Aktueller Stand?
Siehe hier:
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...echenland-schlimmer-als-gedacht/60095926.html
Die Wirtschaftsleistung werde in diesem Jahr voraussichtlich um mehr als 4,5 Prozent schrumpfen, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos am Freitag vor dem Parlament in Athen. Noch im Juli war Athen von einem Minus von 3,8 Prozent ausgegangen.
Griechenland ist am Ende. Die "Maßnahmen", die seitens der Politik vorgenommen werden, verschieben das Problem lediglich weiter nach hinten und verschlimmern die Gesamtsituation. Was Griechenland aktuell macht ist sich selbst kaputtzusparen.
Das Grundproblem in den westlichen Demokratien ist ganz einfach: Die Politiker geben mehr Geld aus, als sie haben um sich Wählerstimmen zu kaufen. Banken und Fonds leihen ihnen Geld und wenn letztere es auf einmal nicht mehr tun, dann "zockt die böse Finanzindustrie die armen Staaten in die Pleite". Wer würde Griechenland denn heute noch Geld geben?
Gut, das wäre das Grundproblem. Die Frage ist, wie man das Problem lösen könnte/sollte, damit sowenig Schaden wir möglich entsteht. Entweder, man macht so weiter, wie es aktuell gehandhabt wird. Also wir sind eine inoffzielle Transferunion - die starken zahlen für die schwachen - oder wir werden durch die Eurobonds eine offizielle Transferunion. Der Unterschied wäre marginal. Schlimm ist einfach nur, dass Griechenland sich durch die Kreditauflagen zu Tode spart und die Wirtschaft erdrosselt. Daher wäre das beste ein Austritt Griechenlands (die sich sowieso nur reingeschmuggelt haben), ein Schuldenschnitt um 50% und eine eigene Geldpolitik mit eigener Währung.
Das wichtigste ist einfach zu verstehen, dass die Politiker das große Schlamassel ausgelöst haben. Sie haben nicht nur mehr Geld ausgegeben, als ihnen zur Verfügung stand, sondern auch noch alle Euro-Klauseln gebrochen: Das reicht vom Stabilitäts-Pakt, der ein Defizit von maximal 3% und eine Verschuldung von maximal 60% des BIP vorsieht, bis hin zur No-Bailout-Klausel (die Nationen unterstützen sich nicht gegenseitig mit Geld) und zur EZB, die eigentlich keine Anleihen aufkaufen darf. Alle diese wichtigen Gesetze wurden von der Politik schamlos gebrochen und nun haben wir das Schlamassel.
Schlussendlich stehen dann folgende Szenarien zur Verfügung:
- Alle bleiben beim Euro und es wird stark inflationiert durch Anleihekäufe der EZB
- Die Südstaaten gehen raus, Inflation bleibt normal, aber der Euro gewinnt leicht an Wert (was ich als positiv erachte, trotz Exportnation)
- Deutschland geht raus und wir bekommen wieder eine starke D-Mark.
Ich persönlich favorisiere Szenario 2.