Erfahrungen mit Tinitus?

F!o

Admiral
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Okt. 2004
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Hi,
Bin jetzt leidergottes Opfer eines Lärmtraumas geworden.
10 Minuten neben einem 120dB Hydraulik Abbruchhammer haben mir den rest gegeben.
Seit 2 Taagen hör ich ein Geräusch das dem aus diversen Kriegsfilmen gleicht (wenn eine Granate neben einem Soldaten explodiert hört man manchaml dieses "Pfeifen")

Bin zwar schon seit Gestern in Behandlung, ich stell mich aber schonmal darauf ein das das ganze nicht mehr weggeht.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Tinitus?
Wie geht ihr damit um?
Wie schützt ihr euch mittlerweile vor Lärm?

FLo
 
Beim Laermtrauma hast du gute Chancen, dass es wieder weggeht.
Die Ursachen fuer Tinnitus sind sehr vielfaeltig und bis heute nicht komplett erforscht.
Der einzige Umgang damit ist das Geraeusch zu ignorieren.
 
F!o schrieb:
[...]
10 Minuten neben einem 120dB Hydraulik Abbruchhammer haben mir den rest gegeben.
[...]
Keinen Gehoerschutz getragen?:o
F!o schrieb:
Wie schützt ihr euch mittlerweile vor Lärm?
Wenn noetig Gehoerschutz, inner Disse gar nicht bzw. ggf. dann doch Ohrstoepsel wenns auf nem Rave zu laut wird.;)
 
Ja, ich weiß.
Bisher war ich immer der 1. der sich nen Gehörschutz geholt hat.
Da war die Situation halt anders.
Ich im Bagger 1 ausgekoffert...... 5 meter neben mit steht der kleine Bagger mit Abbruchhammer.

Hätte nich gedacht das auf die Entfernung noch was passieren wird.
Aber im nachhinein wird man immer Schlauer.
 
Ich habe seit 7 Jahren ein hohes Pfiepen im Ohr seit einem etwas zu lauten Konzert. Ich versuche es so weit als möglich zu ignorieren. Drüber aufregen bringt nichts, da es nicht behandelbar ist. Ich war damals nicht so schlau zum Doc zu rennen. :(
 
Ich hatte auch über Monate ein nettes Pfeiffen. Ist jedoch gegangen wie es gekommen ist, plötzlich war es wieder weg.

Mir hat ein wenig Ruhe gut getan. Das Leben ein wenig stressfreier umgestaltet half anscheinend.
 
Laut meinem Arzt gibt es 2 Arten von Tinitus.
Stress bedingter bzw. Ortopädisch bedingter Tinitus (Halswirbel verrengt ect.) und eben der Tinitus durch lärmbelastung.

Letzteres ist wohl gar nich bis ganz schlecht (wenn dann nur in den ersten Tagen nach auftreten) zu bekämpfen.

@GreenMamba
Seit 7 Jahren?
Hat sich bei dir irgendwas geändert im Bezug auf Lebensqualität oder kommst du mittlerweile zurecht damit?
 
Ich hatte mal nach einer Schlägerei ( :D :rolleyes: ) ein Riss im Trommelfell und dann auch ein Pfeiffen im Ohr.
Naja...der Riss wurde operiert und das Pfeiffen verschwand nach gut 2 Wochen! Hatte also wohl auch Glück! :)

P.S.: Hmm...ich persönlich würde mir an deiner Stelle keine Gedanken über meine zukünftige Lebensqualität machen. Falls es soweit kommt, hast du dafür immer noch genügend Zeit; mom. belastet es doch nur, oder nicht?!
 
Zuletzt bearbeitet:
F!o schrieb:
Laut meinem Arzt gibt es 2 Arten von Tinitus.
Stress bedingter bzw. Ortopädisch bedingter Tinitus (Halswirbel verrengt ect.) und eben der Tinitus durch lärmbelastung.


2 Arten? 20 waere bestimmt passender.
Tinitus ist bis heute nicht vollstaendig erforscht.
Es kann zB. auch bei Problemen mit dem Kiefergelenk auftreten.
Hatte ein HNO bei mir moeglicherweise (!) diagnostiziert, der naechste HNO sagte: Quatsch, das ist ein Problem mit der eustach'schen Roehre, und der Druckausgleich im Schaedel ueber Neben-,Stirn-, Kieferhoehlen funktioniert nicht richtig.
Behandlung? Nur durch Operation (wegschneiden eines Teils der Nasenmuscheln und Begradigung der Nasenscheidenwand). Da hab ich aber bis heute drauf verzichtet und lasse es lieber piepen (~15-16kHz Ton auf beiden Ohren).
 
Der Arzt kann einem in aller Regel auch nicht helfen. Die gerne durchgeführten Blutverdünnungen (Aspirin, am Tropf) haben in aller Regel nur Placebo-Effekt. Dieses "innerhalb von 24h zum Arzt sonst Lebenslang Tinitus" -Gerücht ist Quatsch. Dafür sind die Gründe, wie breits geschrieben wurde, zu unerforscht und zu dimorph.

