Quo vadis BTMG?

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Achso, meine Reaktion zielte hierauf ab:
wer glaubt, dass man immer im gleichen nüchternen Hirnzustand ist, wenn man keine psychoaktiven Substanzen von außen hinzufügt, lügt sich selbst etwas vor.
und nicht auf die Aussage bezüglich des lymbischen Systems. Wie auch immer, ich tue nicht so, sondern so hatte ich diesen Satz verstanden, denn mal ehrlich, einen erwachsenen Menschen, dem man erklärt, dass man nicht immer im gleichen nüchternen Hirnzustand sei, den hält man für dämlich, das war mir mit 12 schon aufgefallen. Ich gehe erstmal davon aus, dass man Menschen mit Problemen des lymb. Systems nicht allzu häufig antrifft, ich jedenfalls setze erstmal voraus, dass mein Diskussionspartner gesund ist.

Wie auch immer, hiermit
hast du selbstverständlich recht.
 
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HongKong Fui schrieb:
... den hält man für dämlich ...
Nein, also ich zumindest nicht - ich studiere (ua.) Philosophie und in der Philosophie ist es nicht verkehrt, seinen Diskussionspartner mit abgekürzter Polemik auf eine Erkenntnis zu stoßen, wenn man davon ausgeht, dass dieser Diskussionspartner diese Erkenntnis schon lange hat und nur grad bei seinem Argument nicht daran gedacht hatte - so habe ich die Situation eingeschätzt. Ich war in unzähligen Situationen mal in der gleichen Position, wie du bei meiner von dir kritisierten Reaktion - wenn ich dich deswegen für dumm halten würde, würde ich mich auch selbst und generell alle Menschen für dumm halten.

P.S.
Also nochmal klippklar: Ich war ja gerade davon ausgegangen, dass du ein funktionierendes lymbisches System hast und Dopaminkicks ohne Fremdsubstanzaufnahme sehr wohl kennst - das war gerade die Basis meiner Rhetorik! Es sollte bei dir eigentlich hervorrufen: "Achja, stimmt, kenn ich ja selbst" und nicht "Wie kann der nur glauben, ich würde das nicht kennen". ;)

P.P.S.
Und auch ruhig ein zweites Mal nochmal der Hinweis: Es gibt viele Menschen, die tatsächlich bei Dopaminkicks nichts spüren, weil entweder etwas defekt ist, sodass Dopamin kaum ausgeschüttet wird oder die Dopaminaufnahme defekt ist - vielleicht ist sowas genauso häufig, wie ein Herzklappenfehler. Diese Menschen sind füpr mich genauso viel wert, wie jeder andere Mensch - und nach meinem ethischen Empfinden sollten sie das auch für jeden anderen sein.
 
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Verstehe, passt jedenfalls zu meinen Erfahrungen mit mir. Leider fühle ich mich häufiger angegriffen, als das vom gegenüber so gemeint war.

Aber du scheinst ja geduldig zu sein, also nichts für ungut ;)
 
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FORSCHER BEWEISEN: CANNABIS IST DAS SICHERSTE MEDIKAMENT DER WELT

...„Eine Reihe von Forschern hat erfolglos versucht, den LD-50-Wert für Marihuana anhand von Versuchstieren festzustellen. Vereinfacht gesagt konnten die Forscher den Tieren nicht genug Marihuana geben, um ihren Tod herbeizuführen.

Gegenwärtig wird geschätzt, dass der LD-50-Wert von Marihuana um 1:20.000 oder 1:40.000 liegt. Für Laien bedeutet das, dass ein Raucher 20.000 oder 40.000 mal soviel Marihuana konsumieren müsste wie in einer Marihuana-Zigarette enthalten ist, um den Tod herbeizuführen… ein Raucher müsste theoretisch an die 1.500 Pfund Marihuana innerhalb von 15 Minuten konsumieren, um eine tödliche Reaktion hervorzurufen.“

Den ganzen Artikel hier:
http://www.vice.com/de/read/forscher-beweisen-aspirin-ist-1000-mal-toedlicher-als-cannabis

