Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Ich möchte es nicht definieren, weil das hochwissenschaftlich ausufern kann (Kapitalismus, Kapitalismuskritik) und uns von Marx bis in die jüngsten Veröffentlichungen der "Denker" führt.

Kurz und knapp: für mich bedeutet am weitest entwickelter Kapitalismus das Vorhandensein der Grundzüge (Privateigentum an Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt) bei zeitgleicher Erreichung hoher Wohlstandsstufe für die Bevölkerung.
Dies korreliert bei den meisten Ländern auch mit dem Demokratieindex und zwar genau deswegen und nicht etwa trotz dem! (wichtig)

Historisch gesehen gebe ich Ländern mit einer langen Tradition in Kapitalismus höhere Chancen auf Erreichung dieses Zustandes als Ländern, die erst vor kurzem dahin gewechselt sind (Ostblockstaaten, weite Teile Afrikas usw.). Ich sehe auch eine Lernfähigkeit und Wandelbarkeit des Kapitalismus, sonst hätte er nicht bis heute überlebt. Der Kapitalismus hat sich vielleicht mehr gewandelt (Richtung soziale Marktwirtschaft), als es der Sozialismus vermochte (Marx/Lenin-Dogma).

Gerade norwegische Forscher haben in den letzten Jahren einige sehr interessante Studien über globales Wohlstandswachstum-/verteilung veröffentlicht, die auch in TV-Dokumentationen Einzug gefunden haben. Sie forschen auch sehr über Nachhaltigkeit/Weltbevölkerungswachstum usw. Ich glaube nicht, dass man Norwegen unterstellen kann, sie würden dem Kapitalismus abschwören und in Richtung Sozialismus driften.
 
ThomasK_7 schrieb:
Dies korreliert bei den meisten Ländern auch mit dem Demokratieindex und zwar genau deswegen und nicht etwa trotz dem! (wichtig)

Ich seh das ein wenig anders. Der Kapitalismus ist immer der selbe, was er macht muss vom politischen System vorgegeben werden. Norwegen hat strenge Regulierungen und gleichzeitig starke Selbstverwaltung der Kommunen, sprich eine starke Demokratie. Der Markt ist dort nicht sonderlich bestimmend. (siehe Alkohol, in Zukunft E-Autos etc.)

Dass das Wirtschaftssystem auch Einfluss auf das politische System hat ist klar, in Norwegen bestimmt aber noch die Politik wie die Wirtschaft zu handeln hat und nicht umgekehrt.

Ich glaube der hohe Demokratieindex in Norwegen führt dazu, dass es dem Land wirtschaftlich gut geht. Ich will damit nicht sagen, dass Norwegen nicht kapitalisitsch ist, denn das würde nicht stimmen, aber sei regulieren den Markt. In den USA bezeichnet man Bernie Sanders als Sozialist/Kommunist weil er das einführen will, was Norwegen schon lange hat.
 
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Norwegen ist aber kein gutes Beispiel

Die haben eine Sonderstellung die nicht vergleichbar ist mit den restlichen EU Ländern.

Dieses Land hat Extrem Hohe Einnahmen durch Ihr Offshore Business und dieser Reichtum wird Demokratisch auf nur 5Mio Bürger verteilt.

Im Gegensatz zu den Restlichen EU Ländern die nicht auf so einer Rohstoffblase hocken und Ihr Geld über ihre Produktivität erwirtschaften müssen.

Nur mal zum Vergleich

Norwegen: BIP/Einw. (nominal) 97.255 USD
Deutschland: BIP/Einw. (nominal) 44.999 USD
 
