Welche Richtung in IT einschlagen?

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Lieutenant
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Hallo,

ich bin Dipl.Inf und arbeite seit knapp 3 Jahren als Admin für Oracle Application Server (Fusion Middleware) und BI-Tools.

Bei meinem jetztigen Arbeitgeber habe ich die Möglichkeit PL/SQL bzw. JAVA zu lernen oder weiter in Richtung OAS zu gehen.

Mein Chef kann mir also zwei Möglichkeiten bieten.
Entweder ich vertiefe meine Kenntnisse im Bereich Oracle App. Server und weiteren Tools und werde "Spezialist" oder ich fange bei "Null" an und werde Programmierer.

Jetzt stellt sich für mich die Frage:
1. Was macht mir Spaß?
2. Wo liegen meine Stärken?
3. Wie sehen meine Berufsaufsichten in 5 Jahren aus?

Da unsere Firma viele Oracle Produkte einsetzt, finde ich es garnicht so schlecht, ein Spezilist auf diesem Gebiet zu sein. Oracle bietet Enterpriselösungen und mit Weblogic bzw. Exalogic finde ich den Weg garnicht schlecht.

Der andere Punkt ist, dass mir das "Admin-sein" nicht gerade viel Spaß macht. Meine Stärken sind zwar dort, aber ich finde die Arbeitsweise nicht gerade super ;)

Auf der anderen Seite könnte ich in Richtung Programmierung gehen. Bisher habe ich "Null" Erfahrung und müsste mir erst ein Standbein in der Firma "aufbauen". Programmierer braucht man immer und werden auch immer gesucht werden. Hier liegen aber auch meine Schwächen. Programmieren liegt mir nicht so...

Finanziell würde sich natürlich die Richtung OAS rentieren, da ich kein "Junior" mehr bin.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, welche Richtung in einschlagen soll. Wenn man sich so Stellenangebot anschaut, dann werden von 10 Jobs, 6 Programmierer, 3 Consulten und vielleicht 1 "Spezialist" gesucht.

Soll ich mein Wissen weiter vertiefen oder doch eher in die "Breite" gehen. Von allem etwas, aber nichts gescheit ;)

Mich würde mal interessieren, wie ihr so über die IT-Branche denkt und was ihr mir (vor allem zu Oracle) raten würdet.
Spezialist oder Generalist?
 
Normalerweise würde ich sagen, such dir komplett was anderes in der IT-Branche, wenn du beides nicht so gerne tust. Wenn du dich aber unbedingt für eines der beiden Sachen entscheiden möchtest, würde ich Admin bleiben. Wieso? Weil du keinerlei "Ahnung" bzgl. Programmierung hast und es auch nicht wirklich möchtest.

Ich würde mich an deiner Stelle, wenn es dir wirklich Spaß machen sollte, spezialisieren. Spezialisten werden nicht so häufig gesucht, aber wenn, dann bekommt man gute Chancen "viel" Geld zu verdienen.
 
Spezialist hört sich doch ganz gut an, oder nicht? Damit verdienst du bestimmt mehr.
 
Beides wird gebraucht, aber womit du später besser fährst ist wie die Frage nach den 6 richtigen im Lotto...

Du solltest bedenken, dass die Arbeit auch Spass machen muss - ist es anders machst du dich mit der Zeit kaputt und deine Ergebnisse werden auch nicht die besten sein.
 
Ich würde mich auch in Richtung des Spezialisten bewegen:

- Oracle ist ein der Unternehmenswelt überall vertreten
- ein späterer Wechsel des Unternehmens würde kein Problem darstellen
- als Spezialist kannst du dich finanziell deutlich verbessern
- als Spezialist könnte die nicht so gern gemachte "Admin-Tätigkeit" immer weniger werden
- wenn du nicht gern Programmierst, wirst du schnell feststellen, dass du, wenn du bei "0" anfängst, vielleicht nicht den richtigen Weg gegangen bist
- bin selber Informatiker und habe mich durch Spezialisierung immer weiter (auch finanziell!) entwickeln können
 
Ich würde das wählen, welches dir mehr Spaß macht. Das ist sehr wichtig, wenn du den Beruf länger ausüben möchtest.
 
Die Argumente hast du ja bereits genannt, daher würde ich auch eher Richtung "Spezialist" gehen. Vielleicht kannst du es ja auch so anstellen, dass du deine Kenntnisse nicht nur in der "Tiefe" erweiterst, sondern auch mehr in die Breite gehst, um danach dann irgendwann eine Zukunft als Berater/Projektmanager anzustreben.

Ich weiß jetzt nicht, inwiefern dein Gebiet mit CRM-Systemen zusammenhängt, aber ich vermute, dass Oracle dort auch eine Lösung hat.. vielleicht ist das ja was für dich
 
Also wenn dir Programmieren nicht liegt, dann lass es! Nach meinem empfinden gibt es nicht schlimmeres als einen Programmierer dem das programmieren nicht liegt. In den aller meisten Fällen kommt da nämlich total seltsamer Code raus der schon beim lesen weh tut und meist auch nichts mehr mit Effizienz zu tun hat.
Und was das "Admin sein" angeht. Es gibt so viele administrative Tätigkeiten die so unterschiedlich sein können, weshalb ich eher versuchen würde hier etwas für dich passendes zu finden.
 
10 Jobs, 6 Programmierer, 3 Consulten und vielleicht 1 "Spezialist" gesucht

Auf den einen Spezialisten kommt dann aber auch meistens nur ein Bewerber und der darf dann auch mal 80k ( untere Grenze ) abgreifen...

Programmierung würde ich aufgrund des Outsourcing Trends nicht empfehlen. Außerdem ist da der Markt und die Konkurenz wesentlich größer.

