[Studium] Informatik oder Wirtschaftsinformatik?

Grantig

Captain
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Hallo,

ich habe vor das Studienfach zu wechseln (vorher: 1. Semester IP) und bin mir auch schon sicher, dass es Richtung Informatik gehen soll.
Nur schwanke ich leider zwischen nem klassischen Informatik Studium, oder Wirtschaftsinformatik (beides an der Uni).
Generell gefällt mir an Informatik, dass man nie an einem Punkt stehen bleibt (im Idealfall), sondern sich immer weiterentwickeln, neue Dinge lernen und sich
den aktuellen Gegebenheiten anpassen muss, da ja die gesamte IT Branche sich auch stetig verändert.
Ich bin auch gut darin, mir Sachen selbst beizubringen. Ist mir sogar lieber als alles vorgekaut zu bekommen, da man das Wissen auf diese Weise leichter behält und auch anwenden kann m.M.n. Logisch denken ist kein Problem und auch Programmieren macht mir Spaß (ja ich weiß, Informatik != Programmieren, ist aber wohl auch kein Nachteil, wenn man Spaß daran hat ;)). Das alles spricht m.M.n. dafür, dass ein Studium im Bereich Informatik das Richtige für mich ist.

Ein paar Sachen verunsichern mich aber, bzw. machen mir die Entscheidung schwer:

  • Mathe....ja ich weiß, ein Informatik Studium beinhaltet viel Mathe. Es ist auch nicht so, dass ich es nicht könnte. Es gibt aber eben einige Bereiche die mich interessieren (aus dem letzten Semester v.a. Aussagenlogik und Induktionsbeweise) oder eben nicht (v.a. Komplexe Zahlen). Es war schon in der Schule immer so, dass ich in Mathe (und nicht nur dort) in Bereichen die mich interessiert haben mit nur wenig Lernen gut war und in anderen Bereichen ziemlich mies, da ich, wenn mir die Motivation fehlte auch wirklich garnichts dafür gelernt habe.
    Ein Informatik Studium würde 4 Semester Mathe bedeuten, die sicherlich nicht ohne sind. Man hört auch immer wieder, dass viele Leute Mathe sehr unterschätzen und deswegen auf die Schnauze fallen.
    Wie schwer ist Mathe wirklich und würdet ihr sagen es ist schaffbar wenn man sich etwas reinhängt?
    Oder ist da doch Wirtschaftsinformatik die bessere Wahl (da weniger Mathe?)

  • Berufsleben...habe ich mit beiden Studiengängen ähnliche Möglichkeiten, oder gibts da doch große Unterschiede?
    Im Moment könnte ich mir gut vorstellen später an Softwareprojekten zu arbeiten bzw. diese zu leiten. Speziell den Bereich IT Consulting finde ich sehr interessant.
    Ich würde auch gern im Team arbeiten, unter Leute kommen, und nicht den ganzen Tag alleine vorm PC sitzen.
    Wäre da Wirtschaftsinformatik eine bessere Wahl als Informatik?


Es wäre super wenn mir jemand der einen der (Wirtschafts)Informatik studiert (hat) erklärt wie die Schwerpunkte im Studium gesetzt sind, wie es abläuft, worauf es ankommt (in welchen Bereichen man interessiert/talentiert sein sollte) und vor allem auch wie sich später das Berufsleben gestaltet, bzw. welche Möglichkeiten sich einem mit dem jeweiligen Studium bieten (im Vergleich zum jeweils anderen).
Ich hoffe es finden sich ein paar Leute die ihre Erfahrungen mit mir teilen und mir evtl. bei meiner Entscheidung unter die Arme greifen, da ich im Moment irgendwie ein bisschen in der Luft hänge :(
 
1.) Informatik nicht an einer UNI studieren, sondern eher eine gute FH aussuchen, z.B. die FH Trier (www.fh-trier.de) ist sehr weit vorne im Ranking des Spiegels
2.) Als Wirtschaftsinformatiker bist du gearscht, ich sage dir auch warum.
Du musst quasi Informatiker sein und da vieles können, aber auch gleichzeitig BWLer und dort vieles können. Irgendwo wirst du früher oder später dich entscheiden müssen, denn Wirtschaftsinformatiker sind Mischlinge, die vermitteln sollen, aber das geshcieht selten
3.) Teamfähigkeit non plus ultra mittlerweile
4.) ein guter Abschluss im Bacherlor und nen guten Masterabschluss und Praktikias bei großen renomierten Firmen und die Welt steht dir offen.
 