Schon lustig unsere Drogenpolitik und der Mär von der gefährlichen Droge Cannabis :evillol:
 
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Genau, nur wird die Gefährlichkeit eben nicht bei allen Drogen konsequent gleich angesehen. Während die Droge Alkohol, die die gleichen negativen Folgen ( und schlimmer) haben kann, mit fadenscheinigen Begründungen legal ist, wird bei Cannabis die Wirkung und Suchtgefahren dramatisch negativ dargestellt.
Folgen für Psyche,Gesundheit und Todesfälle gibt es beim Alkohol auch. Kann man die Risiken beider Drogen nach Kaufmannsart aufrechnen? Oder hat man am Ende nicht doch mehr Risiken wenn beides legal ist?
Doch da beginnt der Denkfehler, denn Cannabis ist de facto genauso verfügbar und leicht erhältlich als ob es legal wäre. Beispiel Hauptstadt Berlin: Jeder kann dort ohne Probleme zu jeder Zeit jede Menge die er bezahlen kann erwerben. Jeder zweite Berliner hat Erfahrung mit Cannabis!
Von dieser Warte gesehen und anhand der Konsumentenzahlen verursacht Cannabis erstaunlich wenig Probleme, da gibt es Prozentual in Bezug mit Alkohol weitaus mehr Probleme.

Am Ende kann man, wenn man es nach Kaufmannsart zusammenrechnet sogar sagen, dass es weniger Probleme geben wird, da erstens die Gefahren was ein Schwarzmarkt mit sich bringt auf ein Minimum reduziert wird, zweitens gesundheitliche Gefahren und Beeinträchtigungen viel eher erkannt und behandelt werden können und drittens sogar Steuereinnahmen generiert und Kosten der Repression praktisch wegfallen.
 
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Weiß jemand aus dem Stehgreif wann Cannabis verboten wurde? Und wer da Triebfeder war?

Ich habe mal gehört, dass das Verbot aus ganz anderen Gründen erfolgt ist und die Gesundheitsgefährdung diente nur als passendes Argument.

Damals haben die Chemiekonzerne ja die Nylonfaser rausgebracht und weil die Hanffaser zu der Zeit noch viel genutzt wurde, wollten die Chemiekonzerne den gesünderen Konkurrenten loswerden. Ich weiß aber nicht, inwieweit das stimmt, ich suche mal ein bissel..

EDIT: http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/verbot.htm
Ich habe aber keine Ahnung, wie fundiert diese Aussagen sind, aber augenscheinlich ist Lobbyismus auch kein Phänomen von heute...
 
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Das ist exakt das Vorgehen damals gewesen. Harry J Anslinger war ja treibende Kraft, vorher in der (Alkohol,-) Prohibitionsbewegung Leiter der Bundesbehörde gegen Alkoholmissbrauch, und danach langjähriger Vorsitzender der Anti-Drogen Behörde.
Ich zitiere mal:
"Der Gründer der Firma DEA war Harry J. Anslinger. Er hatte Karriere im militärischen Geheimdienst gemacht. Verheiratet war der Gute mit Martha Dennison. Sie war die Nichte des zweitreichsten Mannes der Welt und des reichsten Mannes Amerikas, Andrew Mellon. Mellons Imperium umfasste die Gulf Oil Company, sowie Stahl- und Eisenfirmen. Außerdem arbeitete der Ölmagnat und Anslinger mit DuPont zusammen. Sie waren die ersten, die aus Öl Plastik herstellten.
Gegenüber den weit besseren und billigeren Hanfprodukten hatten diese Kunststoffe jedoch auf dem Markt keine Chance. Zu dieser Zeit wurde fast alles, was heute aus Plastik ist, aus robusten und umweltfreundlichen Hanffasern hergestellt.