Zum Thema Spaß: am meisten macht es Spaß wenn man etwas kann und dabei gut verdient und es nicht zu eintönig ist. Ich krieg 1x im Monat die Krise das hält jung und man langweilt sich nicht :D
 
Also erstmal ist man als Dipl.Inf. für einen reinen Programmierer-Job überqualifiziert. Normalerweise wird man auch eher als Software-Entwickler eingestellt und da besteht der Job eben nicht nur aus Programmieren (vielleicht zu 30%). Und wenn man diesen Weg einschlägt, dann bedeutet das natürlich nicht, dass man das für immer und ewig machen muss. Man kann sich ohne weiteres zum Architekten, Projektleiter etc. hocharbeiten. Zusätzlich ist man nicht auf ein Gebiet beschränkt. Als "Spezialist" ist das um einiges schwerer, wenn man später mal umschwenken und sich beispielsweise in Richtung Management weiterentwickeln will.
 
Rein Interesse halber - wie kann man als Dipl. Inf. nicht programmieren? Sowas muss doch im Studium gelehrt worden sein??
Und wieso man als Dipl. Inf. für einen Programmierer Job überqualifiziert ist ist mir auch net so ganz schlüssig, sorry.
Wer solls denn sonst machen?
 
Jemand mit Ausbildung oder ein paar Inder.
Ein Dipl. Inf. ist einfach zu teuer...
 
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Als könnte jemand nach einem Studium oder nach einer Ausbildung gescheidt programmieren. Kannste doch vergessen, so ein Schmarrn. Hast Du Information an einer TU studiert und weißt, was man da lernt?

Und als wäre die Tätigkeit an SAP / Oracle irgendwie komplizierter oder "höherwertiger" als richtiges Programmieren. Kannste vergessen
 
Ich habe Informatik studiert und ja, Programmieren wird da nicht gelehrt, vielleicht so nebenbei, um das Gelernte besser zu veranschaulichen. Als Programmierer ist man als Dipl.Inf. fehl am Platze und in der Tat zu teuer. Der Dipl.Inf. wird typischerweise Software-Entwickler, welcher den Entwurf macht. Der Programmierer setzt es dann um und wird typischerweise in Billiglohnländer ausgelagert. In manchen Firmen und bei kleineren Projekten können diese zwei Rollen natürlich auch in Personalunion sein.
Ich glaube du verwechselst einfach Programmieren mit Software Entwicklung/Engineering.
 
Naja,

ich würde sagen wenn man nicht gerade von einem Html "Programmierer" bzw einem VBA Programmierer redet sind die Unterschiede da sehr gering. Und wenn ich bedenke dass bei SAP >80% Akademiker arbeite (von denen ein Gutteil Informatiker sein werden) glaube ich kaum dass man da von massig "Überqualifizierten" oder einem kleinen Unternehmen reden kann.

Ein SW Entwickler muss immer die Programmiersprache können und umgekehrt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Programmierer#Unterschied_zwischen_Programmierer_und_Softwareentwickler
Wenn man dies mal als Grundlage wirdman da, wie gesagt außer in HTML oder VBA, kaum jemanden finden der "nur das eine" bzw "nur das andere" kennt. Ohne detaillierte Kenntnisse der Programmiersprache kannste keine SW entwickeln und vica versa.

Ich finde übrigens jemand mit einem Informatik Studium für einen reinen Admin Job überqualifiziert. Auch wenn Du Oracle Admin bist und es sich hierbei uU aufgrund der Konkurrenzsituation um ein finanziell lukrativen Job handelt. Natürlich braucht man hierfür spezialisiertes Wissen was der normale ITler nicht hat. Die Qualität des Wissens unterscheidet sich IMHO aber nicht fundamental. Nur die Art, wie man es sich aneignet, wird sich wohl unterscheiden.
 
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Wie gesagt, jeder legt die Definition etwas anders aus. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen (mittelgroße bis große Softwareprojekte) und wir haben Systemarchitekten, die die Gesamtarchitektur vorgeben, Softwareentwickler, die die Architektur der Subsysteme erstellen und Programmierer, die Code anhand der erstellten Designdokumente erstellen und keinerlei Softwaredesignkompetenzen haben. In der Realität sind auch hier fließende Übergänge aber offiziell ist es nicht erwünscht, dass ein SA oder SE mehr als 10% seiner Zeit mit Programmieraufgaben verbrät, da sie einfach zu teuer dafür sind.

Dass man als Dipl.Inf. für einen Adminjob überqualifiert ist, damit gebe ich dir Recht, außerdem halte ich diesen Karriereweg für eine Sackgasse.
 
SAP = Sammelplatz arbeitsloser Physiker.

Ich kenne diese Sprüche. Diese Leute arbeiten aber trotzdem dann als "Informatiker", auch wenn sie es nicht gelernt haben.

SAP wird kaum 80% Leute in der Personalabteilung sitzen haben. Das wollte ich damit sagen (auch wenns uU missverständlich formuliert war)
 
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Der Großteil sind Mathematiker und Physiker - die übrigens auch beide meistens Programmierung im Studiengang als Fach haben.

Aber ich will Dir auch gar nicht widersprechen. Ich teile Deine Meinung, dass einem das Studium wenig bringt. Die erste blutige Nase aber wesentlich mehr :)

Ich habe übrigens mittlerweile 8 Jahre berufserfahrung davon 2 Jahre als System Techniker, 3 Jahre als Softwareentwickler, Datenbank Admin und Testmanager und jetzt nochmal 3 als SAP Berater. Man ist nicht wirklich an ein Thema gebunden, man muss sich nur trauen auch mal was neues auszuprobieren.
 
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