News Interesse am Informatik-Studium sinkt weiter

Das weniger Studenten Informatik studieren ist für mich kein Wunder. Das Studium ist schwer und wenn man fertig ist, soll man auch noch mit indischen Gehältern konkurieren. Immer wieder bekommt man "von oben" zu hören, wie kostengünstig doch eine Verlagerung von Teilen der IT ins Ausland wäre. Letzendlich geht es nur darum gute IT-Kräfte, die gerne Überstunden machen dürfen und beim Gehalt zurückstecken, zum Spartarif zu bekommen. Das da die Lust von Studenten auf ein Studium mit schlechten Berufsaussichten sinkt... der kann noch so viel jammern und nach der Greencard rufen!
 
@ alle Informatikstudierwilligen!
Überlegt euch, was ihr hinterher machen wollt!
Wollt ich hauptsächlich Programmieren, dann reicht BA und FH.
Wollt ihr aber in irgendwelchen Forschungsabteilungen arbeiten oder eher die sein, welche die Architektur machen und andere programmieren lassen, dann würde ich lieber an die Uni gehen.

Hab an der Uni Karlsruhe Informatik studiert!
Das Vordiplom war hammerschwer und viel zu sehr Mathelastig. Wäre daran fast gescheitert.
Unser Dekan hat mir schon zum Abbruch geraten (danke für das Gespräch! :-) ). Aber ich hab mich durchgebissen und im Hauptdiplom kommen richtig geile Sachen auf einen zu. Hier möglichst viel ausprobieren.
Vom Faststudienabbrecher hab ich es zu einem 1er-Abschluss geschafft, aber man muss durch das Vordiplom erst mal durch!

Würde es wieder machen!
 
Vielleicht sinken die Anfängerzahlen ja, weil sich mehr Leute bewusst werden, worauf sie sich einlassen. Ich studiere technische Informatik und hatte im Grundstudium einige Veranstaltungen mit "normalen" Informatikern zusammen. Mein Eindruck ist schon, das viele Leute weder wissen was ein Informatikstudium bedeutet, noch mit der notwendigen Konsequenz am Studium dran bleiben. Insofern wären weniger Beginner zu verschmerzen, wenn die Abbrecherzahlen auch endlich mal nach unten gingen.
Ich meine übrigens festzustellen, dass der Elan und die Arbeitsbereitschaft der jüngeren Studenten durchaus zunimmt, bin jedenfalls immer wieder erstaunt, wie voll die Uni auch mitten im Semester (und sogar in den Ferien) ist.

Ein Punkt zum beklagten Theorieteil: das ist wie in der Schule. Ohne zu wissen, worauf die Spezialisierung im Hauptstudium hinausläuft muss nun einmal die ganze Bandbreite an möglichem Stoff ins Hirn geprügelt werden. Typisch ist dann, dass einem speziell die Dinge wieder begegnen, die besonders anstrengend waren. Ich hatte in meinen Mathekursen auch sehr zu kämpfen, aber für einen Ingenieur gehören so illustre Dinge wie Integraltransformationen und Differentialgleichungen nunmal dazu, sonst kann er bespielsweise nichts im Nachrichtenübertragungsbereich machen. Das ist bei reinen Informatikern ähnlich, viele spannende Themen der Informatik sind mehr oder minder pure Mathematik, Quellcode runtertippen kann (fast) jeder.
Vielleicht sollte man der Ehrlichkeit halber aber auch anmerken, dass es wohl mehr als nur ein Gerücht ist, dass ein übertrieben schwerers Grundstudium buchstäblich zum Sieben der Studenten beiträgt (Stichwort: mangelnde Kapazitäten der Unis).