Mellon merkte bald, daß Geld auch nicht glücklich macht. Deshalb wollte er noch mehr Geld. Dies konnte er jedoch nur erreichen, wenn DuPont mehr von seinem Öl in Plastik umsetzen würde. Dies war jedoch nur durch eine Hanfprohibition zu erreichen."
http://www.stefan-discher.de/initiationsbuende/illuminaten/dea.html

oder hier in einer Doku erklärt und beschrieben:
 
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Ich finde es sehr schwierig! Natürlich kann man sagen "Alkohol ist auch legal" oder "Zigaretten sind auch legal". Ich glaube man kann sich Stunden dadrüber unterhalten und man wird nie an den Punkt gelangen "Ja es ist richtig Cannabis zu legalisieren" oder "Nein es ist nicht richtig Cannabis zu legalisieren". Die Meinungen werden immer auseinander gehen. Ich denke grundsätzlich ist nichts gegen Genussmittel einzuwenden, solange alles im Rahmen bleibt. Wie alles andere auch. Trinkt man ein, zwei, drei Gläschen Wein ist nichts dagegen einzuwenden. Trinkt man jeden Tag Wein, ist es wiederum was anderes. Genauso ist es glaube ich bei Cannabis und andere Genussmittel auch. Solange man die Wirkung noch merkt und geniesst, ist alles gut! Merkt man die Wirkung nicht mehr, dann ist es schon quasi sinnlos und fraglich! Ab da sollte man denke ich dadrüber nachdenken, ob es sinn macht oder nicht.
 
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chris_bram schrieb:
Merkt man die Wirkung nicht mehr, dann ist es schon quasi sinnlos und fraglich! Ab da sollte man denke ich dadrüber nachdenken, ob es sinn macht oder nicht.

Und da sind wir uns ja alle glaube ich einig ist die Polizei der falsche Ansprechpartner dies zu entscheiden oder zu unterbinden. Das kann man nur durch eine Vorurteilsfreie Aufklärung und Repressionsfreie Hilfen erreichen.

Fazit : Für drogenpolitische Träumereien einiger (drogenfreie Welt,etc.) muss der Steuerzahler tief in die Tasche greifen und am Ende wird alles nur noch schlimmer (wie man ja unstreitig in den letzten Jahrzehnten feststellen durfte).
 
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Man braucht gar nicht zu warten, denn jeder interessierte kann sich die Doku die den deutschen Titel trägt Drogen: Amerikas längster Krieg auf Youtube anschauen ;)
Teil1:

Teil 2:

Teil3:

Eigentlich sollten anhand der in der Doku gezeigten Fakten auch dem dümmsten ein Licht aufgehen, aber ich befürchte das trotz allem für viele nicht sein kann was nicht sein darf. Drogenkrieg gescheitert? Nein niemals , wir kapitulieren niemals^^ (Ironie)
 
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Interessante Doku. Total krankes System dort. Ich hoffe die Menschen schaffen es die Abwärtsspirale aufzuhalten. Wird sehr schwer werden und die Krise tut ihr übriges. Das mit dem "Holocaust in Slowmotion" ist schon krass. Es gab eh (Verschwörungs)Theorien das es vor allem bestimmte Minderheiten treffen soll. Ich hatte die Hoffnung das Obama etwas ändern würde.

Für DE wird es auch allerhöchste Zeit Cannabis zumindest teilweise zu entkriminalisieren. Hier gibt es auch die sinnlosen Repressalien, Führerschein, Job etc...nicht in dem Ausmass wie in den USA aber es gibt sie und man ist dann auch gebrandmarkt.

Die USA sind der beste Beweis dass immer härter draufhauen die Situation nur verschlimmert und NL, CH der beste Beweis das Legalisierung verdammt gut funktioniert. Das Problem der Länder ist dann meist der Drogentourismus warum man in CH auch wieder zurückgerudert ist.
 
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Apropos entkriminalisieren. Gerade auf Süddeutsche gelesen, dass sich rund 122 Rechtsprofessoren für eine Reform des Drogenstrafrechts einsetzen bzw. eine solche fordern.

Diese Politik des Verbietens und Strafens, so steht es in der Professoren-Resolution, sei "gescheitert, sozialschädlich und unökonomisch"
Quelle
 
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s.0.s schrieb:
sinnlosen Repressalien, Führerschein
.

