Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Seit wann sind die Medien objektiv? Die verfolgen auch nur ein vorgegebenes Ziel. Mal so, mal so. Aber alle ziehen ziemlich am gleichen Strang bei der Meinungsbildung des dummen Volkes.

Meiner Meinung nach sind wir bereits in einer waschechten Völkerwanderung. Ich verstehe ehrlich gesagt nur nicht warum so plötzlich?

Afrika ist schon die ganzen letzten Jahrzehnte eigentlich "im Arsch". Und Fernsehen/Internet gibt es auch schon etwas länger. Die Informationen sollte es auch schon vor vielen Jahren gegeben haben, daß es uns hier besser geht.

Irak? Afghanistan? Schon seit Ewigkeiten. Syrien kam dazu. Aber es sind ja nicht ausschließlich Syrer, die kommen. Man meint gerade, daß irgendwo wer aufgemacht hat, wo vorher schon Flüchtlinge regelmässig ertrunken/verreckt sind, aber jetzt durchgewunken werden.

Auch mir tun die Menschen Leid. Ich bin kein Rassist. Wir haben ein Flüchtlingsheim direkt neben meiner Arbeitsstelle. Schlimm. Ich halte sie weder für dümmer, noch schlauer. Nicht für weniger wert oder mehr wert. Es sind genau so Menschen wie die typischen Durchschnittsdeutschen. Manche so, manche so. Und im Prinzip haben alle einen Grund zu kommen. Selbst die "Betrüger" kommen ja nicht aus Jux und Dollerei. Auch denen geht es daheim scheiße und ein paar Monate Geld hier rausleiern gibt ihnen ja auch keine echte Perspektive.

Die ganzen Balkanflüchtlinge sind auch nicht zum Spaß hier. Nach dem Krieg sind viele Regionen nach wie vor völlig am Arsch. Da liegen angeschwemmte Minen rum, die jedem, der sie berührt mal eben den Arm oder das Bein abreissen. Wer definiert, welche Regionen friedlich und lebenswert sein sollen? Wie bewertet man einen Asylantrag?

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Aber bei allem Mitleid und Verständnis für die Beweggründe der Menschen, solltet ihr nicht naiv sein. Was habt ihr für Kleidung an? Genäht von armen Kindern und Frauen in Indien, die sich 12 Stunden am Tag die Finger blutig nähen und am Ende kaum genug zu Essen kriegen. Egal ob Markenklamotten oder nicht. Solange es nicht von Oma gestrickt wurde, kaum kontrollierbar woher.

Trinkt ihr Kaffee? Wo kommt der wohl her? Da können sie noch soviele Fairtrade und sonstige Logos draufkleben. Irgendwo in der Kette wird es immer ein paar echt arme Schweine geben, die so verzweifelt sind, daß sie lieber versuchen mit einem Schlauchboot nach Europa zu paddeln.

Einen PC oder ein Handy habt ihr ja offensichtlich auch, um eure Meinung hier kund zu tun. Von wem zusammengebaut? Von glücklichen Menschen, die fair entlohnt werden?
Eher von echt verzweifelten Asiaten, die den ganzen Tag in einem Werk den Kram zusammenschrauben und viele davon lieber Selbstmord begehen, als ihr Leben so führen zu müssen.

Unser System ist gnadenlos. Ein Wettbewerbssystem ... ein harter Kapitalismus, global ... da gibt es immer viel mehr Verlierer als Gewinner.
Europa und die USA und noch ein paar Länder ergeben weniger als 1 Mrd von über 7. Aber sie verbrauchen locker die Hälfte der Ressourcen.
Um unseren Lebensstandard zu haben, bräuchten wir locker 5 Erden, die so ausgebeutet werden wie jetzt.

Es geht uns nur so gut, weil der Rest der Welt gezielt so gehalten wird, daß er am Arsch ist. Kriege ... Waffenlieferungen. Es ist gar nicht das Ziel unserer Regierungen, diesen Ländern wirklich zu helfen. Denn in einem Wettbewerb hilft man einander nicht, sondern will selbst bei den Siegern sein. Und das sind zur Zeit noch die Amerikaner und Europäer global betrachtet mit ein paar anderen, denen es auch noch gut geht.

Die großen Verlierer sind immer noch Indien, quasi ganz Afrika, China.

2 Mrd Menschen kennen nichtmal eine Toilette. Noch mehr arbeiten für umgerechnet 1,50$ am Tag, was nirgends auf der Welt für ein Dach über dem Kopf und genug zu Essen/Trinken für alle reicht.

Aber was soll nun die Lösung sein? Alle reinlassen? Eine Weltregierung? Jeder darf überall hin und arbeiten?

Würde das friedlich funktionieren (naive Traumvorstellung) und sich absolut fair ausgleichen, wäre unser Lebensstandard aber ganz ganz ganz weit weg von dem jetzt.

Da geht es nicht darum, ob jeder ein Auto oder ein Handy haben kann. Oder Urlaub machen kann. Da geht es drum, ob man genug zu Fressen hat, um zu überleben. Den Durchschnitt auf der Welt würde ich ziemlich tief ansetzen. Wie gesagt ... wir bräuchten 5 Erden um alle so zu versorgen wie jetzt. Also wäre der Durchschnitt etwa bei 1/5 der Ressourcen. Wenn man wenig verschwendet und etwas sparsam umgeht kann man vlt 10% sparen. Vielleicht auch 20%. Aber 1/5 ist weitaus mehr, als es hier alle ertragen würden. Das sind Zustände die schlimmer sind als zu 2. Weltkriegszeiten.
Wer die sehen will fahre mal dahin, wo die meisten Menschen leben. Ins tiefste Land von Indien, China oder auch Afrika. Da sieht man mal, was echte Armut ist. Tägliches Sterben.

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Nüchtern betrachtet kann das ganze nur in einer Katastrophe enden. In Deutschland haben wir 80 Mio Einwohner etwa. 40 Mio davon arbeiten, der Rest sind Senioren, Kinder, Arbeitslose. Die Hälfte zahlt für die andere Hälfte. Von unserem Gehalt bleibt nur ein Bruchteil übrig. Lohnsteuer + Sozialabgaben sind schon knapp 50%. Aber das reicht bei weitem nicht. Da kommt noch Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Kapitalertragssteuer und und und. Schlußendlich bleibt weitaus weniger als die Hälfte vom Lohn netto in der Tasche.
Der Rest wird benötigt, um die andere Hälfte von Deutschland menschenwürdig durchzubringen. Aber auch so werden die Renten immer knapper, das Gesundheitssystem immer mieser, die Arbeitslosenunterstützung immer menschenunwürdiger.
Wir haben schon mit 3 Mio Arbeitslosen zu kämpfen rein finanziell. 5 Mio wären schon eine harte Herausforderung.

So. Und jetzt sollen ca. 1 Mio pro Jahr dazukommen? Bald dann 2 Mio pro Jahr? Wie lange soll das gut gehen? Wie soll man diese Menschenmassen kontrollieren, bearbeiten, zurückschicken, integrieren? Wie soll das gehen?

Schon ein normaler Antrag von jemandem, der behauptet, einfach seine Papiere verloren zu haben und aus Syrien zu stammen. Wie lange dauert so ein Antrag? Wie will man das vernünftig prüfen? Und wenn man es nicht weiß und davon ausgehen muss ... wie lange wird es in Syrien unsicher bleiben? 10 Jahre?

Es kommen jedes Jahr viel mehr Anträge dazu, als bearbeitet werden können. Wieviele Asylsachbearbeiter soll man einstellen? 1 Mio? Wie viele Flüchtlinge haben wir dieses Jahr abgewiesen? 10 000? 20 000? bei 800 000 neuen dieses Jahr? Eine unkontrollierbare Flut. Schlußendlich sitzen die alle Monate/Jahre hier und werden versorgt, bis auch nur der Antrag bearbeitet werden kann.

