Quo vadis BTMG?

AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

dacapo schrieb:
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Für den Alkohol würde ich mir das auch wünschen, da wäre das Systembolaget in Schweden oder das Vinmonopolet in Norwegen ein Vorbild an das wir uns halten können!
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Ich bin mir da nicht so sicher, weil mich vor ca. einer Dekade der Drogenbeauftragte meiner Berufsschule darauf hinwies, dass man in Europa je weiter man nördlich geht mehr solche Programme entdeckt, dafür aber auch deutlich mehr Alkoholsüchtige hat. In mediterranen Ländern gibt es einen lachseren Umgang mit Alkohol aber auch weniger Suchtkranke. Ein soziologischer Effekt, dass ein Problem verstärkt wird, wenn man es von vornherein problematisiert, scheint also nicht ganz fern zu liegen. (selbsterfüllende Prophezeiung) Nach Aussage einer von mir interviewten anonymen Alkoholikergruppe würde sich kaum ein Alkoholsüchtiger wagen, einen Anfangspunkt der Sucht in seinem Leben zu definieren - da rutscht man ganz allmähich nach und nach rein. Und hier könnte ich mir vorstellen, dass unterschwellige Vorwürfe von Bekannten, man sei bereits Alkoholsuchtkrank, bestärken, dass sich genau das manifestiert.
 
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MountWalker schrieb:
Ich bin mir da nicht so sicher, weil mich vor ca. einer Dekade der Drogenbeauftragte meiner Berufsschule darauf hinwies, dass man in Europa je weiter man nördlich geht mehr solche Programme entdeckt, dafür aber auch deutlich mehr Alkoholsüchtige hat. In mediterranen Ländern gibt es einen lachseren Umgang mit Alkohol aber auch weniger Suchtkranke.

Hast du dazu mal eine Studie dazu? Ich habe auf der schnelle nur mal was von bild.de gefunden (ob jetzt aussagekräftig oder nicht weiß ich nicht), und da sieht das ganz anders aus:

http://www.bild.de/ratgeber/gesundh...k-who-deutschland-platz-19-19947398.bild.html



Erwartungsgemäß sind die Ostblockstaaten hier ganz weit vorne ( in manchen Teilen von Russland haben die Männer durch den Vodkakonsum nur noch eine Lebenserwartung von 50 Jahren), und auch Südeuropäische Länder wie Portugal oder Frankreich weisen einen problematischen Konsum auf. In Italien und hier kann ich auch aus Erfahrung sprechen (bin ja selber italiener) ist bei den meisten Menschen auch weniger der Rausch im Vordergrund als der Genuß. Die meisten Italiener trinken einen Wein zu einem guten Essen, oder einen Prosecco, Aperetif des Genusses wegen und nicht um einen Rauschzustand herbeizuführen. Wer in Italien den Flair, die Sonne und die Leichtigkeit des Lebens gespürt hat wird verstehen, dass man zum glücklich sein dort keinen Rausch (egal mit welchen Rauschmitteln) braucht^^

Im Falle von Frankreich ist interessant zu sehen, dass dies ein Land mit einer strengen Prohibition und Repression von Cannabis ist. Und auch mit dem Konsum von Cannabis sind die Franzosen trotz strenger Repression ganz weit vorne in Europa. Wenn man dann den ebenfalls problematischen Alkoholkonsum betrachtet, wird sehr schnell deutlich, dass insbesondere die französische Gesellschaft andere Probleme haben muss und die Gründe für die Flucht in Rauschmittel anderer Natur sind.
Was in Schweden wohl ein Problem ist, ist der problematische Alkoholkonsum. Also dieses Komatöse Saufen oder saufen um sich, wie es neudeutsch heißt " die Birne wegzuballern". Insbesondere wenn Schweden oder Norweger in Länder wie Deutschland kommen, wo der Alkohol praktisch unreglementiert ausgeschenkt wird, wird dies von den Schweden als falsch verstandene Freiheit angesehen womit sie nicht umgehen können.
 
