News Interesse am Informatik-Studium sinkt weiter

Ich muß hier auch mal was zur Arbeitsmoral einiger möchtegern Informatik Studenten sagen.

Wenn man an meiner Uni mal in eine gut besuchte Vorlesung geht und da sitzen 60%
hinter ihrem Laptop und zocken den neuesten shooter oder surfen gelangweilt im Internet, 30% Prozent sich über ihre tollen RPG-Charakter unterhalten anstatt (dem durchaus anspruchsvollen Stoff) zu folgen, bleiben gerade noch 1/10 Leute übrig die wirklich lernbereit dem Prof zuhören.

Auch bei uns sind die Durchfallquoten der Veranstaltungen enorm (80% keine seltenheit, egal ob Mathe oder Prakt. Info).
Ich frage mich wirklich ob solche Leute ernsthaft denken sie könnten mit ihrer Kaffekränzchen Mentalität ein Informatik Studium bewältigen.

Obwohl ich selber darunter leiden würde, befürworte ich mittlerweile die Studiengebühren.
Es ist teilweise wirklich eine Zumutung.
Von daher habe ich durchaus Verständnis, dass im Grundstudium erstmal solche Lutscher aussortiert werden müssen.
 
Ich kann von mir selber sagen, dass vieles totaler Mist ist, was bei einem Informatikstudium gelehrt wird. Mathe, okay, Grundlage... Aber wozu "Grundlagen der Elektronik"? Das ist reine Chemie... Und ansonsten gibt es auch nur Müll... Die Proffessoren sind allesamt Fachbereichsverknallt, stellen ihr Fach an vorderste Front. Dass wir noch 5 andere Fächer haben ist denen egal. Des Weiteren ist keiner der Profs ein Pedagoge... bei Weitem nicht. Der Lehrstoff wird trocken und unverständlich rübergebracht, viele Profs scheinen angehende Autisten zu sein, aber Freaks sind sie allesamt. Sie haben schon die besten und interessantesten Themen totgelehrt. Bei vielen Sachen bei denen ich gesagt hätte "hey, das ist interessant!" sage ich "ist es endlich bald vorbei?"

Und wisst ihr welche Fächer gut rübergebracht werden? Genau die, welche nicht von Uni-Profs gehalten werden, sondern von Doktoren direkt aus der Industrie. Da hat man Praxisbezug, da hat man etwas greifbares im Worte.

Aber na ja... die Studiengebühren kommen (Wiesbaden wird in Hessen eben diese kassieren), die Studierenden gehen und die Unis gehen auch - pleite... Aber es gibt ja noch die guten Inder, die kann man ja per Greencard ins Land holen... :-(
 
Interessantes Thema :)

Also so sehe ich das:

Ein Diplom ist mit Sicherheit was feines und ich wollte auch mal Informatik studieren, habe mit 14 als Hobbycoder angefangen und konnte nach meinem ABI problemlos in 4 Hochsprachen sowie etwas Assembler coden. OOP war für mich auch kein großes Prob (ehrlich gesagt finde ich besser als strukturelles coden).

Ich war mal in der 12ten auf so nem Tag in der Uni Stuttgart und war von den 3 Veranstaltungen zu Info (Technische IT, Softwaretechnik = Angewandte IT, Wirtschafts-IT) etwas enttäuscht. Die Inhalte zu trocken und wenig abwechslungsreich war für mich ein Killerkriterium. Daher habe ich Mechatronik studiert (Hype-Studiengang der Industrie als Allrounder für IT, ET, MB), zu mal Technik einfach was geiles ist und ich es cool finde, dass ich bei einem Projekt ebenso Konstruktionszeichnungen als auch den Quelltext liefern und die Schaltpläne des Kollegen lesen kann*g*.

Was wichtig ist, ist dass man sich etwas aussucht, das einem richtig Spass macht und dass das Studium auch nie langweilig oder nervig wird (schwer darf es schon sein). Wer keine Freude später in seinem Beruf hat und nur des Geldes wegen studiert, tut mir leid. Man darf auch ned vergessen, dass man sich sein lebenlang bildet, dh. man kann durchaus 3-4x in seinem Leben studieren (Abend- bzw. Fernstudiengänge), was ich auch vor habe :freaky:.