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ThomasK_7 schrieb:
Gerade norwegische Forscher haben in den letzten Jahren einige sehr interessante Studien über globales Wohlstandswachstum-/verteilung veröffentlicht, die auch in TV-Dokumentationen Einzug gefunden haben. Sie forschen auch sehr über Nachhaltigkeit/Weltbevölkerungswachstum usw. Ich glaube nicht, dass man Norwegen unterstellen kann, sie würden dem Kapitalismus abschwören und in Richtung Sozialismus driften.
Dafür ist in Norwegen Geld da, während in DE die Forschung in vielen Bereichen auf "Drittmittelfinanzierung" umgestellt wird ... dahinter verbirgt sich im Prinzip eine Prrivatisierung der Wissenschaft.
DE geht was das anbetrifft momentan mMn ganz genau den falschen Weg. Denn letztlich bestimmt der, der es bezahlt, auch, über was geforscht werden soll. Die meisten Studierenden mit Forschungsschwerpunkt arbeiten nach dem Studium in Marktforschungs-Firmen (Institute sollte man das mMn nicht nennen). Und haben für ihren Abschluss zum letzten mal über soziale Themen geforscht.
Und das bedeutet letztlich, das staatlich finanzierte (und daher WIRKLICH "ergebnisoffene" Sozialforschung momentan in DE größtenteils von Studenten betrieben wird (nur tauchen die in den Veröffentlichungen eben nicht auf).
Gutes Beispiel ist hier das "Zentrum für Gewalt- und Konfliktforschung der Universität Bielefeld" mit ihrer längsschnittstudie zum Thema "Vorturteilsbezogene Fremdenfeindlichkeit". "N" ist in dieser Studie so hoch, dass die paar Honorarkräfte, die offiziell dran arbeiten, echte Arbeitstiere sein müssten, wenn da nicht noch ein Heer von Studenten zur Verfügung stände. Was anderes können die sich dank Kürzungen ohnehin nicht leisten.

Andernorts werden die Forschungsetats aufgestockt, indem man für Rüstungskonzerne Waffenteile testet (z.B. Drucktests für die nächste U-Boot-Generation der US-Navy). Das machen dann auch Studenten, die nichtmal wissen, WAS für ein Teil sie da testen ... die machen halt nen Belastungstest für Wassertiefen bis XY-Metern (natürlich simuliert, das wäre sonst auch demn Militärs zu teuer). Und dürfen aus Geheimhaltungsgründen am ende nichtmal alle Werte selbst ablesen.

Wäre ein driften in "Richtung Sozialismus" denn wirklich so schlimm? Dieser Vorwurf würde wohl ganz scher auch die deutsche Politik (nicht nur aus der Wirtschaft) treffen, wenn die soziale Marktwirtschaft nach prä-Schröderschem Modell wieder eingeführt würde ... aber Ludwig Erhard war eines ganz gewiss nicht ... Sozialist.
Als "Rutsch in Richtung Sozialismus" wird letztlich doch fast alles bezeichnet, was nicht deutliche Züge des kapitalistischen Neoliberalismus trägt.
 
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Du favorisierst also den norwegischen Weg.
Also möchtest Du einen Kapitalismus nach norwegischem Vorbild.
Steh doch zu Deiner Meinung und komme nicht mit einem angeblichen sozialistischem Abdriften Norwegens, für das Du keine Beweise hast.
Immerhin gibst Du selber zu, dass Studenten in Deutschland bis zum Studiumsabschluss über soziale Themen forschen.

Was ist im Sozialismus im Studium inhaltlich also besser als jetzt in Deutschland oder Norwegen?
 
ThomasK_7 schrieb:
Du favorisierst also den norwegischen Weg.
Also möchtest Du einen Kapitalismus nach norwegischem Vorbild.
Steh doch zu Deiner Meinung und komme nicht mit einem angeblichen sozialistischem Abdriften Norwegens, für das Du keine Beweise hast.
Woher willst du meine Meinung kennen?
Du hast doch nichtmal den Post wirklich verstanden ...

Favorisieren kann ich nur einen Weg, mit dem ich mich schon beschäftigt habe ... und das ist beim Kapitalismus nach norwegischem Muster bei mir nicht wirklich der Fall.
Wo habe ich von Norwegens Abdriften in den Sozialismus gesprochen?

Das war insgesamt auch nicht als das "Plädoyer für den Sozialismus" gedacht, wie es bei dir evtl. angekommen sein mag (Aber danke für diesen Beweis meines Schlusssatzes), oder als Bewertung des norwegischen Modells als "Abdriften Richtung Sozialismus (das hast erst du draus gelesen), sondern eher als Abfuhr gegen die Denke, die alles, was die Märkte NICHT noch freier und profitabler macht, automatisch als "Sozialismus" abtun will.
Mach dir bitte mal Gedanken darüber, in welchem von unseren beiden Köpfen DIESE Denke wohl präsenter ist ... ich tippe auf deinen (auch wenn ich da nicht reinschauen kann).

Wenn überhaupt dann war das ein Plädoyer für die Rückkehr zu einer Marktwirtschaft, die den Zusatz "sozial" auch tatsächlich verdient hat ... und vor allem Bezog es sich NUR auf Deutschland.

