Problemschilderung - Ursachensuche

Stanrick

Newbie
Registriert
Feb. 2010
Beiträge
5
Hallo an die ComputerBase Community, die ich schon seit langem passiv verfolge und als gern besuchte Quelle von Neuigkeiten, Informationen, Artikeln und Beratungen zu schätzen gelernt habe. Ob der jüngsten Entwicklungen mit meinen eigenen technischen Irrungen und Wirrungen habe ich mich dazu entschieden, hier selbst einmal um Rat zu fragen.

Vorweg nehme ich, dass ich mich im Prozess befinde, mir ein neues System anzuschaffen und dabei einen Großteil meiner jetzigen Komponenten auszutauschen plane. Um die Problematik, die mir zu schaffen macht, in ihrem vollen Umfang zu erläutern, muss ich vermutlich ein wenig ausholen und sowohl 15 Monate in der Vergangenheit wühlen [2], als auch Ereignisse schildern, mit denen ich mich erst am gestrigen Abend konfrontiert sah [1]. Ich hoffe, daraus wird sich dann ein Gesamtbild ergeben, mit dem vielleicht irgendjemand etwas anfangen kann.

In aller Kürze mein noch aktuelles, über drei Jahre altes System:

  • Mainboard: Asus P5N32-E SLI Deluxe
  • CPU: Intel Core2Duo E6600
  • Grafikkarte: nVIDIA GeForce 9600GT (späterer Ersatz für eine frühere Karte)
  • Arbeitsspeicher: 2x 1GB DDR2-800
  • Netzteil: Thermaltake Toughpower 700W
________________________________________________________________________

Nun zunächst zum aktuellen, neu entdeckten Problem:

1) Netzteil / Grafikkarte

Ich habe als erste Komponente meines geplanten, neuen Systems eine ATI Radeon HD 5850 bekommen. Nur um sie auf ihre Funktionalität zu testen entschloss ich mich dazu, sie jetzt schon in mein altes System einzubauen; ersetzte also die 9600GT und holte die zwei PCI-E 6-Pin Kabel für mein Netzteil hervor, denn die 9600GT war zuvor per Adapter – zwei Molexstecker zu einem 6-Pin PCI-E – angeschlossen.

Nach dieser kurzen Operation durfte ich dann feststellen, dass der Computer nicht länger zum Starten zu bewegen war. Bei jedem Betätigen des Powerschalters flackerte die Front-LED kurz auf – untermalt von einem schwachen, kaum klar definierbaren Piepton – und endete sogleich wieder mit einem System im kompletten Stillstand. Keine einzige Komponente schien auch nur ansatzweise Strom zu bekommen. Prompt habe ich wieder auf die 9600GT gewechselt und sie diesmal ebenfalls über ein reguläres PCI-E Kabel mit dem Netzteil verbunden – mit dem gleichen Ergebnis. Egal welches der beiden Kabel an welchem der beiden Anschlüsse am Netzteil ich verwende, sobald die PCI-E 6-Pin Buchsen am Netzteil angezapft werden, bleibt das System aus. Schließe ich die Grafikkarte wieder per Adapter an das Stromnetz an, funktioniert alles tadellos.

Das ganze möchte ich bei dieser Gelegenheit auf einen anderen Teil der Gesamtproblematik ausweiten, denn vor der Anschaffung eines neuen Systems und dem Weiterverkauf meiner jetzigen Komponenten möchte ich natürlich sicherstellen, welche davon in einwandfreiem Zustand sind und bei welchen wohlmöglich ein Defekt vorliegt.

Folgende Geschichte:

2) Festplatten / Netzteil / Mainboard

Vor fünfzehn Monaten versagte mir erstmals eine Festplatte – 500GB S-ATA von Western Digital. Es war nichts zu retten und nichts zu reparieren; ein Totalschaden, wie es schien. Ich ersetzte sie also mit einem neuen Modell und mein System lief wieder – für ganze drei Monate. Nach dieser kurzen Zeit ereilte die neue Festplatte das exakt gleiche Schicksal wie ihre Vorgängerin; abermals stand ich mit Daten- und Nervenverlust, und ohne Festplatte da. Ich erinnere mich rückblickend, dass ich schon vor dem letztlichen Abdanken der ersten Festplatte zwischenzeitig merkwürdige Probleme hatte; dass ich nämlich in unregelmäßigen Abständen den S-ATA Slot des Mainboards wechselte, an dem ich die Festplatte anschloss, wenn der PC nicht booten wollte. Dieses Spiel wiederholte ich einige Zeit lang und legte die Festplatte immer wieder mal um: von Slot 0 auf 1, zurück auf 0, von 1 auf 2 und so weiter. Nach und nach schienen die Slots auch gar nicht mehr zu funktionieren. Meine Fahrlässigkeit, mangelnde Auseinandersetzung mit der ganzen Problematik und das Ausbleiben einer ernsthaften Fehlerdiagnose räume ich uneingeschränkt ein, doch ist dies für den Sachverhalt natürlich irrelevant. Es geschah wie geschildert und ich verlor innerhalb von drei Monaten zwei Festplatten. Das kann ich jetzt nicht mehr ändern.
Daraufhin kramte ich nun alte IDE-Vertreter ihrer Zunft hervor und richtete mir ein Notfall-System ein. Ich hielt die eingebauten IDE-Festplatten mit entsprechenden Diagnoseprogrammen unter Beobachtung und schlussendlich sitze ich noch heute, knapp zwölf Monate später, an eben diesem System – mit einwandfrei funktionierenden IDE-Festplatten.
________________________________________________________________________

