das Besorgen von aktuellen Treibern und Prospekten direkt bei den Herstellern z.b. fällt seit dem Durchbruch des Internets aus.
Es gibt dort für Leute die beruflich nichts mit der Branche zu tun haben wenig Neues zu entdecken und es überfordert selbst den interessiertesten PC Nutzer bei weitem.
Daher Profimesse CeBIT.
Das wissen auch die Handyhersteller.
Ihre Modelle sind eh außerhalb der Messen fertig und die Nutzergemeinde findet sie, so wie die Standart PC Sachen auch, im Allgemeinen, längst im Geschäft, oder liest zuvor genau Beschreibungen über Neuigkeiten z.B. hier auf Computerbase oder in den vielen "Fachblättern".
Um es kurz zu machen.
Der Handy/Media und Computermarkt ist derzeit gesättigt und es gibt keine Neuigkeiten am Horizont die man unbedingt gesehen haben muss.
Daher scheint es mir für Betreiber sinnvoll auf die Profis zu setzen als auf Verbrauchsgüter für den Verbraucher die er eh umsonst längst in den Geschäften findet und die keine technische Revolution darstellen.
Mögen die Handy Hersteller ruhig von der CeBIT abwandern und ihr Glück sonstwo versuchen (die "paar" Euro Standgebühren mehr oder weniger sind da nur Vorwände, noch dazu die Infrastruktur z.B. in Berlin nicht vergleichbar ist und ebenso der Publikums und Ausstellerfaktor - an die 500000 Besucher in H und dazu um die 6000 Aussteller inklusive der Zehntausende Beschäftigten ums Geschehen herum - dort).
Diese Strategie ist durchschaubar und zeigt nur dass der Markt gesättigt ist und das man im Kampf der Hersteller untereinander versucht irgendwo das längst Massenprodukt Handy und TV, und das was darum herum ist, z.B., neu zu puschen.
Aber auf der IFA gibt es selbst für Normalos noch wesentlich weniger Neues als auf der CeBIT (seit 10 Jahren wird HDTV angekündigt und ist längst ein alter Hut den hier immer noch keiner trägt).
Das es TV's mit Flachbildschirme gibt hat sich auch schon seit Jahren herumgesprochen und viele Leute sind auf die teuren Dinger reingefallen (ich nicht - ich hab mir das im Mediamarkt oft genug angeschaut und meinen Augen und meiner Brieftasche vertraut).
Übrigens gibt es auf dem hiesigen Messegelände seit vielen Jahren regelmäßige Austellungen (Infa, ABF = Auto Boot und Freizeit) auf der es rund ums Haus und Hobby Verbrauchsgüter zu sehen gibt.
Beide Messen erreichen ungefähr die Besucherzahlen der IFA.
Eine übertrifft den derzeitigen IFA Standart sogar seit Jahrzehnten.
Es sind aber nur Regionalaussellungen.
Nichts anders ist die IFA.
Es ist eine von den Medien gepuschte Regionalaustellung mit einem festen Kern von Einkäufern für die deutschen Märkte.
Jedes Jahr wirbt die IFA damit das der Anteil der Fachbesucher und Ausländer steigt.
Kein Wunder bei den dramatisch sinkenden Besucherzahlen (die haben halt gemerkt das man beim Mediamarkt und bei z.b. Vodafon kein Eintritt bezahlen muss und für das gesparte Eintrittsgeld dafür fast ein einfaches Handy bekommt.) der letzten 10 Jahre.
Also regionale Verbrauchermessen gbt es in jede Menge in jeder deutschen Großstadt - sogar in Berlin (Jahrzehnte mit, aus klaren Gründen, gepuschter TV Presents - nun aber fällt die TV Inzenierung die letzten Jahre immer mehr weg, und die Messeleitung sah sich gezwungen die Flucht nach vorne anzutreten und das Neue, das es ja tatsächlich kaum gibt, nun, gewürzt mit einem bisschen "Hauptstadt" Gesummse, jährlich vorführen zu lassen).
Aber die Mediawelt ist nicht groß genug um eine Stadt wie Berlin nun jedes Jahr entsprechend zu bedienen.
Es wird wohl eine "internationale" Regionallaustellung bleiben müssen, weil z.b, die Verbraucher in Japan und Korea sich nun jährlich darüber wundern dürfen dass ihre Geräte vom vorletzten Jahr jetzt schon auf der IFA zu sehen sind.
Anders sieht es bei der CeBIT aus.
Da sind die Profis und die Glotzerbesucherzahlen, außerhalb der Fachbereiche, sind da, wie die meisten Firmen es immer wieder betonen, unerheblich und sogar eher störend - und selbst die Verbraucher in Asien u.s.w. wundern sich erst ein paar Jahre später darüber was da so bei den Profis ausgebrütet wurde.
Die TV und Handybranche, und die IFA, flüchten ganz offensichtlich nach vorne - mal sehen wer zuerst im Mediamarkt ankommt (Tip von mir: Direkt in den Mediamärken ausstellen - das wäre nicht so blöd....).