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AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Eine Studie habe ich leider nicht, aber die Zahlen der Bildzeitung decken sich mit dem, was der Drogenbeauftragte meiner damaligen Berufsschule sagte. Er hatte dazu auch gesagt, dass der durchschnittliche Konsum im Süden höher ist - die Zahl der Suchtkranken sei dagegen geringer. Die Unterscheidung ist ungeheuer wichtig, scheint aber momentan auch in meinem Umfeld einigen abhanden zu kommen, weil Konsum mit Suchtkrankheit gleichgesetzt wird, wobei eine Siuchterkrankung nicht mit: "Tut dies regelmäßig", bestimmt wird.
 
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Drogensucht, Drogenmissbrauch) bezeichnet eine Gruppe von Störungen der Psyche und des Verhaltens aufgrund wiederholter Einnahme psychotroper Substanzen.

Zitat Wikipedia

"Tut dies regelmäßig"

Ist nur ein Faktor aber der gehört mit Sicherheit dazu (nicht ausschließlich aber unter anderem).
 
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AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Es ist ein Faktor, der eine Rolle dabei spielt, aber es ist eben nicht so, dass das reichte, um pauschal zu sagen, wo mehr getrunken wird ist mehr Suchtkrankheit.
 
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@MountWalker

Ich sehe das ein wenig anders, deswegen meine Frage zu einer expliziten Studie oder etwas was die Thesen von dem "Drogenbeauftragten" in der Berufsschule stützt.
Ich finde schon, dass der pro Kopf Konsum ein recht guter Indikator ist um ungefähr abzuschätzen zu können ob es problematischen Konsum gibt. Wir sprechen immerhin von einer Substanz die giftig ist und stark Suchterzeugend sein kann. Insofern liegt es eigentlich auf der Hand, dass in einem Staat welcher ein höheres Pro Kopf Konsum aufweist auch dementsprechend mehr Süchtige oder wie es weniger diffamierend heißt, Alkoholkranke gibt.
Natürlich kann es in einigen Nationen anders aussehen, und ein höherer Pro Kopf Konsum resultiert nicht in einer höheren Alkoholabhängigkeit, die Frage ist aber auch wie definiert man Abhängigkeit. In Frankreich mag täglicher Konsum von einem Liter Wein für die Ärzte kein Problem darstellen, in Norwegen kann dies wieder anders gesehen werden und man zählt als hochgradig süchtig. In Russland ist ein exzessiver Vodkakonsum gesellschaftlich und wahrscheinlich auch aus medizinischer Sicht kein großes Problem, während dies selbst in Deutschland durchaus problematisch angesehen wird.
Insofern sind jegliche Aussagen über Alkoholkranke in den einzelnen Ländern, auch die des "Drogenbeauftragten" wenn sie nicht durch irgendeine seriöse Studie gestützt wird, mehr wie fragwürdig.
Unbestreitbar ist aber, dass eine Abgabe in speziellen Läden mit einem speziellen Ausweis regulierend einwirkt. Insbesondere kann hier die Abgabe von Alkohol an Kindern besser entgegengewirkt werden. Wenn eine Flasche Spirituosen nur über ein Fachgeschäft bezogen werden kann, und hier auch nur mit einem speziellen Ausweis, dann werden sich einige überlegen Alkohol für Minderjährige zu beschaffen. Habe es in den Tagen vor Karneval selbst erlebt wo jugendliche Erwachsene angesprochen haben, ob man ihnen harten Alkohol aus dem Rewe holen kann. Ich hatte noch verneint aber der nächste hat es gemacht und war damit einverstanden Alkohol für diese Kiddies zu holen.
Tatsache ist nun mal wir haben mit Alkohol unnötigerweise mehr Probleme wie wir eigentlich haben sollten, doch solange wir Werbung haben wo Biergenuss die weite Welt bedeutet, oder Bacardi angeblich ein besonderes Feeling hervorrufen soll, ja solange ist Deutschland nicht so weit ernsthaft die Probleme mit Alkohol anzugehen.
Auch im Tabakbereich ist Deutschland neben Bulgarien(!) das einzige Land in der EU welches noch Tabakwerbung erlaubt. Das sollte einem schon zu denken geben, aber die meisten denken darüber nicht nach denn es gibt einen Sündenbock auf den man zeigen kann: Und das ist das böse Cannabis......
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Der Wikipedi-Artikel zu Sucht ist doch ein guter Anfang - Sucht ist eben weit mehr, als nur häufiger Konsum. Es gibt beispielsweise Leute, die haben täglich Sex ohne deswegen sexssüchtig zu sein.
 
