Filmkritiker haben den Film nicht verrissen, ihm aber eine kreuzbrave und biedere Inszenierung bescheinigt. Er sei zu lang und schlicht spannungsarm.
Tarantino ist ein ausgewiesener Filmexperte- und -liebhaber, der Kult um ihn und seine Filme nimmt jedoch Züge an, die seltsam wirken, wenn man seine Filme betrachtet. Pulp Ficition ist ein guter Film, aber längst nicht der Meilenstein an perfektem Kino, zu dem er überall gemacht wird. Filmhistorisch hat er enorme Bedeutung, weil er die Stilisierung von Gewalt und Coolness erst schuf, mit der heute beinahe jeder Blockbuster aufwartet.
Auch Kill Bill ist so ein Beispiel. Weniger ein sehr guter Film als vielmehr eine Verneigung vor anderen Regisseuren und Filmen aus dem Italo- und Asiakino.
Mich wundert immer, dass die Leute, die Tarantino in den Himmel loben, gar nicht die Genre kennen, auf die sich viele seiner Werke beziehen. Der italienische Giallo ist den meisten völlig unbekannt, die Groschenromane hat kaum jemand gelesen und japanische Schwertkampffilme in Schwarzweiß erfreuen sich auch nicht gerade höchster Beliebtheit.
Tarantino zu mögen ist ein wenig in Mode gekommen. Auf einen wirklich guten Film von ihm warte ich aber schon länger. Der neue 'Basterds' ist es sicher nicht.