Wenn es erst einmal passiert ist (Knalltrauma), hilft nur warten. Bei mir (BW-Schaden) hat das Piepen auch mehrere Tage angehalten, nun geht es. Allerdings sind meine Ohren seit dem Vorfall sehr empfindlich was Lärm betrifft, Konzert/Disco ohne Ohrenstöpsel ist nicht drin, sonst kommt es wieder - irgendwann vielleicht für immer, und das muss nicht sein. Ich bin übrigens damals gleich zum Arzt. Der meinte: abwarten, kann man eh nichts machen.
 
Also ich würde sagen das es nichts ernstes ist. War diesen Sommer 3 Tage auf einem (Metal-)Festival , immer schön weit vorne und ohne Ohrenschutz :king: , hatte auch 2 Tage danach noch ein pfeifen im Ohr, inzwischen ises weg.
Beim arbeiten trag ich allerdings ein Ohrenschutz wenn ich über mehrere Stunden laute Geräusche ertragen muss (Pressluft, Schlagschrauber, Maschinen,...).
 
Hi!

Also ich hatte selber mal nach einem Disobesuch einen Tinitus. War in Holland auf ner Klassenfahrt - also ne ganz tolle Sache...

Bin danach zum HNO, in ne UniKlinik - was mir alles gar nichts gebracht hat. Dann war ich mal einen Tag zur Untersuchung in einer speziellen Tinitus Klinik. Ich kann dir ggf. gerne mal raussuchen wo das war. Da haben die allerlei Untersuchungen mit mir gemacht und im Endeffekt festgestellt, dass mit meinen Ohren alles ok ist.
Das Geräusch bliebt jedoch und ich höre es auch jetzt noch ab und zu, doch es ist wohl vielmehr so, dass es ein normal vorhandenes Geräusch ist und normalerweise einfach ausgeblendet wird.
Man muss sich aber nicht unbedingt daran gewöhenen. Bei mir wurde es mit der Zeit immer schwächer und so im normalen Leben höre ich es gar nicht mehr. Es ist praktisch weg. Nur wenn ich daran denke, oder in völliger Stille (Nacht) da liege hör ich manchmal was. Das ist aber durchaus normal. Schickt man jemanden, der kein Ohrgeräusch hat oder hatte, in einen völlig schallosen Raum. so hören viele Menschen nach einiger Zeit so ein fiepen.
Also wenn dein Gehör keinen messbaren bleibenden Schaden genommen hat, dann kannst du dich darauf einstellen, dass es wieder weggehen kann. Einfach nicht beachten, so schwer das auch sein mag. Dann wird sich mit der Zeit so verschwinden wie es gekommen ist. Das kann aber durchaus seine Zeit brauchen.
Ich war jahrelang danach empfindlicher für Lärm und achte auch heute noch sehr genau darauf wieviel dB ich meinen Ohren zumute. Wenn ich in der Stadt Leute sehe oder besser höre, die mit ihrem MP3 Player so laut wie es geht aufgedreht haben kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln wobei die natürlich vor allem schwerhörig werden.

cu

Ach einen guten Trick habe ich noch für dich:
Entspanne dich und halte dir die Ohren zu am besten mit einem Finger. Nun hörst du dein Blut fließen, so als ob du dir eine Muschel vor die Ohren halten würdest. Konzentrier dich ganz stark auf das Rauschen. Mit hat das manchaml geholen und das Geräusch war danach schwächer bzw. weg.
 
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hatte mal nen vortrag/unterrichtsstunde als ich die zivildienst-schulung hatte. war eine etwas komische tante, die das ganze gemacht hat, aber ein paar sachen sind doch hängen geblieben.

es läuft wirklich in den meisten fällen, in denen es nach ein paar tagen nicht wieder verschwindet, so, dass man lernen muss, das geräusch nicht zu beachten. da gibts diverse unterstützende therapien, etwa in dem einem gezielt andere geräusche in der ungefähr gleichen frequenz vorgespielt werden, die dann das tinnitus-geräusch überlagern.


EDIT: viell. gehts ja auch noch weg. kann mich an ein konzert erinnern, da hatte ich 3 tage danach noch ein leichtes fiepen im ohr, allerdings war es direkt nach dem konzert am lautesten und wurde dann allmählich immer leiser. bei dir scheint es ja vorerst gleich laut zu bleiben.
 
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Wichtig ist in deinem Fall sicherlich auch erstmal festzustellen, ob dein Gehört nicht doch einen Schaden genommen hat. Muss bei Tinitus ja nicht unbedingt der Fall sein, sondern kommt ja auch durchaus bloß durch eine Überanspruchung. ;)
Aber 10min. bei 120dB - das ist schon sehr heftig imho! Bei 130 liegt die Schmerzgrenze und dass ist dann glaube ich ein startender Jet. Nur mal um so zu zeigen, was du deinen Ohren zugemutet hast...

cu
 
meine mutter hat schon seit 20 jahren einen tinnitus (zuvor hörsturz und ist beidseitig schwerhörig ... links jedoch extrem) ... rauschen und pfeifen ... tag und nacht ... muss schlimm sein ... fernsehen ist schlecht möglich, muss ihr rechtes ohr immer bisl zum tv halten und bei unterhaltungen mit mehreren personen oder zusätzlichen nebengeräuschen ist das ganze sehr anstrengend.
 