Bis heute habe ich nie eindeutig herausfinden können, was da wirklich geschehen ist und wo die Ursachen für die Defekte liegen. Meines Erachtens nach kamen in dieser Konstellation der Umstände stets nur Mainboard und Netzteil als mögliche Fehlerquellen in Frage. Bisher bin ich nie dazu gekommen, die Spannungsausgaben des Netzteils mal mit einem vernünftigen Multimeter zu testen, aber bis gestern Abend tendierte ich eigentlich dazu, das Mainboard – spezifisch dessen S-ATA Anschlüsse – für die Ursache der Festplattentode zu halten, aber nicht zuletzt im Zuge der jüngsten Ereignisse scheint dies doch eine unzureichende, vielleicht gänzlich falsche Erklärung zu sein.

Und nun stehe ich hier mit der Frage: was ist los? Wo liegt das Problem? Was ist denn nun defekt? Gerade in Anbetracht des erwähnten Aufbaus eines neuen Systems ist dies zu wissen jetzt von eminenter Wichtigkeit. Gerne würde ich ja auch Komponenten, die sich dafür anbieten, behalten und weiternutzen – wie eben das Netzteil.

So. Ich hoffe ich habe das alles halbwegs gut zusammenfassen können und ausreichend Informationen zur Verfügung gestellt. Wenn mir irgendjemand weiterhelfen könnte, wäre das wahrlich großartig. Bedanken tu ich mich aber schon jetzt – allein für die Aufmerksamkeit und das Durchhaltevermögen. Außerdem hoffe ich, dass ich das richtige Forum und einen halbwegs akzeptablen Titel gewählt habe, was schwierig zu sagen ist, wenn man die Ursache der Probleme selbst noch gar nicht kennt.
 
Das Netzteil würde ich mal ausschließen, es könnte durchaus ein Problem mit dem Mainboard sein. Das dir zwei Festplatten in kurzer Zeit kaputt gingen kann Zufall sein.
 
Ich hatte mal mit einem ASRock-Board, was ja bekanntlich ein Billgiableger von Asus ist/war das gleiche Problem mit einem nVidia-Chipsatz. Irgendwie scheint es da Probleme mit den S-ATA II Ports zu geben. Mir ist dabei auch eine Festplatte kaputt gegangen, die ich jedoch auf Garantie ersetz bekommen habe. Hatte als Übergangslösung eine IDE-Festplatte genutzt, bei der alles einwandfrei lief. Als ich dann kurze Zeit später einen S-ATA II DVD-Brenner anschloss, trat der Fehler nach einiger Zeit auch wieder auf. Komischeweise jedoch nicht unmittelbar sondern erst nach ein paar Tagen. Jedenfall konnte ich das System bis heute nur mit IDE Komponenten einwandfrei betreiben, mit den S-ATA II-Anschlüssen hat es nie geklappt. Seither bin ich kein Freund von nVidia Chipsätzen mehr, anscheinend zurecht, da es wohl kein Einzelfall ist.

Zu dem Problem mit der Grafikkarte. Es ist wohl so, dass der Anschluss, an dem beide Grafikkarten nicht funktionieren entweder garnicht funktioniert oder einen Kurzschluss verursacht. Ich tippe auf letzteres. An deiner Stelle würde ich versuchen, die neue Grafikkarte per Adapter-Kabel zu betreiben und wenn dies nicht möglich ist, da nicht genügend Anschlüsse vorhanden sind, solltest dir wohl ein neues Netzteil zulegen bzw. falls noch Garantie besteht, dein aktuelles reklamieren.

Und meide in Zukunft nVidia-Chipsätze (aber da wird es ja eh kaum noch welche geben).
 
