Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

nik_ schrieb:
Eins darf man nicht vergessen. Die Schulden sind dann ja nicht erlassen, sondern die bleiben erhalten.

Die griechische Regierung hat für den Fall von gestrichenen Hilfskrediten oder einem Euro-Austritt jederzeit die Möglichkeit einseitig zu entscheiden, dass (ausgewählte) Forderungen nicht mehr bedient werden. Die (objektive) Verhandlungsposition der griechischen Regierung ist daher weitaus weniger schlecht, als manche annehmen würden. Diese Position ist paradox und (EU-)hausgemacht - und dass überhaupt erst deshalb, weil die EZB Forderungen von Griechenlands privaten Gläubigern aufgesogen hat wie ein Schwamm.
 
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@ über mir: Naja, darum ging es doch bei dem ganzen erstmal vorrangig. Die EZB hat einen guten Teil der Schulden "übernommen" damit es eben nicht an den privaten Gläubigern (Banken, Großanleger und Spekulanten) hängen bleibt. Die sind jetzt soweit in Sicherheit. Die Zeche des Zockens dürfen jetzt ggf. wir EU- Bürger zahlen.
 
Das ist bekannt, es ging mir primär um die Verhandlungsposition der griechischen Regierung, die aus Sicht eines objektiven Dritten eigentlich ganz ordentlich ist.

Hagen_67 schrieb:
Die Zeche des Zockens dürfen jetzt ggf. wir EU- Bürger zahlen.

"Zahlen" ist in dem Zusammenhang doch ein eher pauschaler Ausdruck. Letztlich gezahlt wird erstmal garnichts. Das wäre nur der Fall, wenn die EZB infolge des Abschreibens dieser Forderungen gegenüber der griechischen Regierung Verlust "erwirtschaftet" und die Euro-Länder gemäß ihres Anteils an der EZB in der Nachschusspflicht sind. Dies ist eher unwahrscheinlich, da die EZB vor Realisierung der Verluste eher die Möglichkeiten zur Anpassung der Rückzahlungskonditionen nutzen wird oder die in Frage stehenden Beträge "einfach" stunded. Eine wirkliche (zusätzliche) Belastung der Bürger tritt garnicht ein. Es ist aus Sicht der Euro-Staaten zunächst nur eine dispositive/allokative Fragestellung, in dem vorhandene (und ggf. bereits verplante) Mittel möglicherweise nun für die Nachschusspflicht genutzt werden müssen. Solange dies nicht passiert, kann man gut und gerne von (aus Sicht der Bürger) nicht zahlungswirksamen Verlusten sprechen.
Dieses System der sozialisierten "Verluste" durch Übernahme von Obligationen von privaten Gläubigern ist natürlich im Kern abzulehnen, ist jedoch gleichzeitig ein oft genutztes Instrument zur (auch anti-griechischen) Stimmungsmache durch Medien und Politik.
 
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Mr.Seymour Buds schrieb:
Ist doch klar, wie es nun weitergeht. Die Griechen krempeln die Ärmel hoch, drucken die Neue Drachme und dann müssen die halt ihr Land aufbauen. Zum Beispiel Nahrungmittel anbauen, Handel (inländisch) etablieren, Steuerverwaltung hochziehen usw...auf die Griechen wartet nun viel Arbeit und die Gläubiger brauchen erstmal einen Ouzo!

möchte mal sehen, wie das funktionieren soll. die drachme wird mit grosser wahrscheinlichkeit eine galoppierende inflation erleben. der staat kann keine kredite aufnehmen, weil keiner dem land einen leiht. die zentralbank könnte staatsanleihen kaufen, aber das befeuert die inflation. und das wichtigste, der überraschungseffekt einer währungsreform ist weg!!! normalerweise geschieht so etwas relativ schnell und überraschend. aber bei der ganzen misere ist bereits ein grossteil des geldes weg, die banken am montag oder dienstag vermutlich trocken und 75% der griechen wollen im euro bleiben. die drachme geniesst also kein vertrauen. also ich weiss nicht, wie das vermeintliche wundermittel drachme funktionieren soll. und wie zum teufel soll bei einer galoppierenden inflation die importe bezahlt werden?
 