Wie es der Zufall will: Gute langjährige Freundin von mir (38 Jahre alt, akkurates Äußeres, normales Leben mit Job etc., aber keine Kids) kifft am Wochenende, also Freitags und Samstags.

Mittwoch vor einer Woche in eine Kontrolle gekommen, nach Aussage der Polizisten ist somit ihr Lappen für einen Monat weg und wenn sie Pech hat auch länger. Und wenn sie sie nochmal sehen, kontrollieren sie sofort wieder sagen sie und wenn die UK weiter dreckig ist, nehmen sie ihr den Lappen sofort. Können die das?

Ich weiß nicht ob es dazu kommt, aber das ist doch mehr als lächerlich. THC bleibt lange im Urin, also dürfen Wochenend- Kiffer niemals Auto fahren?
 
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HongKong Fui schrieb:

Besser ca. 2 Monate nicht mehr Autofahren wenn man seinen Führerschein behalten will ;) Ich habe damit keine Erfahrung aber ich denke das dürfen die. Das kann auch etwas teurer werden wg. MPU etc. Im Polizeicomputer wird das aber drin sein und wenn man das Kennzeichen checkt dann weiss man aha, eine Kifferin. Ein Bekannter durfte einige Male zu diesen Urintests um nachzuweisen das er clean ist und danach die MPU, war schon teuer. In Berlin soll das aber lockerer sein als hier im Süden.

Noxiel schrieb:

Wäre super wenn endlich Bewegung in die Sache kommt. Hab vor Jahren schon eine Interview mit einem Richter oder Staatsanwalt gesehen der meinte das es Geld und Zeitverschwendung sei kleine Kiffer wg. 2-3g vors Gericht zu zerren und die Anklage dann eh fallen gelassen wird.
 
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Je nach Beruf kann auch in DE ein BTM-Verfahren die Karriere beenden (manchmal bevor sie beginnen konnte).

Im Lehramtsstudium bekifft erwischt worden -> kein Problem - bis zum Referendariat oder 2. Staatsexamen, zu dem man dann trotz bester Leistungen nicht zugelassen wird, weil man ja charakterliche Schwächen bewiesen hat - da ist dann auch egal, ob nur einmalig und mit Pech oder ständig.

Ein einfacher Vermerk im Führungszeugnis, und die Arbeit mit Kindern wird einem zumindest vom Staat nicht mehr erlaubt. Deshalb gibt es in den Schulen auch mehr bekannte Alkoholiker, als Kiffer (zumindest unter der Lehrerschaft).

In Maßen (1L) saufen darf auch der Lehrkörper - wenn er dabei nicht grade im Auto sitzt.
Irgendwie verständlich, wenn die schon im Studium ihre Abstinenz unter Beweis stellen müssten, hätten wir wohl kaum genug Lehrkräfte.
 
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Wobei man auch sagen muss, dass gerade diese Voraussetzungen für Lehrkräfte dringend gekippt gehören. Die BRD hat sich, zumindest wurde mir das von meinen (Ostberliner) Geschichtslerherinnen in den 90ern so vermittelt, auf die Fahnen geschrieben, keine politische Färbung ihrer Lehrerschaft mehr zu bevorzugen um ein freies Werden eines freien politischen Geistes nicht zu behindern. Gerade in diesem Punkt bevorzugt sie aber die politische Haltung "Anti-Drogen".

P.S.
Das Global Drug Survey ist ja grad frisch neu raus, da kann sich jeder, der glaubt, Lehrer müssten weitgehend Abstinenzler sein, weil "die Gesellschaft das fordere" mal nachlesen, wie akzeptiert Drogen sind und wie normal Drogenkonsumenten in der Regel sind.
Zeit.de Drogen in Deutschland
 
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Das interessanteste an solchen Artikeln sind ohnehin immer die Leserkommentare ...
Leider sehen es lang nicht alle so ... nüchtern ... haha.
 
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