Was mich aber noch mehr nervt, ist das ständige Hochpushen des Diploms, mal so als Beispiel ich habe auch ein Diplom und zwar eins von der BA ;). Dh. 3 Jahre Studium mit 1,5 Jahre Praxis, im Januar erhalte ich dann meinen entsprechenden Bachelor. Nach 2 Jahren Berufserfahrung kann ich einen MBA an der BA machen und somit meinen Master, letzterer erweitert dann meinen Mechatronikabschluss um die nötigen Business- und Führungsqualitäten. Ein technischs Uni-Diplom erhalten die meisten erst mit 25-26 (wer es früher schafft, hats eben drauf :D), bis dato hätte ich einen Master und 4 Jahresingenieursgehälter verdient und dazu noch 4 Jahre Berufserfahrung als Application/Support/Training Engineer :evillol:. Hmm... ich denke meine Wahl war nicht falsch und zum Glück ist der Bachelor auf dem Vormarsch, denn auch wenn ich mich mit keinen Diplomandem messen kann (was Wissen angeht), so kenne ich dennoch das Ingenieursdenken (Problemlösungen) und weiss wo ich weitere Infos finde ^^. Mit 22 ein Diplom zu erhalten, ist auch irgendwie geil :D

Und auf das "müde Lächeln" der Diplomanden bezüglich meiner Führungstauglichkeit, kann ich nur müde zurück lächeln. Da gabs mal ne nette Studie von IBM (passend zum Thema IT *g*), leider älter, aber sicher noch aktuell genug:

http://www-05.ibm.com/employment/de/schueler/karrierestudie.html
 
Wundert mich nicht, für die meisten deutschen Abiturientinnen ist doch Mathematik und Naturwissenschaft ein einziges großes, uncooles Fremdwort. Schön blöd.
 
Tobias123 schrieb:
Als "guter Informatiker" fängt man mit 40h durchschnittlich bei 48k an (Softwareentwickler - hat übrigens nichts mit einem "Programmierer" zu tun!). Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung landet man in meiner Branche (Automotive-Umfeld) meißte bei 50k-60k, als "normaler Entwickler". Insofern sind die Arbeitebedingungen und Aussichten ideal, nix mit "Schuften ohne Ende für wenig Geld" wie oben behauptet.
Die Aussage kann ich so voll und ganz unterschreiben.


@Topic und andere Kommentare
Ich hab Informatik mit Vertiefungsrichtung Software Engineering und Kommunikationssysteme studiert. Ich bin in Mathe eigentlich ne totale Niete :D, habs aber trotzdem geschafft. Da muss man halt durch. Hab bis jetzt zwar noch nie von diesen Mathekenntnissen Gebrauch machen können, aber hab ich auch nicht erwartet. ;)
Der Job als Informatiker hat wirklich relativ wenig mit Programmieren zu tun. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
80% der Zeit verbringt man mit dem produzieren von Papier. :D Lastenhefte, Software Requirement Spezifikationen, Systementwürfe, Meetingprotokolle, UML-Diagramme aller Art, Schnittstellendefinitionen, etc.
20 % sind dann wirkliche Programmierarbeit. Aber das macht dann des öfteren der Kollege in der Türkei oder so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell würde ich jedem empfehlen, das zu studieren, wozu er sich "berufen" fühlt. Die Nachfrage ist ständigen Schwankungen unterlegen, und wer will nachher jahrelang in einem Bereich arbeiten, der ihm/ihr keine Spass macht? Ok, es gibt echte Problemfälle, wo man sich das zweimal überlegen muss(Architektur z.B.)

Was das Gehalt angeht, hängt es sehr stark von der Firmengrösse ab:
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,449966,00.html

Arbeite z.B. bei einer kleinen Firmenneugründung, da konnte ich keine 40K Einsteigsgehalt erwarten(FH-Dipl. mit guten Noten).

Umgekehrt kriegt man bei SAP oder Bosch locker 45K+ und diverse Bonis(Geschäftswagen etc.), auch wenn das Zeugnis net so gut ist(wenn grad entsprechend Leute gesucht werden). Auch kann man in nem Großkonzern betriebsintern in Ausland gehen oder die Abteilung wecheln.

Dafür muss man halt auch z.T. auch mit unflexiblen Strukturen, teilweise langweiligen Tätigkeiten, Dresscode etc. leben.

Mir ist ne kleine Firma lieber(trotz Gehaltseinbußen), muss jeder selber entscheiden...
 
ich hatte Informatik von der 8.-10. klasse...und es war mein schlechtestes fach...dachte man macht lustige sachen....naja egal^^
ist wirklich schwierig und man sollte sich gut informieren was man später macht...man lebt nur EINMAL und wenn die zeit für etwas draufgegangen sein sollte, ist es schon sehr traurig....wünsche allen studierenden "was auch immer" viel erfolg und kopp hoch falls es mal etwas schwerer ist.....;)
 
junx mal ganz ehrlich: ist eine echt coole unterhaltung immo!


kann man ne menge draus lernen...


