Sprachsynchronisation bei Spielfilmen

Hagelkorn

Cadet 2nd Year
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ich habe eine Frage zur Einstellung der Sprache bei DVD Filmen die zwar nicht weltbewegend ist aber die mir schon lange Kopfzerbrechen bereitet.
wenn ich mir einen DVD Spielfilm ansehe dann kann ich vorweg die gewünschte Sprache einstellen und der Film läuft dann parallel mit der betreffenden Sprache, soweit so gut.
die Frage ist nur, wie funkioniert das ??
ich stelle mir das Ganze laienhaft so vor dass ähnlich wie früher auf den Schallplatten eine Rille spiralförmig vorhanden ist und ein Laserstrahl diesen Bereich abtastet.
wie geht das aber mit verschiedenen Sprachen ? hat jede Sprache eine eigene zusätzliche Rille ? dann müßten ja gleichzeitig zwei Rillen synchron abgetastet werden aber das würde ja bedeuten dass der Laserstrahl gleichzeitig zwei Rillen bestreicht oder gibt es zwei Laserstrahlen die gleichzeitig abtasten oder wie oder was ??
wer kennt sich da aus?
 
Im Unterschied zur Schallplatte liegen die Video- und Audiodaten auf der DVD in digitaler Form vor. Im Falle der DVD ist sowohl Bild als auch Ton in einem Container enthalten. Üblicherweise MPEG2. Darin ist sowohl eine Videospur als auch eine Tonspur enthalten. Das schöne an MPEG ist aber, dass es mehr als eine Tonspur aufnehmen kann. Es laufen zu einem Bildspur also mehrere Tonspuren gleichzeitig mit. Mit deinem DVD Player kannst du dann wählen, welche Tonspur wiedergegeben werden soll. So können zum Beispiel auch Audiokommentare im Film hinterlegt werden. Der DVD Player verarbeitet die Daten in Echtzeit. Der Laser springt also nicht hin und her, sonder läuft die ganze Zeit kontinuierlich die DVD ab. (ich rede hier vom DVD Player im Wohn- oder Schlafzimmer). Ich hoffe ich konnte dir das Thema etwas näher bringen ;-)
 
scorp2710 schrieb:
Ich hoffe ich konnte dir das Thema etwas näher bringen ;-)

Konntest du - ist auch alles richtig :)
Hinzufügen könnte man noch, dass DVD Player meistens nur mit x1 Geschwindigkeit lesen um die Lautstärke möglichst gering zu halten - im Gegensatz zu PC DVD LWs wo man per Software abbremsen muss.
 
Dennoch hast du ja auf einer DVD mehrere Dateien, und die Untertitel (oder auch Audiodateien) befinden sich in einer anderen als der Hauptfilm.

Von daher muss der Laser also schon von einer Datei zur anderen springen, oder nicht?
 
Eine DVD besteht aus .vob Dateien und jede davon enthält Bild und die dazugehörigen Audio und Untertitel Daten - die .vob Dateien sind bis zu 1GB gross und werden hintereinander gelesen. Die restlichen Daten auf der DVD beinhalten nur die Info wo sich was befindet und in welcher Reihenfolge es abgespielt werden muss/soll. Man kann am PC auch jede .vob datei in .mpg umbenennen und sich den Film häppchenweise anschauen.

"Springen" muss der leser idR. nicht - es sei den es gibt zwei Versionen des Films auf der DVD.
 
Ja, aber laut Wiki hast du unterschiedliche vobs = unterschiedliche Dateien für Film und Untertitel.
 
Dann hast du den Wiki-Artikel missverstanden. Zitiere doch mal den Abschnitt, der das beschreibt - ich kann hier zumindest nichts dergleichen finden.

Die Aufteilung in mehrere VOBs, welche jeweils nicht größer als 1GB sein dürfen, ist einzig und allein für die Abwärtskompatibilität zum ISO-9660-Dateisystem nötig. Würde es darauf nicht ankommen, wäre der ganze Film in einer zusammenhängenden VOB-Datei. Genaueres zum Aufbau:

http://www.jaschis-forum.de/homepage/dvd/dvd_video.htm
 
  • VIDEO_TS.VOB enthält die Video-Objekte für das Title-Menü und gemultiplexte Video-, Untertitel- und Audiodateien. Diese Datei wird auch als VMGM_VOBS für „Video Manager Information Video Object Set“ bezeichnet.
  • VTS_01_1.VOB VTSTT_VOBS; enthält die Video-Objekte der Titel. Die erste Zahl (01) gibt die Title Set Nummer an, die zweite Zahl (1) die Dateinummer (die maximale Dateigröße auf DVD-Videos ist 1 GB, weshalb es notwendig werden kann, die Daten in mehrere Dateien aufzuteilen).

Aber auf der von dir verlinkten Seite sieht man wesentlich besser, wie es genau abläuft.
 
Genau lesen ;) :
Mr. Snoot schrieb:
  • VIDEO_TS.VOB enthält die Video-Objekte für das Title-Menü und gemultiplexte Video-, Untertitel- und Audiodateien. Diese Datei wird auch als VMGM_VOBS für „Video Manager Information Video Object Set“ bezeichnet.
  • VTS_01_1.VOB VTSTT_VOBS; enthält die Video-Objekte der Titel. Die erste Zahl (01) gibt die Title Set Nummer an, die zweite Zahl (1) die Dateinummer (die maximale Dateigröße auf DVD-Videos ist 1 GB, weshalb es notwendig werden kann, die Daten in mehrere Dateien aufzuteilen).
Das erste enthält das Video-Manager-Menü (nicht gezwungenermaßen identisch mit dem Hauptmenü)... das zweite ist ein Title-Set und enthält einen/mehrere Video-Titel (z.B. nur den Hauptfilm... oder Hauptfilm und Extras hintereinander, sofern Auflösung und Seitenverhältnis von beidem identisch ist).

Interessant sind übrigens die Informationen zum Aufbau. Praktisch alle Containerformate sind nämlich "interleaved" (= verschachtelt, verzahnt bzw. verschränkt) aufgebaut. Schließlich gibt es nur einen Datenstrom - das heißt: man KÖNNTE zuerst die Videodaten reinsetzen, daran die Audiodaten dranhängen und zum Schluss die Untertitel- und sonstige Daten. In der Realität wäre das aber extrem unpraktisch, da der Lesekopf der Festplatte oder der Laser des optischen Laufwerks so ständig zwischen Anfang und Ende der Datei hin und her springen müsste. Daher wird eben so verschachtelt gespeichert - man hat also immer Blöcke von Video-, Audio- und Untertiteldaten die abwechselnd im Datenstrom vorhanden und in Einheiten zusammengefasst sind. So kann eine Videodatei kontinuierlich von Anfang bis Ende gelesen werden, ohne dass ständig hin und her gesprungen werden muss...
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es - wäre es anders gäbe es auch einige Probleme mit Standard DVD Playern ( einige schaffen es nicht mal den Layerwechsel rückelfrei zu überbrücken... ).
 
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