Integration? Den Niedriglohnsektor noch mehr überschwemmen? Bald gibts dann Toilettenputzen wieder für 1€ die Stunde, weil es 100 andere gibt, die das gerne für den Preis machen werden.
Bald kommen dann die Fachkräfte. Ein Traum für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ein Traum für die Arbeitgeber genauer gesagt.
Wenn es auf jede qualifizierte Stelle 100 Bewerber gibt, die sich gegenseitig unterbieten und dennoch qualitativ sind, arbeiten bald alle, egal wie gut ausgebildet zum absoluten Mindestlohn und zu Amazonlagerarbeiterbedingungen.

Für Arbeitgeber super. Für die Mehrzahl, nämlich die Arbeitnehmer, ist das ein Alptraum. Aber weitaus vorher werden die eh schon gefrusteten Arbeitslosen oder Leute im Niedriglohnsektor gewalttätig.

Und dann? 5 Mio Asylanten in Straßenschlachten gegen 5 Mio Rechte? Die Polizei muss den Kopf hinhalten? Und das alles soll sich mit 3 oder 4 Mrd im Jahr finanzieren lassen?

Polizeieinsätze bei gewalttätigen Ausschreitungen? Brennende Flüchtlingsheime? Und wer übernimmt die Gesundheitsversorgung? Die kann man ja nicht einfach hier verrecken lassen und viele sind in echt schlechtem Zustand. Traumatisiert. Angeschlagen.

Ja wohl die Krankenkasse oder? Und da kommt man mit 40€ im Jahr hin? Also ich zahle schon für die paar Mio Deutschen weitaus mehr in die Krankenkasse ein für eine mässige Versorgung. Die Beiträge werden massiv steigen, wenn da Mio Abnehmer dazukommen, die versorgt werden müssen.

Das ganze ist absoluter Irrsinn. Und die Verherrlichung, daß wir alle einfach alternativlos aufnehmen können ohne jegliche menschenverachtende, abschottende Maßnahme, ist Blödsinn meiner Meinung nach.

Es wird gewaltig krachen. An den Grenzen sind wir schon bald soweit. In Griechenland in KOS z.B. sind 10 000e Flüchtlinge auf wenige tausende Einwohner, die gerade alle ihre Existenz verlieren, weil sie vom Tourismus leben. Der bleibt natürlich jetzt aus.
Das soll friedlich weitergehen? Durstende Flüchtlinge, die auf Papiere warten am Zaun hier und wütende, arbeitslose Einwohner auf der anderen Seite?

Ich sehe das wie ein gewaltiges Pendel zurückschlagen irgendwann. Vom Asylverherrlichenden Deutschland, was alle Flüchtlinge per Luftbrücke einfliegt und eine Vollversorgung herstellt und alle perfekt integriert ... zu einem abgeschotteten Europa, was wie der Rest der Welt die Menschen wie Vieh abknallt und an den Grenzen verrecken lässt. Je mehr Menschen ungehemmt einströmen, desto gewaltsamer wird der Wandel und desto gefährlicher. Man kann Mio Menschen nicht mehr kontrollieren. Das wird blutig und hart.

Ich sehe nicht, daß der Füchtlingsstrom weniger wird. Er wird mehr und mehr, weil es sehr viele Mio verzweifelte Menschen gibt auf der Welt. Realistisch gesehen absolut chancenlos, die vernünftig unterzubringen und zu finanzieren. Schon die Bürokratische Abarbeitung ist chancenlos.

Selbst wenn man alle ohne Antrag direkt zurückfliegen würde, wäre das bald nicht mehr gut finanzierbar. 2 Mio pro Jahr, die zurückgeflogen werden? Das sind schon hunderte Mio an Kosten ohne auch nur einen Antrag geprüft zu haben.

Ich sehe da sehr schwarz für die Zukunft leider. Aber vielleicht ist das ja nur ein Sommerlochthema und eigentlich kein Problem. Alle werden friedlich integriert und es geht uns allen besser, weil der Standort Deutschland multikulturell und Fachkräftemässig massiv gestärkt wird. Alle bleiben superfriedlich, weil wir ja gelernt haben, daß Fremdenhass nicht gut ist. 2. Weltkrieg und so. Und wir haben ja absolut genug Geld, um 100e Mio Menschen zu versorgen. Ich schätze, daß jeder von euch gerne 2000€ netto pro Monat von seinem Gehalt abgeben würde für die armen Menschen aus Kriegsgebieten.
Wir sind ja alle so satt in Deutschland und es geht allen perfekt hier. Warum nicht? Hören wir mal auf, die Ressourcen zu verschwenden und verteilen alles an die Welt :rolleyes:

Meine Meinung ist, daß man jetzt den Strom vernünftig drosseln und einschränken, irgendwann sogar kappen müsste. Eine vernünftige Menge, wohlverteilt ... ihnen Schutz bieten, bis ihr Heimatland einigermaßen ok ist.
Es ist gar nicht der Sinn von Asyl Leute dauerhaft aufzunehmen und zu integrieren, sondern ihnen Schutz zu bieten, solange es nötig ist. Die Menschen wollen natürlich in ihre Heimat zurück, sobald es geht.

Wenn man jetzt frei von Nazikeulen und frei von Rassismus objektiv das ganze angeht und einschränkt, ist der Übergang vielleicht noch einigermaßen friedlich. Aber das sehe ich nicht. Es bläht sich auf und irgendwann wird sich das ganze in Gewalt entladen. Geplatze Träume von Flüchtlingen und frustrierte Arbeitslose, die rechts radikal werden, weil sie sich von der Politik nicht wahrgenommen fühlen.
Schon jetzt könnte man einige Comics gegen "Neonazis" auch durch Comics im dritten Reich austauschen, die Juden veralbert haben. Der gleiche Faschismus und die gleichen pauschale Verurteilungen. Früher nach Volksgruppenzugehörigkeit (Juden), heute beim leisesten Verdacht auf Ausländerfeindlichkeit (Nazis, aber sehr weit gesteckt). Es wird pauschal beschimpft, beleidigt, für dumm erklärt und überhaupt nicht differenziert.

Die Mehrheit ist genauso dumm wie damals und lässt sich genauso doof in jede Richtung von Medien und Meinungsmache drängen. Hauptsache man geht mit der hippen Meinung der Mehrheit und denkt nicht selbst nach. Heute ist Gutmenschentum genauso "in" wie damals Rassismus.
 
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@RIP1981,

Ich will nur kurz was zu deinen ellenlangen Beitrag was sagen. Wenn du Ursache und Wirkung verstehst, dann brauchst du dir die Frage um diese Menschen nicht zu stellen. Dann weisst du nämlich warum so viele, egal wo auf der Welt unterwegs sind und ein besseres Leben suchen.
Hast du dich mal mit dem Kapitalismus/Imperialismus beschäftigt? Ja oder? Denn teilweise beantwortest du ja deine Fragen selbst und stellst vieles richtig fest.

Meine Meinung ist, daß man jetzt den Strom vernünftig drosseln und einschränken, irgendwann sogar kappen müsste. Eine vernünftige Menge, wohlverteilt ... ihnen Schutz bieten, bis ihr Heimatland einigermaßen ok ist.
Es ist gar nicht der Sinn von Asyl Leute dauerhaft aufzunehmen und zu integrieren, sondern ihnen Schutz zu bieten, solange es nötig ist. Die Menschen wollen natürlich in ihre Heimat zurück, sobald es geht.

Wenn man jetzt frei von Nazikeulen und frei von Rassismus objektiv das ganze angeht und einschränkt, ist der Übergang vielleicht noch einigermaßen friedlich. Aber das sehe ich nicht. Es bläht sich auf und irgendwann wird sich das ganze in Gewalt entladen. Geplatze Träume von Flüchtlingen und frustrierte Arbeitslose, die rechts radikal werden, weil sie sich von der Politik nicht wahrgenommen fühlen.
Schon jetzt könnte man einige Comics gegen "Neonazis" auch durch Comics im dritten Reich austauschen, die Juden veralbert haben. Der gleiche Faschismus und die gleichen pauschale Verurteilungen. Früher nach Volksgruppenzugehörigkeit (Juden), heute beim leisesten Verdacht auf Ausländerfeindlichkeit (Nazis, aber sehr weit gesteckt). Es wird pauschal beschimpft, beleidigt, für dumm erklärt und überhaupt nicht differenziert.