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Eine neue Studie bescheinigt Cannabis eine signifikante Ungefährlichkeit gegenüber Alkohol und anderen Drogen. Leider wurde die Studie nicht in Deutschland auf Deutsch veröffentlicht, warum das so ist muss sich jeder selber Fragen. Der Titel lautet:
"Marijuana is 'significantly' SAFER than thought: Cannabis is 114 times LESS deadly than alcohol, claims study"

Hier mal die Grafik zu der Studie:


Und hier der Link: http://www.dailymail.co.uk/sciencet...Cannabis-114-deadly-alcohol-claims-study.html

Also halten wir fest: Die Gefährlichkeit von Alkohol nur von der Substanz betrachtet, ist viel höher wie bei Cannabis.
Sozialpolitische Gefährlichkeit (Straftaten unter Alkohol): sehr viel gefährlicher wie Cannabis. Gesundheitspolitische Gefährlichkeit ( Krankenhausaufenthalte, gesundheitliche Folgekosten für die Gesellschaft) : Sehr viel Gefährlicher als Alkohol

Irgendwie bin ich im falschen Film und wenn ich ehrlich bin, je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, umso mehr wird mir bewusst, dass hier ein riesiger Betrug an Cannabis Konsumenten stattfindet. Ein Leben ohne Drogen ist immer noch erstrebenswert und würde ich mir persönlich auch für jeden wünschen, doch eine Verfolgung gegenüber Cannabis Konsumenten in Anbetracht der wirklich gefährlichen Substanz Alkohol welche frei erhältlich ist nicht mehr zeitgemäß. Und ein Kategorisches Ablehnen der Freigabe nur der Substanz wegen ohne stichhaltige inhaltliche Argumenten erinnert stark an diktatorisches Gebaren und ist einer Gesellschaft wie der unseren unwürdig.
 
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AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

"when it comes to the likelihood of a person dying from a high dose." ist ein wichtiger Nebensatz, der zeigt, was denn überhaupt untersucht wurde. Die große Mehrheit der Alkoholkonsumenten hat wohlmöglich in jahrzehntelangem Konsum niemals ein echtes Dilirium erlebt, womit der Schuss der berichterstattung dieser Studie vermutlich, wie so oft, wieder nach hinten losgeht.

"The results of the study were based on estimating the typical human intake of each drug and combining that figure with the lethal dose."

Man könnte jetzt mal untersuchen, wie viele der Legalisierungsgegner überhaupt glauben oder die Frage als relevant erachten, wie wahrscheinlich eine letale Überdosis Cannabinol ist - die ja praktisch nicht existiert (genau wie bei LSD übrigens). Möglicherweise stellt man dann fest, dass die Frage nach einer letalen oder einer Unmöglichkeit einer letalen Überdosis keine Rolle spielt und dann ist es auch nicht absurd, sondern völlig klar, dass eine solche Studie, die die Frage nach der letalen Dosis in den Vordergrund stellt, keine Rolle in der Legalisierungsdebatte spielen kann.
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

dacapo schrieb:
Eine neue Studie bescheinigt Cannabis eine signifikante Ungefährlichkeit gegenüber Alkohol und anderen Drogen. Leider wurde die Studie nicht in Deutschland auf Deutsch veröffentlicht, warum das so ist muss sich jeder selber Fragen. Der Titel lautet:
"Marijuana is 'significantly' SAFER than thought: Cannabis is 114 times LESS deadly than alcohol, claims study"

[...]