Studiere atm Wirtschaftsinformatik im 5. Semester. Es gab bei uns 3 Schwerpunkte:
  • Controlling (also Richtung BWL, interessant für diejenigen die BWL Master später machen wollen)
  • Geschäftsprozessmanagement (goldene Mitte, Geschäftsprozessanalyse/optimierung etc)
  • Business Intelligence (technischer/mathematischer Data Mining etc)

Proggenveranstaltungen hatte ich 2 (mit Java), Matheveranstaltungen 3 (inkl komplexe Zahlen, Algebra, Graphentheorie, Statistik, ...) diese beiden Arten von Veranstaltungen hatten wir mit den Informatikern zusammen (die hatten noch einmal Mathe mehr). Außerdem gabs bei uns zwei Software Engineering Veranstaltungen, in SE II inkl. "richtigem" Projekt.

Wirtschaftsinformatik finde ich persönlich einfach besser: Man hat einfach einen größeren Überblick und gute Jobaussichten (habe ich schon bei der Praktikumssuche bemerkt). Außerdem wenn man mal ein bisschen aufs Geld schielt: der Tastatursklave bekommt (leider) nicht soviel wie der, der oben sagt was gemacht wird. Gerade wenn es Richtung IT-Consulting geht, ist Wirtschaftsinformatik überlegen, aufgrund des interdisziplinären Studiengangs.

Das sind einmal kurz zusammengefasst meine Erfahrungen mit Wirtschaftsinformatik an einer Hochschule...
 
Zuletzt bearbeitet:
nik_ schrieb:
1.) Informatik nicht an einer UNI studieren, sondern eher eine gute FH aussuchen, z.B. die FH Trier (www.fh-trier.de) ist sehr weit vorne im Ranking des Spiegels

Begründung?

nik_ schrieb:
2.) Als Wirtschaftsinformatiker bist du gearscht, ich sage dir auch warum.
Du musst quasi Informatiker sein und da vieles können, aber auch gleichzeitig BWLer und dort vieles können. Irgendwo wirst du früher oder später dich entscheiden müssen, denn Wirtschaftsinformatiker sind Mischlinge, die vermitteln sollen, aber das geshcieht selten

Sehe ich nicht so. Kenne aus meinem persönlichen Umfeld zwei Wirtschaftsinformatiker, die vor kurzem fertig geworden sind. Haben beide problemos gut bezahlte Jobs gefunden, in denen sie nicht als "vermittelnde Mischlinge" fungieren müssen.
 
Ihr seht aber auch vieles flasch.

EIn studierter Informatiker ist nicht unbedingt ein Tastatursklave. Es gibt genug Leute, die als SE oder Hardware Architekt danach arbeiten.

Desweiteren sind Informatik auch sehr gut bezahl, bei entsprechendem Abschluss, man muss aber auch auf sich aufmerksam machen, mit Praktikas, etc...

@Melvin. warum?
FHs sind deutlich praxis bezogener, als UNIs. In UNIs hast du viel mehr Mathe, weniger praktische Sachen, wie ein Internet-Praktikum oder Seminare, Laborunterricht, etc...
Da spreche ich aus persönlicher Erfahrung

zu 2.)
WIrtschaftsinformatiker sollen zwischen den BWLern und Informatikern vermitteln, dafür wurde das eingeführt, denn beide sprechen unterschiedliche Sprachen (habe selber Profs, die das sagen und aus der WIrtschaft kommen und früher Informatik mit Schwerpunkt WIrtschaft studiert hatten)
 
Wieso machst du nicht normale Informatik mit dem Nebenfach Wirtschaft.
(das empfehlen die meisten unserer Profs)

Vorteil: du bekommst die richtige Informatiker-Ausbildung und nicht die Halbherzige der Wirtschatsinformatiker
Außerdem bist du später viel flexibler in der Arbeitsplatzwahl.
 