Die Mehrheit ist genauso dumm wie damals und lässt sich genauso doof in jede Richtung von Medien und Meinungsmache drängen. Hauptsache man geht mit der hippen Meinung der Mehrheit und denkt nicht selbst nach. Heute ist Gutmenschentum genauso "in" wie damals Rassismus.

Nächstenliebe und Fürsorge sind also Gutmenschentum und so schlimm wie damals, der vernichtende Rassismus, der 60 Millionen Menschen das Leben gekostet hat, aha, sehr lustig der Vergleich.
Es gibt kein Recht auf freie Meinungsäusserung von Rassisten und Menschenhassern merk dir das, das muss man als Demokratie auch nicht aushalten, dem muss man sich in den Weg stellen und wenn es sein muss mit aller Härte durchgreifen.
 
Das Grundproblem ist: Die ganze jetzige Debatte ist heuchlerisch.
Das System in dem wir leben funktioniert nur, weil unsere Nächstenliebe und Fürsorge üblicherweise nicht über unseren Tellerrand hinaus reicht.

Doch im Sommerloch scheinen wir den "Weltschmerz" entdeckt zu haben, und wollen mal eben die Welt retten.
Nur das ist leider ein Fass ohne Boden.

Ja, die Flüchtlingsströme im Moment tun uns noch nicht weh. Aber wenn wir die Nächstenliebe, die die Medien im Moment gefordert wird, konsequent weiterführen, ist dies mit unserem jetzigen Wohlstandsgesellschaft nicht vereinbar.

Doch wieviel Prozent von jenen, welche im Moment nach grenzenloser Nächstenliebe rufen, sind tatsächlich bereit, persönliche Opfer einzugehen? Demokratie bedeutet auch: Ehrlich zu sein.

Tatsächlich sind wir doch nur bereit, so vielen zu helfen, wie wir können, ohne dass unser Wohlstand spürbar abnimmt oder unser jetziges System gefährdet wird.

Und da Flüchtlinge kein temporäres Phänomen sind, sondern uns Völkerwanderungen die nächsten Jahrzehnte bevorstehen könnten, bedeutet dies: Wir brauchen eine rationale Diskussion darüber, wie die Flüchtlingsströme bestmöglichst koordiniert werden können, so dass wir jenen helfen können, welche am dringendsten unsere Hilfe brauchen. Doch im Moment kommunizieren wir der Welt vor allem jene Botschaft: Give me your tired, your poor, Your huddled masses yearning to breathe free! Und laufen damit Gefahr, Flüchtlingsströme auszulösen, die eigentlich nicht gewollt werden ...

Denn wir könnten sie nicht stemmen, ohne unsere ganze Gesellschaft umzukrempeln. Wenn wir tatsächlich dazu bereit sind - gerne! Nur glaube ich daran nicht. Also mehr Ehrlichkeit in der Diskussion!

Übrigens, wer den Text richtig liest, merkt hoffentlich, dass ich nicht rassistisch bin, sondern kapitalistisch. Vielleicht auch keine schmeichelhafte Eigenschaft.
Gegen Einwanderung habe ich nichts - aber wenn unser Kurs in gesellschaftlichen Unruhen münden sollte, wandere ich halt aus ;)
 
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@revx: Ganz genau.

Wir sind selbst die Ursache, daß die Menschen dort flüchten. Unsere Eingriffe direkt oder indirekt führen dazu, daß deren Gesellschaft zusammenbricht. Europa und die USA sind die Ursache für das Leid.

Der richtige Ansatz wäre es, sehr viel reinzustecken, daß diese Länder und Regionen wieder stabil werden. Würde es allen Menschen auf der Welt so gut gehen wie uns und der Wohlstand und Bildung wäre so hoch, dann würde es massiv weniger Gewalt, massiv weniger Anschläge/Kriege und meiner Meinung auch deutlich weniger fanatische religiöse Einstellungen geben. Vermutlich wäre Religion eine ähnliche Randerscheinung wie hier in Deutschland.

Die Ursachen bekämpfen und nicht die Symptome lindern. Die Flüchtlinge sind nur eine Konsequenz.

@godde:

So? Und wie grenzt du das ab? Wann ist jemand ein Menschenhasser? Wenn er fordert, daß die Asylpolitik überdacht wird? Wie grenzt du die mitlaufenden Familien von hohlen Glatzköppen ab?

Glaubst du, daß besorge Familien genau Rassisten sind wie Schlägertypen?

Das Recht auf freie Meinungsäusserung hat für meinen Geschmack jeder. Beleidigungen und unsinnige Kommentare mit Gaskammern etc. sind keine Meinungsäusserung sondern dumme, beleidigende Kommentare. Das ist ja keine Meinung.
Darauf kann man nicht eingehen.

Aber eine Einschränkung oder einen Stop des Zustroms zu fordern? Ist das rechtsradikal?

Und was glaubst du erreichst du damit, daß du die Menschen, die sich darüber Sorgen machen, ausgrenzt? Sie alle zusammen als Nazis hinstellst und ignorierst? Ihnen das Recht auf Meinungsäusserung entziehst?

Was glaubst du passiert mit einem jungen Menschen, der eine dumme Äusserung gemacht hat und dafür seine Stelle verliert, weil eine Hetzjagd auf Facebook gegen sie läuft? Glaubst du, der wird danach einsichtig, wenn er arbeitslos dahockt? Oder wird er radikaler?

So kann man die Menge sehr schnell stark vergrößern. Einfach ignorieren und das Recht auf Meinungsäusserung entziehen. Dann fühlen sie sich bestätigt und ihre Sorgen nicht ernst genommen.

Natürlich kann man wie gesagt auf irgendwelche Gaskammeräusserungen und dergleichen nicht eingehen. Aber man könnte mal vorrechnen, wie man sich die Aufnahme vorstellt. Wie das weitergehen soll. Und zwar realistisch. Dann entzieht man dieser Menschengruppe die Menschen, die selbst nachdenken können. Aber nur, wenn man auf deren Sorgen auch wirklich eingeht.

Und Nächstenliebe kann auch unsinnig werden. Ein Tier, was stark leidet, einfach weiter drücken und warm halten? Die Menschen dazu ermutigen in noch größeren Massen herzuströmen, wo es ihnen dann doch nicht besser geht und es für alle zusammen schlechter wird?

Du kannst alle Penner ohne nachzudenken bei dir in der Wohnung aufnehmen aus reiner Nächstenliebe. Vielen würdest du was gutes tun. Aber du brauchst dich auch nicht wundern, wenn danach irgendwann bei einem alles aus deiner Wohnung rausgerissen und geklaut wurde.
Bedingungslose Nächstenliebe ist nicht immer eine uneingeschränkt gute Lösung für alle. Höchstens in Kinderfilmen.

Und pauschale Beleidigungen als dumm, ungebildet, "Arschlöcher" gegen alles und jeden der sich irgendwie auch nur zart gegen eine Aufnahme äussert, wie es momentan gefühlt üblich ist, ist genauso beschränkt. Meine Meinung.
Ergänzung ()

Und ich stehe auch dazu, dass Meinungsfaschismus und Rassismus von der Denkweise sehr dicht beisammen sind. Der eine verurteilt Menschen pauschal anhand ihrer Herkunft. Individuell kann er richtig und falsch liegen. Jeder Mensch kann "schlecht" oder "gut" sein. Das schlimme an dem Ansatz ist die pauschale undifferenzierte Verurteilung.
Und genau das gleiche beim Meinungsfaschismus. Jeder der nicht mitzieht mit der vorherrschenden Meinung wird isoliert, beleidigt, vorverurteilt. Es wird eine richtige Stimmungsmache betrieben bei der viele öffentliche Personen sich profilieren, indem sie ihre pauschalen Beleidigungen raushauen und dafür Beifall bekommen. Es wird polarisiert und Feindbilder aufgebaut auf beiden Seiten, statt miteinander zu kommunizieren. Aber das ist Demokratie oder? Wo man pauschal Meinungen, die nicht passen komplett ignoriert und Rechte entzieht. Oder? Ist Frau Merkel jetzt eigentlich auch ein Nazi weil sie mal sagte, dass wir nicht alle nehmen können?
Ich habe mal ein Diagramm gesehen, auf dem diese Begründung nur von Rassisten kommt ...