Ein Leben ohne Drogen ist immer noch erstrebenswert und würde ich mir persönlich auch für jeden wünschen, doch eine Verfolgung gegenüber Cannabis Konsumenten in Anbetracht der wirklich gefährlichen Substanz Alkohol welche frei erhältlich ist nicht mehr zeitgemäß. Und ein Kategorisches Ablehnen der Freigabe nur der Substanz wegen ohne stichhaltige inhaltliche Argumenten erinnert stark an diktatorisches Gebaren und ist einer Gesellschaft wie der unseren unwürdig.

Das, was du meinst, ist der Titel des Zeitungsartikels. Der Artikel der Studie lautet Comparative risk assessment of alcohol, tobacco, cannabis and other illicit drugs using the margin of exposure approach.

Die wurde deswegen nicht auf deutsch veröffentlicht, weil das nicht üblich ist. Da steckt keine Verschwörung oder Desinformationskampagne dahinter. Sie wurde in einem internationalen Journal publiziert. Ich habe auch ausschließlich in deutschen Institutionen geforscht, aber noch nie auf deutsch publiziert.

Und warum sollte ein Leben ohne Drogen 'erstrebenswert' sein? Rausch bedeutet auch Genuss. Und ich würde eher sagen, solange die Gesellschaft noch so unvernünftig eingerichtet ist, wie sie es im Moment ist, kann man sollte man nicht nur den Genuss, sondern auch die Betäubungswirkung als eskapistische Kompensation nicht zu gering schätzen. Je mehr alltagsunfähige Junkies es gibt, desto 'würdiger', i.S. von angemessener Ausdruck, ist es für diese Gesellschaft. Ich verstehe dein Argument also gar nicht: Warum sollten staatliche Prohibitionsbemühungen unter der Würde dieser Gesellschaft sein? Das setzt ja eine Würde voraus. Da lese ich eine Begeisterung für den Staat heraus, die ich nicht nachvollziehen kann. Der Staat ist es doch gerade, der im Sinne einer ominösen 'Volksgesundheit' versucht, den einzelnen Konsumenten vom Genuss abzuhalten. Apropos Gesellschaft: Lohnarbeit (wie auch ihre Abwesenheit) richtet ungleich mehr Schaden an, als es jede Droge könnte. Da ist es sehr bezeichnend, dass man sich hier nur über 'Droge x ist schlimmer als Droge y' streitet, anstatt das auszudehnen auf gesellschaftliche Bereiche, die für viel mehr Schaden verantwortlich sind.
 
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@Abe81

Gegenfrage: Warum sollte ein Leben unter Drogeneinfluss erstrebenswert sein? Der Rauschzustand ist nicht der natürliche Zustand des Menschen. Doch dies ist nur meine persönliche Meinung und kann jeder handhaben wie er möchte.

Doch darum geht es gar nicht:
Die Frage ist und nur darum geht es, bestrafen wir Menschen die sich mit der Substanz xy berauschen möchten? Und wieso schreibt der Staat vor mit welcher Substanz man sich straffrei berauschen darf?
Warum wird Substanz Z geduldet und Substanz x verfolgt? Warum wird Substanz X als unnatürlich Gefährlich dargestellt, während Substanz Z trotz erwiesener Gefährlichkeit als harmlos dargestellt? Warum werden Argumente die für Substanz x gelten, für Substanz Z ausser Kraft genommen?
Das ist worum es in Wirklichkeit geht, und Sprüche wie Alkohol ist kulturell seit zig Jahren akzeptiert und deswegen nimmt man die Schäden die Alkohol verursacht hin, sind nicht zielführend, denn Cannabis ist genauso lange oder vielleicht länger kulturell integriert gewesen. Wir reden nicht mehr über eine neue Legalisierung sondern von einer Re-Legalisierung.
Wäre die Alkoholprohibition nicht innerhalb kürzester zeit so dramatisch gescheitert, wäre wahrscheinlich diese Politik in die ganze Welt getragen worden. Bei Cannabis hat man ja auch nie gesagt, dass man Hanf verbietet sondern Marihuana. Hätte man damals gesagt man verbietet Hanf wäre der Widerstand erheblich größer gewesen.