Es ist ja nicht so, dass sich Studienziele noch umdefinieren lassen. Fang mit dem an, was dir spontan mehr zusagt, und wenn du merkst, das andere wäre dir doch lieber, wechselst halt den Studiengang... verlierst halt dann ein bis zwei Semester, aber das ist kein Weltuntergang.
 
man muss dazu sagen das wirtschaftsinformatik an fast allen unis anders gelehrt wird manche mehr bwl manche mehr informatik wenige machen 50/50 drauß
deshalb sollte man sich vorher raussuchen welche uni wie lehrt bevor man sich bewirbt
bei uns gibts zb nur 2 semester mathe ;)

begabt sollte man sein in mathe allgemein informatik und bwl natürlich

fh ist wegen der praxis ganz nett inner uni lernt man alles viel theoretischer je nachdem was deine vorlieben sind kannste es dir auswählen^^ ich würd sagen inner uni kriegste mehr prozessmanagment als anner fh ist aber in der regel sehr spannend alles bei uns^^
 
achja, kommt def. drau fna, in welchem fachbereich wirtschaftsinformatik gelerhrt wird. ist es in der wirtschaft, hast du 70% anteil, wirtschaft. informatik 70% informatik anteil
 
Danke für die vielen Antworten :)

Zu Uni vs. FH:
Ich würde gerne an der Uni bleiben, da es mir gefällt und ich auch nen HiWi Job als Tutor (Informatik Grundlagen) bekommen hab.
Außerdem wäre der Wirtschaftsinfo Studiengang hier auch eher informatiklastig, was mir auf jeden Fall zusagt.

dude90 schrieb:
Wieso machst du nicht normale Informatik mit dem Nebenfach Wirtschaft.
Hab ich mir auch schon überlegt.
Was mich davor etwas abschreckt ist eben, dass mich viele vor Mathe warnen und dass man dann in der Wirtschaft doch eher als Tastatursklave angesehen wird (auch wenn es wohl in wirklichkeit garnicht so ist)

1668mib schrieb:
Es ist ja nicht so, dass sich Studienziele noch umdefinieren lassen.
Das ist mir klar, aber ich wollte eben vermeiden nochmal umzusteigen, da ich ja jetzt schon von IP zu Info/WInfo wechsle.

nik_ schrieb:
achja, kommt def. drau fna, in welchem fachbereich wirtschaftsinformatik gelerhrt wird.
Angeboten wird es von der technischen Fakultät (wo dann auch der Informatik Teil gelehrt wird). Die wirtschaftlichen Vorlesungen wären an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.



Mal eine konkrete Frage:
Wenn ich später im Bereich IT Consulting arbeiten will, womit wäre ich dann besser dran, Info oder WInfo?
 
Zuletzt bearbeitet:
nik_ schrieb:
@Melvin. warum?
FHs sind deutlich praxis bezogener, als UNIs. In UNIs hast du viel mehr Mathe, weniger praktische Sachen, wie ein Internet-Praktikum oder Seminare, Laborunterricht, etc...
Da spreche ich aus persönlicher Erfahrung

Von dem Gedanken, im Studium praktisches Wissen vermittelt zu bekommen, sollte man sich unabhängig von Uni oder FH verabschieden. Die Praxis lernt man nur in der freien Wirtschaft kennen. Ein Uni-Absolvent mit zwei "vernünftigen" Praktika in der freien Wirtschaft von jeweils mindestens 3 Monaten Länge ist für die "Praxis" sicherlich besser gerüstet als jeder FH-Absolvent, der neben dem Studium weniger oder möglicherweise sogar gar keine Praktika absolviert hat. Von daher halte ich das Argument der größeren Praxisnähe eines FH-Studiums für Quatsch. Wie gut man für die Praxis gerüstet ist entscheidet letztendlich nicht Uni oder FH, sondern der Umfang an außeruniversitären Aktivitäten. An einer Uni hat man viel mehr Freiheiten, die zu Selbstständigkeit und Eigeninitiative erziehen, das schätze ich persönlich viel wichtiger ein als die unter Umständen etwas praxisbezogeneren Lehrveranstaltungen an einer FH.

nik_ schrieb:
zu 2.)
WIrtschaftsinformatiker sollen zwischen den BWLern und Informatikern vermitteln, dafür wurde das eingeführt, denn beide sprechen unterschiedliche Sprachen (habe selber Profs, die das sagen und aus der WIrtschaft kommen und früher Informatik mit Schwerpunkt WIrtschaft studiert hatten)

