Speicherung von Verbindungsdaten (im Allgemeinen)

k0m4

Lt. Commander
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Nachdem u.a. auch Computerbase darüber berichtet hat, daß die Telekom (T-Online) die Verbindungsdaten 'nur noch' 7 Tage lang speichert, habe ich dies zum Anlass genommen, mal bei NetCologne (lokaler Kölner Provider) nachzufragen, wie das denn bei denen so ist (ich bin dort Flatratekunde, meine Daten sind also abrechnungstechnisch nicht relevant).

Bei der Antwort des freundlichen Mitarbeiters am Telefon wär ich fast von Stuhl gekippt: "Ihre Verbindungsdaten werden bei uns ein halbes Jahr lang gespeichert." :o

Auf meine Frage, ob ich dem widersprechen könne: "Ja, schriftlich unter Angabe der Kundennummer."

Das war dann auch das Einzige positive, was ich diesem Anruf abgewinnen konnte.

So weit ich informiert bin, vestößt diese Speicherung in meinem Fall gegen geltendes Recht (bedingt durch die Flatrate). Auch die Speicherungspolitik (ich nenn das jetzt einfach mal so) von T-Online scheint auf den ersten Blick ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, jedoch dürfen afaik Daten, die nicht zu Abrechnungszwecken benutzt werden lt. Gesetz gar nicht gespeichert werden.

Ich weiß, daß dieses Thema schon oft angesprochen wurde und ich will auch gar keine erneute Debatte über die Pros und Contras der Datenspeicherung (von der Vorratsdatenspeicherung ganz zu schweigen) lostreten. Ich dachte viel mehr, daß man vielleicht mal zusammentragen könnte, welcher Provider das wie handhabt.

Es gibt zwar einen Artikel bei Telepolis, jedoch scheinen die dort stehenden Informationen etwas überholt zu sein.

Wäre doch unter gewissen Gesichtspunkten (z.B. bei der Wahl eines neuen Providers) ganz interessant zu wissen, was in dieser Hinsicht auf einen zukommt.
 
k0m4 schrieb:
Auf meine Frage, ob ich dem widersprechen könne: "Ja, schriftlich unter Angabe der Kundennummer."

Wie dreist ist das denn........ aber irgendwie ma wieder typisch für die TK Industrie.
Was der sog. Kunde nicht weiss, ist besser für uns......oder so.
Mann ey, sowas kann einen echt immer wieder aufregen.
 
k0m4 schrieb:
Wäre doch unter gewissen Gesichtspunkten (z.B. bei der Wahl eines neuen Providers) ganz interessant zu wissen, was in dieser Hinsicht auf einen zukommt.

Ich möchte dich nicht als naiv abstempeln, aber Folgendes sollte wohl jedem klar sein:
Die Informationen, wann du wo, mit wem, wie lange und mit welchem Ergebnis im Internet unterwegs warst, fallen automatisch bei jedem Provider an, d.h., der Provider ist auf diese Informationen angewiesen, denn er rechnet nicht nur mit dir ab (z.B. über die Flatrate-Nutzung), sondern auch mit anderen Anbietern, bei denen er selbst Leistungen einkaufen muß, die er nicht selbst erbringen kann. Finanzierungen über Werbung etc. läuft in eine ähnliche Richtung. Kurz gesagt, die Daten fallen an und schaden den Provider nicht (außer vielleicht im Bereich Festplattenkapazität). Der Wert dieser Daten könnte aber enorm werden, wenn es Firmen gibt, die dafür bezahlen ... und die gibt es.
Ob also ein Provider öffentlich bekannt gibt, keine Daten mehr zu speichern, ist irrelevant und nur zu Eigenwerbungszwecken zu gebrauchen, denn niemand kann die "heimliche" Aufzeichnung und Weiterverwendung verhindern. Und sollte ein Gesetz in Deutschland diese Datenhaltung verbieten sowie eine Kontrollkommission dieses überwachen, wird der gesamte Datenverkehr "aus rein technischen Gründen" über einen Server in Rußland umgeleitet und dann dort die Informationen gespeichert.
Viele begeben sich sogar vorsätzlich in die Hände von Datensammlern (schöne Grüße an alle Google-Fans). Oder werden von Software-Anbietern wie EA überrollt: Sie möchten BF2142 spielen? Dann stimmen sie zu, dass eine andere Firma Informationen über sie sammeln darf.

