Quo vadis BTMG?

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dacapo schrieb:
Genau, nur wird die Gefährlichkeit eben nicht bei allen Drogen konsequent gleich angesehen. Während die Droge Alkohol, die die gleichen negativen Folgen ( und schlimmer) haben kann, mit fadenscheinigen Begründungen legal ist, wird bei Cannabis die Wirkung und Suchtgefahren dramatisch negativ dargestellt.
Folgen für Psyche,Gesundheit und Todesfälle gibt es beim Alkohol auch. Kann man die Risiken beider Drogen nach Kaufmannsart aufrechnen? Oder hat man am Ende nicht doch mehr Risiken wenn beides legal ist?
Doch da beginnt der Denkfehler, denn Cannabis ist de facto genauso verfügbar und leicht erhältlich als ob es legal wäre. Beispiel Hauptstadt Berlin: Jeder kann dort ohne Probleme zu jeder Zeit jede Menge die er bezahlen kann erwerben. Jeder zweite Berliner hat Erfahrung mit Cannabis!
Von dieser Warte gesehen und anhand der Konsumentenzahlen verursacht Cannabis erstaunlich wenig Probleme, da gibt es Prozentual in Bezug mit Alkohol weitaus mehr Probleme.

Damit hast du im Grunde den Kern des Problems getroffen.

Alkohol hat (in größeren Mengen natürlich) mindestens ebenso krasse Nebenwirkungen. Langzeit sogar krasser (also man kann sich relativ locker tot saufen, also auf ein mal eh, aber auch auf längere Zeit). Autofahren unter Alk ist mindestens so gefährlich.

Ich persönlich habe noch nie geraucht (also auch keine Zigarette) und trinke keinen/kaum Alkohol (also dieses Jahr z.B. noch gar nichts..).

Ich (auch hier wieder meine Meinung) finde, dass man problemlos wenig Alk trinken kann, aber wenig kiffen ist schwerer. Hat man aber die wahl zwischen jemand der reglmäßig viel trinkt oder viel kifft würde ich den Kiffer bevorzugen.

Gesund ist keins von beidem. Sollte hoffentlich klar sein (alleine schon wenn man Canabis mit normalem Tabak mischt (was glaube ich normal ist?))

Aber so lange man ohne Mengen Begrenzung überall (Supermarkt usw.) sich Alk (also jetzt nicht nur sowas wie Bier sondern echt hartes Zeug wie Schnapps) kaufen kann, sehe ich keinen Grund warum man dann Canabis verbietet.

Vor allem auch deshalb:

Wenn man Gras illegal macht, muss man es illegal kaufen. Das heißt es gibt Dealer die einem dann auch was anderes verkaufen und man rutscht viel leichter rein. (Und ja ich weiß das man das aus Holland kaufen und importieren kann, aber wenn es legal ist, fällt es halt noch mehr weg).
 
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AW: Cannabis Legalisierung

Ich bin auch für eine Legalisierung, aber das Argument, Alkohol sei schließlich mindestens genauso gefährlich und bereits ab 16 Jahren legal zu kaufen, und deswegen müsse man Cannabis legalisieren, ist kein Argument für die Cannabislegalisierung, sondern eines für das Verbot von Alkohol.

Meiner Meinung nach muss Cannabis erst sein mieses Image im Spießbürgertum und bei den Rentnern loswerden. Keine Partei kann auf die Unterstützung eine dieser Gruppen verzichten, wenn sie ernsthaft regieren möchte.

Dass das Verbot fällt ist - und da bin ich überzeugt - nur noch eine Frage der Zeit, wenn ich mir die Einstellung der young professionals anschaue, VOR ALLEM unter Akademikern. Die Kiffen halt ab und an anstatt sich wie früher (und in Burschenschaften immer noch die Regel) die Birne wegzusaufen - und fahren damit wesentlich besser:D

Wohingegen mir das "Legalize-It-Movement"auch suspekt ist. Das nimmt bei denen schon fast ideologische Züge an. Wenn man sich als Cannabisgegner outet wird man als dumm bezeichnet oder ausgelacht. Gegenargumente werden systematisch ausgeblendet. Denn man darf schließlich nicht vergessen: Cannabis ist und bleibt eine Droge, die sich in großen Mengen sehr nachteilig auf die Psyche auswirkt. Und da können Vice und co noch si viel schreiben über 8-Jährige Mädchen die nur mit Joints überleben oder das angeblich "sicherste Medikament der Welt"^^
 
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In den 136 Seiten, die dieses Thema hat, wurde auf alles, was du geschrieben hast, schon diverse Male eingegangen, VsteckdoseV.