Hallo
MIC778 schrieb:
Ich sehe den Euro am Abgrund...
Das sehen die Linken schon seit der Einführung des Euros aber er existiert immer noch, das scheint ein robustes Kerlchen zu sein.

MIC778 schrieb:
die Teufelswährung, die in Europa die letzten Jahre nichts weiter als Elend und Armunt gebracht hat muss abgeschafft werden!
Schreib doch nicht solche Stammtischparolen, das ist blanker Unsinn.
Ja es ist schon schlimm wie es in Europa zugeht, vor allem in Nordeuropa, die ganzen armen Menschen mit Ihren iPhones, 40" TV's und den dicken SUV's in der Garage.
Die Menschen in den Südländern waren immer schon ärmer, das hat man vor der EU damals in Deutschland nur nicht so mitbekommen weil es weit weg hinter mehreren Grenzen war und nicht soviel darüber berichtet wurde.
Ich habe da als Kind in Ex Jugoslawien und Griechenland Dinge erlebt und gesehen, die würde ein Deutscher nicht glauben, ganze Dörfer ohne Stromanschluss und ohne Kanalisation (Plumpsklo) sind da die harmlosesten Dinge.

Das Problem mit den sinkenden Löhnen und der Verarmung/Arbeitslosigkeit vor allem bei Hilfsarbeitern/Geringqualifizierten hat auch nicht viel mit dem Euro zu tun, das liegt eher an der Automation in der Industrie/Landwirtschaft die sehr viele Arbeitsplätze wegrationalisiert hat und dem großen Konkurrenzkampf mit dem daraus resultierenden Preiskampf vor allem mit Asien und Osteuropa.
Schau dir nur an wie billig Lebensmittel, Kleidung und Elektronik geworden sind, alleine wegen der Automation und dem Konkurrenzkampf, das da nicht mehr viel dran verdient wird und an den Löhnen gespart wird ist doch logisch.
Das hat alles nichts mit dem Euro zu tun.

Grüße Tomi
 
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Klueze schrieb:
Jeder scheint es gut oder schlecht zu finden, ich bin mir schlicht unsicher weil es so viele Faktoren gibt die hier mit rein spielen. Und bisher hat es eine derartige Situation ja nicht gegeben.
Latainische Münzunion.
Leider hört man davon so wenig, weil nämlich viele Politiker ihren Hut ziehen müssten den gleichen, dokumentierten Fehler nochmal begangen zu haben und eine Union rein auf einer Geldwirtschaft mit deregulierten Märkten aufzubauen und jeden reinzulassen, der auch noch destabilsiert. Deutschland hat ja selbst mal die Grenze von 3% im Maastrich Vertrag überschritten und damit die eigenen Fordungen an Haushaltstabilität übertreten.


Tomislav2007 schrieb:
Weil die Siegermächte bei der deutschen Wiedervereinigung gefordert haben das Deutschland die EU Währungsunion eingeht, wenn Deutschland die EU Währungsunion abgelehnt hätte dann hätte es keine deutsche Wiedervereinigung gegeben
Eine Wiedervereinigung durch eine Geldbasis?
Wenn das wirklich stimmt, dann gibt es keine wirkliche Wiedervereinigung, die auf den Friedensabsichten eines Volkes beruht und damit volksdemokratisch durchgesetzt wäre. Die EU Währungsunion ist so oder so in meinen Augen längst gescheitert. Wer Nationen rein auf Geld baut, den interessieren die Menschen nicht. Viele Bürger betrachten leider die EU naiv als Union der Völker und nicht eine Währungsunion.