Im Übrigen war nicht der Rassismus alleiniger Grund für den 2. Weltkrieg. Der war auf allen Seiten verbreitet. Und in unserem jetzigen System sterben auch viele Menschen grausam über ganz andere Mechanismen.
 
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Du unterstellst mir Sachen, die ich nicht gesagt habe und führst krude Thesen von Flüchtlingsinvasionen, die es nicht gibt. Natürlich werden nicht alle 50 Millionen zu uns kommen, da andere Länder auch diesen Menschen helfen. Denn viele von ihnen würden gerne wieder in ihre Länder zurückkehren. Nicht alle wollen hier bleiben und unser schönes Land in den sozialen Abgrund führen.
Was ich nicht verstehe: du hast die Antworten auf deine Fragen. Was soll die Hysterie mit der Überlastung durch diese Menschen?
Mal ein Gedankenspiel: 80 000 Deutsche bestizen soviel wie 32 000 000 Deutsche und 800 000 soviel wie die restlichen 80 000 0000. Die wohlhabendsten 500 der Erde, soviel wie 5 Mrd.
Siehst du? Es ist nur ein Verteilungsproblem.

Und ja du hast recht, das System ist die Ursache dafür. Deshalb finde ich es auch nicht heuchlerisch, wenn man sagt, man müsse diesen Menschen auf jeden Fall helfen. Meine Grundeinstellung ist, so, ich wurde so erzogen. Das kannst du mir nicht vorwerfen und damit deine Begrenzung derer zu rechtfertigen.
Das finde ich mittlerweile so krass, hier wird man als jemand der sich dessen bewusst ist, welche Anstrengungen man dafür bringen muss, anderen zu helfen, noch als Gutmensch und Spinner hingestellt. Soweit ist es schon wieder in unserem Land. Es ist auch nicht meine Aufgabe, einen Menschen direkt bei mir aufzunehmen, das ist Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass diesen Menschen geholfen wird. Wenn einer bemängelt die Strassen wären in einem schlechten Zustand, sagst du dann auch , dann geh doch hin und repariere sie?
Wenn Resteuropa endlich mal seine Verantwortung übernehmen würde, auch Ungarn und England, dann wäre es erstmal kein Problem vielen dieser Leute zu helfen und sie unterzubringen. Natürlich können und werden wir nicht 50 Millionen aufnehmen können, soweit kommt es aber nicht. Deshalb sehe ich deine Panik und auch die der anderen Zweifler nicht.


Und genau das gleiche beim Meinungsfaschismus. Jeder der nicht mitzieht mit der vorherrschenden Meinung wird isoliert, beleidigt, vorverurteilt. Es wird eine richtige Stimmungsmache betrieben bei der viele öffentliche Personen sich profilieren, indem sie ihre pauschalen Beleidigungen raushauen und dafür Beifall bekommen. Es wird polarisiert und Feindbilder aufgebaut auf beiden Seiten, statt miteinander zu kommunizieren. Aber das ist Demokratie oder? Wo man pauschal Meinungen, die nicht passen komplett ignoriert und Rechte entzieht. Oder? Ist Frau Merkel jetzt eigentlich auch ein Nazi weil sie mal sagte, dass wir nicht alle nehmen können?
Ich habe mal ein Diagramm gesehen, auf dem diese Begründung nur von Rassisten kommt ...

Das mag schon stimmen, aber nicht in diesem Zusammenhang, da empfinde ich deine Begründung eher als Opferumkehr. Den Flüchtlingen wurde ja schon im Vorfeld alles Schlechte nachgesagt, gerade von vielen "besorgten Bürgern", die eben nicht differenzieren. Und die Spitze dessen sind halt mal die Braunen. Was wollen wir da drum herum reden? Die Menschen denen es aus systemischen Gründen schlecht geht hier, die sollen sich gegen die Politik wenden und demonstrieren, für mehr Lohn, bessere Arbeitsverhältnisse, aber keine wahnwitzigen Demos gegen Überfremdung führen, die es nicht gibt.
 
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RIP1981 schrieb:
Es geht uns nur so gut, weil der Rest der Welt gezielt so gehalten wird, daß er am Arsch ist. Kriege ... Waffenlieferungen. Es ist gar nicht das Ziel unserer Regierungen, diesen Ländern wirklich zu helfen.

Sehr schöner Satz. Das bringt die Thematik alles auf dem Punkt.
 
Und muss erweitert werden auf: Das machen ALLE Länder. Wenn das nicht Deutschland macht, dann macht das ein anderes Land beutet weiterhin die armen Länder aus, unterstützt die Machthaber. Der einzige Unterschied ist, dass Deutschland und dessen Einwohner nicht mehr davon profitieren. Flüchtlinge etc. wird es immer noch geben.

@Godde
Und ja du hast recht, das System ist die Ursache dafür. Deshalb finde ich es auch nicht heuchlerisch, wenn man sagt, man müsse diesen Menschen auf jeden Fall helfen. Meine Grundeinstellung ist, so, ich wurde so erzogen. Das kannst du mir nicht vorwerfen und damit deine Begrenzung derer zu rechtfertigen..... Es ist auch nicht meine Aufgabe, einen Menschen direkt bei mir aufzunehmen, das ist Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass diesen Menschen geholfen wird. .... Natürlich können und werden wir nicht 50 Millionen aufnehmen können, soweit kommt es aber nicht.

Das System und die bisherige Politik sind schuld. Der Staat soll in unserem Namen und mit unserem Geld die Flüchtlinge aufnehmen. Man muss in jedem Fall helfen. Man persönlich nimmt keine auf. Und alle sollen auch nicht kommen können.

Warum nicht? Warum ist man selbst nicht verantwortlich? Warum soll die Bevölkerung leiden, wenn die eigene Regierung nicht in der Lage ist, entsprechende Gesetzeslagen einfach nur DURCHZUSETZEN? Sie müssen noch nicht einmal Gesetze und Verordnungen schaffen, die brauchen einfach nur da sitzen, sagen: "Und jetzt machen wir das so, wie wir das bei der EU alle schön angekreuzt haben. Aber weil wir nunmal nicht für ALLE sorgen können, nehmen wir ein paar auf. Aus Kulanz."
Du selbst gibst ja zu, dass wir nicht alle aufnehmen können. Aber wir MÜSSEN laut unseren Abkommen überhaupt keinen aufnehmen.

aber keine wahnwitzigen Demos gegen Überfremdung führen, die es nicht gibt.
Godde, du warst damals auch jemand, der geschrieben hat in dem Pegida-Thread, dass Pegida und dessen Punkte an den Haaren herbeigezogen sind. Es gäbe gar kein Problem, und es würde nur sinnlos aufgestachelt werden. Bist du immer noch dieser Meinung? Haben wir immer noch kein Flüchtlingsproblem? Kein Asylproblem? Damals hat man nur auf Pegida geknüppelt. "Das hilft uns nicht weiter" oder "Die Nazis ziehen da doch die Fäden" oder "Es gibt gar keine Probleme". Ich könnte hier seitenlang schreiben, was damals in dem Thread abgegangen ist, und das Ergebnis sieht man heute. Die Politik hatte unterdessen NICHTS, aber auch GAR NICHTS getan, außer das Thema zu versenken. Bloß weg damit, wir wollen das nicht sehen.

Und WIR sollen das jetzt ausbaden? Na wer hat denn NICHTS getan?