... das Argument, Alkohol sei schließlich mindestens genauso gefährlich und bereits ab 16 Jahren legal zu kaufen, und deswegen müsse man Cannabis legalisieren, ist kein Argument für die Cannabislegalisierung, sondern eines für das Verbot von Alkohol.

Weder noch. Das hängt ja von den spezifischen Auswirkungen der jeweiligen Droge ab. Warum sollte man Alkohol und Cannabis kategorisch - über alle Altersschichten - verbieten, wenn es darum geht, dass es für Kinder und Jugendliche aus bekannten Gründen zu ungesund ist? Gleiches gilt dann ja auch für Koffein und seine wachstumshemmende Wirkung - deinem Argument zufolge müsste man dann auch Koffein kategorisch verbieten. Es spricht ja auch nichts gegen eine vernünftige Regelung nach dem Jugendschutzgesetz...

... wenn ich mir die Einstellung der young professionals anschaue, VOR ALLEM unter Akademikern. Die Kiffen halt ab und an anstatt sich wie früher (und in Burschenschaften immer noch die Regel) die Birne wegzusaufen - und fahren damit wesentlich besser
[Hervorh. Abe]

Das wage ich zu bezweifeln, dass das vor allem unter Akademikern so sei. Das kann man sicherlich nach Milieu differenzieren (so sind Burschenschaftler ja eher erzkonservative Gesellen, die Drogen nur aus überkommenen Traditionen ablehnen), aber ein 'vor allem Akademiker' trifft schon lange nicht mehr zu - auch der KFZ-Mechatroniker und der Friseur kiffen.

Mit 'young professionals' und "fahren damit besser" argumentierst du auch recht fixiert auf die Dimension der Gesundheit und Arbeitskraftreproduktion - was aber die Frage außen vor lässt, warum der Staat zu entscheiden hat, wie der Einzelne sich berauschen möchte. "gesunder Volkskörper" ist da eine Argumentation, die auf sehr tönernen Füßen steht...

"Legalize-It-Movement"auch suspekt ist. Das nimmt bei denen schon fast ideologische Züge an.

Wie es eben auch ideologisch ist, das zu verbieten und die Argumente dafür systematisch auszublenden.
 
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Ändern die Beiträge etwas an den jetzigen Zuständen? Wer dagegen ist , bleibt dagegen. Wer dafür ist, bleibt dafür. Überzeugungen und Änderungen werden bei unter o,1 % bleiben. Und die Befürworter werden die politischen Betonköpfe nicht ändern. Also viel Rauch um Nichts.
Wer seine Freude haben will, sollte sich den Film: "Viel Rauch um Nichts" ansehen, ansonsten seinen Joint genießen und die Politiker dahin wünschen wo sie hingehören.
Morgens einen Joint, und der Tag ist dein Freund.
Und Übrigens, VsteckdoseV, die meisten Rentner sind mit Haschischwolken aufgewachsen...............Und diejenigen, die Du meinst, waren schon in den 60ern tot.
 
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solange die mehrheit der wähler in deutschland nah an der rente steht,
solange wir von leuten regiert werden, die sich nur beraten lassen,
solange wird es in der richtung kaum fortschritte geben.
schuld ist in meinen augen vor allem das "gutmenschentum" und die insgeheime angst der regierungsorgane "etwas falsch zu machen" und "in schlechtem licht dazustehn".
das jedoch kann meiner meinung nach nur der, der seine entscheidungen nicht begründen kann bzw. nicht mit voller überzeugung begründen kann.
Denn um etwas begründen zu können gehört wissen.


Morgens einen Joint, und der Tag ist dein Freund.
wenn ich nachm aufstehn bzw. in den kurzen 1-2h danach, direkt einen rauche ist der tag im arsch ^^
 
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@seebear: mit der argumentation könntes du das politische forum auch gleich komplett schließen ;) neben den diskutierenden gibts hier auch leser, die sich für die argumente der seiten interessieren. ok inzwischen ist das meiste hier gesagt und wiederholt sich nur noch...
 
