Man kann nicht von der Akzeptanz der Bundeswehr sprechen und dann Teilbereiche wie den Sanitätsdienst oder Katastrophenschutz ausklammern, weil es der eigenen Argumentationskette zuwider läuft.
Das die Bundeswehr keine Möglichkeit zu CSAR hat, ist wohl eher der mangelnden finanziellen Ausstattung zu verdanken, als dem Unvermögen einzelner Truppenteile in Afghanistan. Hier wird doch das Pferd von hinten aufgezäumt. Der Truppe fehlt es an wichtiger Technik und die Beschaffung arbeitet momentan noch sehr unzuverlässig, hier hätten die Wehrbeschaffer sich lieber ein Beispiel an den USA nehmen sollen, wobei es auch hier nur bedingt Schnittmengen gibt. Das Budget ist einfach in ganz anderen Sphären im Vergleich zum Bundeswehr Etat.
Außerdem wird das THW hauptsächlich durch das Ehrenamt getragen. Doppelte Strukturen zu schaffen um die Bundeswehr im Zivilschutz zu ersetzen wäre doch unlogisch, wo soll das ganze Geld denn herkommen? Wie gesagt, die Bundeswehr ist mehr als der Soldat in Afghanistan, das zu akzeptieren ist ein Schritt zum unverkrampften und solidarischen Umgang mit den Streitkräften.
JohnnyBerlin schrieb:
Was ändert dies an der Betrachtung, daß mit u.a. diesem Afghanistaneinsatz Völkerrecht gebogen wird und sogg. Menschenrechte auch mit Bundeswehrstiefeln getreten werden ?
Einzelfälle begründen auch hier noch keinen anhaltenden Trend. Und das der Bundeswehreinsatz in Afghanistan Völkerrecht bricht ist unbewiesen weil unwahr. Die UNO-Resolutionen sind dahingehend wasserdicht das ein Engagement an der ISAF völkerrechtlich begründet ist. Ansonsten muß um ich Beispiele für dieses sog. Biegen bitten.
JohnnyBerlin schrieb:
Die schönsten Worte unserer "Volksvertreter", selbst als Vierzeiler, ändern nichts daran, daß derartige Sicherheitspolitik wohl eher kontraproduktiv ist !
Richtig, die Zeiten, da Deutschland Probleme in der Welt mit Geld entschied scheinen vorbei - heute sprechen Waffen !
Kontraproduktiv weil du es so siehst oder worauf begründet sich deine Aussage im Detail? Und deinen unterschwelligen Populismus kannst Du dir sparen.
Wenn Deutschland als Global Player anerkannt werden will und wirklich einen dauerhaften Sitz im Weltsicherheitsrat anstrebt, können wir nicht mehr nur von anderen Staaten fordern ihre Soldaten in den Einsatz zu schicken um gemeinsame Interessen durchzusetzen.
Und das sind Wahrheiten mit denen sich die deutsche Bevölkerung auseinander zu setzen hat. Ein wegschauen und der Vergangenheit nachtrauern wird uns global nicht weiterbringen.
JohnnyBerlin schrieb:
Wem nützt es ? ist m.E. die entscheidende Frage. Deren Beantwortung schließt nicht aus, daß Soldaten der BuWe z.B. in Afghanistan verbraten werden - ich erwähnte bereits, daß heutige Sicherheitsbestrebungen auch bereit sind zu opfern.
Afghanistan war ein Beispiel für teures Lehrgeld, das zu bezahlen nötig war um den Gedanken der Einsatzarmee unters Volk zu bringen. Es hat Jahre gedauert, welche von Verschleierung, Verharmlosung und Trivialisierung geprägt waren, aber ich sehe die Politik auf dem richtigen Weg um die Bundeswehr auch dort einzuordnen, wo sie sich schon seit Jahren befindet.
Cui bono, fragst du? Ich sage am ehesten noch uns als Bürger dieses Staates.
JohnnyBerlin schrieb:
Deutschlands Verantwortung definiert sich für mich keinesfalls im Suchen der Fußstapfen der Amerikaner. Wir hatten und haben evtl. noch die Chance einen Beitrag in friedlicher Hinsicht zu leisten - ein deutliches Umdenken wäre nötig !
MfG.
Wie gesagt, wir können nicht einfach nur Milliarden an die Verbündeten überweisen und uns dann zurücklehnen und zuschauen, wie fremde Truppe in einen Einsatz geschickt werden. Das hat in der Vergangenheit funktioniert und war schön einfach. Sauber war es vordergründig auch, aber das wird nicht mehr funktionieren. Wir wollen Verantwortung in der Welt, wir wollen etwas zu sagen haben, dann müssen wir auch auf allen Feldern mitspielen, die sich uns auftun. Das hat nichts mit Großmeierei zu tun, geschweige denn mit amerikanischem Militarismus. Wir müssen unseren eigenen Weg finden und nur weil sich ein unverkrampfter Umgang mit der Bundeswehr zu etablieren scheint, ist das kein Beweis, dass wir uns amerikanischen Verhältnissen angleichen.