Zuletzt bearbeitet:
danke!
danke für die erfrischend eloquente und vollständige darstellung deiner prolematik.
es war mir ein fest dies zu lesen und zu keinem augenblick eine mühe.:)

:daumen:
hast du den schon mal in betracht gezogen das system bei minimal konfig zu testen?

board
graka
cpu ram

netzteil und mainboard würde ich im focus haben wobei die gewichtung eher auf dem mainboard liegt.

aber.....
niemals durch eigene vermutungen beirren lassen.


mal ein anderes netzteil angeschlossen?

das mainboard könnte durch das defekte Netzteil schaden genommen haben.
 
Es ist eigentlich genau das was du sagst:
Netzteil und Mainboard im Eimer. Passiert manchmal, dass 2 oder mehr Komponenten kaputt sind.
Das Netzteil kannst du wohl noch behalten, wenn du diese Adapter weiter benutzen willst. Würde ich persönlich aber nicht.

Hast du denn die "kaputten" Festplatten damals an einem anderen Mainboard, mit funktionierendem SATA, getestet?

Garantie/Gewährleistung ausnutzen!
 
Danke, dass ihr euch Zeit genommen und euch mit meinem Anliegen beschäftigt habt.

Dass jemand schon ähnliche, ja nahezu identische Erfahrungen mit einem nVidia Chipsatz gemacht hat, ist ein interessantes Detail. Ich denke, was die Festplatten betrifft, so deutet nachwievor alles daraufhin, dass als Fehlerquelle tatsächlich nur das Mainboard in Frage kommt; genauer dessen S-ATA Anschlüsse, was aber natürlich im Hinblick auf ein modernes System das Mainboard grundsätzlich untauglich macht. Zumindest ändert das nichts an meinen Plänen, da ich in Anbetracht der Umstände ohnehin nicht vorhatte, das Mainboard noch weiterzureichen. Was meine eigene Neuanschaffung betrifft, so kommt ein nVidia Chipsatz – ob ich mich nun für ein AMD- oder Intel-System entscheide – aufgrund der aktuellen Marktlage eh kaum in Frage. Beide Firmen versorgen sich ja so ziemlich selbst mit den jeweils besten Chipsätzen.

Die Festplatten hatte ich damals übrigens auch noch in anderen Systemen getestet und nirgends wurden sie auch nur annähernd als physikalische Entität erkannt – nichts. Es kam auch vor, dass ein Computer gar nicht mehr über den Bootsektor hinauskam, sobald eine dieser beiden Festplatten angeschlossen war. Ansonsten wurden sie weder unter Windows und von Diagnoseprogrammen erkannt, noch im Bios aufgelistet. Es war – mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln – absolut kein Zugriff mehr möglich. Doppelten „Zufall“ schließe ich in diesem Fall eigentlich aus; der Zusammenhang „IDE ja, S-ATA nein“ ist zu auffällig, um einfach ignoriert werden zu können. Ich möchte nun allerdings ungerne ein weiteres S-ATA Laufwerk an das System anschließen, nur um diesen Umstand beweisen zu können.

Was nun das Netzteil betrifft, so spricht ja auch dort einiges für einen Defekt irgendeiner Art. Wenn schon zwei verschiedene Grafikkarten mit mehr als einem Kabel getestet wurden, gebietet die Stochastik ja, die Ursache eher bei dem unveränderten Element zu suchen, selbst wenn theoretisch nicht auszuschließen ist, dass ich einfach mal glatt zwei defekte PCI-E Stromkabel habe.

Das System bei Minimalkonfiguration zu betreiben, ist kein Problem. Es läuft ja auch jetzt. Ein anderes Netzteil mit den entsprechenden Anschlüssen habe ich leider nicht zur Verfügung. Mein eigener Vorrat beschränkt sich da auf etwas ältere Modelle, zu deren Einsatzzeiten noch IDE und AGP Standard waren. Wenn ich ein zweites, modernes Netzteil herumfliegen hätte, sähe mein Problem gleich deutlich simpler aus.

Ja, vielleicht habe ich mir die Antworten gewissermaßen schon selbst gegeben und es führt kein Weg daran vorbei, Mainboard und Netzteil für unbrauchbar zu erklären. Selbst wenn das Netzteil nur diesen einen Schuss hat, so mag ich eine Karte wie die HD5850 eigentlich nicht über zwei Adapter betreiben, die ihren Strom aus der gleichen Leitung beziehen, wie noch andere Komponenten. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht einmal genau rekonstruieren kann, wieso ich überhaupt die 9600GT per Adapter angeschlossen hatte. Kann es mir eigentlich nur so erklären, dass ich damals schon Probleme mit den PCI-E Anschlüssen hatte und es dann auf diese Weise löste. Ja, so muss es gewesen sein. Ich habe eine langsam aber sicher sehr sehenswürdige Geschichte von technischen Problemen, Komplikationen und Zwischenfällen hinter mir; auch, weil ich im Bekanntenkreis derjenige bin, der die derartigen Probleme anderer lösen darf. Da vermischt sich in den Erinnerungen wohl mal das ein oder andere und man denkt sehnsüchtig an die Zeiten zurück, in denen man Tetris auf dem Gameboy gespielt hat und die größten Probleme Reflektionen auf dem Display oder dessen vernünftige Beleuchtung waren.

