Kurztest: Lepai Class-T-Verstärker + div. Lautsprecher

matti1412 schrieb:
So, 5 Jahre später, hat sich was getan gibt es neue Nachfolgermodelle? Was ist zurzeit State of the Art für unter 100€?

Schnack schrieb:
SMSL SA 98E mit 120W RMS oder der SA 50 mit 50W.

Und wie sieht's nochmal ein Jahr später aus? ;)

Hintergrund:
Ich habe vorhin meinen neu gekauften LEPY LP808 an meine zwei Bodyshaker/Buttkicker angeschlossen und war ein wenig enttäuscht vom Output. Ist von der Stärke vergleichbar mit meinem vorherigen Yamaha AX-450 (teildefekter Gebrauchtkauf), bei dem ich die beiden 4Ω-Buttkicker als 8Ω in Reihe mit einem 65W RMS Kanal verbunden hatte - da hatte ich wegen des Wechsels von 65W@8Ω auf 2x20W@4Ω irgendwie mehr erwartet. Testberichte im Internet haben beim LP808 aber auch nur real ca. 10W RMS gemessen.
Statt des mitgelieferten 13.5V/2A(=27W) Netzteils werde ich nun nochmal ein 12V/5A(=60W) Netzteil ausprobieren und schauen, ob sich da was bessert. Da aber bei Signalspitzen teilweise schon die "VU-Meter"-LEDs flackern, ist wohl eher der Verstärker am Limit?

Welcher Class-T Verstärker hat denn im bezahlbaren Bereich die meiste reale RMS-Leistung? Rauschen etc. ist mir komplett egal, da ich den amp nur für die Shaker benötige, die jeweils maximal 100W abkönnen - da geht also noch was :)

Gefunden habe ich nach zweistündiger Suche nun:
- DRALL EN4G mit 2x37W RMS für 40€
- SMSL SA-50 mit 2x50W RMS für 60€
- SMSL SA-60 mit 2x60W RMS für 80€
- SMSL TRA160 mit 2x80W RMS für 82€ (aktueller Favorit)

Gibt es noch andere, die ich übersehen habe? Und liefern die auch einigermaßen "echte" RMS oder sind das auch wieder nur Märchenwerte?
 
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Die Qualität des Netzteils hat besonders bei dieser Art von Verstärkern viel Einfluss auf Klangqualität und Ausgangsleistung.

Zum Einen skaliert die Ausgangsleistung direkt mit der Eingangsspannung bei identischer Platine in gewissen Bereichen und verwendetem Chip und zum Anderen kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es im Zweifelsfall besser ist ein stärkeres Netzteil zu wählen, was die Amperezahl angeht bei identischer Voltzahl.
Zudem bringt es auch etwas in der Klangqualität mit stabilem Netzteil, wobei die Unterschiede hier je nach verwendetem Chip variieren können.

Wenn es Dir auf maximale Power ankommt und Du etwas Selbstbau-Erfahrung hast, dann gibt es auch in der Bucht Verstärkerplatinen zu sehr günstigen Preisen mit angeblich bis zu 500W.
Suche einmal nach "Tripath" oder "Tamp".

Ansonsten bist Du mit Deiner Auswahl gut dabei.
 
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Der genannte SMSL verwendet vermutlich wie die anderen auch einen TDA Class-D AMP chip von ST Microelectronics. Ich persönlich würde mir mal die Datenblätter des Chips ansehen. Wenn man ein bisschen Diagramme lesen kann, kann man da ganz gut was rauslesen.
Fakt ist: Die TDAs brauchen eins: Spannung. Der genannte TDA Chip im SMSL dürfte ein 7498e sein, der läuft zbsp sowohl an 12 als auch mit mehr als 36 Volt. Nur kann ich jetzt nicht sagen, was für ein Netzteil mitgeliefert wird. Ein 7492P, der mit realistischen Werten ca 2x8 Watt schafft (musst schauen ab wann die THD durch die Decke geht), befeuert meine kleinen Yamaha-Boxen schon echt gut. Aber trotzdem ist der Unterschied zwischen 12V und 25V verheerend was die maximale Lautstärke angeht. Während ich bei 12V den AMP locker ins Clipping treiben kann, hab ich bei 25V Angst um meine Lautsprecher.
Und schau mal bei eBay, dort gibts TDA 7498e Boards für 25€, dann kannst du dir auch selber ein potentes Netzteil aussuchen :D
 
computerbase107 schrieb:
Die Qualität des Netzteils hat besonders bei dieser Art von Verstärkern viel Einfluss auf Klangqualität und Ausgangsleistung.

Zum Einen skaliert die Ausgangsleistung direkt mit der Eingangsspannung bei identischer Platine in gewissen Bereichen und verwendetem Chip und zum Anderen kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es im Zweifelsfall besser ist ein stärkeres Netzteil zu wählen, was die Amperezahl angeht bei identischer Voltzahl.
Okay, dann bin ich mal gespannt, was das neue 5A-Netzteil noch ändert, sollte ja bald ankommen. Ich befürchte aber fast, dass sich damit wegen wegen dem "Downgrade" von 13,5V auf 12V nicht mehr viel ändert.