Godde schrieb:
Denn 10% verfügen über 65% der Vermögen in Deutschland das sind über 5 Billionen €.
Mir sind eher 500 bis 600 Milliarden als Zahl bekannt was auch schon viel ist, aber keine 5000 Milliarden €. Würden 5 Billionen € stimmen, dann muss man differnezieren wieviel davon Bargeld sind und wieviel davon gekoppeltes Geld in Immobilien und Gütern.
In Griechenland wie in vielen Ost und Südstaaten haben die Bürger ihr Kapitaleigentum in Haus und Grundstück, was sie sogar zu Selbstversorgern in Krisenzeiten bemächtigt. Die Barreserven sind da eher gering und wenn vorhanden, dann oft zur Atersvorsorge, was das Geld so oder so wieder in den Wirtschaftskreislauf fliessen lässt. Oder die rente dient als Familienhilfe bei möglicher Arbeitslosigkeit.

Das Kaputtsparen von sozialen Leistungen bis hin zu hart erarbeiteten Enteignungen für einen Wettbewerb, während der Reichtum auf der anderen Seite steigt, sind keinesfalls gerechte Früchte, wenn auch Staatenkorruption rechtens im Gesetz verankert ist.
Wenn also 5 Billionen € Reichtum in Deutschland verfügbar sind, warum haben wir neben einer hohen Arbeitslosigkeit den Niedriglohn und so hohe Schulden? Wenn wir in einer Mehrheitsdemokratie leben, dann sollte der Staat auch für die 90% als Mehrheit der Benachteiligten einer Demokratie handeln, die ja den 10% soviel gönnen.


Griechenland ist eine Bewährungsprobe für alle Politiker, die meinen führen zu können. Warum siehst du den Splitter im Auge des Anderen, aber den Balken im eigenen Auge nicht? Das was Greichenland passiert, wird auch der gedopten, einseitigen Wirtschaft der Westmächte und China zuteil werden. Die Frage ist nur, was schneller eintritt? Der ökologische Kollaps durch den Wettbewerb oder der Ökonomische.

Etwas zu den Reedereien.
Wie kann sich Griechenlands Reederei behaupten, wenn alle anderen Staaten im Outsourcingwettberwerb unter einer billigen Flagge fahren und Mannschaften aus Billiglohnländern anhäuern, die flexibel genug sind mehrere Monate auf See für einen Billiglohn zu arbeiten?
Auch kann Griechenland aus dem Suezkanal nur soviel Profit schlagen, wie der EU Kunde bereit ist zu bezahlen. In naher Zukunft bei einer komplett eisfreien Beringstraße wird die Schifffahrt durch den Suezkanal einbrechen, wenn man kosteneffizient aus Asien über Russland und die Nordsse Europa anfahren kann.

Der Westen und Deutschland kann sich jedenfalls einem Wettbewerb, denn sie selbst aus Profitgeilheit angezettelt haben nicht stellen.
Die Asiaten pfeifen auch noch auf den Umweltschutz, was die EU durch Güterkauf gleichgültig hin nimmt und die stellen binnen kurzer Zeit eine Werft hin, wo in Europa der Bürger wegen einer surrenden Stromtrasse vor dem Haus nörgelt und bei einer Zwangsumsiedlung für den Wettbewerb sicher nur unter Polizeiknüppeln zwangsumgesiedelt werden kann, so lange es noch Menschenrechte gibt. Die Probleme von Umsiedlungen für den Wettbewerb sieht man im deutschen Tagebau und würde unter München ein großes Rohstoffvorkommen entdeckt, was für die nächsten 40 Jahre den Wohlstand sichert, dann würde München dem Boden platt gemacht, wenn notwendig.
 
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Das Problem mit den Griechen ist ja schön und gut.

Nur wieso kümmert es keinen, dass die EU 7 weitere Kandidaten hat?

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Staatsschuldenquote

Government_debt_gdp.jpg

Unter den top 20 verschuldeten Staaten gemessen nach dem BIP, sind 8 EU Länder (Griechenland, Italien, Portugal, Irland, Zypern, Belgien, Spanien, Frankreich) dabei.