Was den Mangel an Praxis angeht: an meiner Uni (und unser Ruf ist nicht der beste :-( ) gibt es überraschend viele Stellenausschreibungen, auch in Partnerschaft mit der Industrie, man kann dort sehr wohl als studentische Hilfskraft in die Praxis schnuppern und gleichzeitig wissenschaftliches Arbeiten lernen. Und Projekte sind fürs Diplom sowieso Pflicht, da lernt man eigentlich am Meisten.

mfg
Finkenelch
 
Ich frag mich manchmal echt was sich Leute eigentlich unter einem technischen Studiengang so vorstellen. Natürlich ist ein Großteil Mathematik in allen Formen und Farben und vieles ist auch trockene Theorie. Ich bin seit 3 Monaten mit meinem Nachrichtentechnik Studium durch und habe während meiner Diplomarbeit ein PCM-LAN Interface als SOPC Design entwickelt. Natürlich braucht man längst nicht alles was man im Studium gelernt hat aber ohne Fächer wie z.B. Signal und Sytemtheorie, Digitale Signalverarbeitung und HF Technik gehts nun mal nicht. Ich bin froh, dass ich das Studium durchgezogen habe, auch wenn es manchmal echt hart war. Mit einem guten Diplom ist es auch ohne Probleme möglich einen Job zu finden.
 
Wer das Grundstudium (Diplom) überlebt, hat auch sein Diplom schon in der Tasche.
Ebend mit Mathe oder ähnlichen Mist (Digitaltechnik ...), wollen die ja die raus haun, die denken es reicht am Tag 8h WoW oder CS zu spielen um Informatik studieren zu können.
Ich wollte damals auch nach nem Monat hinschmeissen (Mathe), aber nja, mit der Zeit lernt man Leute kennen, da geht das alles einfacher. Hauptstudium ist schon sehr genial.

Ich würde es jedem empfehlen der sich für Netzwerke / Programmieren interesiert und studieren will.
Wenn man davon ausgeht, dass bei uns nur 1/3 nen Diplom bekommen (wsh) die angefangen haben ... da kommen Deutschlandweit nicht viele Informatiker raus. Und das erhöht die Jobchancen für uns (vorallem für die, die auch wirklich was drauf haben [und sich nicht durchschleifen lassen])

Unser Studium ist auch sehr locker. Im Grunde einen Monat vor den Prüfung ist stressig, wegen den Zulassung, der Monat während der Prüfung ist sogar weniger stressig.
Ansonsten hat man viel freizeit ;)
 
@10

Laut Bundesagentur für Arbeit haben wir auch 1,5 mio offene Arbeitsplätze...aber 5mio Arbeitslose ^^ ...tja...nach meiner Rechnung müssten wir ja "nur" 3,5mio Arbeitslose haben. ;)
Aber kann ja sein das von den 5mio kein passender dabei ist für die 1,5mio offenen Stellen.

Gruß

DA
 
O Leute seid doch froh ich bin im 3Ten Lerjahr FI-Anwendungsentwicklung und hab bis heut noch nix von
Mathe gesehen und ich hätte so so so gern Mathe :(.

Ich frag mich welche Lusche den Lehrplan macht kein Mathe als Info... :freak:

mfg
 
@27 :D

wobei das mit den 5Mios höchstens die HALBE Wahrheit ist! viele arbeitslose werden in irgendwelche Möchtegern Firmen
ausgelagert zählen nicht mehr als Arbeitslose wobei die Firma vom Arbeitsamt finanziert wird Gehälter usw. von den "Nicht Arbeitslosen" die genau wie vorher nur daheim hocken werden vom Arbeitsamt gestiftet :freak:

naja irgendwie müssen ja die Parteien ihre Versprechen die sich seid zig jahren machen einhalten weniger arbeitslose
zwar nur auf dem papier aber des ist ja schon was :D :freak:

will Mathe :D


mfg Mad
 
@steff0rn: wobei bei keinem Bereich die Abbrecherquoten auch nur Ansatzweise so hoch sind, wie bei Informatik. Gründe gibt's da viele, bei uns an der FH waren es neben den chaotischen Zuständen dort vor allem die Inhalte: einerseits wird irgendein gerade aktueller Hype gelehrt (da war es dann Java; mal sehen, wann man auf .NET umsteigt), andererseits aber uralt-Material genutzt (wie wäre es mit praktischer Erfahrung am Beispiel von Windows NT 4.0 im Jahre 2002? Kritik wegen der schon damals veralteten Software wurde weggewischt: "Das wird auch noch benutzt werden, wenn Sie fertig sind" - Ergebnis: was Active Directory ist, weiß keiner, die meisten würden wohl schon an der Installation eines Windows Server 2003 scheitern und das NT4-Wissen? EEEH hat irgendwer noch einen? ;) Inzwischen fliegen die 2000er-Server ja teilweise schon wieder raus...).
 
a) Die Mathematiklastigkeit ist von Uni zu Uni unterschiedlich (bei uns z.B. gab es eine spezielle Mathevorlesung nur für Informatiker und das auch nur in den ersten zwei Semestern! Dazu noch einen hervorragenden Dozenten und die Sache war gegessen). Dennoch sehe ich unsere Uni nicht sonderlich schlechter oder besser als andere - auch die TUM kocht nur mit Wasser ;)
b) Bei uns siebt es die meisten dann in der theoretischen Informatik aus, was ich persönlich als sinnvoller empfinde: Informatik ist meiner Meinung nach mehr Logik als Mathematik.
c) Aus b) resultierend: Es gibt viele Fachbereiche in der Informatik, die fast komplett ohne Mathematik auskommen (z.B. Softwaretechnik). Das heißt aber nicht, dass man gewisse Grundlagen der Mathematik nicht benötigt!
d) Natürlich sollte sich jedes Kiddie, welches sich überlegt, ob es sich wirklich mit Info in seiner Zukunft beschäftigen will, richtig mit dem Studium auseinander setzen (wobei dieses Auseinandersetzen bei jeder Studienrichtung passieren sollte). Informatik ist einfach ein sehr theoretisches Grundgerüst, welches herzlich wenig mit Computer Spielen / Computerbenutzung / Netzwerkadministration zu tun hat. Im Gegensatz kann auch fast jeder mit Informatik anfangen, der bis dato keinen Rechner benutzt hat, aber sich wirklich für die Thematik als solche interessiert.
e) Grundstudium / Hauptstudium: Grundstudium legt wirklich nur die Grundlagen. Wer sich hier durchbeisst, hat auch im wesentlich interessanterem Hauptstudium kaum mehr Probleme.
f) Uni / FH: Prinzipiell ist die Uni immer theoretischer als die FH. Wobei auch hier deutliche Unterschiede zwischen den Unis existieren. Unsere ist doch eine ganze Ecke näher an einer FH dran als z.B. die TUM (hätte ich gesagt).
g) Ich sehe die Situation mit den wenigen Stellenabgängern auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil ich so mehr Geld verlangen kann *fg*. Weinend, weil es einfach für den "Standort Deutschland" ein Nachteil ist und Konkurrenz immer das Geschäft belebt.
 
Metzler7 schrieb:
welches herzlich wenig mit Computer Spielen / Computerbenutzung / Netzwerkadministration zu tun hat.

Isses gerechtfertigt Netzwerkadministration in einer Schublade mit Computer Spielen zu packen? ;)
Ich denk mal es gehört mehr dazu, als zwei PCs an nen Switch zu hängen.
Das ist das Gebiet für was ich mich interesiere. Bin jetzt kein Programmiertyp.
Das ist bei uns nen Verhältnis von 30/70 ca., wenn nicht sogar noch weiter auseinander.
Aber trotzdem. Netzwerkadminstration != kleines LAN ;)
 
Crossi71 schrieb:
Wollt ich hauptsächlich Programmieren, dann reicht BA und FH.
Wollt ihr aber in irgendwelchen Forschungsabteilungen arbeiten oder eher die sein, welche die Architektur machen und andere programmieren lassen, dann würde ich lieber an die Uni gehen.
Völliger Schmarrn. Wer Informatik an einer Hochschule studiert, dessen Fokus kann garnicht sein, später nur zu programmieren. Fürs programmieren gibt es genügend billige Programmierer. Du setzt hier ja praktisch BA und FH gleich. Hast Du wirklich so wenig Ahnung vom Studium an der FH?