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cruse;15604322, kommt da auch irgendwann ein Argument? Was soll das mit dem Alter der Wähler zu tun haben? Nah an der Rente hieße ja, so ~1950 geboren zu sein, was auch wiederum hieße, in einer - dank amerikanischer Nachhilfe - sich innerhalb kurzer Zeit immens liberalisierenden Gesellschaft aufgewachsen zu sein.

"solange wir von leuten regiert werden, die sich nur beraten lassen,"
Was soll das mit der Vermittlung von Herrschaft und Beratung zu tun haben? Ich bin da eher froh, dass der CDU-Hansel, der durch welche Umstände auch immer in den Bundestag und viell. in einem zuständigen Ausschuss gekommen ist, sich 'beraten' lässt - sein Common Sense wird in dieser Frage wohl ein schlechter Berater sein.

"schuld ist in meinen augen vor allem das 'gutmenschentum' und die insgeheime angst der regierungsorgane"

Was soll das angebliche 'Gutmenschentum' damit zu tun haben? Und vor wem haben welche 'Regierungsorgane' Angst?

Du schreibst ja selbst, "um etwas begründen zu können gehört wissen", läßt aber eine Begründung für all' deine Behauptungen missen.
 
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Abe81 schrieb:
Gleiches gilt dann ja auch für Koffein und seine wachstumshemmende Wirkung - deinem Argument zufolge müsste man dann auch Koffein kategorisch verbieten.
Oder - um die Beliebigkeit noch mal zu erhöhen - für CO2 und seine den-Planeten-zerstörende-Wirkung und seine allgemein tödliche Wirkung? Das ist Relativismus pur und schadet jeder weiteren ernsten Auseinandersetzung mit dem Thema.

Abe81 schrieb:
Das wage ich zu bezweifeln, dass das vor allem unter Akademikern so sei. Das kann man sicherlich nach Milieu differenzieren (so sind Burschenschaftler ja eher erzkonservative Gesellen, die Drogen nur aus überkommenen Traditionen ablehnen), aber ein 'vor allem Akademiker' trifft schon lange nicht mehr zu - auch der KFZ-Mechatroniker und der Friseur kiffen.
Sicher kifft man auch in anderen Milieus. Aber vor allem der Akademiker hat eine signifikante Entwickung weg vom Alkohol hin zum Cannabis durchgemacht (zumindest was Geistes- und Sozialwissenschaften angeht).

Abe81 schrieb:
Mit 'young professionals' und "fahren damit besser" argumentierst du auch recht fixiert auf die Dimension der Gesundheit und Arbeitskraftreproduktion - was aber die Frage außen vor lässt, warum der Staat zu entscheiden hat, wie der Einzelne sich berauschen möchte. "gesunder Volkskörper" ist da eine Argumentation, die auf sehr tönernen Füßen steht...
Natürlich könnte man hier auch über "den Staat", sein Verhältnis zum Individuum und die Reichweite seiner Kompetenzen streiten. Aber 1) nicht hier und 2) hat der Staat diese Kompetenzen und nutzt sie auch. Wir diskutieren lediglich wie er sie nutzt und was eine gute Nutzung solcher Kompetenzen ausmacht (=Sachebene).
Und sicherlich spielt der "gesunde Volkskörper" - wie du es so schön nennst, man könnte auch Gesundheitsversorgungsverpflichtung sagen - eine große Rolle. Aus welchem Grund sonst gibt es das BtMG?


Abe81 schrieb:
Wie es eben auch ideologisch ist, das zu verbieten und die Argumente dafür systematisch auszublenden.
Das nennt man nicht ideologisch sondern unsachlich. Ideologisch wären hanebüchene Argumente, wie man sie aus den Reihen einiger Unionspolitiker des öfteren vernimmt.
 