Es ist keineswegs so, dass ich diese Entwicklung begrüße, nur sollte man den Glauben, irgend ein Anbieter einer IT-Leistung würde freiwillig auf leicht verdientes Geld verzichten, nicht zu hoch halten. Du weißt, warum es inzwischen überall Kunden-Karten gibt?
Wir sind eben doch alle noch Jäger und Sammler.
 
@Tunguska: Es ist mir durchaus bewusst, daß der Provider mir viel erzählen kann, wenn der Tag lang ist. Was er wirklich mit meinen Verbindungsdaten macht, kann ich natürlich nicht nachvollziehen. Ich halte es auch für eher wahrscheinlich, daß Reibach damit gemacht wird. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist die offizielle Version. Auf Daten, die heimlich an Datenhändler weitergegeben werden, kann auch keine offizielle Instanz zurückgreifen, da sie ja offiziell nicht (mehr) existent sind. Es ist doch mittlerweile schon so weit, daß 'man' sich kaum noch traut, ein File via Bittorrent wo runterzuladen, wenn alle HTTP/FTP Server überfüllt sind (ich hatte z.B. diese Situation beim Betatest eines Spiels). Es könnte ja irgendwann ein Brief der Anwaltskanzlei Hinz&Kunz im Briefkasten sein, in dem steht, man habe sich doch die Application XY illegal per Filesharing beschafft und der Mandant sei gar nicht erfreut darüber. Nun beweise mal das Gegenteil.

Ich bin mit Sicherheit auch kein Fan von Payback, RFID, etc. - ist meiner Sig vermutlich auch zu entnehmen. Und wenn du andeuten willst, Orwell hatte recht, fallen mir drei Buchstaben ein: A...C...K ;)
 
Wenn die Telekom meint: "Es ist illegal, also mach ich jetzt weniger.", dann hat das in Ordung zu sein, und der Kunde soll sich womöglich drüber freuen und sich bedanken.

Wenn ich als Privatperson aber genauso agiere, krieg ich ne Anzeige ins Haus und soll zahlen, zahlen, zahlen (oder schlimmeres).

Da läuft doch was falsch, oder? :mad:

THX für den TP-Hinweis :)

<edit>
Ich bin sauer. Habe NetCologne (die ja angeblich lt. TP eine OptOut anbieten) vertröstet worden: "...werden wir diese Daten in Zukunft nur noch für 7 Tage speichern...". Ich hatte sie schriftlich dazu aufgefordert, die Daten nicht mehr zu speichern, da dies gegen geltendes Recht verstösst. Mir ist telefonisch zugesagt worden, daß ich dies schriftlich unter Angabe der Kundennummer tun könne. Und nun der Mist hier.

Da sich eventuell mein Wohnort um 500km verschiebt, werde ich diese Entscheidung abwarten. Sollte ich -wider Erwarten- in Köln bleiben, werde ich wohl den Provider wechseln, mit dem ich bisher sehr zufrieden war.

Es geht mir nicht darum, daß ich etwas zu verbergen hätte, es geht hier um's Prinzip. Ich fordere lediglich mein Recht ein, und werde vertröstet, wie ein Schulkind. :kotz:
</edit>
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann nicht glauben, dass das speichern von Verbindungsdaten bei Flatrate kunden so illegal sein kann, denn sonst wäre eine Flatrate ja ein Freilos für alles Illegale??? Ich glaube es ist verständlich aus der sicht der telekom, denn wenn sie nicht nachweisen könnten, wer jetzt z.B. illegal Dateien heruntergeldaen hat, müssten sie ja die ganzen Klagen auf sich nehmen, oder hab ich das was falsch verstanden?

Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das Handeln von manchen Providern ziemlich gegen den Strich geht (damit meine ich aber jetzt nicht diese Situation, sondern die Netzverfügbarkeit, etc.).


MfG german_freaky
 
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