Gerne wird die Gefährlichkeit von illegalen Drogen in den Vordergrund gestellt. Insbesondere Cannabis wird hier besonders geächtet, Argumente werden ausgetauscht und kann jeder für sich abwägen. Doch diese Aussage verstehe ich nicht:

Abe81 schrieb:
Ich verstehe dein Argument also gar nicht: Warum sollten staatliche Prohibitionsbemühungen unter der Würde dieser Gesellschaft sein? Das setzt ja eine Würde voraus. Da lese ich eine Begeisterung für den Staat heraus, die ich nicht nachvollziehen kann. Der Staat ist es doch gerade, der im Sinne einer ominösen 'Volksgesundheit' versucht, den einzelnen Konsumenten vom Genuss abzuhalten.

Ich hab das jetzt dreimal gelesen, aber irgendwie steh ich auf dem Schlauch? Welche Begeisterung für den Staat. Von welcher Würde sprichst du?
Also natürlich spreche ich dem Staat jedes Recht zu die Volksgesundheit der Gesellschaft zu schützen. Da bin ich auch absolut dafür und macht der Staat auch ziemlich gut. Ich erinnere an Asbestverseuchte Häuser die rigoros abgerissen wurden als es 1993 verboten wurde. Ebenso sind viele Gefährliche Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen worden die mit Bakterien kontaminiert sind, und gerade im Bereich der Lebensmittelkontrolle sind die Deutschen ziemlich führend in der Welt. Also ist wie du sagst per se es gar nicht mal so schlecht wenn der Staat versucht die gesundheitlichen Schäden für den einzelnen so gering wie möglich zu halten. Im BTM Bereich stellt sich nur die Frage ob die Mittel bzw. die Strategie der totalen Repression und Abstinenz zielführend sind. Oder ist eine straffreie Abgabe mit einer realistischen Präventionskampagne nicht besser und bringt bessere Ergebnisse? Immerhin reden wir hier von jahrzehntelanges Versagen der Repression die im Prinzip zig Milliarden gekostet hat und im Gegenzug das organisierte Verbrechen enorme Geldsummen beschert haben.

Gerne kann man über das Signal sprechen was eine Freigabe mit sich bringt, doch welches Signal haben wir denn heute:

Da kommt ein jugendlicher mit Cannabis in Berührung, dem werden Horrorgeschichten über Cannabis erzählt. Das Zeug ist gesundheitlich total gefährlich, lässt dich in der Schule schlecht werden, wirst asozial und irgendwann reicht dir das nicht mehr und du wirst zum Junkie werden (Einstiegsdroge). Natürlich merken die jugendlichen, dass dies so nicht stimmt und es nur 5% problematischen Konsum gibt und 95% absolut keine Probleme damit haben. Im Gegenzug sitzen die alten da und zwitschern sich einen mit Alkohol. Welches Signal geht denn da an die jugendlichen?
Wäre es nicht besser zu sagen ok du bist noch zu jung für Cannabis und Cannabis kann für einen bestimmten Personenkreis gefährlich werden (insbesondere für jugendliche), und auch wenn du volljährig bist dann versuch darauf zu verzichten aber wenn nicht dann kannst du dies in einem legalen Rahmen tun. Würde so was nicht einen jugendlichen eher nachdenklich stimmen, wie diese Verarsche mit der übertriebenen Gefährlichkeit?

p.s hier noch mal ein Bericht zu der Studie auf deutsch:
http://www.huffingtonpost.de/2015/02/25/cannabis-gefaehrlich-droge_n_6750448.html