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@Alkohol vs. THC:

Ja, mein Reden, VsteckdoseV, in deiner Argumentation steckt das, was du nun 'Realtivismus' nennst:

Du hast kein Argument dafür gebracht, warum die Kausalität in die von dir behauptete Richtung zu interpretieren sei: Wer Alkohol verbietet, sollte auch Cannabis verbieten. Ich habe lediglich angemerkt, dass es kein Argument dafür gibt, das aus p auch q folgt, sondern das nach der jeweiligen Substanz entschieden werden sollte. Wenn die Judikative entscheidet, dass die Substanz X in dieser oder jener Dosierung bereits ab 16 Jahren konsumiert werden darf, dann - so war der Schluss von der Person, die du zu belehren meintest - muss auch Substanz Y, die in ihren Auswirkungen nicht toxischer ist, ebenso von der Judikative zum Konsum freigegeben werden. Das halte ich für einen plausiblen Schluss (und eben nicht deinen), bestreite aber diesen 'simplifizierenden' Vergleich von Substanz X (Alkohol) mit Substanz Y (THC).

@Konsumenten/Milieu/Epidemiologie:


Sicher kifft man auch in anderen Milieus. Aber vor allem der Akademiker hat eine signifikante Entwickung weg vom Alkohol hin zum Cannabis durchgemacht (zumindest was Geistes- und Sozialwissenschaften angeht).

Ich bin mir nicht sicher, woher du diese Behauptung nimmst oder ob du dich schon mal mit der Materie auseinandergesetzt hast - das klingt mir eher danach, als bemühst du das Stereotyp vom kiffenden 68er Dauerstudenten. In den meisten epidemiologischen Studien zum Suchtmittelmissbrauch wird nach Alter und Geschlecht unterschieden, weil sich dort regelmäßig signifikante Unterschiede zeigen. Man kann auf Ebene Studium vs. Azubi in einigen Studien Unterschiede finden, aber spätestens in der Post-Studiums & -Ausbildungszeit ist der Unterschied hinfällig, die Lebenszeitprävalenz ist nicht signifikant voneinander unterschieden.
Ich könnte dir noch halbwegs in deiner Beobachtung (mehr ist es wohl nicht) zustimmen, dass das unter Geistes- und Sozialwissenschaftsstudenten weiter verbreitet war, als unter - sagen wir mal - BWLern. Aber insgesamt gibt es einen starken Rückwärtstrend im Konsum, der sich auch auf die von dir bemühten Studentenmilieus auswirkt. Leider sind Geistes- und Sozialwissenschaftler auch nicht mehr das, wofür der Konservative sie hassen gelernt hat, sondern die werden auch immer mehr zu konformistischen Spießern - was auch ein Rückgang der Kifferquote nach sich zieht.

@Staat vs Individuum

Natürlich könnte man hier auch über "den Staat", sein Verhältnis zum Individuum und die Reichweite seiner Kompetenzen streiten. Aber 1) nicht hier und 2) hat der Staat diese Kompetenzen und nutzt sie auch. Wir diskutieren lediglich wie er sie nutzt und was eine gute Nutzung solcher Kompetenzen ausmacht (=Sachebene).
Und sicherlich spielt der "gesunde Volkskörper" - wie du es so schön nennst, man könnte auch Gesundheitsversorgungsverpflichtung sagen - eine große Rolle. Aus welchem Grund sonst gibt es das BtMG?

Man könnte nicht nur darum streiten, man sollte. Du nennst kein Argument dafür, warum das hier unterlassen werden sollte. Das Thema ist ja nun die Legalisierung, d.h. was juristisch kodifiziert werden soll, oder einfacher ausgedrückt: Was sein soll.
Du hingegen wehrst das mit der Bemerkung ab, dass das ja bereits kodifiziert ist; dass es bereits existiert - argumentierst also rechtspositivistisch. Du darfst dich natürlich gerne der Diskussion darüber enthalten, aber bestimmt nicht behaupten, dass das, was Hauptgegenstand der Diskussion ist, seine Sache ("=Sachebene"), nicht diskutiert werden soll.

Der Staat hat diese 'Kompetenzen' (der passende Begriff ist: Gewalt), aber es geht ja gerade darum, ihm diese zu entziehen, d.h. die Exekutive soll den Substanzkonsum von THC nicht ahnden dürfen, sofern er von einem 'mündigen Bürger' getätigt wird (ergo: Ausnahme im Rahmen des Jugendschutzgesetzes).

Du schreibst, dass du auch für eine Legalisierung seist, VsteckdoseV, nennst aber nur Gründe dagegen. Ich bin mal gespannt, welche Gründe du dafür anbringen willst, die nichts mit der Recht auf die mündige Entscheidung für den Konsum zu tun haben.