Ich möchte nicht die EU kritisieren. Ob mit EU oder ohne die Union, all diese Staaten sind gefährdet.

Wie soll das weiter gehen? Wie lange wird das noch gut gehen für viele EU Länder?

Jetzt echauffieren wir uns über die Griechen. In 10 Jahren vielleicht dann über die Italiener oder Portugiesen.

Wie sollen diese Länder je wieder da raus kommen?

Klar, durch eine gezielte Schuldenpolitik könnte man das abbauen, aber das Problem ist doch weitläufiger.

Europäische Länder sind nicht mehr das, was sie mal waren. Ein Schatten ihrer Vergangenheit.
 
@Tomislav2007

Ich nehme an du kommst aus dem Balkan. Du hast schlimme Sachen erlebt oder gesehen. Das glaube ich dir sogar. Aber weisst du was der Unterschied zwischen den Süd- und den Nordeuropäern ist?

Nordeuropa's Bürger haben keine Eier mal aufzustehen und auf den Tisch zu klopfen. Wieso sollten sie auch, sie werden gut durchgefüttert, haben riesen Löhne und können sich alles leisten. Deutsche sind sogar heute 70 Jahre nach Kriegsende immer noch eingespannt, als drohen Strafen, wer sich gegen die Regierung äussert. Nordeuropäer sind ängstlich, pessimistisch was Veränderungen angeben, haben kein Selbstvertrauen und wirken zudem arrogant.

Im Süden ist man eher gelassen, lebensfreudig, optimistisch und kämperisch. Man beachte mal wie es den Griechen geht: Beschissen! Sie sind praktisch pleite, können nur 60€ abheben und lassen sich aus Brüssel bevormunden. Jetzt haben die Griechen die Schnauze voll von dieser Diktatur. Sie haben ein Wort gesprochen, was sich in Nordeuropa nie jemand trauen würde, weil alle die Hosen voll haben, wenn jemand aus der Reihe tanzt.

Der Euro ist ein Konstruktionsfehler. Er wurde allen Nationen und Kulturen übergestülpt im Glauben man könne Europas Wirtschaft verflechten, so wie die USA. Aber das klappt nicht weil Europäer viel viel länger existieren als Amerikaner und wir mehr kulturelle Unterschiede haben. Europa funktioniert am besten wenn jedes Land mit seiner Währung die Geschwindigkeit fährt, die es für sich als nötig hält. Der Euro wird untergehen. Das einzige was langfristig überleben kann ist DE-AT-F-DK-BENELUX in die Eurozone. Der Rest ist Unsinn.

Griechenland lebt unsere Zukunft vor!

https://www.youtube.com/watch?v=e_IKRKP5Cd8
 
@Der Nachbar,

Die Zahlen stimmen zu 99%, du kannst sie sofort googeln.

So gehören den 0,1 Prozent der reichsten deutschen Haushalte 14 bis 16 Prozent des Gesamtvermögens. Das ist dreimal so viel wie jene fünf Prozent, von denen die Statistiker bisher ausgingen. Der Anteil des reichsten Prozents der Deutschen steigt von bisher angenommenen 18 Prozent auf 31 bis 34 Prozent. Ihnen gehört also rund ein Drittel des Gesamtvermögens.

Die reichsten zehn Prozent der deutschen Haushalte vereinen nach Erkenntnissen der Forscher sogar 63 bis 74 Prozent des Gesamtvermögens auf sich. Bisher war man von lediglich 60 Prozent ausgegangen.

http://www.welt.de/wirtschaft/artic...nds-Reiche-sind-noch-reicher-als-gedacht.html

Das Gesamtvermögen beläuft sich über 12 Billionen €, die Geldvermögen auf über 5 Bill und die Anlagevermögen über 4,4 Bill dazu noch Bauland 1,7 Billionen.
 
