Der Ingenieursalltag

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Partizan

Commander
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Hallo,

ich werde ab dem Sommersemester 2012 ein Ingenieursstudium beginnen. (Genauer: Fachrichtung Fahrzeugtechnik)

Jedoch fällt es mir und vielleicht auch anderen schwer, sich genau vorzustellen, wie der Alltag eines Ingenieurs aussieht.

Vielleicht gibt es ja einen hier unter uns, der ein wenig von seinem Alltag, seinem Beruf, seinen Aufgaben etc. erzählen könnte. Optimal natürlich in der Automobilbranche, aber jede Erfahrung ist mir recht und Gold wert.
 
sollte man sich da nicht vorher informieren?

/edit: 2late ^^
 
Im großen und ganzen, rumsitzen,Meetings, dummes Zeug quatschen,keine Ahnung haben von was die Mechaniker quatschen und Praxisfremde Lösungen erarbeiten. Das ist meine Erfahrung mit unseren Ingenieuren
 
Ich habe mir bereits gedacht, dass einige User mich darauf hinweisen dass ich mich "davor" hätte informieren sollen. Das kommt in dem Forum ja oft genug vor, dass solche sinnlosen Dinge gepostet werden.

Ich habe mich genug informiert und weiß, dass dieses Studium das Richtige für mich ist, ich weiß auch, was die Ingenieure in etwa entwickeln. Nur weichen reele Berichte wie zB von Biggunkief und MDMMA von den beschönigten im Netz eben deutlich ab, daher will ich gerne ein wenig darüber erfahren. ;)
 
Biggunkief schrieb:
Im großen und ganzen, rumsitzen,Meetings, dummes Zeug quatschen,keine Ahnung haben von was die Mechaniker quatschen und Praxisfremde Lösungen erarbeiten. Das ist meine Erfahrung mit unseren Ingenieuren


jap kann ich 100% so bestätigen!
dann kommt noch dazu das für alle die bei mir arbeiten deo wohl ein fremdwort is so wie die morgens um 8 schon nach schweis stinken
 
So sieht er aus, der Ingenieursalltag:

Ein Mann fliegt einen Heissluftballon und realisiert, dass er die Orientierung verloren hat.
Er reduziert seine Hoehe und macht schliesslich einen Mann am Boden aus.
Er läßt den Ballon noch weiter sinken und ruft:
"Entschuldigung, koennen Sie mir helfen? Ich versprach meinem Freund, ihn vor einer halben Stunde zu treffen, aber ich weiss nicht, wo ich mich befinde!"
Der Mann am Boden sagt:
"Ja. Sie befinden sich in einem Heißluftballon. Ihre Position ist zwischen 40 und 42 Grad nördliche Breite,
und zwischen 58 und 60 Grad westliche Länge."
"Sie müssen Ingenieur sein", sagt der Ballonfahrer.
"Bin ich", antwortet der Mann. "Woher haben Sie das gewusst?"
"Sehen Sie", sagt der Ballonfahrer, "alles, was Sie mir gesagt haben, ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit den Informationen anfangen soll, und ich weiss immer noch nicht, wo ich bin."
Der Ingenieur sagt daraufhin:
"Sie müssen ein Manager sein."
"Bin ich", antwortet der Ballonfahrer, "woher haben Sie das gewusst?"
"Sehen Sie", sagt der Ingenieur, "Sie wissen nicht, wo Sie sind, oder wohin Sie gehen.
Sie haben ein Versprechen gegeben, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können, und Sie erwarten, dass ich Ihnen dieses Problem löse.
Tatsache ist: Sie befinden sich in exakt derselben Position, in der Sie waren, bevor wir uns getroffen haben, aber irgendwie ist jetzt alles meine Schuld."
 
Ein Praktikum würde dir sicher den besten Einblick in den Beruf geben, dürfte jetzt aber etwas knapp werden.

Ansonsten kann ich dir ein bisschen was von einem Praktikum bei einem großen Transformatorenbauer erzählen (also Trafos für so Umspannwerke etc), im Bereich elektrische Auslegung.

Da sah es so aus, der Kunde stellte die Anforderungen (Leistung, Abmessungen, Verluste etc.) und dann wurde halt ein vorhandenes Modell nach den Anforderungen angepasst. Falls es nix passendes gab, musste halt komplett neu entworfen werden, meistens war es aber Anpassung und Optimierung.