@Ideologie
Das nennt man nicht ideologisch sondern unsachlich. Ideologisch wären hanebüchene Argumente, wie man sie aus den Reihen einiger Unionspolitiker des öfteren vernimmt.

Ich kann wirklich nur dazu anraten, nicht einfach draufloszutippen, weil man ja eine Meinung habe (die hat jeder), sondern sich vielleicht auch mal in Zurückhaltung zu üben, wenn man sich nicht auskennt. Ich weiß nicht, ob du dich mit dem Begriff der Ideologie auseinandergesetzt hast.

Selbst wenn man ihn ursprünglich benutzt, ergibt deine Antwort keinen Sinn. Wenn beide Seiten Argumente systematisch ausblenden - worum es ja geht - hängt das mit ihrem System der Begriffe (oder simpler übersetzt, um den Zusammenhang zu verstehen: Ordnung der Ideen) zusammen.

Wenn man den Begriff der Ideologie so fasst, wie er entwickelt wurde - weswegen er auch seinen Weg in die Alltagssprache gefunden hat - gibt es - ganz grob gesagt - zwei 'Definitionen': 'objektiv notwendig falsches Bewusstsein' oder 'ein Partikularinteresse als Allgemeininteresse ausgeben'. Letzteres haben beide Seiten (Legalizer & Verbieter) gemein. Die Legalizer geben vor, ihr Interesse wäre eines der gesamten Gesellschaft, die Konservativen tun dies ebenso. Umgangssprachlicher könnte man auch sagen: Beide Seiten sind borniert in ihrer Ansicht und können deswegen die Argumente des Gegenübers gar nicht verstehen. Das ist deswegen nicht unsachlich, weil ja beide Seiten den gleichen Gegenstand (die gleiche Sache) zur Argumentation bringen, nur eben den Zusammenhang verkehren oder einen relevanten Teil der Argumente ausblenden.

Unsachlich wäre es, ein Argument vorzubringen, das nicht auf die Sache zielt, sondern z.B. auf die Person (sachlich: "Kiffen macht dumm", unsachlich: "Kiffer sind dumm").
 
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Abe81 schrieb:
...
Unsachlich wäre es, ein Argument vorzubringen, das nicht auf die Sache zielt, sondern z.B. auf die Person (sachlich: "Kiffen macht dumm", unsachlich: "Kiffer sind dumm").
Ich bin mir an der Stelle, um mal eine Metafrage aufzuwerfen, nicht sicher, ob diese Trennung von unsachlich und sachlich in dieser Weise möglich ist. zumindest gerade das Beispiel, das du anführst, macht ja keine Unterscheidung, da ich aus den beiden Annahmen auch folgendes bauen kann:
1. Kiffen macht dumm
2. Wenn eine Handlung dumm macht, dann dann werden entsprechend handelnde dumm
3. Kiffer sind Menschen, die mehrmals die Handlung Kiffen ausgeübt haben
= Kiffer sind dumm (geworden)

"=" folgt eindeutig aus 1., 2. und 3. - 2. und 3. dürfte niemand hier anzweifeln, nur 1. ist fragwürdig. Aber wir können feststellen, weil der Schluss (imho) gültig ist, dass aus diesem von mir gebastelten Argument auch folgt, dass jeder, der sagt: "Kiffen macht dumm" damit gleichzeitig sagt: "Kiffer sind dumm" - also ist auch "Kiffen macht dumm" eine "auf die Person gezielte" Aussage; und zwar immer.

P.S.
Ebenfalls interessant für diese Analyse ist vielleicht, dass die neuropsychologische Behauptung "Kiffen macht dumm" gerade aus einer (vielleicht falschen) empirischen Feststellung "Kiffer sind dumm" gebastelt wird. Der differenziertere Neuropsychologe würde dann vermutlich eher sagen, dass bei exzessivem Kiffen, wie bei jedem exzessiven Rauschmittelkonsum, Nervenzellen absterben, aber man nicht deterministisch festlegen kann, ob der Mensch dadurch "dümmer" wird oder vielleicht in bestimmten IQ-Tests "intelligenter", weil bei diesem oder jenem Einzelindividuum nun ausgerechnet Nervenzellen sterben, deren Tod sowas wie "zum Savon werden" (inselbegabter Autist, vielleicht Genie) zur Folge hat. So richtig diese Aussage dann vielleicht wäre, sie wäre immernoch auf die Person bezogen, solange wir die sterbenden Nervenzellen als Teil der Person betrachten. ;)
 
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Das Beispiel war natürlich bewußt simpel gewählt, um klarzustellen, das "unsachlich" der falsch gewählt Begriff war und "ideologisch" es treffender ausdrückt.