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Hallo
MIC778 schrieb:
Ich nehme an du kommst aus dem Balkan.
Ich bin gebürtiger Mazedonier und ich habe Verwandtschaft in Griechenland.

MIC778 schrieb:
Aber weisst du was der Unterschied zwischen den Süd- und den Nordeuropäern ist?
Selbstverständlich, ich habe etliche meiner 46 Lebensjahre im Süden und im Norden Europas gelebt.

MIC778 schrieb:
Nordeuropa's Bürger haben keine Eier mal aufzustehen und auf den Tisch zu klopfen. Wieso sollten sie auch, sie werden gut durchgefüttert, haben riesen Löhne und können sich alles leisten. Deutsche sind sogar heute 70 Jahre nach Kriegsende immer noch eingespannt, als drohen Strafen, wer sich gegen die Regierung äussert. Nordeuropäer sind ängstlich, pessimistisch was Veränderungen angeben, haben kein Selbstvertrauen und wirken zudem arrogant.
Das ist leider größtenteils richtig.

MIC778 schrieb:
Im Süden ist man eher gelassen, lebensfreudig, optimistisch und kämperisch.
Das was du da beschreibst das ist das typische Klischeedenken der Deutschen über Südländer, das Problem ist Deutsche kennen den freundlichen Südländer der für das Geld der Touristen lächelt nur aus dem Urlaub an der Küste.
Du hast launisch, hitzig, unberechenbar, aggressiv vergessen und diese Eigenschaften könnten bald in Griechenland zu Problemen führen, wenn die Menschen in Griechenland nicht in den nächsten Tagen/Wochen Verbesserungen bemerken dann mache ich mir Gedanken wann der nächste Bürgerkrieg ausbricht, ich hoffe nur das es nicht so schlimm wird wie mit der Militärdiktatur in den 60/70er Jahren.

MIC778 schrieb:
Der Euro ist ein Konstruktionsfehler. Er wurde allen Nationen und Kulturen übergestülpt im Glauben man könne Europas Wirtschaft verflechten, so wie die USA. Aber das klappt nicht weil Europäer viel viel länger existieren als Amerikaner und wir mehr kulturelle Unterschiede haben.
Das ist kompletter Unsinn, du scheinst noch nie in den USA gewesen zu sein, die kulturellen Unterschiede sind in den USA mindestens genau so hoch, eher sogar höher.
Fahr mal nach Miami mit dem kubanischen Touch und dann nach San Diego mit dem mexikanischen Touch und dann nach Mississippi mit dem Südstaaten Flair und dann ins SchickiMicki New York und dann in die Arbeiterstadt Detroit und dann in den Bible Belt und dann ins liberale San Francisco und dann ins konservative Texas zu den Cowboys und dann in ein Indianerreservat, da wirst du kulturelle Unterschiede erleben.
Die USA als klassisches Einwanderungsland setzen sich aus allen europäischen Kulturen zusammen plus Mexikaner, Afrikaner, Asiaten, Kubaner bzw. allen aus der Karibik und noch vielen mehr.

MIC778 schrieb:
Europa funktioniert am besten wenn jedes Land mit seiner Währung die Geschwindigkeit fährt, die es für sich als nötig hält. Der Euro wird untergehen. Das einzige was langfristig überleben kann ist DE-AT-F-DK-BENELUX in die Eurozone. Der Rest ist Unsinn.
Das ist Unsinn, die Probleme haben nichts mit dem Euro als Währung zu tun, das Problem ist die Umsetzung und vor allem die Handhabung.
Die USA haben auch eine Währung und wirtschaftlich unterschiedlich reiche/starke Bundestaaten mit unterschiedlichen bzw. angepassten Einkommen/Lebenshaltungskosten und Steuersätzen (die nicht von der Regierung diktiert werden) und vor allem haben die USA kein Problem damit Städte oder sogar Bundesstaaten (Beispiel Detroit) geordnet pleite gehen zu lassen und einen Reset durchzuführen.