@RIP1981
Wir sind selbst die Ursache, daß die Menschen dort flüchten. Unsere Eingriffe direkt oder indirekt führen dazu, daß deren Gesellschaft zusammenbricht. Europa und die USA sind die Ursache für das Leid.
Sind wir nicht. Wenn wir die nicht ausbeuten, wird es jemand anders tun. Du hast eine Lösung? Dann her damit. Ah ich lese gerade:
Der richtige Ansatz wäre es, sehr viel reinzustecken, daß diese Länder und Regionen wieder stabil werden. Würde es allen Menschen auf der Welt so gut gehen wie uns und der Wohlstand und Bildung wäre so hoch, dann würde es massiv weniger Gewalt, massiv weniger Anschläge/Kriege und meiner Meinung auch deutlich weniger fanatische religiöse Einstellungen geben. Vermutlich wäre Religion eine ähnliche Randerscheinung wie hier in Deutschland.
Die Religionen sind kein Problem. Problem sind die Machthaber, die dortigen Reichen und Mächtigen, die die Bevölkerung arbeiten, hungern und sterben lassen auf ihre Kosten. Und ob wir mit denen Handel treiben ist irrelevant. Wenn nicht wir, dann andere. Was passiert aber, wenn du da Geld reinsteckst? Der Machthaber freut sich. Muss er doch weniger Geld ausgeben um seine eigene Bevölkerung zu versorgen. Und sich selbst.

Alternative? Du entledigst dich der Machthaber. Probleme: Wenn du das machst, wird dort die Propagandaschüssel gerührt, und auf einmal bist in den Augen der Leute DU der schuldige. So ein Mist, die bekämpfen dich da alle. Hast du wieder keine Chance, die zu befrieden. So einfach ist das alles nunmal leider nicht.
 
@Onkelhitman,

Godde, du warst damals auch jemand, der geschrieben hat in dem Pegida-Thread, dass Pegida und dessen Punkte an den Haaren herbeigezogen sind. Es gäbe gar kein Problem, und es würde nur sinnlos aufgestachelt werden. Bist du immer noch dieser Meinung? Haben wir immer noch kein Flüchtlingsproblem? Kein Asylproblem? Damals hat man nur auf Pegida geknüppelt. "Das hilft uns nicht weiter" oder "Die Nazis ziehen da doch die Fäden" oder "Es gibt gar keine Probleme". Ich könnte hier seitenlang schreiben, was damals in dem Thread abgegangen ist, und das Ergebnis sieht man heute. Die Politik hatte unterdessen NICHTS, aber auch GAR NICHTS getan, außer das Thema zu versenken. Bloß weg damit, wir wollen das nicht sehen.

Und WIR sollen das jetzt ausbaden? Na wer hat denn NICHTS getan?


Stimmt das habe ich geschrieben und ja dort ziehen, nenne sie Nazis, die Fäden. Die Probleme sind hausgemacht, die Flüchtlinge haben doch teilweise ähnliche Probleme, wenn es nicht der Krieg oder politisch, rassistisch Verfolgte sind. Wieso denkt man die nehmen einem etwas weg? Ich lach micht tot.
Du weisst doch wer uns was wegnimmt, die da oben. So ist das nunmal und wieso geht ihr dann nicht gegen die da oben vor?
Wieso nimmt man sich die einfachste Variante, die Minderheiten oder Ausländer, Flüchtlinge....? Das ist in meinen Augen billiger Faschismus, da ich davon ausgehe, dass die Menschen Ursache und Wirkung verstehen. Wenn sie das aber nicht wollen, dann kann ich ihnen genau das vorwerfen, was ich ja auch tue.
Keinen aufnehmen zu wollen zeugt auch nicht gerade von Aufklärung und Werteverständnins, das ist einfach falsch und dumm. Wenn du die christlichen Werte, die ja immer so hervorgehoben werden, nimmst, dann steht da was von Nächstenliebe, sich um andere die in Not sind kümmern und es am besten gar nicht soweit kommen lassen, dass andere in Not geraten. Was ist mit diesen tollen, christlichen Werten? Alles Schall und Rauch oder? Da halte ich es lieber wie Marx, Religion ist das Opium des Volkes.
Diese Rechtfertigungen gehen mir sowas von auf den Senkel, ich will die nicht, aber nein, ich bin ja kein Nazi. Rechtspopulismus durchdringt mittlerweile unsere ganze Gesellschaft und wird anscheinend wieder salonfähig. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann wird man sehen, wer sich durchsetzt und wenn es sein muss nicht mit Gandhis Methode.



800.000 Flüchtlinge sollen laut Schätzungen der Bundesregierung in diesem Jahr in Deutschland eintreffen. Auch wenn diese Zahl möglicherweise übertrieben ist – in den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben „nur“ 218.221 Personen Asyl beantragt –, so ist das Thema doch in aller Munde. Regelmäßige Hiobsbotschaften über schreckliche Todesfälle auf den Fluchtruten und offene Ablehnung und Gewalt in einigen deutschen Städten tragen ihren Teil dazu bei. Auch wenn viel über das Thema geschrieben, gesendet und debattiert wird, so hat die gesamte Debatte doch einen erstaunlich oberflächlichen Charakter. Hitzig wird dabei über die Symptome (Unterbringung, Asylverfahren, sichere Drittländer, Schleuser) debattiert, während die Ursachen von Flucht und Vertreibung geflissentlich ignoriert werden. Nicht der Schutz der flüchtenden Menschen in ihrer Heimat, sondern der Schutz vor den Flüchtlingen scheint hier das treibende Motiv zu sein. Dies setzt sich bis in rechtliche Fragen fort. Kein Wunder, schließlich wurden die diesbezüglichen Gesetze auf Basis der Erfahrungen des Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit geschaffen und seitdem massiv ausgehöhlt – für die heutige Situation sind diese Gesetze weder gemacht noch gedacht.

Die selbstauferlegte Unfähigkeit der Debatte fängt bereits bei Begrifflichkeiten an. Von was sprechen wir eigentlich? Von Asylanten? Asylbewerbern? Oder Flüchtlingen? Der Asylbegriff des deutschen Rechts ist ein Kind der Periode des Zweiten Weltkriegs und der Zeit des Kalten Kriegs. Unter „Asyl“ versteht das Recht eine politische oder religiöse Verfolgung durch den Staat. Von den mehr als 136.000 Entscheidungen über Asylanträge im Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres erfüllte nur rund ein Prozent (1.319 Fälle) diese strenge Definition. Kein Wunder – wer beispielsweise von marodierenden Banden, Warlords oder Milizen verfolgt wird, wird nun einmal nicht staatlich verfolgt und hat dementsprechend nach der in Deutschland gültigen Definition auch kein Anrecht auf Asyl. Wesentlich höher ist die Anerkennungsrate für „Flüchtlinge“. Darunter fallen laut Genfer Flüchtlingskonvention allgemein Personen, die wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung verfolgt werden. Mehr als jeder dritte Asylantrag (48.101) wurde im genannten Zeitraum mit einer Rechtsstellung als Flüchtling positiv beschieden – praktische Unterschiede zur Anerkennung als Asylberechtigten gibt es dabei kaum. Hinzu kommen positive Feststellungen unter „subsidiären Schutz“ (785 Fälle) oder der Feststellung eines Abschiebungsverbotes (1.132 Fälle) – in beiden Fällen werden die Antragssteller weder als asylberechtigt noch als Flüchtling anerkannt, eine Abschiebung wird jedoch auch nicht vorgenommen, da man ansonsten Leib und Leben des Antragsstellers gefährden würde. Diese „geduldeten“ aber nicht anerkannten Flüchtlinge genießen jedoch auch weniger Rechte als anerkannte Flüchtlinge – sie dürfen beispielsweise weder frei reisen noch ohne Sondergenehmigung arbeiten.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=27394
 
@Godde

Solange wir 5 Millionen Arbeitslose haben und 50% der Befölkerung keinerlei Vermögen hat, hat sich für mich das Thema Flüchtlinge erledigt und ich würde keinen Einzigen mehr als im EU Gesetz ausgemacht aufnehmen.