Und wenn wir gerade dabei sind:
31 US Bundestaaten arbeiten an Reformen im Cannabisbereich
http://www.shareribs.com/rohstoffe/...desstaaten_arbeiten_an_reformen_id104097.html
 
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AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

dacapo schrieb:
Gegenfrage: Warum sollte ein Leben unter Drogeneinfluss erstrebenswert sein? Der Rauschzustand ist nicht der natürliche Zustand des Menschen. Doch dies ist nur meine persönliche Meinung und kann jeder handhaben wie er möchte.

Warum äußerst du diese Meinung dann in einem Diskussionsforum? Das kann ja auch deine 'persönliche Meinung' sein und bleiben, nur ist die nicht indiskutabel. Wenn du sie hier äußert, wird sie natürlich auch diskutiert.

Warum stellst du mir eine Gegenfrage, die ich ja bereits in der Replik auf dich beantwortet habe: Genuss und Betäubung.

Rausch kann eine wunderschöne Sache sein. Betäubung kann eine hilfreiche Sache sein. Wenn du von einem "Leben unter Drogeneinfluss" schreibst, tust du so, als sei das absolut. Das halte ich für einen Strohmann. Ich nehme z.B. auch verhältnismäßig viele und verschiedene Drogen, würde aber nicht sagen, dass ich ein 'Leben unter Drogeneinfluss' führe. Ich führe ja auch kein 'Leben unter Zeitungseinfluss', nur weil ich morgens täglich die Zeitung lese. Diese Formulierung enthält stilistisch die Unterstellung, man sei dem so ausgesetzt, dass man es ja gar nicht kontrollieren könne.

Btw.: Kleidung zu tragen oder sich den Geschwindigkeiten des Autofahrens und Flugzeugfliegens auszusetzen ist auch kein 'natürlicher Zustand des Menschen'. Zudem denke ich, dass die Frage, was bei einem Menschen 'natürlich' sei, nicht beantwortbar ist. Der Mensch ist ja ein Wesen, das seine eigene Gattungsgeschichte transzendieren kann, da ist kein Fixum mit einem endlichen Set an Eigenschaften. Selbst wenn es das Gäbe, sitzt du einem Irrtum auf; aus Sein ist kein Sollen ableitbar - das nennt man auch einen Naturalistischen Fehlschluss. Selbst wenn es eine fixierbare Menschennatur gäbe, könntest du daraus nicht ableiten, wie man sich nun Verhalten soll.

dacapo schrieb:
Ich hab das jetzt dreimal gelesen, aber irgendwie steh ich auf dem Schlauch? Welche Begeisterung für den Staat. Von welcher Würde sprichst du?

Also natürlich spreche ich dem Staat jedes Recht zu die Volksgesundheit der Gesellschaft zu schützen. Da bin ich auch absolut dafür und macht der Staat auch ziemlich gut. ... Asbestverseuchte Häuser ... Gefährliche Lebensmittel

Aaalso, du schriebst das hier:
dacapo schrieb:
Und ein Kategorisches Ablehnen der Freigabe nur der Substanz wegen ohne stichhaltige inhaltliche Argumenten erinnert stark an diktatorisches Gebaren und ist einer Gesellschaft wie der unseren unwürdig.

Du schriebst von 'diktatorischem Gebaren' und dem 'Ablehnen der Freigabe', aber meines Erachtens bringst du hier Gesellschaft und Staat durcheinander. Der Staat hat 'diktatorisches Gebaren' und verhindert die Freigabe. "Begeisterung" war eine etwas zugespitzte Formulierung für die Unterstellung, dass du kein Problem damit hast, dem Staat solcherlei Fragen zu überantworten - wie du ja auch ausführlich in deiner Antwort auf mich nur einen Beitrag später darlegst, was ja meine Unterstellung bestätigt.