Insgesamt kann man also sagen dass man keine bahnbrechenden Neuerungen raushaut aber stetig bestehendes verbessert. Viel Kontakt mit anderen Kollegen, auch mit den Kunden, aber auch viel Arbeit am PC (größtenteils CAD).

Ein wirkliches Bild bekommt man aber denke ich nur wenn man selber mal ein paar Wochen / Monate in so einer Firma ist.


Biggunkief schrieb:
Im großen und ganzen, rumsitzen,Meetings, dummes Zeug quatschen,keine Ahnung haben von was die Mechaniker quatschen und Praxisfremde Lösungen erarbeiten. Das ist meine Erfahrung mit unseren Ingenieuren
Das kommt wohl immer auf den Ing an. Bei einigen Unis ist genau deshalb einiges an Praktikum in Werkstätten vorgeschrieben, genauso welche Tätigkeiten man da ausführen muss und wenn man mal mit den Leuten aus der Werkstatt redet statt sich nur für was besseres zu halten und beratungsresistent zu sein lernt man auch immer weiter dazu.

Viel schlimmer sind mir aber die BWL'er aufgefallen, die dann die Vorgesetzten sind und über die Budgets entscheiden aber überhaupt keine Ahnung von der Materie haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brauchbare Ingenieure sind nur die, die vorher ne Ausbildung gemacht haben und wissen wie die Praxis läuft. Alle Anderen sind nur praxisfremde Theoretiker
 
Ich verteil mal ein wenig Nivea.

Anyway:

Unfähige Leute in Führungspositionen gibts immer. Aber man sollte mal tauschen, eventuell schimpft man dann nicht mehr so sehr auf die ach so unfähigen Ingenieure ;);)

2 cents, blabla...
 
Biggunkief schrieb:
Brauchbare Ingenieure sind nur die, die vorher ne Ausbildung gemacht haben und wissen wie die Praxis läuft. Alle Anderen sind nur praxisfremde Theoretiker

Genau mein Reden. Es mag zwar gute Ingenieure geben, aber die können sich in der Entwicklung anscheinend nicht gegen die Theoretiker durchsetzten. Weiß ja nicht welche Richtung du in der Fahrzeugtechnik einschlagen willst, es wäre jedoch von Vorteil wenn du dich mit "Schrauben" auskennst.
 
Ich frage mich gerade, woher denn all die technischen Meisterleistungen kommen, wenn die Ingenieure doch solche Deppen sein sollen?
 
Danke schon mal,

ich werde an einer Hochschule studieren, die ziemlich gut ist in diesem Bereich, und die wohl deutlich mehr praktische Elemente bieten wird als eine vergleichbare Uni.

Aber im Ernst, lasst mal die unsinnigen Posts. ;) Hier soll nicht über Ingenieure diskutiert werden, denn wie bereits erwähnt gibt es in jeder Branche Gute und Schlechte.
Ich will einfach nur ein paar Erfahrungen.
 
Ein Praktikum würde dir sicher den besten Einblick in den Beruf geben, dürfte jetzt aber etwas knapp werden.
Öhm...nein! In solchn nutzlosen Vor-Studiums Praktika erhält man genau Null Einblicke in den Ingenieursberuf - wie auch, wenn man nicht mal die einfachsten Sachen versteht und nur sieht, dass der Herr Ingenieuer den ganzen Tag vorm Excel sitzt und sich ab und zu wichtig macht.:D

Das Einsatzgebiet eines Ingenieurs ist so vielfältig. Du wirst keine treffende 0815-Beschreibung finden.
Genauso wenig sitzt ein Ingenieur den ganzen Tag vor dem Computer. Oft genug sieht man sich seine Arbeit auch in der Praxis an. (klar, anders geht es auch nicht)


...ziemlich nutzloser Thread. Wenn du Interesse an einer Ingenieursausbildung hast und du dich für allgemein für Technik und im speziellen für Fahrzeuge interessierst, dann ist Fahrzeugtechnik doch ein perfekter Studiengang für dich.

PS: In der Regel hast du eben einige Projekte am Laufen, die auch sehr unterschiedlich sein können:
rein praktischer Natur (irgendetwas messen)
Berechnungen
Prüfstand konstruieren
Verfahrensoptimierung im Betrieb
Präsentation für irgendeine Mitarbeiterschulung
Konstruktion eines Bauteils
.....