MIC778 schrieb:
Griechenland lebt unsere Zukunft vor
oder Ihren Untergang, wir werden die nächsten Tage/Wochen sehen was passiert.
Das Problem an der heutigen Wahl in Griechenland waren die vielen arbeitslosen frustrierten Jugendlichen die sich mit Ihrem Nein eine Verbesserung erhoffen, die haben aber nicht den Sozialismus/Kommunismus von früher und die alten wertlosen weichen Währungen (die ständig an Wert verloren haben) erlebt, die wissen gar nicht was sie sich im schlimmsten Fall antun, dagegen ist die EU ein Paradies.
Ich wiederhole:
Die Menschen in den Südländern waren immer schon ärmer, das hat man vor der EU damals in Deutschland nur nicht so mitbekommen weil es weit weg hinter mehreren Grenzen war und nicht soviel darüber berichtet wurde.

Grüße Tomi
 
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MIC778 schrieb:
Der Euro ist ein Konstruktionsfehler. Er wurde allen Nationen und Kulturen übergestülpt im Glauben man könne Europas Wirtschaft verflechten, so wie die USA. Aber das klappt nicht weil Europäer viel viel länger existieren als Amerikaner und wir mehr kulturelle Unterschiede haben. Europa funktioniert am besten wenn jedes Land mit seiner Währung die Geschwindigkeit fährt, die es für sich als nötig hält. Der Euro wird untergehen.

konstruktionsfehler ja, die fehler im kulturellen und nationalen zu suchen aber ein irrweg. es gibt selbst in den einzelnen nationen kulturelle unterschiede und doch hält die währung. und selbst in den usa, die es ja weniger lange gibt, gibt es regionen, die mit dem dollar nicht mithalten können und für den währungsraum zu schwach sind und trotzdem funktioniert der währungsraum. warum? ganz einfach, es gibt einen finanzausgleich und es gibt pläne, was passiert, wenn eine stadt oder sogar bundesstaat bankrott geht. in europa gibt es nur das politische bekenntnis zu den maastricher vorgaben, die ihr papier nicht wert sind. aber die eu oder ezb verfügen über keine strategie/sanktionen, wenn dagegen verstossen wird oder ein bankrott passiert.

edit: da wär noch die geschichte mit den griechischen geldern in der schweiz. hier könnte sich schon bald eine lösung anbieten, wonach per steueramnestie die unversteuerten geldern mit einem satz von 21% besteuert werden sollten. fragt sich nur, wie hoch die moral ist, sich überhaupt freiwillig zu melden.
 
Zuletzt bearbeitet:
MIC778 schrieb:
Viele begrüssen den Griechen Entscheid.
Überall gibt es Leute die sich für alles mögliche begeistern lassen, dass ist nicht neu. Die Frage ist, ob diese eine (politische) Mehrheit bekommen / darstellen würden. Die Griechen haben in meinen Augen jedenfalls mit der Abstimmung klargestellt, dass sie keine Reformen wollen und ihrer Regierung damit freie Bahn auf dem Weg zum Sozialismus hat. Nur geht den Sozialisten irgendwann immer das Geld der anderen aus und der Rest der EU /Eurozone sollte nun nichts mehr tun dieses "irgendwann" noch weiter hinaus zu schieben, denn es ist ja im Moment schon ein "sehr bald".
MIC778 schrieb:
Ich sehe den Euro am Abgrund...
Die Gefahr ist größer geworden und wenn die EU nun nicht hart ist und die Griechen auflaufen lässt, wird sie sogar wirklich geoß, denn dann wird es viele Nachahmer in andere Euroländern geben und die werden in einigen davon auch genug politische Macht bekommen.
MIC778 schrieb:
Interessant, viele Griechen sehen Merkel als den Teufel, die ihnen alles aufzwingt :)
Genau deswegen sollte Merkel nun hart bleiben und keinen Cent mehr dem sowieso verlorenem Geld nachwerfen. Die Griechen wollen ja offenbar aus dem Euro, denn diese Konsequenz musste ihnen bewusst gewesen sein und wenn nicht, so schützt Unwissenheit eben vor Strafe nicht.