Sorry aber das ist absolut praxisfernes Geschwafel, wie man es in jeder Studiengangbeschreibung findet. Was man letztendlich beruflich macht hängt von den gewählten Schwerpunkten, sowohl im Studium selbst als auch durch die Wahl entsprechender Praktika und/oder Nebentätigkeiten ab, und nicht von dem was irgendwelche Profs. meinen oder in irgendwelchen Studienführern zu finden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Studiere selber zur Zeit Informatik an einer FH im 5. Semester.
Hab interessehalber mal so nach Jobangeboten gesucht (es gab auch mal nen Infotag direkt in der FH), da hatte ich das Gefühl, das die ganze Welt nur noch Wirtschaftsinformatiker sucht :D . Oft wurde eben wirtschaftliches Wissen vorrausgesetzt (ist mittlerweile aber wahrscheinlich überall so, hab selber ein paar Vorlesungen BWL usw.) und SAP und solche Sachen eben.
Allerdings sollte dich das eher nicht bei deiner Wahl beeinflussen, mehr deine persönlichen Interessen. Wenn dir das technische an der Informatik eher liegt, solltest du "pure" Informatik studieren und dir da einen entsprechenden Schwerpunkt suchen. Wenn dir das wirtschaftliche gefällt und du vielleicht nicht gaaaaanz so tief in die technische Seite der Informatik abtauchen willst, wäre Wirtschafts-Informatik wohl eher was für dich.

Das wäre mal meine Sicht der Dinge, lies dir am Besten mal alles hier durch was so geschrieben wird :) .
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
Von dem Gedanken, im Studium praktisches Wissen vermittelt zu bekommen, sollte man sich unabhängig von Uni oder FH verabschieden. Die Praxis lernt man nur in der freien Wirtschaft kennen. Ein Uni-Absolvent mit zwei "vernünftigen" Praktika in der freien Wirtschaft von jeweils mindestens 3 Monaten Länge ist für die "Praxis" sicherlich besser gerüstet als jeder FH-Absolvent, der neben dem Studium weniger oder möglicherweise sogar gar keine Praktika absolviert hat. Von daher halte ich das Argument der größeren Praxisnähe eines FH-Studiums für Quatsch. Wie gut man für die Praxis gerüstet ist entscheidet letztendlich nicht Uni oder FH, sondern der Umfang an außeruniversitären Aktivitäten. An einer Uni hat man viel mehr Freiheiten, die zu Selbstständigkeit und Eigeninitiative erziehen, das schätze ich persönlich viel wichtiger ein als die unter Umständen etwas mehr praxisbezogeneren Lehrveranstaltungen an einer FH.

nur wirst du bei den heutigen studienverlaufsplänen keine zeit für nen praktikum haben, vor allem keine 3 monate. dann msust du nen semester aussetzen, aber ob das so sinnvoll ist, ist eine andere frage. an der uni hat man weniger freiheiten, als an der fh, wenn ich bedenke, dass ich an deruni von morgens bis abends da gesessen hatte mit anderen aus meinem studiengang und wir nur aufgaben in mathe gemacht hatten, ist das hier echter luxus. habe immer min. 1 komplett freien tag gehabt.
 
nik_ schrieb:
nur wirst du bei den heutigen studienverlaufsplänen keine zeit für nen praktikum haben, vor allem keine 3 monate. dann msust du nen semester aussetzen, aber ob das so sinnvoll ist, ist eine andere frage. an der uni hat man weniger freiheiten, als an der fh, wenn ich bedenke, dass ich an deruni von morgens bis abends da gesessen hatte mit anderen aus meinem studiengang und wir nur aufgaben in mathe gemacht hatten, ist das hier echter luxus. habe immer min. 1 komplett freien tag gehabt.

FH: 4-Tage Woche und max. 4 Vorlesungen am Tag :cool_alt: .
 
Grantig schrieb:
Mal eine konkrete Frage:
Wenn ich später im Bereich IT Consulting arbeiten will, womit wäre ich dann besser dran, Info oder WInfo?