Spannungsmäßig geht da eigentlich nicht mehr viel. Im LP-808 ist ein Sanyo LA4636 verbaut, welcher laut Datenblatt für 4Ω nur 5,5-13 V Eingangsspannung verträgt.

xXTHMXx schrieb:
Fakt ist: Die TDAs brauchen eins: Spannung. Der genannte TDA Chip im SMSL dürfte ein 7498e sein, der läuft zbsp sowohl an 12 als auch mit mehr als 36 Volt. Nur kann ich jetzt nicht sagen, was für ein Netzteil mitgeliefert wird.
Jap, korrekt, ist ein 7498e, wie im SA-98e auch - die sind ja quasi baugleich.
Bei dem TRA160 für 82€ ist ein 36V-Netzteil mit 5,7A dabei. Das sollte genügen? :lol:

Interessanterweise soll der dann damit 2*80W bei 4Ω liefern, wobei der TA-98e mit gleichem Chip und gleichem Netzteil nur 2*60W bringen soll. Finde ich irgendwie seltsam, aber weil im Datenblatt vom 7498e ebenfalls 160W bei 4Ω und 36V steht, denke ich, dass das passt.
 
Schade finde ich halt, dass auch bei den SMSL mit Werten um sich geschmissen wird, die der Chip nur unter erreichen von total inakzeptablen THDs erreicht. Realistisch sind für den 7498e ca 70-80 Watt pro Channel an 4 Ohm, dann geht die THD durch die Decke (siehe im Datenblatt den Graph: "THD vs output power"). Wenn dir das reicht sollte der TRA160 deinen Ansprüchen genügen :)
 
Ja gut. Alle Leistungswerte beziehen sich bei diesen Amps standardmäßig auf 10% THD, das ist für Musikgenuss natürlich vollkommen inakzeptabel. Aber 160W liest sich halt besser als 2*60W, wenn dafür man im Kleingedruckten nur eine 0 ans "1% THD" hängen muss :D

70-80W reichen mir mehr als aus. Rumpelt ja jetzt mit ca. 10W RMS schon ordentlich und mehr als 100W verkraften die Shaker eh nicht. Verzerrung ist auch (fast) egal, da es ja eh nur im 20-80Hz Bereich rumpeln soll (Crossover am 7.1-Receiver eingestellt, Subwoofer und Shaker hängen am gleichen Ausgang).

Ich kann dann mal berichten, wie's so läuft :)
 
Wenn man bedenkt, dass bereits 0,1% THD hörbar sind...doch, eigentlich schon. An normalen Lautsprechern würde ich das Teil nicht wirklich betreiben wenn man sich den THD Verlauf mal anschaut. NewAvGuys Richtlinie von weniger als 0,05% Distortion werden von dem Chip quasi nie erreicht. Klar, für bassrumpler rechts, aber für gute powerhungrige Lautsprecher...meh.
 
0,1% THD sind hörbar? Die Aussage ist wohl kaum belastbar.
Ich kenne Werte für Klirr und die liegen nicht zwangsweise in dem Bereich.
 
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Wir reden hier über Verzerrungen. Verzerrungen sind insofern hörbar, wenn: Man gute Ohren hat
Die Verzerrungen im Vergleich zur Musik zu laut werden.
Bei 0,5% Verzerrung sind wir grade mal noch -45dB von der eigentlichen Musik entfernt. Da will mir jetzt hoffentlich keiner erzählen, dass das nicht hörbar ist. NwAvGuy zbsp hat die "goldene Regel" aufgestellt, dass alles was Verzerrung angeht nicht mehr als 0,01% Verzerrung haben dürfe, was ca -80db entspricht. Ob 0,1% für jeden hörbar sein dürfte, OK, müsste man herausfinden, Fakt ist jedoch, dass 0,1% bei gut aufgenommener Musik durchaus hörbar sein müssten. Über 1% wollen wir gar nicht erst reden.
Man darf sich nichts vormachen: Für den Preis sind die TDA Chips ne super Sache, aber eben nicht das non Plus ultra. Das sieht man auch zbsp an den Graphen für den Frequenzgang. -2db bei 20Hz sind echt nicht wirklich gut (jetzt am Beispiel des TDA7492), wenn ich bedenke, dass ich im Blindtest Unterschiede von 1db absolut Problemlos erkennen kann.
 
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Ob Verzerrungen hörbar sind hängt von vielen Faktoren ab, aber sicher nicht davon was jemand schreibt oder als Zielwerte für seine Konstruktion festgelegt hat.
Ab welcher Dämpfung Klirr hörbar ist hängt von der Komplexität des Signals, Ordnung, Frequenz und Lautstärke ab. Hier mal K2:
PhonGF_HideK2.png


Das die Dinger nicht das Nonplusultra sind ist selbstredend und darum geht es auch nicht.
 
gintoki schrieb:
125 W an 4 Ohm bei 1% THD ... das ist nicht wirklich inakzeptabel.