MIC778 schrieb:
Nordeuropa's Bürger haben keine Eier mal aufzustehen und auf den Tisch zu klopfen.
Lieder, sonst gäbe morgen in ganz Nordeuropa Massendemos gegen weiter Verhandlungen über Hilfe für Griechenland in jeder größeren Stadt.
MIC778 schrieb:
Man beachte mal wie es den Griechen geht: Beschissen! Sie sind praktisch pleite, können nur 60€ abheben und lassen sich aus Brüssel bevormunden.
Wann haben sie das jemals gemacht? Die vorherigen Regierungen haben nur immer versprochen und so getan als ob, aber einen Dreck getan, gerade mal so genug um nicht den Geldhahn abgegreht zu bekommen. Die aktuelle Regierung will aber entweder gute durchefüttert werden oder aber den Sozialismus einführen. Die haben alles getan den Schaden für den Rest der Eurozone zu maximieren (Stichwort: ELA und Target 2) und damit möglich noch mehr Geld zu bekommen.
MIC778 schrieb:
Der Euro ist ein Konstruktionsfehler. Er wurde allen Nationen und Kulturen übergestülpt im Glauben man könne Europas Wirtschaft verflechten, so wie die USA. Aber das klappt nicht weil Europäer viel viel länger existieren als Amerikaner und wir mehr kulturelle Unterschiede haben. Europa funktioniert am besten wenn jedes Land mit seiner Währung die Geschwindigkeit fährt, die es für sich als nötig hält.
Das ist korrekt, dazu hätte man erst eine gemeinst Wirtschafts- und Finanzpoltik einführen müssen, danach die gemeinsame Währung. Diesen Kontruktionsfehler wird man jetzt kaum nich nachträglich behebnen können, zumal dafür Einstimmigkeit nötig wäre.


Wenn unsere Regierung weitere Hilfe für Griechenlandf beschließt, dann werden ich diese Parteien niemals wieder wählen!
 
Leute ihr versteht nicht was der Unterschied zwischen EU und USA ist. Die EU ist theoretisch ein Staatenbund aus lauter souveränen Staaten, praktisch aber ein Bundesstaat, wo alle etwas zu sagen haben, aber niemand für etwas verantwortlich ist. Die USA ist letzteres. Ein Land!

Das mit kulturellen Unterschieden kappiert ihr auch nicht. Sogar das kleine Belgien hat kulturelle Unterschiede. Aber Belgien ist im Gegensatz zur EU - EIN LAND. Checkt ihr das nicht? Damit der Euro funktioniert muss man die Nationalstaaten abschaffen und die EU als Bundesstaat nicht nur praktisch sondern auch theoretisch akzeptieren. Jaa, dann wird der Euro europaweit funktionieren inkl. den kulturellen Unterschieden.

Wenn ihr das wollt, bitte! Dann gibt's keine Deutsche Nation mehr. Nur noch die EU mit Hauptstadt Brüssel. Aber den Bürgerkrieg hast du in wenigen Jahren, garantiert! Unionen und Staatenbunde haben nie lange gelebt. Siehe Österreich-Ungarn, TschechoSlowakei, Jugoslawien, Napoleons FR, Hitler DE, UDSSR... alles zum Teufel. Das passiert auch mit der EU und ihrem Machthunger.

Leider lest ihr zu viel bild.de. kein Wunder seid ihr so verblendet :)
 
Ja mit der Euroeinführung ist die EU einen Schritt zu weit oder zwei zu wenig gegangen, wie man es sehen will. Das die europäische Solidarität im Zweifel immer hinter nationalen Interessen steht ist für alle Mitgliedsstaaten klar, außer bei der deutschen Regierung, denn wenn es bei uns auch nur Gedanken in diese Richtung geäußert werden, dann wird wieder gemeinsam mit dem Zeigenfinger auf die bösen Deutschen gezeigt und wir müsen in die Schamecke, in die Linke, blos nicht in die Rechte.
 