Und nicht ich spreche von Würde, sondern du. Du hast ja geschrieben, dass das 'unwürdig' für die Gesellschaft sei. Dafür müsste diese aber erstmal eine Würde besitzen. Da diese Gesellschaft und dieser Staat aber ein einziger, großer Müllhaufen sind, ist da nicht viel Würde. Was meinst du also damit, so ein Verbot sei unwürdig?

Mein Ansatz wäre: Warum sollte der Staat sich in sowas einmischen? Wenn es um den persönlichen Konsum von Drogen geht, sollte das den Staat einen feuchten Dreck angehen. Anders als z.B. bei Lebensmittelkontrollen oder Asbestverseuchung, die ja keine individuelle Entscheidung zur eigenen "Schädigung" sind. Der Staat bzw. die Bundesländer dürfen gerne mit ihrem Bildungsauftrag über Drogen aufklären, damit man auch in der Lage ist, mündig darüber zu entscheiden, ob und was man nun konsumieren möchte.

Aber Prohibition ist eben genau das, was ich mit "Volksgesundheit" meine. Dieser Begriff steht nicht für den Schutz von einzelnen 'Bürgern', sondern für den Schutz des Kollektivs. Es geht um den wirtschaftlichen Schaden, den Drogenkonsum anrichtet, da die Staatsbürger als ungesunde nicht mehr so gut als Arbeitskraftcontainer für Profit ausbeutbar sind. Die Aufgabe des Staates, als ideeller Gesamtkapitalist eines Landes, ist es ja, dafür zu sorgen, dass das Kapital es leicht hat, sich zu verwerten. Das hat es aber nicht leicht, wenn Menschen sich nicht so gut als Arbeitskraftcontainer eignen, weil sie z.B. unter Drogeneinfluss nicht im Zustand sind, zu arbeiten. Das sind die Gründe für Prohibition von Drogen und nicht etwas irgendwelche moralischen Bedenken...
 
Zuletzt bearbeitet: (Links um besseren Verständnis hinzugefügt)
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

dacapo schrieb:
@Abe81

Gegenfrage: Warum sollte ein Leben unter Drogeneinfluss erstrebenswert sein? Der Rauschzustand ist nicht der natürliche Zustand des Menschen. Doch dies ist nur meine persönliche Meinung und kann jeder handhaben wie er möchte.
Weil es entspannend und stimulierend ist?

Das selbe könnte man ebenso bei diversen Sexualpraktiken, angefangen bei Oral- oder Analverkehr als "Argument" bringen.... Es ist nicht "natürlich" den Partner mit dem Mund oder den Anus, oder was weiß ich, zu stimulieren.

Also warum sollten diese Sexualpraktiken "erstrebenswert" sein? Würdest du es als unnatürlich empfinden und ablehnen wenn du deine Partner(in) oral stimulierst? Empfindest du es auch als nicht "erstrebenswert" wenn deine Partnerin bsp Fellatio bei dir durchführt?

Was ist schon der natürliche Zustand? Die Menschheit kennt seit Jahrtausenden diverse Rauschzustände. Lehnst du dann auch jegliche Schmerzmittel als unnatürlich ab? Die Volksdroge Nummer 1?
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Ich geb mal nen paar Infos von mir als Konsument ab :D
Bin 18, kiffe seit 3 Jahren täglich, mache Sport, gehe auf ein Berufskolleg und habe ein 1-2 Schnitt und bin kerngesund.
Hätte ich die 3 Jahre täglich gesoffen würde es mir glaube ich nicht ao gut gehen.
Mache zudem seit 1 Monat Pause, da ich mal wieder nen klaren Kopf kriegen will und anderen Beschäftigungen nachgehen will.
Ist halt auch irgendwann langweilig, besonders nach 3 Jahren dDauerkonsum...
Leute die ängstlich sind, eine unausgereifte Persönlichkeit haben und bei Kontrollverlust panisch werden, sollten garnicht daran denken Cannabis zu konsumieren.THC (reines CBD ist wieder ne andere Geschichte) wirkt bei mir und anderen auch recht stark halluzinogen.Es ist defenetiv keine Spaßdroge für jede Situation!