Wie sieht denn die Zukunft der Flüchtlinge hier aus? 90% werden dauerhaft arbeitslos bleiben und aufgrund der Frustration (ihnen wurde das gelobte Land versprochen) kriminell.

Und wenn du sagst, sie wollen nur Überleben, dann sollen sie in Griechenland, Spanien, Italien oder sonst wo überleben.

Die Flüchtlinge werden beim Problem "mit denen da Oben" keinerlei Hilfe sein.
 
Dir ist aber schon klar, dass viele, sobald die Krisen überstanden wären, auch wieder in ihre Heimat zurück gingen.
Zudem haben die Arbeitslosen damit nichts zu tun, das Argument zählt nicht. Wir haben eine Sockelarbeitslosikgeit von über 3 Millionen, die hast du also seit mehr als 20 Jahren und durch die Digitalisierung werden das in Zukunft vllt. sogar noch mehr. Also was dagegen tun? Zudem schaffen diese Menschen wenn sie integriert sind wieder neue Nachfrage und auch Arbeitsplätze, dein Argument ist nicht haltbar und ändert nichts am System. Der Staat müsste gewillt sein, wie eine soziale Marktwirtschaft einzuführen um die Härten des Kapitalismus abzuschwächen. Ein BGE wäre vllt eine Lösung in Zukunft, Maschinenbesteuerung, Vermögensbesteuerung, Finanztransaktionssteuern.
Das zuviel an Privatisierung hat die sozialen Systeme ausgehöhlt, die Rente, Arbeistlosengeld und Hilfe.
Nur muss dazu ein Willen da sein, aber solange es nur um Konkurrenzfähigkeit geht, also Lohndrückerei , prekäre Beschäftigungen usw, wird sich nichts ändern.
 
Dir ist aber schon klar, dass viele, sobald die Krisen überstanden wären, auch wieder in ihre Heimat zurück gingen.

Hast du dazu eine Statistik? Warum sollte jemand, der sich hier ein gutes Leben aufgebaut hat, zurück in seine Heimat gehen? Wenn er hier die ganzen Jahre arbeitslos ist und keine Perspektive hat, dann wäre es nachvollziehbar, wenn er zurück in die Heimat geht, weil nach dem Krieg der Wiederaufbau ansteht, was Arbeit schafft.

Zudem haben die Arbeitslosen damit nichts zu tun, das Argument zählt nicht. Wir haben eine Sockelarbeitslosikgeit von über 3 Millionen, die hast du also seit mehr als 20 Jahren und durch die Digitalisierung werden das in Zukunft vllt. sogar noch mehr. Also was dagegen tun?

Ich kenne kein Gesetz das sagt: Deutschland muss 80 Millionen Einwohner haben. Wir könnten unsere Einwohnerzahl auf 60 Millionen senken. Dadurch haben wir weniger Verbrauch + die wegfallende Arbeit fällt auch nicht ins Gewicht.

Der Staat müsste gewillt sein, wie eine soziale Marktwirtschaft einzuführen um die Härten des Kapitalismus abzuschwächen. Ein BGE wäre vllt eine Lösung in Zukunft, Maschinenbesteuerung, Vermögensbesteuerung, Finanztransaktionssteuern.
Das zuviel an Privatisierung hat die sozialen Systeme ausgehöhlt, die Rente, Arbeistlosengeld und Hilfe.
Nur muss dazu ein Willen da sein, aber solange es nur um Konkurrenzfähigkeit geht, also Lohndrückerei , prekäre Beschäftigungen usw, wird sich nichts ändern.

Wir stehen im globalen Wettbewerb. Wenn wir unabhängig von der Welt wären, könnten wir innerhalb Deutschlands einen nachhaltigen Kreislauf aufbauen.
Da wir aber Exportweltmeister sind, wird das dem Export nicht gut tun, wenn die Waren aufgrund höherer Löhne/Steuern teurer werden.

Der BMW verliert nicht an Wert, wenn er von einem Inder anstatt einem Deutschen zusammengebaut wurde. Wenns BMW hier also aufgrund Löhne/Steuern zu blöd wird, wandern die in ein anderes Land aus.
 
@Andy 8891

Ich bin erstaunt über Deinen Post 2129.
Soviel Realitätssinn bei Deinen ansonsten etwas weltfremden Systemvorstellungen hatte ich Dir gar nicht zugetraut.
(Ich hoffe, ich verwechsle Dich jetzt nicht mit einem anderen AndyXY)

Ok, 90% finde ich zu hoch gegriffen, aber z. Bsp. schon 25-35% kriminalitätsaffine / selbstjustizaffine Asylanten werden uns noch sehr stark zu schaffen machen.

Erschreckend musste ich gestern im Radio anhören, dass die Linke auch Sinti und Roma als Verfolgte gerne aufnehmen möchte, weil sie ja in ihren Ursprungsländern (Balkon & Co.) verfolgt würden. Ich weis nicht, was die Linke sich da konkret als Zukunftsmodell vorstellt.
 
Wir sind selbst die Ursache, daß die Menschen dort flüchten. Unsere Eingriffe direkt oder indirekt führen dazu, daß deren Gesellschaft zusammenbricht. Europa und die USA sind die Ursache für das Leid.


Ich würde eher sagen die Globalisierung ist die Ursache, die Staaten sind nur noch Spielball dieses Systems

Das ist unser Problem

Europa oder besser gesagt EU ist ein System welches auf Sozialer Marktwirtschaft beruht oder so Konzipiert wurde, und das aus einer Zeit im dem die Welt noch in Ost West aufgeteilt war. Danach kam die Globalisierung und darauf hat die EU noch keine Antwort gefunden.
Denn unser Sozialsystem ist nicht Kompatibel mit der Globalisierung, es frisst uns auf das kann man sehr gut sehen, an der Schuldenentwicklung der Letzten 15 Jahre.

Die Globalisierung (Wirtschaft sprich Konzerne) spielen die Staaten gegeneinander aus

In Europa schmeißen sie (Konzerne) Millionen Arbeitslose den Staaten vor die Füsse und in den Staaten in denen sie Produzieren schaffen sie keine neuen Werte.

Die die noch Arbeit haben werden als Zahl mit einem Chinesen verglichen und verdienen immer weniger mit der Drohung deinen Arbeitsplatz auch noch weg zu-rationalisieren.

Und dann kommt so was dabei heraus

bleiben am Monatsende 1200 Euro


Bei mir sieht es auch nicht besser aus, bekomme zwar etwas mehr heraus als Dipl Ing muss aber Wohnungen planen die 4000-8000 €/m² kosten die sich Leute Kaufen die mit dieser Globalisierung ihr Geld verdienen. Und die bezahlen entweder sofort oder haben das Geld in 5 Jahren zusammen.
Ich kann mir so was noch nicht mal nach 30 Jahren Arbeit leisten, selbst wenn ich alles 1 zu 1 Sparen würde leisten.

Oder dann kommen so Sachen heraus wie in der Englischen Liga wo mal eben 9 Milliarden für 4 Jahre Fussball TV Rechte ausgegeben wird. Wo ein Spieler mehr kostet als das Stadion in dem er spielt. Und gleichzeitig Diskutiert man über Griechenland, Flüchtlinge usw und wenn man diesen Insel Affen Cameron hört der jeden Flüchtling und der der im Hilft Kriminalisieren will, wird es einem Schlecht.

Das ist Globalisierung Raubtier Kapitalismus PUR und Deutschland und die EU ist Machtlos dagegen. Merkel und Co können nichts dagegen nichts Machen

Unsere einzige Chance ist MEHR EUROPA Eine EU die die Soziale Marktwirtschaft GESCHLOSSEN verteidigt

dh wir müssen Sagen Fuck You Globalisierung so nicht wenn Ihr 500Mio Konsumenten haben wollt dann müsst ihr auch mit den 500Mio Produzieren und Handeln. Somit Profitiert jeder davon.