/me zb. ist mit der IT groß geworden, hat ne ausbildung + berufsexp und macht jetzt sein fachabitur - wirtschaftsinformatik.
aber ich bin stark am grübeln ob ich studieren soll DENN ich bin zwar berufen für die IT nicht aber für trockene mathematik, chemie oder physik -> also bin ich kurz davor gar nicht mehr zu studieren...
aber was man hier so liest... gibt einen doch zu grübelnOo
 
Meine Meinung:

Alle Leute mit ner abgeschlossenen guten IT-Ausbildung sind garantiert auch klug genug für ein Info-Studium, sie sind sich dessen nur nicht bewußt. *postulier* ;)

Wie siehts denn bei den meisten aus die nachm Abi drüber nachdenken welchen Weg sie einschlagen ? "Junge, mach was anständiges. Lern was, kriegste schon Geld und so, sicher is sicher" Muttis Spruch ;) Ich hätts bereut wenn ich nach meiner Mutter gegangen wär :) Von daher denk ich mal, dass die meisten schon gern studieren würden, aber nicht das Risiko eingehn wolln udn nicht wissen, obs sie's packen würden. Für Abi-Abgänger triffts das denk ich mal so in etwa :)
 
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@68: Das ich nicht lache! 50T und 5er BMW Standard!!!??? Wo lebst Du denn? Bin in einer HighTech Firma 1.500 Mitarbeitern und das was Du schreibst bekommt vielleicht der Projektleiter oder so. Unser FirmenChef hat zwar genug Hubschrauber und anderes Spielzeug aber dem gemeinen Dipl.Inf. gehts sehr schlecht. Aber nach 10 h arbeiten am Tag wäre ein 5er BMW sicher nett um mich schnell in eine Kneipe zu befördern
 
Keine Angst :)
Die meisten wollen hier wollen sich nur etwas wichtig machen und Angst verbreiten. Ist ja auch ganz normal mach ich auch immer gerne. :)
Natürlich ist das Studium nicht leicht und man bekommt nichts geschenkt. Wenn man aber sein ABI oder Berufskolleg gepackt hat schafft auch das das Studium wenn man halt dafür etwas tut.
Mathe ist extrem anhängig vom Prof. In unserem Zug werden vielleicht nur 3-4 Leute die Klausur nicht bestehen.
Bei uns an der FH-Frankfurt fängt man bei 0.0 an und arbeitet sich hoch. In meinem Zug waren echt Leute die davor noch keinen eigenen PC hatten, jetzt können die richtig krass Programmieren.
Wer sich nicht traut aus seinem Schneckenhaus zu kommen und sich alles hinkücheln lassen will sollte doch lieber den "einfacheren" weg nehmen und eine Ausbildung anfangen und sein ganzes Leben in der selben Firma verbringen.

Jungs es ist nicht leicht aber es lohnt sich, egal bei welchem Studiengang !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (!!! entfernt, Regeln lesen bitte.)
ALso ich denke, dass es nie wirkliche Probleme mit Nachschub geben wird.
ABer wieso habe ich immer gehört, dass die Sparte total überladen sei? So hab ich das bis jetzt immer mitbekommen und deshalb habe ich bis jetzt an so ein Studium nie richtig gedacht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (??? entfernt, Regeln lesen bitte.)
Mal so paar Fakten aus meinem Bekanntenkreis die in diesem Jahr fertig geworden sind

1. Diplom 2.x, 4 bewerbungen geschrieben, 4 zusagen, beste rausgesucht (AMD 44k einstieg, programmiert grad webseiten <- rofl! ;D)
2. diplom 2.x, 1 bewerbung geschrieben, zugesagt ;)
3. 1.0 diplom, doktorstelle bei infineon, keine bewerbung geschrieben ;)

so in etwa gehts allen abgängern aus meinen jahrgang ;) Freu mich schon auf den Tag wenn ich Bewerbungen schreib :)
 
stood schrieb:
1. Diplom 2.x, 4 bewerbungen geschrieben, 4 zusagen, beste rausgesucht (AMD 44k einstieg, programmiert grad webseiten <- rofl! ;D)

Webseiten "Programmiert" hat aber nix mit HTML zu tun ... oder?
Denk mal eher, da gehören Sachen wie Application-Server (Jboss) und Java (JSP, Struts...), Datenbanken (MySQL...) auch mit rein, dann wird das doch nen Stück mehr als ne HTML seite.
 