Hab ich doch gar nicht behauptet? Ich habe vorher nur gesagt, dass die 10% THD inakzeptabel sind und ich deshalb finde, dass eine Leistungsangabe bei 10% THD Käse ist - das wird einfach nur gemacht, damit man eine höhere Watt-Zahl dranschreiben kann.

Ob man dann überhaupt in diese Bereiche kommt, ist was anderes. Ich hab selber zwei Stereolautsprecher (4Ω, 250W RMS, 500W max, 93dB/W/m) an einem Verstärker mit "nur" 2x90W (8Ω, 0,09% THD). Auf den Tag, an dem ich mal "halb" oder lauter aufdrehen müsste, muss ich noch warten.
 
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Die 10 % Angabe ist wirklich schwachsinnig, darüber muss man sich sicherlich nicht unterhalten. Die 1% Angabe ist aber durchaus noch gerechtfertigt, bei den dort normalerweise herrschenden Pegeln ist 1 % kein großes Problem.
 
@gintoki

Ja, richtig, das war ja genau mein Punkt :)

Die 1%-Angabe steht nämlich bei keinem dieser Amps dabei, immer nur die 10%, wenn überhaupt. Die 1%-Angabe findet man nur, wenn man heraussucht, welcher Chip in dem Verstärker verbaut ist und sich dann dessen Datanblatt heraussucht.
 
xXTHMXx schrieb:
Wenn man bedenkt, dass bereits 0,1% THD hörbar sind... Blubber - Bei 0,5% Verzerrung... Da will mir jetzt hoffentlich keiner erzählen, dass das nicht hörbar ist. Ob 0,1% für jeden hörbar sein dürfte, OK, müsste man herausfinden, Fakt ist jedoch, dass 0,1% bei gut aufgenommener Musik durchaus hörbar sein müssten.
Hier ist eine Messung einer doch guten Lautsprecherbox, bei 1W zugeführter Leistung:
Bei klassischen LS haben wir bei wenig Leistung, Verzerrungen die 0,1% weit überschreiten, gerade im Bassbereich.
Geh da eher von 1% aus und von 5% bis 10%+ im Bass, beziehungsweise Tiefbass bei steigendem Pegel.
Da interessieren (über die hörbarkeit sprechen wir mal nicht) 0,1% (oder 1%) vom Verstärker nicht die Bohne.

PS: steigender Hub = steigende Verzerrungen - you know?
 

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Ctrl schrieb:
TDA7498E (2x160W) mit 36V

Okay? Ich dachte, der TDA7498E hat nur maximal 160W RMS insgesamt, also 2x80W?

Siehe hier:
DrToxic schrieb:
weil im Datenblatt vom 7498e ebenfalls 160W bei 4Ω und 36V steht

tra7498e.PNGtra7498e_diag.PNG

Oder bezieht sich das auf "pro Kanal"? :o

edit:
Hmm.. auf der allerersten Seite steht:
"160-W + 160-W output power at THD = 10% with RL= 4 Ω and VCC = 36 V"

Dann bräuchte man dann ja ein 2*160W/0,85 = 377W Netzteil für. Das sind selbst bei 36V immer noch 10,5A. Da würde ich langsam Bedenken kriegen, dass mir bei einem China-Netzteil dieser Dimension die Bude abfackelt..
 
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Bei 10% THD befindet du dich nur schon voll im Clipping und du würdest dir damit wohl die meisten Lautsprecher zerschiessen. Realistisch sind ca. 80 Watt pro channel ohne in starke verzerrungsbereiche zu kommen und dafür reicht das mitgelieferte Netzteil aus. Außerdem: Welche Boxen willst du mit 80 Watt betreiben ? Mit 25 Watt pro Channel kannste schon ne Party machen :D
 
xXTHMXx schrieb:
Bei 10% THD befindet du dich nur schon voll im Clipping
Dann nimm halt 1% und runde auf den nächsten 10er ab, das wäre dann immer noch 120W. Aber es macht schon einen Unterschied, ob das 2*60W=120W gesamt oder 120W pro Kanal sind, deshalb sit die Frage schon gerechtfertigt.

xXTHMXx schrieb:
Außerdem: Welche Boxen willst du mit 80 Watt betreiben ? Mit 25 Watt pro Channel kannste schon ne Party machen :D

Hatte ich weiter oben geschrieben:
DrToxic schrieb:
Ich habe vorhin meinen neu gekauften LEPY LP808 an meine zwei Bodyshaker/Buttkicker angeschlossen und war ein wenig enttäuscht vom Output.
[...]
Rauschen etc. ist mir komplett egal, da ich den amp nur für die Shaker benötige, die jeweils maximal 100W abkönnen - da geht also noch was :)

Mit 25W kommt man da echt nicht weit. Rumpelt halt n bisschen, aber das ist nix dolles. Ich möchte halt mehr Dynamikumfang mit den Shakern haben und gern auch mal kräftig geschüttelt werden, ohne dabei das Surroundsystem so weit aufdrehen zu müssen, dass ich abends nicht mehr spielen kann ohne die Nachbarn zu nerven. Das geht halt nur mit mehr Leistung und ggf. mehr Gain :)
 
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