Leserartikel Wasserkühlung reinigen

Hmm, ich würde micht nicht so trauen eine WaKü zu reinigen ... könnte viel schief gehen. Aber könnten die Metallteile nicht rosten?

Nicht wenn sie nach dem Reinigen mit dest. Wasser durchgespült werden. In der Kühlflüssigkeit ist ja auch Rostschutzmittel drin. Hatte in den ganzen Jahren noch nie ne Spur von Rost.

Rosten kann nur Eisen. Mir wäre keine Wasserkühlung bekannt in der Kühlkörper aus Eisen wären.

Naja, aber Kupfer kann doch auch Grünspan ansetzen, oder? Und falls mich mein Chemiewissen nicht täuscht, gibts bei Verwendung von verschiedenen Metallen (Alu, Kupfer,...) doch auch Reaktionen?
Aber es stimmt. Habe auch noch keine Wakü mit Rost gesehen...

Sehr schöne Anleitung!

Hallo Zusammen,
der Chemiker kann alles zum "Rosten", dh. oxidieren bringen. Die Wasserkühlung kann es nur bei relativ unedlen Metalle (Al, Fe, eventuell auch Ni), wenn kein Korrosions- bzw. Oxidationsschutz im Kühlwasser ist.
Das was wir heute in unserer WaKü so als Niederschlag oder Schwebstoffe sehen ist entweder:
1) Dreck aus dem Radiator (Löt-/Ziehfett, Lötzinn, Späne aus der Verarbeitung oder Staub wenn der Radiator nicht verschlossen war)
2) Weichmacher und Additive aus den PVC Schläuchen, die durch die organischen Bestandteile der Kühlflüssigkeit (meist das Glykol, weil es im Zimmer ja leicht frieren kann) in einer Gleichgewichtsreaktion aus dem Schlauch gelöst werden und dann im wässrigen Medium ausfallen. Der Niederschlag kann sich entweder als feiner, fester Belag im Schlauch (klarer Schlauch wird trüb) und AGB ablagern oder als Schleimklumpen an der Engstelle des WaKü Systems langsam zum Verstopfen führen. Dies kann nur durch einen DFM (Durchflußmesser) festgestellt werden. Ich habe auch schon eine Eintrübung der Kühlflüssigkeit gesehen.
Dieses Auswaschen ist je nach verwendeten Schläuchen und verwendeter Kühlflüssigkeit unterschiedlich schnell oder langsam. Ich hatte bereits nach einem Monat in den Schläuchen eine Trübung (Masterclear UV Blue und Masterclear (ohne UV) und DP Ultra (und DP Ultra UV Blue) in der Originalkonzentration).
Wer nur destilliertes (demineralisierte) Wasser verwendet dürfte mit 2) kaum Probleme haben – wenn er nur Kupfer, Messing und ggfs. Nickel im Kreislauf hat. Ist Aluminium verbaut ist von der Verwendung von destilliertem Wasser abzuraten.
Auch ist das Auffüllen der Kühlflüssigkeit mit Wasser in einem solchen Fall ungünstig – da sich in Lösung befindliche Weichmacherbestandteile dann durch die Konzentrationsänderung (Verdünnung) der organischen Anteile (Glykol) ausgefällt werden. Die Kühlflüssigkeit wird dann milchig.
Gegen 1) hilft ein Filtersieb im Kreislauf bei den festen Bestandteilen. Die Fette werde durch die WaKü transportiert und können alle möglichen Farben haben. Da hilft nur allergründliches Reinigen der Radiatoren. Siehe Threadanfang.
Ich würde als Chemiker auch Aceton nehmen – aber das kann bei unsachgemäßer Nutzung die Farbe des Radiators an/ablösen.
Gegen 2) hilft nur Wechsel der verwendeten Kühlflüssigkeit ohne Spülvorgang mit Wasser. Einfach die Flüssigkeit ablassen, mit etwas Kühlflüssigkeit der gleichen Sorte spülen (möglichst gegen die übliche Laufrichtung der Kühlflüssigkeit, um eventuelle Verstopfungen auszuwaschen – klappt aber nicht immer) und dann mit der gleichen Sorte wieder auffüllen. Wenn ein kleiner Teil der ausgetauschten Kühlflüssigkeit außerhalb der WaKü – vor der ordentlichen Entsorgung - mit Wasser verdünnt und nicht mehr trübe wird, ist der Auswaschvorgang der PVC Zusätze so langsam geworden, dass er vernachlässigbar wird. Dann kann die WaKü bis zum nächsten Wechsel lange laufen.
Wenn der CPU Kühler verstopft ist, dann empfehle ich, diesen auszubauen und innen mechanisch (Zahnbürste) zu reinigen.
Das aus meiner Erfahrung mit Verunreinigungen der Kühlflüssigkeit.
Viel Erfolg
GliderHR

Nette erklärung Sollte evtl in den Startpost übernommen werden

Oh, danke.

terror_gnom schrieb:

Nette erklärung Sollte evtl in den Startpost übernommen werden

Zum Vergrößern anklicken....

erledigt

hab noch kleine Schönheitskorrekturen vorgenommen

chaoswave schrieb:

Man erstellt 1:3 Mischungen (hier Volumen: Beispiel: man nimmt 0.1 L des zu verdünnenden Stoffes, hier das CB und füllt auf 0.3 L auf mit dem Lösungsmittel, hier das Wasser.)