Immerhin gibst Du selber zu, dass Studenten in Deutschland bis zum Studiumsabschluss über soziale Themen forschen.
Da hast du einfach was falsch verstanden, denn ich schrieb, dass es im Studium meist zum LETZTEN mal dazu kommt, dass Sozialforscher auch tatsächlich zu sozialen Themen forschen ... nicht immer, aber eben sehr sehr oft.
Oder gehörst du auch zu der Sorte, die der Meinung sind, dass man am besten garnicht mehr zu sozialen Themen forschen sollte? Und das Frage ich, weil der Satz für mich ein bisschen nach Anklage klingt (zugeben/gestehen und so).

Den letzten Satz lasse ich mal einfach unkommentiert ... denn eigentlich sollte klar sein, dass diese Frage auf einem Missverständnis deinerseits beruht (an dem ich aber wohl nicht ganz unschudig bin - immerhin gehören auch zu einem Missverständnis Sender UND Empfänger).

Für die Zukunft: Es geht mir nie um den mMn vollkommen plumpen und sinnlosen Vergleich Kapitalismus vs. Sozialismus (das ist mMn pseudopolitischer Kindergarten), sondern lediglich darum, wie das Leben in dieser Gesellschaft für möglichst viele Beteiligte "lebenswert" gestaltet werden könnte. Kapital- bzw. Sozialismus (und eigentlich fast alle -ismen) sind in diesem Spiel nur die Extrem-Pole ... mir geht es mehr um das, was dazwischen noch möglich ist ... und ob das als Problemlösung nicht vielleicht besser taugt als die Extreme (Kapital- und Sozialismus in Reinform taugen dazu mMn beide nicht).
 
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Dir fehlt einfach ein klarer Standpunkt, wie auch die Tatsache beweist, dass Du bei jeder Wahl immer die Opposition wählst, nur um die Demokratie zu erhalten/ zu stützen.

Darf ich jetzt nach Deinem letzten Post konstatieren, das Du den Kapitalismus - Modell soziale Marktwirtschaft - favorisierst?

Falls nicht, soll es ja anscheinend ein Modell zwischen Kapitalismus und Sozialismus sein.
Also her mit den Fakten/Visionen für das neue Gesellschaftsmodell !
Dann kann man diskutieren/prüfen, ob es auch überlebens- und entwicklungsfähige Bestandteile enthält.
 
ThomasK_7 schrieb:
Darf ich jetzt nach Deinem letzten Post konstatieren, das Du den Kapitalismus - Modell soziale Marktwirtschaft - favorisierst?

Kannst du ... denn das ist mMn eben ein Schritt in eine vielversprechende Richtung.

Einen klaren Standpunkt wirst du von mir allerdings nicht bekommen, den kann ich nämlich (noch) nicht beziehen ... und zwar gerade WEIL ich mich mit Sozialforschung beschäftigt habe (im Studium und auch immer noch), und genau DIESE Arbeit die Formulierung von Pauschal-Lösungen verbietet.
Deswegen halte ich Sozialforschung ja für so eminent wichtig, denn im Prinzip wissen wir für die Konstruktion von Visionen noch immer nicht genau genug, wie Gesellschaft funktioniert (einfach weil der wissenschaftliche Diskurs von grundverschiedenen Theoriegebäuden dominiert wird, vor deren jeweiligen Hintergrund die Datenlage eben nicht einheitlich interpretiert werden kann ... das führt hier aber jetzt viel zu weit).
Wirklich sicher kann Sozialwissenschaft eigentlich nur eins: Im Nachfeld zeigen, dass es Reform XY nicht wirklich gebracht hat ... eine Pauschallösung, die "GANZ SICHER FUNKTIONIERT" bieten nur Politiker im Wahlkampf an ... und im Prinzip weiß jeder, wie viel von diesen Lösungen meist zu halten ist.