Wenn man Musik über Kopfhöhrer hört, sollte man auch vorsichtig sein. Die Musik kommt leiser an, als sie eigentlich abgespielt wird. Das kann dem ein oder anderen eins früheres schlechtes hören gehen.

Ich persönlich hab allerdings noch keine Erfahrung damit machen dürfen. Kenne sonst auch niemanden, der nen Tinitus hat.

Was hat der Arzt denn gesagt? Ein Akuter Tinitus? Oder ein Subakuter? Chronisch wollen wir mal nicht hoffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muhahaha :evillol:

Nach meinen letzen Besuch auf der Mayday hatte ich eine Woche lang nen Tinitus :freak:
Nach de Ärtze Konzert im letzten Jahr nur 3 Tage....
Aber das vergeht dann auch immer. Obwohl ich nach ein paar Tagen nach der Mayday
schon Panik hatte... ;)
 
F!o schrieb:
Bin zwar schon seit Gestern in Behandlung, ich stell mich aber schonmal darauf ein das das ganze nicht mehr weggeht.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Tinitus?
Wie geht ihr damit um?
Wie schützt ihr euch mittlerweile vor Lärm?

FLo

1. Ja, hab einen seit Jahren (ca. 4 kHz mittellaut)
2. Tja, akzeptieren, gibt keine Behandlungsmöglichkeit
3. Wie bisher auch, Mickymaus, Oropax ...

Wenn es ein Lärmtrauma ist, könnten Infusionen noch helfen, den Tinni zu vermieden
sollte dein HNO-Azrt wissen
 
F!o schrieb:
Seit 7 Jahren?
Hat sich bei dir irgendwas geändert im Bezug auf Lebensqualität oder kommst du mittlerweile zurecht damit?
Nunja, wenns ruhig ist, pfeifts halt nunmal leise. Absolute Stille ist somit unerreichbar. Aber was solls. Lebensqualität hat sich nicht wirklich verändert, mein Gott es ist nur ein Tinitus. ;)
Anfangs habe ich mich zugegebenermaßen sehr drüber aufgeregt, aber mittlerweile gehört das Geräusch einfach zu mir. Ich habs akzeptiert, und benutze es mittlerweile als Anzeiger von übermäßigem Stress. In dem Fall nehme ich das Geräusch nämlich lauter als sonst wahr. Das ist dann ein Zeichen für mich einen Gang zurück zu schalten.

Wie man allerdings so verschwenderisch mit seiner Gesundheit umgehen kann wie @China geht mir nicht in den Kopf. Man stelle sich mal vor es bleiben dauherhafte Gehörschäden über, was in seinem Fall 100%ig der Fall ist. Leute, ich wäre lieber Blind als taub, glaubts mir. Blind kann man immerhin noch seine sozialen Kontakte pflegen, wenn man nichts mehr hört, geht das nicht mehr ohne weiteres. Denkt mal drüber nach. Man kann sich nicht mehr unterhalten, oder kennt ihr jemanden der die Gebärdensprache beherrscht? Und wer würde sowas erlernen, nur um weiter mit euch befreundet zu sein.
Man man man, unglaublich.
Ich habe auf diesem Konzert bereits einen leichten Gehörschaden davongetragen im Bereich 17-19KHz. In diesem Bereich werden sogenannte Oberwellen übertragen, die reichhaltige Informationen beinhalten. Z.B. fällt es mir recht schwer jemanden zu verstehen wenn sich mehrere Leute gleichzeitig unterhalten. Dies stellt das Typische Beeinträchtigungs-Muster von zu lauter Musik dar. Ich muss z.B. öfter nachfragen als andere. Sowas ist schon recht lästig, aber es muss halt jeder selbst wissen was man mit seinem Körper anstellt. Übrigens sind Gehörschäden jeder Art dauerhaft, lassen sich also weder operieren, noch medikamentös behandeln wenn sie erst mal da sind. Man hat sowas also gleich fürs ganze leben. Wobei das Gehör im Alter sowieso noch dazu nachlassen wird.
Ich für meinen Teil bin seit dem Ereignis sehr sensibel, und besuche keinen Club und kein Konzert mehr ohne mir was in die Ohren zu stecken. ;)
 
Also auf die Mayday geh ich schon lang nimmer und beim nächsten Konzert
(in ca. 10 Jahren, dauert nämlich so lange bei mir) werde ich auch was in den
Ohren haben. Hatte auch schonmal einen Hörsturtz und das war gar net schön :freak:

Bin also noch lernfähig ;)
 
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