Gruß vom Bastler der momentan nur seinen neuen PC zusammenbastelt ;)
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Mir ist ja im Prinzip egal, wer wie konsumiert etc.
Aber mit 15 anfangen zu kiffen, wo im Gehirn noch nicht alles so verbunden ist, wie bei einem Erwachsenen, ist halt ziemlich bescheuert.
Weiterhin hab ich das Gefühl, dass du hier so schreibst als ob du den mega Plan hättest, genau weißt was du tust und ja schon so erwachsen bist.
Ich kann dir sagen; lies den Beitrag von dir mal wenn du 25 bist und du wirst dich fragen, wieso du so ein Blödsinn damals geschrieben hast.
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Mit 15 anfangen ist auch ziemlich bescheuert, sehe ich ein, kann ich aber leider nicht mehr rückgängig machen.
Trotzdem geht es mir gut und ich bin kerngesund.Ob das mit Alkohol so wäre bezweifle ich.Ich kenne viele die mit 14-15 angefangen haben stark zu trinken und die kommen mir nicht mehr ganz so frisch und glücklich rüber.
Und JA ich kenne mich sehr gut in der Materie aus, glaub es oder lass es.
Ich bin kein schlechter Mensch deswegen auch wenn ich das Gefühl habe, dass du es so siehst.

Ich merke schon, dass ich mich bei solchen Themen eindeutig in anderen Foren rumtreiben sollte...
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Alk. schädlicher ist als Weed.
Aber wenn man mit 15 damit startet, ist beides nicht sonderlich gut für den Körper.
Und sei mir nicht böse, aber ob man mit 15 anfängt stark zu trinken oder stark zu kiffen ist "Jacke wie Hose", weil beides dämlich und beides nicht normal.
Wie bereits gesagt, ist kiffen in jungen Jahren wesentlich schädlicher für den Körper bzw. fürs Gehirn, als wenn man das als "Erwachsener" macht.
Ich denke keineswegs, dass du ein schlechter Mensch bist.
Aber ich weiß wie ich mit 18 war und glaub mir in ein paar Jahren wirst du merken, dass du mit 18 nicht ansatzweise so reif bist wie du dachtest.
Wenn du ein Forum suchst, wo alle Pro Kiffen sind und keine Lust auf Diskussionen hast, ja dann such dir für dieses Thema ein anderes Forum. Das hier teils sachlich, teils sehr subjektiv diskutiert wird wirst du sehen, wenn du dir ein paar Seiten dieses Threads durchliest.
 
AW: Quo vadis Cannabislegalisierung?o

Ich gebe dir bei allem Recht was du sagst.
Werde ich dann ja in ein paar Jahren sehen ;)
Wirklich blöd, dass man in dem Alter auf niemanden hört, der etwas dagegen sagt, sondern sich nur Pro-Dinge aus dem Internet sucht, die den Konsum verherlichen.
Ich hatte Glück gehabt, dass ich mit dem Zeug nicht auf die Schnauze gefallen bin aber wer weiß schon, ob sich meine Gehirnstruktur ohne kiffen anders entwickelt hätte und ich heute ganz anders wäre.Das sind typische Gedanken von Kiffern die im Jugendalter angefangen haben :D
Es hat mich damals einfach dermaßen gepackt, diese neue Welt, ich war wahnsinnig fasziniert, gute Laune auf Knopfdruck und nicht dieses elende Gelalle und die Motorikschwierigkeiten wie beim Alkohol.
Trotzdem hätte ich heute einiges anders gemacht.
Wenn hier minderjährige mitlesen, bitte wartet noch bis ihr mindestens 18 oder besser 21 seid.Wirklich!!

Cannabislegalisierung ist ne klare Sache wenn man Pro und Contra der Prohibitoon vergleicht.D

Gruß Bastler
 
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