ThomasK_7 schrieb:
Also her mit den Fakten/Visionen für das neue Gesellschaftsmodell !
Dann kann man diskutieren/prüfen, ob es auch überlebens- und entwicklungsfähige Bestandteile enthält.
Dafür müsste erstmal Einigkeit darüber hergestellt werden, WAS überhaupt "überlebens- und entwicklungsfähig" bedeutet - z.B. in Form eines wenigstens hier im Forum mehrheitsfähigen und wissenschaftlich haltbaren Konsens.
"Machbarkeit" stellt sich für Materialisten nämlich eben ganz anders dar, als für Idealisten (und das sind nur zwei der möglichen Extremstandpunkte).
Ich bin da eher für ein bisschen Dialektik ... "These, Antithese, Synthese" ... im Gegensatz zu "These, Antithese" und dann "Krieg bis nur noch eines lebt".
Wenn wir sowas hinbekommen (Konsens über die Rahmenbedingungen), dann kann ich dir daraus meinetwegen auch eine klare Vision basteln, die dann natürlich hier auch zur Diskussion steht.
Alles andere ist ein bisschen wie einen Hausbau ausgerechnet mit dem Dachstuhl zu beginnen.
Ich verstehe mich selbst als Wissenschaftler, und daher muss mir meine eigene Meinung (solange ich sie nicht wasserdicht begründen kann) bei der Suche nach Lösungen eigentlich egal sein.

Dass ich Opposition wähle, hat im Übrigen mehr was damit zu tun, dass ich es für ungesund halte, wenn eine Regierung sich nur im eigenen Saft suhlt.

@Abe81 (Beitrag unter diesem):
Nenne mir die Seitenzahl, und ich fasse dir zusammen, was an entsprechender Stelle von Kapital, Wealth of Nations oder kommunistischem Manifest steht ... da muss ich nur ne Weile nach suchen ... ausm Kopf ist mir das dann doch zu unsicher ;)
 
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Ich frag mich bei den Leuten, die hier so apodiktisch über Marx, Lenin etc. shreiben, ob sie auch nur mal eine Zeile von den genannten Autoren gelesen haben.

Da ist mir das scheue Reh des "Sozialforschers" ja noch lieber, da nie so richtig Stellung beziehen will.
 
Ich führe mal die Diskussion von diesen Posts (#34 - #37) aus dem thread "Bernie Sanders als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika? " hier weiter.

Gestern habe ich diese Kolumne von Herrn Fricke entdeckt, sie spricht mir aus der Seele.

Aufstieg der Populisten: Wettlauf gegen die irren Zeitgeister
Eine Kolumne von Thomas Fricke


Die Globalisierung galt einst als Heilslehre - doch sie hat zu viele Verlierer hervorgebracht und einen Nährboden für Verkünder einfacher Wahrheiten geschaffen. Höchste Zeit für eine neue Lehre....

Ich hoffe das dieses Thema endlich mal mehr in den Focus gerückt wird, denn das sind meiner Meinung nach die Probleme die wir hier in Europa haben, nur unsere Politiker trauen sich nicht dies einzugestehen. Wo raus der Frust wächst und die Populisten aufwind erhalten.
 
link aus #2490 schrieb:
...Um die Schäden aus 30 Exzessjahren zu beheben, braucht es ein sehr viel schlaueres Leitmotiv, das aus dem platten Markt-regelt-alles kein ebenso plattes Alter-Staat-regelt-alles macht. Ein neues Raster, aus dem abzuleiten ist, wer welche Aufgabe hat - und wo wir hinwollen.

In der Praxis könnte das auf einen New Deal hinauslaufen, wie ihn der Wiener Ökonom Stephan Schulmeister nach der Wahl vom Sonntag vorschlug. Ein großes Programm etwa, mit dem Staat und Bürger wieder eine viel kreativere Rolle bekämen - um die großen Krisen anzugehen. Und bei dem eine sehr viel grundlegendere Reform der Finanzwelt damit einhergehen könnte, frei werdende Gelder für ein Jahrhundert-Investitionsprogramm zu nutzen, dringend nötige Leistungen wiederherzustellen und einen Wurf zur Rettung des Klimas zu versuchen, mit dem über Ausgaben zugleich die Konjunktur angeschoben würde. Dazu würde auch ein neues Weltwährungssystem gehören. Und neue Leitlinien dafür, wo Globalisierung sinnvoll ist - und in welchen Fällen es besser ist, auf smarte regionale Regulierung und Eigenheiten zu setzen. Eine Menge Arbeit noch.
Wenn der Herr Fricke Dir aus der Seele spricht, dann lasse bitte einmal im Detail hören, wie Du Dir das vorstellst. Oder hast Du auch keinen konkreten Plan wie der Herr Fricke?
Welche frei werdenden Gelder für ein Jahrhundert-Investitionsprogramm?
Wie sieht die Reform der Finanzwelt aus?
Wie soll das neue Weltwährungssystem aussehen?