Die Staaten sind für Allgemeinwohl verantwortlich, die Wirtschaft nicht

In der Sozialen Marktwirtschaft wird aber auch die Wirtschaft in die Pflicht genommen, und das ist meiner Meinung auch richtig so denn auch sie sind ein Teil unserer Gesellschaft und stehen damit auch in der Verantwortung.

Sie kaufen gern billige Kleidung, die für Hungerlöhne hergestellt wird. Sie lieben günstige Smartphones


Ich liebe KEINE billige Kleidung oder günstige Smartphones, die unter Arbeitsbedingungen,Hergestellt werden die bei uns verboten sind, mit Umweltverschmutzungen die bei uns Verboten sind.

Nur HABEN wir Heute keine andere Wahl mehr , alle Smartphones kommen aus Asien, in Fast allen meinen Klamotten steht Made in China oder Asien egal von welchem Hersteller.

Und dann kommt immer dieser WERBESLOGAN Ja in Europa kann man nicht Günstig Produzieren das ist doch ein Märchen der Wirtschaft damit wir dieses Konstrukt Globalisierung schlucken. Sie machen nur weniger Gewinn anstatt 400% nur noch 200%
ahh na und, dann kann man sich halt nicht nach 5 Jahren eine 200m² Wohnung im Glitzerturm mit Mercedes SUV und Ferrari leisten dann dauert es halt 10 Jahre.

Es heist immer wir sind Reich, der Durchschnitts Deutsche ist doch nicht Reich, die meisten haben Heute einen niedrigeren Reallohn als vor 15 Jahren, müssen aber gleichzeitig mehr Ausgeben.
 
@MrPsst: Das war schon richtig, dass wir der Grund sind, weshalb sie flüchten. Es liegt nicht daran, dass Merkel und Co nicht, rein gar nichts dagegen unternehmen können! Es liegt schlichtweg daran, dass wir eine Konsumgesellschaft sind, die sich zu bequem ist, um auf den Luxus zu verzichten, der letzten Endes auf den Schultern der 3. Welt aufgebaut ist. Wie wäre es, wenn wir mal weniger gegen Lächerlichkeiten vorgehen, wie die "Islamisierung des Abendlandes" und mehr gegen TTIP, Neokolonialismus, Waffenlieferungen und und und. Denn das sind die Ursachen, wegen denen Menschen flüchten! Wir HABEN eine Wahl.

Wenn wir wollen, können wir sagen, dass wir nicht einverstanden sind, dass der Anteil XY der Steuern für diese und jene Zwecke benutzt werden... dass wir nicht einverstanden sind, dass Waffen geliefert werden und wir gerne auf den Profit, der dadurch entstünde, verzichten würden. Wir können die ganzen Billigläden Primark, KIK, H&M und wie sie sonst alle heißen, meiden; sie könnten niemals so lange bestehen, wenn niemand dort einkaufen würde. Wenn du etwas unternehmen möchtest, hast du laut Gesetz die Möglichkeit dazu. Wie wäre es, wenn man ausnahmsweise mal den wahren Sinn des allseits heruntergeratterten Satzes "die Macht geht vom Volke aus" verstünde?

Sicherlich ist es nicht einfach, auf einmal so viele Menschen aufzunehmen und wir sind von der EU und der Globalisierung abhängig, doch wer Wind sät muss eben Sturm ernten. Dann nimmt man halt die Konsequenzen in Kauf solange man für das Richtige einsteht! Unmöglich ist nichts, das hat die Geschichte doch schon so oft gezeigt
Aber was geht mich das an? Das passiert doch alles im Fernsehen. Solange ich als Steuerzahler brav meine Rechnungen begleiche und meine "Geiz-ist-geil"-Mentalität ausleben kann, ist doch alles in Ordnung. Sollen sie doch ruhig kommen, die Flüchtlinge, da kümmert sich doch der Staat, die Kommune darum. Aber wehe ich muss einen Finger rühren oder gar irgendetwas zahlen müssen.

Und dann kommt irgendein Witzbold daher, der "keinen einzigen Flüchtling mehr aufnehmen möchte, als in irgendwelchen Gesetzen vorgegeben ist" und sich dabei auf sein "Vorrecht" auf Wohlstand beruft, dass er sich damit verdient hat, dass er in einem Industriestaat geboren ist...

Ich persönlich war selbst auch schon mal in so einer ähnlichen Lage wie die Flüchtlinge. Ich bin regelmäßig in verschiedenen Entwicklungsländern unterwegs und fühle mich hier in Deutschland momentan wie im falschen Film...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spacy Boy,

Deinem Beitrag kann man nur zustimmen. Ich habe selbst erwähnt, dass man eben bereit sein sollte ein Stück vom Kuchen abzugeben. Denn grob gesagt, wenn es so reiche Länder wie wir eines sind gibt, muss es eben auch arme Länder geben. Und gerade durch den wie du es nennst, Neokolonialismus, Ressourcenausbeutung in Afrika, genauso die geostrategischen Konflikte im mittleren Osten, ok da geht es auch um Energie und natürlich Einflussnahme auf die Region.
 
@Space Boy

Das war schon richtig, dass wir der Grund sind, weshalb sie flüchten. Es liegt nicht daran, dass Merkel und Co nicht, rein gar nichts dagegen unternehmen können! Es liegt schlichtweg daran, dass wir eine Konsumgesellschaft sind, die sich zu bequem ist, um auf den Luxus zu verzichten, der letzten Endes auf den Schultern der 3. Welt aufgebaut ist. Wie wäre es, wenn wir mal weniger gegen Lächerlichkeiten vorgehen, wie die "Islamisierung des Abendlandes" und mehr gegen TTIP, Neokolonialismus, Waffenlieferungen und und und. Denn das sind die Ursachen, wegen denen Menschen flüchten! Wir HABEN eine Wahl.

Wo ist denn die Partei, die diese Dinge angeht?

Wenn wir wollen, können wir sagen, dass wir nicht einverstanden sind, dass der Anteil XY der Steuern für diese und jene Zwecke benutzt werden... dass wir nicht einverstanden sind, dass Waffen geliefert werden und wir gerne auf den Profit, der dadurch entstünde, verzichten würden. Wir können die ganzen Billigläden Primark, KIK, H&M und wie sie sonst alle heißen, meiden; sie könnten niemals so lange bestehen, wenn niemand dort einkaufen würde. Wenn du etwas unternehmen möchtest, hast du laut Gesetz die Möglichkeit dazu. Wie wäre es, wenn man ausnahmsweise mal den wahren Sinn des allseits heruntergeratterten Satzes "die Macht geht vom Volke aus" verstünde?

Ja, sag doch den Leuten die 8,50€ die Stunde bekommen, das sie doch bitte nicht bei Aldi & Co einkaufen sollen, sondern beim Biomarkt.

Sicherlich ist es nicht einfach, auf einmal so viele Menschen aufzunehmen und wir sind von der EU und der Globalisierung abhängig, doch wer Wind sät muss eben Sturm ernten. Dann nimmt man halt die Konsequenzen in Kauf solange man für das Richtige einsteht! Unmöglich ist nichts, das hat die Geschichte doch schon so oft gezeigt
Aber was geht mich das an? Das passiert doch alles im Fernsehen. Solange ich als Steuerzahler brav meine Rechnungen begleiche und meine "Geiz-ist-geil"-Mentalität ausleben kann, ist doch alles in Ordnung. Sollen sie doch ruhig kommen, die Flüchtlinge, da kümmert sich doch der Staat, die Kommune darum. Aber wehe ich muss einen Finger rühren oder gar irgendetwas zahlen müssen.

Wie viele Flüchtlinge hast du bei dir Zuhause aufgenommen?

Und dann kommt irgendein Witzbold daher, der "keinen einzigen Flüchtling mehr aufnehmen möchte, als in irgendwelchen Gesetzen vorgegeben ist" und sich dabei auf sein "Vorrecht" auf Wohlstand beruft, dass er sich damit verdient hat, dass er in einem Industriestaat geboren ist...