Würde nun ein Kiffer oder ein bekennender Gegner seinen Konsum zum Gegenstand der Debatte machen (z.B. "ich kiffe seit ich x Jahre alt bin und bin nicht dumm") und man würde darauf eingehen und ihm aus dem von ihm Geäußerten nachweisen, er sei doch dumm, wäre das sicherlich persönlich, aber eben auch sachlich, weil die Person es ja selbst als zur Sache gehörend eingebracht hat.

Der differenzierte Psychologe, der ich ja bin, würde darauf antworten: Daß Kiffen die Intelligenz mindert, ist bei exzessivem Konsum (wie bei den meisten Rauschmitteln) nicht unwahrscheinlich. Ich kenne die Studienlage dazu nicht, aber ich bezweifle, daß man da einen generellen Zusammenhang nachweisen kann. Der IQ ist ja kein Punktwert, sondern läßt sich nur innerhalb eines sog. Konfidenzintervalls bestimmen und ich bezweifle, daß man da bei mäßigem bis überdurchschnittlichem Konsum einen Zusammenhang finden wird, der - auch im Mittel über viele Personen hinweg - das Konfidenzintervall signifikant sprengen würde. Würde man bei gaaanz vielen Kiffern und bei gaaanz vielen Nicht-Kiffern den IQ vergleichen (gaaanz viele sollten es sein, damit man davon ausgehen kann, dass alle anderen für den IQ relevanten Faktoren sich rausmitteln), bzw. gaaanz viele Kiffern mit der Grundgesamtheit, dann würde dabei bestimmt kein Unterschied herauskommen. Die Verteilungen würden sich decken, bzw. nicht voneinander unterschieden werden können - das ließe sich recht simpel mit einem Chi-Quadrat-Test machen.
 
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Das Thema hält sich hier ja ewig. Für mich persönlich gestaltet sich die Antwort so klar, dass mich eher die Frage interessiert, ob und inwiefern man selbst "harte" Drogen legalisieren und (streng kontrolliert) abgeben sollte.

Da stellen sich natürlich dann Fragen wie "Wer stellt es her?", "Was sollte es kosten?" (teurer als der Schwarzmarktpreis wäre ja kontraproduktiv) und "Inwiefern darf man mit sowas überhaupt Gewinne erwirtschaften?".

Frage mich auch wie das rechtlich so aussieht. Ich meine, würde der Staat es herstellen wollen, wie wäre es dann mit Patenten? Wurde Heroin nicht von Bayer erfunden? Würden da dann gar Lizenzgebühren fällig?
 
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Cannabis- Legalisierung würde ich sofort unterstützten, aber die "harten" Drogen auch gleich... Ich weiß nicht.
Mich würde wirklich interessieren, was daran positiv wäre...
a) Weniger Umsatz bei Drogenkartellen und
b) Reinerer "Stoff" für den Konsumenten

Mehr fällt mir echt nicht ein, und das finde ich doch recht dürftig...
 
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@MusicJunkie666

Ich finde das sind schon zwei sehr wichtige Punkte. Zusätzlich hätte man aber natürlich auch einen genauen Überblick über die Zahl der Konsumenten und könnte denen auch Hilfe bieten. Wobei sich natürlich auch wieder die Frage des Datenschutzen stellt. Es wäre ja praktisch zu wissen, ob Michael Meiers Konsum von Heroin immer weiter ansteigt, aber es wäre natürlich übel wenn es ein Datenleck gäbe und Google plötzlich Michael Meiers Heroin-Konsum Statistik aufführt.

Die Drogenkartelle sind allerdings für mich der wichtigste Punkt. Ich glaube die Erfahrung zeigt dass Gesetze die Nachfrage kaum einschränken, und Kriminelle kaum stoppen können diese zu befriedigen. Also weg mit der finanziellen Basis dieser Machenschaften.