Als Ingenieur wiederholt sich deine Arbeit nur in geringem Maß und du profitierst in hohem Maß von der eigenen Erfahrung und auch der der Kollegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde mal dem nachkommen, was sich der Ersteller des Themas wünscht: Erfahrung!

Ich habe ne berufsausbildung als Laborant gemacht, und danach an ner FH Chemie studiert.

Ich habe vor einigen Monaten eine Stelle bei einem Unternehmen mit ca 300 Leuten in der F&E angefangen. Wir stellen high tech Klebstoffe für die Industrie an.

Mein Alltag:

morgens wenn ich kommen bespreche ich mit meinem Laboranten was er heute so zu tun hat, und was er machen soll.

den Rest von Tag ca 60% Computer, 30% Labor, 10% Rest ( Termine besprechungen, tratschen, ....)

Im Prinzip obliegt mir die Aufgabe gute Produkte zu entwickeln, deren Eigenschaften und Zusammensetzung ich selber in einem bestimmten Gebiet variieren kann. Ich muss Messergebnisse auswerten, und daraus das zukünftige Vorgehen ableiten. Zusätzlich geht auch ein größerer Teil der Zeit drauf für Internetrecherche, etc, um da auf dem neusten Stand zu sein. Ich arbeite relativ selbständig, und rede nur n paar mal in der Woche kurz mit meinem Chef, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen


gruß
 
Sherman123 schrieb:
Öhm...nein! In solchn nutzlosen Vor-Studiums Praktika erhält man genau Null Einblicke in den Ingenieursberuf - wie auch, wenn man nicht mal die einfachsten Sachen versteht und nur sieht, dass der Herr Ingenieuer den ganzen Tag vorm Excel sitzt und sich ab und zu wichtig macht.:D
Also ich hab da ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich hab sowohl in der Forschung als halt auch in der Industrie Praktika gemacht und wenn er halt nach dem Berufsalltag fragt hilft sowas.

Natürlich muss man nicht alles verstehen. Aber man sieht halt was so an an Aufgaben da ist und was man so macht. Mir z.B. hat das gezeigt, dass ich in der Forschung besser aufgehoben bin als in der Industrie. Schaden kann Erfahrungen sammeln auf keinen Fall.
 
Mir z.B. hat das gezeigt, dass ich in der Forschung besser aufgehoben bin als in der Industrie. Schaden kann Erfahrungen sammeln auf keinen Fall.
Joa, genau das kann dabei rauskommen. Die Praktika zu einem zu frühen Zeitpunkt haben dir gezeigt, dass ein Ingenieur in der Industrie machen "muss", während der reine Forscher machen "kann". (Ironie - Spaß beiseite, ich möchte dir nichts unterstellen):)
Für den Außenstehenden ist aber nur schwer ersichtlich, dass beides viel Spaß bereitet.
 
Also ich kann dieses "die theoretischen Ingenieure basteln nur praxisferne Lösungen zusammen" nicht mehr hören.
Denn meiner Erfahrung nach -ich habe genau das studiert, was der TE will - sind die Lösungen meistens einfach nur technisch intelligent, aber der Mechaniker sieht nur, dass die Montage vielleicht anders einfacher wäre, übersieht dabei aber die anders nicht realisierbare Funktion.
Naja, aber ich will nicht auf die Schrauber schimpfen - ich hab auch schon öfter mal nen Anruf aus der Werkshalle bekommen mit Wünschen, die sich meistens auch umsetzen ließen :)

Also wer gerne an technischen Lösungen bastelt, ausdauernd ist, nebenbei aber auch nicht auf den Mund gefallen ist und auch seine Ideen gut rüberbringen kann, der kann an diesem Job sicher Spaß haben - ich auf jeden Fall.
 
Viel Spaß gemacht hat beides - Forschung aber halt einfach etwas mehr.
Was mich in der Industrie gestört hat war einerseits der teils heftige zeitliche Druck (wobei die Forschung zugegebenermaßen in einem staatliche Forschungszentrum war, da war eh alles etwas lockerer, in Forschung von Unternehmen gehts da sicher auch etwas anders zu) und das man in der Industrie halt wenig Neues macht sondern oft nur Bestehendes weiterverwendet oder Feintuning betreibt.

Insgesamt sind beides klasse Berufsgebiete, sofern man entsprechendes Interesse an Naturwisschenschaften / Technik hat.
 
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