Finanzminister Varoufakis tritt mit sofortiger Wirkung zurück.
Spiegel schrieb:
Nach dem Sieg des Nein-Lagers beim Referendum in Griechenland hat Finanzminister Gianis Varoufakis überraschend seinen Rücktritt verkündet. Einige Mitglieder der Eurogruppe hätten ihm klar gemacht, dass sie es vorziehen würden, wenn er nicht mehr an ihren Treffen teilnehmen werde, schrieb Varoufakis am Montag auf seinem Internetblog.
Sein Abschied sei von Ministerpräsident Alexis Tsipras als "potentiell hilfreich" betrachtet worden, weshalb er "heute" das Finanzministerium verlasse.
Da bin ich sogar gleicher Meinung wie Alexis Tsipras.
Ich hatte dieser Regierung ja hier letzte Woche eine maximale Amtszeit von 4 vorausgesagt. Ich bin optimistisch, dass meine Prognose sich bewahrheiten wird.
 
MichaelMros schrieb:
Solange dies nicht passiert, kann man gut und gerne von (aus Sicht der Bürger) nicht zahlungswirksamen Verlusten sprechen.

Das stimmt doch so überhaupt nicht! Die Bundesbank hat bereits angekündigt, dass jährlich 2,5 Milliiarden EUR Verluste anfallen, die dann im Bundeshaushalt fehlen!
 
Jetzt kann ja endlich ein neoliberaler Finanzminister den Posten übernehmen und dann wird alles gut.
 
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, wie der Volksmund sagt. Auch Samaras tritt zurück. Ich denke denen wird der Boden zu heiss. Ob Varoufakis in den nächsten 14 Tagen ohne Personenschutz auf die Straße gekonnt hätte, das habe ich mich gestern Abend gefragt. Nun stellt sich die Frage nicht mehr. Der geht bestimmt zurück nach Amerika und überlässt Griechenland nun den radikalen Linken von Syriza (der Varoufakis wollte ja des Öfteren eine Einigung mit den Gläubigern und wurde dann von Tsipras zurückgepfiffen!).
 
Fehler in der EU hin & her - können wir nichts mehr daran ändern!
Was mich aber überall überrascht, die Griechen haben abgestimmt und wollen jetzt offensichtlich keine Schulden mehr bedienen - oder wenn, dann nur so das sie dennoch so viel Kohle über haben um das meiste im Land zu investieren (mal positiv gesehen, objektiv würde ich eher sagen, dass die Korruption und Bevorzugung der Reichen weiter bedient werden soll)!

Jetzt frage ich mich seit Tagen, was Griechenland damit in Europa erreichen will?
Oder geht es nur darum das sich die aktuellen Machthaber in Gr. einen Freibrief abholen wollen für die nächsten kritischen Wochen & Monate!
Mag sein, würde vieles erklären, aber nicht das Verhalten des Volkes! Denen müsste doch auch klar sein, dass die Abstimmung für die restliche EU quasi ohne nennenswerter, positiver Relevanz ist!
Ob da jemand im Volk glaubt, wir stimmen demokratisch ab das wir keine Schulden mehr haben wollen und Europa sagt dann dazu "hurra - dann übernehmen wir das natürlich" und stürzen die anderen EU-Länder ins Chaos?

Na ja, wir werden sehen, ich befürchte ja, dass die EZB wieder mal nachgibt und es dann auch nicht mehr lange dauert bis Merkel & Co. wieder sinnlose Kredite vergeben........das Geld ist weg, Schadensbegrenzung geht meiner Meinung nach nur so, dass nicht noch mehr gutes Geld dem schlechten hinterher geworfen wird!
Gibt die EZB die Kassenkredite wieder frei, wird sicherlich auch weiterhin mind. 1 Mrd. € pro Tag verloren gehen!
 

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