@Topic
KEIN EINZIGER meiner Ex-Komilitonen ist arbeitslos. JEDER hat innerhalb relativ kurzer Zeit eine Stelle gefunden. Kann also nicht ganz folgen, wenn hier irgendwelche Flenner behaupten wollen, es gäbe schlechte Berufsaussichten für Informatiker. Ganz im Gegenteil. Und es wird immer besser. Als Freiberufler kann man sich vor Projektangeboten kaum mehr retten und die Gehälter steigen konitnuierlich.

@TheK
.NET ist ein Hype, ok, aber Java? Mit Java 6.0 wird .Net in Grund und Boden gestampft. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich studiere auch seit Oktober in dieser Richtung, nämlich Computer Engineering (ehemals Technische Informatik) an einer FH. Hier ist das schon etwas praxisbezogener...aber die Zustände an der FH sind dennoch chaotisch, da wir der erste Studiengang mit Bachelorabschluss sind und noch keiner vom anderen Weiß. Daher sind die ganzen Lehrpläne usw nicht richtig abgestimmt usw. Zudem sind die Dozenten nich so gut, aber das kann man sich ja nich aussuchen ;) Man macht Laborversuche, die man eigentlich erst im 3. Semster durchnimmt und uns daher die Grundlagen fehlen....wo ist da der Sinn?
Als ich bei der Studienberatung gewesen bin, hat man mir ein etwas anderes Bild dieses Studienganges vermittelt...naja nun kämpft man sich so durch. Ist echt krass schwer, vor allem Mathe und ET.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hardball: also vom Wirtschaftsinformatik-Studium an einer BA um in die IT-Welt einzusteigen kann ich dir persönlich nur abraten. Habe den Studiengang absolviert in Dresden an der BA und war enttäuscht, ca. gefühlte 80% Wirtschaft und vielleicht 20% Informatik. Wenn du in der Logistik, Controlling o. Ä. einsteigen/bleiben willst, isses sicher interessant, aber für die IT-Welt meiner Meinung nach viel zu oberflächlich! Gerade mal 1 Semester bissel Java, bissel C++ und bissel Datenbanken/SQL. Vielleicht kann man noch mehr reißen, wenn man einen ordentlichen Ausbildungspartner hat, in dem man seine Praktika macht, aber der war mir leider nicht vergönnt, T-Systems war und ist ein unorganisierter Haufen voller sozial absolut inkompetenter Freaks, so bitter es klingt.

Viele Grüße, Gsus
 
Hey twin, studiere auch grad Technische Informatik (Bachelor) an unserer FH und kann nur unterstützten was du schreibst. Einziger Unterschied: Mathe find ich gar nicht soo schwer (ok hatte LK Mathe), dafür kämpfe ich eher in Physik. ;)
Hatte auch die Möglichkeit Informatik an der Uni zu studieren, aber da wurde mir schon berichtet, dass das arg theoretisch ist und das war und ist nix für mich.
 
Sorry wenn ich jetzt so dumm frage, aber könntest ihr mich bitte Aufklären was FH, BA und TUM heißt? Wär sehr nett...
 
Was ist denn jetz besser? FH oder TU oder was sonst? So von Berufschancen, Studienzeit und Inhalten her? Hab nämlich auch vor(nichts ist sicher) in die IT-Branche zu gehen, weil die Karrierechancen riesig snd. Und Programmieren tu ich auch gern.
 
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