Ich persönlich finde es beschämend, dass man in Europa der Druck auf die Niederlande zu strengeren Gesetzen verstärkt wird, anstatt mal den Status Quo zu überdenken. Natürlich habe ich den Trost, dass es mich andererseits als USA-Freund freut, dass die "prüden, puritanischen" Amerikaner hier inzwischen liberaler als die EU sind, aber das kann wohl kaum stellvertretend für andere Europäer sein.
 
AW: Cannabis Legalisierung

MusicJunkie666 schrieb:
Cannabis- Legalisierung würde ich sofort unterstützten, aber die "harten" Drogen auch gleich... Ich weiß nicht.
Mich würde wirklich interessieren, was daran positiv wäre...
a) Weniger Umsatz bei Drogenkartellen und
b) Reinerer "Stoff" für den Konsumenten

Mehr fällt mir echt nicht ein, und das finde ich doch recht dürftig...
Definiert erstmal "hart". Härter als Cannabis welches du legalisieren würdest? Dann müsstest du ja auch für die Legalisierung von z.B. LSD oder MDMA sein.

Du zählst nun zwei (übrigens sehr wichtige Punkte auf wegen welchen man alles legalisieren kann. Hierbei ist es aber genauso wichtig aufzuzählen, weswegen man es nicht legalisieren sollte. Versuch dich mal an diesem Teil.
 
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Ich sehe das zwar so ähnlich wie der Amerikafreund weiter oben... ein mündiger Bürger sollte selbst entscheiden, wann er wie welchen Rausch haben möchte - aber ich hätte Bedenken bei härteren Drogen. Ausgerechnet Guido Westerwelle fällt mir da ein: Der hat mal in so einer Jugendsendung im öffentl.rechtlichen Fernsehen, die krampfhaft auf hip machen wollte, mit Sammy Deluxe über Drogen gestritten. Sein Argument gegen Legalisierung, als 'liberaler' war, dass er es zwar einsehe, dass THC nicht schädlicher als Alkohol sei, aber es gefährlich wäre, würde sich eine Gesellschaft mehr als eine legale Droge erlauben. Das ist für sich genommen natürlich totaler Humbug und noch dazu eine gute Demonstration, was 'liberal' sein im deutschen Kontext bedeutet. Aber zumndest sehe ich es ein, dass es schwierig ist, in einer unvernünftig eingerichteten Gesellschaft an die Vernunft ihrer Mitglieder zu appellieren. Bei den Zurichtungen, die die meisten Menschen über sich ergehen lassen müssen, nimmt es ja kein Wunder, dass sie sich so stark wie möglich betäuben möchten. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, aber gefährlich ist es eben auch. Damit der Bürger mündig über seinen Konsum entscheiden kann, muss er eben erstmal mündig sein.

-------------- edit:

Lumin schrieb:
Hierbei ist es aber genauso wichtig aufzuzählen, weswegen man es nicht legalisieren sollte. Versuch dich mal an diesem Teil.

Warum sollte er das leisten? Wenn er die Position vertritt, Drogen zu legalisieren, ist es nicht an ihm, das 'aufzuzählen'. Das ist ja auch kein Abzählreim oder eine Pro-Kontra-Liste, sondern eine Diskussion. Wenn du eine Antithese vertrittst, versuche du dich doch an diesem Teil, wenn es dir so wichtig erscheint.
 
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Abe81 schrieb:
Warum sollte er das leisten? Wenn er die Position vertritt, Drogen zu legalisieren, ist es nicht an ihm, das 'aufzuzählen'. Das ist ja auch kein Abzählreim oder eine Pro-Kontra-Liste, sondern eine Diskussion. Wenn du eine Antithese vertrittst, versuche du dich doch an diesem Teil, wenn es dir so wichtig erscheint.
Man muss Dinge von allen Seiten anschauen, wenn es ein schwächliches Pro-Argument für etwas gibt darf man schlecht sagen es reiche nicht (Zitat:"Mehr fällt mir echt nicht ein, und das finde ich doch recht dürftig...") wenn es kein einziges Contra-Argument gibt. Dann überwiegt selbst das schwächste Pro-Argument.