Ich habe z. Bsp. bei Wikipedia nichts Konkreteres hierzu gefunden. link1 link2
Alle die etwas zu verlieren haben wählen doch Niemanden, der nur sagt, "wir müssen etwas Anderes machen", ohne das dieser sagt, was er wie machen will. Nur wer nichts zu verlieren hat, der kann so wählen.
 
@ThomasK_7

Ich habe doch ein paar Seiten vorher ein System "relativ" genau beschrieben.

Du warst einer der wenigen die sich überhaupt an einer Diskussion beteiligt haben.

Es gibt einfach zwei grundlegende Probleme:
1. Die Menschen wollen alles vorgekaut bekommen und wissen anscheinend selbst nicht, in was für einer Welt sie leben wollen.
2. Es fehlt eine lösungsorientierte Diskussion. Du kritisierst auch vieles, ohne selbst Lösungsvorschläge zu machen.

Das aktuelle System verteidigt nur der, der zu den 1% der Glücklichen gehört.

http://www.handelsblatt.com/unterne...t-sind-mit-ihrem-job-unzufrieden/3128360.html
 
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@Andi,

Wenn ich nach meiner Geburt, institutionell und gesamtgesellschaftlich, marktdienlich geprägt werde, wie soll ich dann jemals ausserbhalb dieser Abgrenzung zu denken und zu handeln lernen. Denn Alles war und ist so wie es ist. quasi gottgegeben, der Kapitalistmus ist Gott. Die Menschen werden unmündig erzogen, es zeigt auch hier im Thread, ob der ganzen Probleme, die weltweit herrschen und gerade aufgrund des Kapitalismus, wieviele ihn noch verteidigen, ohne überhaupt zu sagen, ok lass uns mal etwas anderes probieren oder zumindest mal darüber nachdenken. Der Reflex ist, es kommt sofort ein Verweis darauf, dass der Sozialismus oder Kommunismus nie funktioniert hätten, zumindest nicht zum Wohle der Menschen.

Und das jetztige System wird doch von der Mehrheit verteidigt, trotz der Schufterei für die da oben. Weil sie sich nichts anderes vorstellen können/wollen, solange es ihnen nicht noch schlechter geht, nehmen sie dieses in kauf.
Von oben kommen dann die Verweise auf Afrika oder Indien und wie gut es uns doch im Gegensatz zu denen geht.
Cristiano Ronaldo sagt in seinem Film, er hätte sich all das Geld und den Luxus ja verdient, da er Leid hat ertragen müssen und alles dafür gegeben hat so gut zu werden.
Was ist aber mit denen, die auch alles geben und werden eben nicht so gut?`Was ist mit denen die jeden Tag rein müssen in die Scheisse, am Fliessband oder auf dem Bau? Müssen die teilweise kein Leid ertragen mit ihrem Kackjob?
 
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Godde schrieb:
Und das jetztige System wird doch von der Mehrheit verteidigt, trotz der Schufterei für die da oben. Weil sie sich nichts anderes vorstellen können/wollen, solange es ihnen nicht noch schlechter geht, nehmen sie dieses in kauf.

Die Mehrheit hinterfragt es nicht, weil sie es, wie du richtig geschrieben hast, nie gelernt haben. Trotzdem wissen etwas mehr als die Hälfte aber auch, dass etwas an dem System nicht stimmt, nicht stimmen kann. Das Problem westlicher Demokratien ist derzeit, dass die Versprechen des Neoliberalismus nie gehalten wurden. Man baute zur Durchsetzung der neoliberalen Reformen Angstszenarien auf, die selbst schon Übertreibungen und Lügen waren. Teile davon fallen den Regierenden derzeit auf die Füße. Man lobte die "Chancen der Globalisierung" und verschleierte dabei die realen Jobverluste. Man predigt, dass es uns "gut gehe", bei Nullzinsen, nicht steigenden Einkommen (im Verhältnis zur Inflation) und Skandalen in sämtlichen Wirtschaftsbereichen.

Herr Fricke ist einer von wenigen Journalisten, die all das einmal zusammengefasst und verständlich niedergeschrieben haben, was man bislang lieber komplett verschwiegen hat. Natürlich bietet er keine Lösungen für die Probleme, die sind harte Arbeit und verlangen nach Konsens innerhalb der Gesellschaft. So zu tun als gebe es jedoch keine Alternativen zum "heutigen Modell", ist absurd und dumm.
 