Wenn noch irgendjemand Ideen oder Erkenntnisse dazu hat: ich bin für alles dankbar. Auch, wenn wir letztlich nur beide genannten Komponenten als defekt bestätigen können.
 
Die Festplatten hatte ich damals übrigens auch noch in anderen Systemen getestet und nirgends wurden sie auch nur annähernd als physikalische Entität erkannt – nichts. Es kam auch vor, dass ein Computer gar nicht mehr über den Bootsektor hinauskam, sobald eine dieser beiden Festplatten angeschlossen war. Ansonsten wurden sie weder unter Windows und von Diagnoseprogrammen erkannt, noch im Bios aufgelistet. Es war – mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln – absolut kein Zugriff mehr möglich.

Das sind exakt die Erfahrungen, die ich auch machen musste, wie bereits oben beschrieben. Die Festplatte war nach einigen Tagen, in denen Sie eigentlich recht stabil lief plötzlich ein funktionsunfähiges Stück Hardware. Falls du es unbedingt testen möchtest, empfehle ich ein DVD-Laufwerk, da es wohl nicht so einfach kaputt geht, wie eine Festplatte. Da jedoch der Festplattenhersteller nicht weiß, dass dein Mainboard den Defekt auslöst, solltest du auf jeden Fall von der Garantie gebrauch machen, was prinzipiell auch für das Mainboard gilt!

Ich habe eine langsam aber sicher sehr sehenswürdige Geschichte von technischen Problemen, Komplikationen und Zwischenfällen hinter mir; auch, weil ich im Bekanntenkreis derjenige bin, der die derartigen Probleme anderer lösen darf.

Hierzu kann ich nur sagen: Du sprichst mir aus der Seele, aber anhand solcher Probleme, wirst du immer besser, was die Lösung dieser betrifft.
 
So. Nun habe ich mich gestern Abend noch mit dem Kundenservice (moderner Euphemismus für "Computergenerierte Abfertigung") von Thermaltake in Verbindung gesetzt und kann positiv eigentlich nur konstatieren, dass ich bereits heute eine Antwort erhalten habe. Deren Informationsgehalt beschränkt sich allerdings auf die Mitteilung, dass mein Modell nicht mehr in den Garantierahmen fällt und ich mir demnach ein neues Netzteil kaufen darf. Ob das wohl von Thermaltake sein wird... ?

Jedenfalls habe ich, trotz Schilderung der Umstände, keine weiteren Informationen oder Ratschläge bekommen. Ist heutzutage vermutlich auch zu viel erwartet. Vielleicht ist es auch einfach nur die passive Bestätigung dafür, dass das Gerät Müll ist und ich eben Pech gehabt habe.

Kleine Randnotiz: nicht zuletzt bei Netzteilen gilt ja auch die Regel, dass man um No Name Produkte einen Bogen machen und lieber mehr Geld in ein ordentliches Markenprodukt investieren sollte. Eine solche "No Name"-Gurke werkelt noch heute in einem meiner älteren Systeme bei einem Bekannten - seit 7 Jahren ohne Probleme. Wie war das noch gleich, mit Regeln und Ausnahmen... ?

Hierzu kann ich nur sagen: Du sprichst mir aus der Seele, aber anhand solcher Probleme, wirst du immer besser, was die Lösung dieser betrifft.

Ja, klar. Grundsätzlich habe ich auch Interesse an (Computer-)Technik und vorallem den Anspruch, mich soweit mit einem System auseinanderzusetzen, dass ich mich möglichst autonom darin bewegen kann, aber... manchmal wird es einfach zu viel. Wenn sich derartige Zwischenfälle aneinanderreihen, dann gerät da für mich einfach irgendwann das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen aus der Balance und ich resigniere. Das habe ich im Zuge dieser Geschichte vermutlich zu sehr gemacht. Anno 2008 hätte ich das Netzteil noch reklamieren können...

Ich denke, man kann das Netzteil nur für defekt erklären. Solange man die PCI-E Anschlüsse nicht verwendet, verrichtet es zwar seinen Dienst, aber das kann ja nicht länger Dauerzustand sein.

Und bevor ich noch ein weiteres S-ATA Gerät an dem Mainboard anschließe, erkläre ich auch das lieber für semi-defekt. Das ist in diesem Fall so ziemlich das unerwünschte Worst Case Scenario, aber irgendwie gewöhnt man sich daran.
 
Zurück
Oben