Und ich soll mich an dem Teil versuchen? Ich sehe nur einen einzigen möglichen Grund illegale Drogen illegal zu belassen: die Hemmschwelle die dann legalen Drogen illegal zu verwenden würde sinken, d.h. beispielsweie unter Drogeneinfluss Auto zu fahren (siehe Alkohol).
Das ist aber nur ein möglicher Grund und kein garantierter, evtl. ist die Hemmschwelle unter Drogeneinfluss Auto zu fahren aktuell noch geringer. Weil man bereits etwas Illegales getan hat, kann man ja einen Schritt weiter gehen.


Das wars dann aber auch, mehr sehe ich nicht. Zur Legalisierung gibt es jedoch eine Masse an gewichtigen Argumenten.
 
AW: Cannabis Legalisierung

Das wichtigste und mMn stärkste Argument für die Legalisierung auch harter Drogen, ist der anhaltend lächerliche Erfolg der Kriminalisierung ihrer Konsumenten.

Was hat es denn gebracht, abgesehen von mehr Todesopfern (z.B. durch Streckmittel oder ihr Fehlen, oder einfach durch den Drogenkrieg), vollen Gefängnissen, leeren Kassen und einigen von "Lappalien" genervten Richtern?

Ja es gibt Herointote (viel zu viele) - aber meistens sterben sie an einer unabsichtlichen Überdosis (weniger Streckmittel als gewohnt). Das könnte durch eine Dosierungsanleitung leicht vermieden werden, aber die wenigsten Dealer machen sowas. Viele von denen haben einfach keine Ahnung was sie da wirklich verkaufen - die haben nur Interesse am Profit.
Gäbs das in der Apotheke, könnte man eine Dosierungsanleitung obligatorisch machen - und ihr Fehlen unter Strafe stellen. In der Folge würden an legalem Heroin viel weniger Menschen krepieren, als derzeit an illegalem - vorrausgesetzt, die Zahl der Konsumenten verdoppelt sich dann nicht schlagartig.

Heroin wurde von Bayer als Morphium-Substitut entwickelt und kurze Zeit später - genau wie vorher Morphium - als "cure it all" glorifiziert.
Ich lasse einen feuchten Furz drauf, dass die Patentgebühren einklagen würden, wenn es damit legalen Handel gäbe. Genau wie bei den heutigen H-Dealern - wenns um die Kohle geht, lässt man die Moral lieber zuhause - ohne geht das Reichwerden ja auch viel schneller.
 
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AW: Cannabis Legalisierung

Mal eine kleine Bilanz zur Legalisierung in Colorado (Auszüge):

Ein halbes Jahr nach der Legalisierung der Droge boomt die Wirtschaft, die Kriminalität geht zurück. Genauer: In den ersten fünf Monaten hat der Staat 12,6 Millionen Dollar, knapp 9,3 Millionen Euro an Steuern durch den Handel und Verkauf von Haschisch eingenommen........

Die US-Seite Mic.com zitiert den Gouverneur des Staates, John Hickenlooper, der für die kommenden zwölf Monate mit einem Marihuana Gesamtumsatz von einer Milliarde Dollar rechnet - davon würden 134 Millionen Dollar an Steuern übrigbleiben. Die Freigabe von Haschisch ist zudem offenbar ein Jobmotor. Laut Mic.com verdienen rund 10.000 Menschen ihren Lebensunterhalt in der Grasindustrie.....

Nach Angaben von Mic.com standen bislang 50 Prozent aller Verbrechen in Colorado mit Marihuana in Verbindung. Im Raum Denver ist die Mordrate seit der Legalisierung um fast 53 Prozent gesunken, landesweit sind Raubüberfälle und Gewalttaten um 4,8 Prozent zurückgegangen. Das entspreche einer Ersparnis für den Staat von zwölf bis 40 Millionen Dollar im Jahr.....

Beeindruckende Zahlen, aber in Deutschland gibt es leider nur Bla Bla und völligen Stillstand in der Drogenpolitik.

Den Artikel kann man bei Stern.de nachlesen:
http://www.stern.de/politik/ausland...at-millionen-mit-drogen-verdient-2121506.html
 
AW: Cannabis Legalisierung

Hierzulande hat man keine so hohe Mordrate wg. Marihuana. Und auch schwer zu glauben dass es in den USA so ist. Dürfte sich um Gangs handeln die um ihre Reviere streiten oder so, und die streiten sich sicher immer noch nur fällt Marihuana durch die Legalisierung aus der Statistik.
 
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