Ich habe auch nicht die 100% Lösung

Aber Herr Fricke hat es ja auch schon angedeutet
Und neue Leitlinien dafür, wo Globalisierung sinnvoll ist - und in welchen Fällen es besser ist, auf smarte regionale Regulierung und Eigenheiten zu setzen. Eine Menge Arbeit noch.

Für mich ist die Globalisierung ein Anarchistischer Wirtschaftsraum in dem Groß Konzerne und Aktionäre, Staaten und Bürger zu ihren Gunsten gegeneinander ausspielen.

Wie es Godde ja beschrieben hat

Man baute zur Durchsetzung der neoliberalen Reformen Angstszenarien auf, die selbst schon Übertreibungen und Lügen waren. Teile davon fallen den Regierenden derzeit auf die Füße. Man lobte die "Chancen der Globalisierung" und verschleierte dabei die realen Jobverluste. Man predigt, dass es uns "gut gehe", bei Nullzinsen, nicht steigenden Einkommen (im Verhältnis zur Inflation) und Skandalen in sämtlichen Wirtschaftsbereichen.

Was machen die Konzerne

Uns sagen sie das die Produktion in Europa zu teuer ist - ja aber warum ?

muss der Chinesische Arbeiter auch 49,6% seines Einkommens an den Staat abdrücken ?
Um damit Soziales, Umweltschutz, Atomausstieg, Griechenland/Eurokrise, Flüchtlinge, UNO/NATO Friedenssichernde Einsätze usw zu finanzieren.
Und mit dem Rest muss ich dann noch teuren Wohnraum, 2te Altersvorsorge und Kranken und Pflegekosten-Versicherung bezahlen. Mit Löhnen die durch diese Globalisierung seit 2000 stagnieren. Da ich Heute als Arbeitnehmer nur noch mit einer Chinesischen Zahl verglichen werde.


Meine Lösungsansätze

Und neue Leitlinien dafür, wo Globalisierung sinnvoll ist - und in welchen Fällen es besser ist, auf smarte regionale Regulierung und Eigenheiten zu setzen. Eine Menge Arbeit noch.

Ein Schritt zurück, die Globalisierung in der Form ist zu früh da die Binnenmärkte noch zu unterschiedlich sind.

Stärkung der Binnenmärkte - dh mehr Produktion in den Binnenmärkten für diese Binnenmärkte, zb in Europa für Europa

Einführung der Sozialen Marktwirtschaft damit der Staat und Bürger auch wieder mehr Einbringungsmöglichkeiten bekommt

Die Wirtschaft auch an den Kosten beteiligen
 
MrPsst schrieb:
Die Wirtschaft auch an den Kosten beteiligen

Kannst du mir mal erklären wie genau du dir das vorstellst?

Für mich bedeutet: Die Wirtschaft an den Kosten beteiligen = den Kunden an den Kosten beteiligen.

Oder woher genau soll "die Wirtschaft" das Geld nehmen?

Im besten Fall bezahlen die Kunden dann den höheren Preis = Inflation/Kaufkraftverlust
Im schlechten Fall ist es den Kunden dann zu teuer = Umsatzeinbußen/ Arbeitsplätze sind gefährdet

Oder überseh ich da jetzt etwas?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
z.B. für jeden Container mit Nike oder Adidas Turnschuhen aus sonst wo, muss eine Globalisierungssteuer zahlen, weil sie ihre Turnschuhe für den Europäischen Markt nicht in Europa produziert haben. Diese Einnahmen fließen dann vielleicht in die Sozialkassen mit den dann die Arbeitslosen finanziert werden.

Wenn die Firmen das nicht wollen können sie ja in Europa produzieren z.B. in Griechenland, Bulgarien, Rumänien

Ich weis es doch auch nicht, aber so wie es jetzt läuft kann es auch nicht weiter gehen

Die einen Verdienen so wenig das sie kaum bis gar nichts an Steuern zahlen, oder das was sie zahlen als Aufstockung wieder zurück bekommen.