Du gehörst wohl zu denjenigen, die denken, das die aktuellen Flüchtlinge, die letzten sind die kommen. Glaubst du es macht global einen Unterschied ob wir 1 oder 10 Millionen Flüchtlinge aufnehmen?
 
@godde:

Ich wollte es nicht auf dich münzen. Ich wollte mit meinen Fragen nur zum Nachdenken anregen. Habe es überspitzt, wollte es dir nicht in den Mund legen.

Ich verstehe auch deine Position. Ich sehe das aber nicht so positiv und ich bin eben nicht sicher, ob es bei 1 Mio bleibt. Wir werden sehen, aber zur Zeit sieht es eher danach aus, daß es stetig mehr werden.

Es sind viele Mio auf der Flucht. Da ist viel Spielraum nach oben für Zahlen. Und ich sehe eben realistisch keinen schnellen Abbau. Schonmal einen Personalausweis beantragt? Wie lange dauert sogar sowas simples wie ein Perso? Den kriegt man ja nichtmal wirklich schnell.
Geschweige denn eben Asylanträge. Diese Mengen sind schlicht nicht bewältigbar.

Und moralisch ist es auch sehr schwer zu sagen, was gut ist.

Stell dir vor: ein Asylsuchender aus Afrika kommt nach Deutschland. Du nimmst ihn superfreundlich auf, spendest Sachen, begrüßt ihn, gibst ihm eine gute Unterkunft, machst ihm Mut für die Zukunft. Du folgst deinem Herzen, zeigst deine Nächstenliebe und wie sehr er dir Leid tut. Er ist glücklich. Er ruft daheim an und erzählt, wie schön Deutschland ist und daß es hier Perspektiven gibt.
10 Familienmitglieder geben es unter sich weiter. Daraus werden 500 im Dorf, die davon hören ,wie toll Deutschland ist. Sie machen sich auf den Weg. Geben alles, was sie erspart haben Schlepperbanden.
Ein Teil davon ertrinkt, als ihr Boot kentert. Ein anderer Teil erstickt im LKW. Andere verletzen sich als sie durch die Stacheldrahtzäune klettern, an den Grenzen von Polizisten zusammengedrängt werden.

Ein paar kommen an. Es dauert ein paar Monate und der Asylantrag wird abgelehnt. Dein Freund muss nach Hause. 4 Familienmitglieder tot. Die anderen traumatisiert. Ihr Antrag wird auch abgelehnt werden. Sie haben all ihre Ersparnisse verloren und werden zurückgeflogen.

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Ein Asylsuchender aus Afrika kommt nach Deutschland. Er wird ordentlich abgefertigt ohne viel Gewalt, aber es wird ihm von vorneherein klar gemacht, daß er keine Hoffnung hat. Du spendest ihm nichts, tust ihm zwar keine Gewalt an, aber ermutigst ihn auch nicht. Du wirkst unfreundlich und feindseelig auf ihn.
Er ruft daheim an. Erzählt von dem unfreundlichen Deutschen. Von der beschissenen Lage. Die meisten Familienmitglieder entschliessen nicht zu folgen. Ein paar aus dem Dorf versuchen es trotzdem. Einige sterben, andere werden zurückgeschickt.

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Was war nun die moralisch gute Entscheidung? Ihn gut behandelt zu haben, wie es die Nächstenliebe erfordert? Das war sicherlich sehr gut von dir. Aber war es insgesamt betrachtet auch noch gut? Wieviele Menschen haben gelitten und sind elendig gestorben, weil ihnen falsche Hoffnungen gemacht wurden? Weil ihnen berichtet wurde, wie großzügig die Deutschen sie behandeln hier und wie schön unser Land ist. Aus gut wird noch besser bei jedem, der es weiter erzählt. Fair behandelt wird zu fürstlich aufgenommen wird zu dem Land wo Honig fliesst.
Immer mehr Menschen setzen sich in Bewegung und ihre Hoffnungen und Träume platzen.

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Ich verstehe, wenn du dich für Option 1 entscheidest. Ich wurde auch gut erzogen. Ich habe auch Mitleid mit den Menschen, denn sie können nichts für unser beschissenes Weltsystem. Und auch ich würde helfen oder was spenden vermutlich.

Aber ich habe arge Zweifel ob das direkt beste moralische Verhalten wirklich auch insgesamt betrachtet das Verhalten ist, was am wenigsten Leid erzeugt.
Vielleicht tust du der einen Person indirekt Leid damit an, daß du nicht begeistert reagierst, daß ihr die Hoffnung genommen wird. Aber vielleicht schützt du damit auch viele andere vor einem elendigen Schicksal. Denn eine echte Hoffnung besteht für viele eben nicht, hier bleiben zu dürfen.

___

Ich hoffe wirklich, daß du Recht hast und es mengenmässig weniger werden wird. Durch eine bessere Aufteilung auf Europa wäre noch einiges an Aufnahmekapazität vorhanden.

Aber ich fürchte leider, daß es eben nicht kontrollierbarer wird, sondern die Situation eskalieren wird. Und das ist dann für alle Menschen ein echt bescheidenes Ergebnis.

@onkelhitman:

Klar, da stimme ich dir zu. Ich sage auch nicht, daß es nicht andere tun würden.

Unser gesamtes Kapitalismussystem ist einfach eine Riesenscheiße. Besonders unbegrenztes Wachstum. Das gilt für die Bevölkerung genauso wie für Waren und die Industrie. Das kann nicht funktionieren.
Genauso krank ist das Finanzsystem drumherum.

Ich weiss auch keine Lösung. Aber Lösungen überlegen und ausprobieren (z.B. bedingungsloses Grundeinkommen mal global) und Überbevölkerung abbauen, wie auch immer man das machen würde ... würde viel mehr möglicherweise bringen, als alles was wir zur Zeit machen.

Aber ich fürchte, daß die Mehrzahl der Reichen, die jetzt das Sagen haben, nicht weitsichtig genug sind, um zu sehen, daß es ihnen auch besser gehen könnte, wenn es der Menschheit besser geht.

Sie sehen nur, wie gut es ihnen in Relation zur Mehrheit geht und wollen dieses Niveau halten. Und da wird niemand eine Umstellung und Experimente fördern, die sie potentiell absägen.

Aber sie sehen nicht, wie falsch sie liegen.

Ein König im Mittelalter gehörte zu den reichsten, mächtigsten und wohlhabensten Menschen auf der Welt. Trotzdem war sein Lebensstandard verglichen mit einem Hartz4ler heutzutage armseelig. Warum? Fortschritt.
Und ginge es allen Menschen gut, würde der Fortschritt gallopieren.

Technisch haben wir enorme Fortschritte erzielt. Gesellschaftlich sind wir immer noch im Mittelalter. Früher waren es Lehensherren, Adelige und Vasallen.
Heutzutage sind es Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Man ist genauso wenig frei wie im Mittelalter. Man darf sich heute seinen Herren einfacher aussuchen. Aber trotzdem wird über jede Freiheit bestimmt. Und das obwohl man technisch einen Lebensstandard auch ohne Arbeit realisieren könnte durch Automatisierung, der über dem vom Mittelalter liegen würde.

Wir bräuchten einen gesellschaftlichen Fortschritt. Die nächste Stufe. Ein neues Weltsystem.

Ich sage auch nicht, daß Religion das Leid bedingt. Aber Leid bedingt Religion. Und mit Religion lässt sich gut kontrollieren. Abscheuliche Taten rechtfertigen (in ihren Augen). Wenn Menschen verzweifelt und arm dran sind, brauchen sie etwas woran sie glauben wollen. Und man kann es ihnen leicht geben.

In aufgeklärten, wohlhabenden Gesellschaften ist dies kaum nötig und wird wenn lange nicht so ernst genommen, daß es über dem Gesetz steht.
 
Ein guter Kollege meinte zu mir
Das Chaos hat begonnen weil man früher nichts getan hat. Jetzt kommen die alle und es ist sehr spät zu handeln wenn da schon welche stehen
und damit hatte er Recht.
 
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