Man man...
mein Bekannter macht dies mein Bekannter macht das, sein Studium fiel ihm nur zu und nun verdient er bei AMD mit Dreamweaver 44T. Naja. Ich bin Dipl.-Ing. für Inf. und bei uns sind alle massig durchgerasselt in Mathe und Physik. Ich gehör(t)e zu den Glücklichen die nie was machen mussten für die diversen Fächer und dennoch immer bestanden. Diplom dann mit 1. und jetzt auf der Arbeit die ich mache muss ich mächtig ackerm um am Ball zu bleiben. Gibt zwar immer paar Glückspilze aber so nebenbei verdient man nicht die Welt. Entweder man hat was auf dem Kasten... und tut nur so oder eben nix passiert, auch nicht auf dem Konto

Aber auch ich bin froh, dass es weniger Kollegen geben wird. So macht man vielleicht noch ein paar Zugeständnisse für die geschundenen Informatiker... von denen Überstunden ohne Ende verlangt werden und manchmal auch WochenendArbeit OHNE Ausgleich
 
Zuletzt bearbeitet:
TomTom-78 schrieb:
Aber auch ich bin froh, dass es weniger Kollegen geben wird. So macht man vielleicht noch ein paar Zugeständnisse für die geschundenen Informatiker... von denen Überstunden ohne Ende verlangt werden und manchmal auch WochenendArbeit OHNE Ausgleich
Du hast den flaschen Arbeitgeber... Überstunden gibts bei uns garnicht, ganz im Gegenteil.
 
Frage: Hat man als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung echte Chancen auf einen ordentlichen Job als Entwickler, oder langts mit so einem Abschluss nur zum Programmierer? Oder konkret die Frage an die Studis hier: habt ihr Fachinformatiker im Team, die mehr machen als programmieren für 20k im Jahr?
 
Was man sich hier im Osten von einigen Arbeitgebern gefallen lassen muss kann sich wahrscheinlich keiner von euch Münchnern (nicht böse gemeint) vorstellen.

@TomTom-78
Arbeiten wir im selben Unternehmen? Bei uns gibt es auch ca. 1500 Mitarbeiter :-)
 
BHKcerox schrieb:
Keine Angst :)
Die meisten wollen hier wollen sich nur etwas wichtig machen und Angst verbreiten. Ist ja auch ganz normal mach ich auch immer gerne. :)
Natürlich ist das Studium nicht leicht und man bekommt nichts geschenkt. Wenn man aber sein ABI oder Berufskolleg gepackt hat schafft auch das das Studium wenn man halt dafür etwas tut.
Mathe ist extrem anhängig vom Prof. In unserem Zug werden vielleicht nur 3-4 Leute die Klausur nicht bestehen.
Bei uns an der FH-Frankfurt fängt man bei 0.0 an und arbeitet sich hoch. In meinem Zug waren echt Leute die davor noch keinen eigenen PC hatten, jetzt können die richtig krass Programmieren.
Wer sich nicht traut aus seinem Schneckenhaus zu kommen und sich alles hinkücheln lassen will sollte doch lieber den "einfacheren" weg nehmen und eine Ausbildung anfangen und sein ganzes Leben in der selben Firma verbringen.

Jungs es ist nicht leicht aber es lohnt sich, egal bei welchem Studiengang !!!!!

tja...
da frankfurt die uni wär, an die ich auch gehen würde....
hmmmmm vielleicht sollt ich echt mal schaun, ob ich mir dort den bachelor -> master reinzieh...
wobei... du sagst ja, du bist auf der FH?
 
Zuletzt bearbeitet:
TomTom-78 schrieb:
Man man...
mein Bekannter macht dies mein Bekannter macht das, sein Studium fiel ihm nur zu und nun verdient er bei AMD mit Dreamweaver 44T. Naja. Ich bin Dipl.-Ing. für Inf. und bei uns sind alle massig durchgerasselt in Mathe und Physik. Ich gehör(t)e zu den Glücklichen die nie was machen mussten für die diversen Fächer und dennoch immer bestanden. Diplom dann mit 1. und jetzt auf der Arbeit die ich mache muss ich mächtig ackerm um am Ball zu bleiben. Gibt zwar immer paar Glückspilze aber so nebenbei verdient man nicht die Welt. Entweder man hat was auf dem Kasten... und tut nur so oder eben nix passiert, auch nicht auf dem Konto

Aber auch ich bin froh, dass es weniger Kollegen geben wird. So macht man vielleicht noch ein paar Zugeständnisse für die geschundenen Informatiker... von denen Überstunden ohne Ende verlangt werden und manchmal auch WochenendArbeit OHNE Ausgleich

Warum lässt du deinen Frust nicht an deinem Arbeitgeber aus statt hier im Forum ? Mit sonem Diplom sollte es auch kein Ding sein, sich mal nach ner Alternative umzuschaun.

P.S: Sein diplom fiel ihm nicht zu, der arbeitet auch nicht mit dreamwaver. Wollte das nur anmerken, da er sich da sehr unterfordert fühlt auf dem Posten und mit dem was er grad macht ;)
 
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