Die anderen sind so Reich das man gar nicht mehr richtig nachvollziehen kann wo und was man besteuern soll kann muss

Übrig bleiben die Dummen Angestellten die auf Lohnsteuerkarte arbeiten und sich nicht verstecken können, die werden jetzt mit 49,6% Abgaben belastet um dieses Scheiß System aufrecht zu erhalten. Ja wir sind zu Systemsklaven gemacht worden.


Für mich bedeutet: Die Wirtschaft an den Kosten beteiligen = den Kunden an den Kosten beteiligen.

Oder woher genau soll "die Wirtschaft" das Geld nehmen?

Im besten Fall bezahlen die Kunden dann den höheren Preis = Inflation/Kaufkraftverlust
Im schlechten Fall ist es den Kunden dann zu teuer = Umsatzeinbußen/ Arbeitsplätze sind gefährdet

das sehe ich eher so wie es Godde oben schon Formuliert hat
Man baute zur Durchsetzung der neoliberalen Reformen Angstszenarien auf, die selbst schon Übertreibungen und Lügen waren.

Ich glaube nicht wenn man z.B. Adidas und Nike zwingt in Europa für Europa zu Produzieren das sie keinen Gewinn mehr machen, er wird wahrscheinlich kleiner

Ja und was bringt es der Wirtschaft wenn sie sich hier die Kaufkraft abwürgt und in China keine richtige Erschafft, wegen Dumpinglöhnen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
MrPsst schrieb:
Übrig bleiben die Dummen Angestellten die auf Lohnsteuerkarte arbeiten und sich nicht verstecken können, die werden jetzt mit 49,6% Abgaben belastet um dieses Scheiß System aufrecht zu erhalten. Ja wir sind zu Systemsklaven gemacht worden.

Das ist richtig. Deswegen verstehe ich nicht, was:

Ich glaube nicht wenn man z.B. Adidas und Nike zwingt in Europa für Europa zu Produzieren das sie keinen Gewinn mehr machen, er wird wahrscheinlich kleiner

Daran ändern soll?
 
Was es dran ändern soll ?

Wenn ich mir die Europäischen Jugendarbeitslosen Zahlen anschaue, die in Europa im Schnitt bei 21,2% liegen.

Frage ich mir was für Arbeit sollen wir ihnen geben ?

Oder Griechenland selbst wenn sie sich mit Reformen fit machen würden, und damit vielleicht für die Wirtschaft attraktiv wären, welche Jobs sollten sie denn bekommen ?

Ich denke das wir nicht auf die Industrieelle Produktion in Europa verzichten können, vielleicht etwas weniger in Deutschland, aber Bulgarien Rumänien Griechenland Portugal usw brauchen diese Jobs.


Dadurch würden wieder mehr Menschen einen Job haben und so wieder zu Steuerzahlern werden und nicht mehr vom Staat abhängig. Womit der Staat auch wieder kosten spart und diese Ersparnis wieder in andere Bereiche investieren kann. Vielleicht auch mal für Angestellte den Steuer und Abgabensatz wieder zu-senken.

Im Moment werden doch alle EU Staaten durch ihre hohen Sozialausgaben gelähmt. Sie fressen sie einfach auf
 
Wer frisst das denn? Mal überlegen, wenn ich das Rentenalter auf 70 erhöhe, was passiert mit den Jugendlichen? Richtig, keine Arbeit. Was passiert mit den Rentnern? Richtig, weniger Geld, weil bis 70 können nicht alle arbeiten. Was passiert später mit den Jugendlichen? Genau, weniger Rente, weil sie ja als Jugendliche keine Arbeit bekommen haben.

Was bedeutet das insgesamt?
Jeder Mensch in Deutschland bekommt:
1. Weniger Arbeit, da einige länger arbeiten müssen
2. In 40-50 Jahren wenn er in Rente geht weniger Geld
3. Wahrscheinlich mehr Hartz4-Fälle
4. Mit Hartz4 mehr Enteignungen

Genial. So hat man die Rente gekürzt, die Leute länger in Arbeit verwiesen und die Jugendlichen länger arbeitslos gemacht. Kann aber dann noch auf die Leute draufprügeln, sie sollen sich gefälligst selber absichern für die Zukunft, immerhin kann man ja bis 70 genug sparen.....

Ich liebe es. Man macht immer genau das Falsche, Geld ist ohne Ende da, wird aber für jeden Mist ausgegeben, nur nicht für das Richtige, um für Stabilität zu sorgen. Morgen? Wer weiss, ob es noch ein morgen gibt?
 
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