Zum Vergrößern anklicken....

Achtung! Das ist keine 1:3 Mischung, sondern eine 1:3 Verduennung!
Eine 1:3 Mischung bestuende aus einem Anteil des ersten Stoffes und 3 Anteilen des zweiten Stoffes!

Ansonsten: Super HowTo!

Und Wasser besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff .

hallo,

danke für das how-to, wirklich ich bin sehr glücklich darüber endlich ein solch gut beschriebenes how-to zu diesem thema zu finden.

ich habe meine neue und erste wakü in betrieb genommen, leider undicht, ein kolege von mir drehte sofort einen stopfen in die undichte stelle, leider mit flüssigteflon. jetzt habe ich diese teflon kügelchen im wasser, seitdem macht meine eheim ein lautes laufgeräusch. weder mit 6bar druckluft noch mit 2bar wasserdruck konnte ich meine komponenten reinigen.

kann ich in meinem speziellen fall dieses howto anwenden?

danke,

gruss trilo

Die Pumpe kannst du komplett auseinander nehmen und reinigen. Einfach den Einlassdeckel runter drehen und das Pumpenrad rausziehen ( kann ein bischen schwer gehen, weil das magnetisch ist). Bischen aufpassen das du die Gumminoppen wo der Keramikstift drin sitzt nicht verlierst. Dann kannst du die ganzen Komponenten mit Prilwasser reinigen. Ordentlich mit klarem Wasser ausspülen und wieder zusammen setzen.

Den Rest kannst du mit diesem How-To reinigen.

Mich würde noch interessieren wo genau die undichte Stelle war?

danke,

was ist prilwasser?

die undichte stelle war die offene seite eines kugelhahns, die kugel hatt wohl nicht richtig abgedichtet

2 sek später sah ich dann wie das flüssigteflon vom strom mitgerissen wurde, als es nach weiteren 1,5 sekunden in den cpu kühlerv schwamm und zerheckselt wieder raus kam, war die freude natürlich gross...

Normales Spülmittel im Wasser.

Hier mal ein Plan wie Eheimpumpen aufgebaut sind:
http://www.eheim.de/eheim/pdf/de/ersatzteile/pumpen/1048_3148_D.pdf

Du brauchst nur den Deckel (Nr. 7440359) mit einer 1/8 drehung nach links lösen. Dann kannst du Teile rausziehen. Das andere bei der Abbildung ist nicht so wichtig, da es sich hier um eine Aquariumpumpe handelt. Aber innen sind alle Eheimpumpen gleich aufgebaut, egal welche größe.

achso - gibts da ein mischungsverhältnis welches ich beachten sollte?

also:

schläuche mit prilwasser und pfeifenreiniger
pumpe mit prilwasser und zahnbürste
agb mit prilwasser und pfeifenreiniger (hab so einen 5,25 zoll aus plexiglas)
radioator (messing/kupfer) kann ich da auch prilwasser nehmen? ansonsten hätte ich noch spiritus oder verdünnung
cpu kühler nur mit zahnbürste

kann ich eigentlich eine gebrauchte zahnbürste nehmen?
cilit bang hab ich leider nur das lilane

Bei Spülmittel nicht, nur nicht pur verwenden. Ich reinige immer alles mit Prilwasser. Muss man nur ordentlich auspülen, sonst haste nachher Schaum im AGB .

Für die Pumpe/AGB kannste nen weichen Schwamm nehmen. Da wo man nicht hinkommt, dann so wie du es vorhast, mit Zahnbürste/Pfeifenreiniger arbeiten.

Zahnbürste geht auch ne gebrauchte .

danke,

ich werde bescheid sagen obs geklapt hatt oder nicht

hi,

habe heute die wasserkühlungs komponenten wie beschrieben auf der arbeit gereinigt, anstatt eines pfeifenreinigers habe ich zur drahtbürste gegriffen - was mir leichte kratzer im agb beschert hatt. ist aber nicht weiter schlimm, da sie aufm boden sind (sieht man später nicht)

ich habe nicht alles wegbekommen, die teilchen kleben überrall, vorallem in den innenwänden der schläuche. ich werde morgen auf der arbeit die wakü wieder zusammenbauen.

was durch 60 grad heissen spiritus (4,6 bar) nicht weging wird sich nicht beim betrieb lösen oder?

habe 4 liter destiliertes wasser durch alle komponenten gejagt, ich hoffe dass reicht.

zum glück habe ich einen sehr tolleranten chef

Also wenn das Zeug vor allem in den Schläuchen hängt, warum ersetzt du sie dann nicht. So teuer ist der Schlauch auch nun wieder nicht, oder?

Ich würd's wahrscheinlich machen.