Ich kenne zwei Absolventen der Wirtschaftsinformatik. Beide sind vor kurzem fertig geworden. Einer ist SAP-Consultant und einer arbeitet als Berater bei KPMG. Von daher kann ich dir auf jeden Fall schonmal bestätigen, das man als Wirtschaftsinformatiker problemlos in die Consulting-Branche einsteigen kann.

nik_ schrieb:
nur wirst du bei den heutigen studienverlaufsplänen keine zeit für nen praktikum haben, vor allem keine 3 monate. dann msust du nen semester aussetzen, aber ob das so sinnvoll ist, ist eine andere frage.

Ein Semester auszusetzen für ein Praktikum ist das sinnvollste was man machen kann. Das kann ich nur jedem empfehlen. Ohne wenigsten 6 Monate praktische Erfahrung neben dem Studium würde ich mich ehrlich gesagt gar nicht trauen mich irgendwo zu bewerben....
 
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Hallo Grantig,

ich bin zur Zeit Student der Informatik im Master und habe im Bachelor Wirtschaftswissenschaften im Nebenfach studiert, was also einem vollständigen Informatikstudium mit einem geringen Anteil Wirtschaftswissenschaften entspricht. In so fern hoffe ich dir einige Hilfestellungen geben zu können, aber entscheiden musst du am Ende natürlich selbst.

Nun, eine wichtige Vorraussetzung für das Informatikstudium ist sicherlich das logischen und abstrakte Denken. Das schließt auch Mathe ein, wobei sich Mathe wesentlich von der Schulmathematik unterscheidet. Generell sind Beweistechniken von hoher Bedeutung, also z.B. die von dir genannten Induktionsbeweise. Ebenso besitzt das Themengebiet Stochastik einen hohen Stellenwert. Später weniger wichtig, aber in den Grundlagenfächern trotzdem oft vermittelt, ist die kontinuierliche Mathematik, wie Integral- und Differentialrechnung. Aber es sei auch gesagt, dass man später das Vertiefungsgebiet so wählen kann, dass man auch ohne Mathe-Crack zu sein erfolgreich Studieren kann, was z.B. bei Softwaretechnik der Fall sein dürfte. Achja, und Reinhängen bringt auf jeden Fall etwas. Nach meiner Erfahrung scheitern ein Großteil der Studenten wegen fehlendem Engagement, nicht weil die Klausur nicht machbar gewesen ist.

Wie du schon gesagt hat, gilt Informatik != Programmieren. Natürlich gibt es den Bereich, der sich mit der Entwicklung von Software beschäftigt: Hier geht es um gutes Softwaredesign, die Entwicklung von Compilern, Datenbaken etc.

Daneben gibt es noch den Bereich der technischen Informatik, der sich mit logischen Schaltungen, über die Entwicklung von eingebetteten Systemen (Handys...) bis hin zu Betriebssystemen beschäftigt, aber auch Netzwerke werden zunehmend wichtiger.

Die theoretische Informatik beschäftigt sich mit effizienten Algorithmen zur Lösung von Problemen (Beispiel: Wie kann ich mit einem Routenplaner schnell und speichereffizient eine Route berechnen?), aber auch mit noch allgemeineren Problemen wie z.B. "ist ein Problem überhaupt berechenbar oder ist ein Problem effizient berechenbar?". Auch Kryptographie ("Verschlüsselung") und Netzwerkalgorithmen gehören dazu.

Etwas neuer ist der Bereich Mensch-Maschine-Wechselwirkung, der auch nicht an allen Unis angeboten wird. Hier geht es um die effiziente Gestaltung von Benutzerinterfaces. Hier ergibt sich ein Schnittberech mit der Psychologie, da die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns, insbesondere der kognitive Bereich, eine wichtige Grundlage ist, um analysieren zu können, was für die Menschliche Wahrnehmung überhaupt als effizient angesehen werden kann.

Nun zum Berufsleben: Für den Berech IT Consulting ist Wirtschaftsinfo imho eine gute Wahl. Auch für Softwareentwicklung sicherlich nicht schlecht, aber hier ist beides möglich. Plant man hingegen einen Verleib an der Uni/FH nach Abschluss des Studiums, und das im Kernbereich Informatik, ist ein reiner Informatikstudiengang vorzuziehen.

Ein Kellerkind, das in Dunklen allein vor seinem PC zwischen Pizzakartons sitzt, wirst du mit beiden Studiengängen definitv nicht ;) Das mag es früher mal gegeben haben, aber das ist längst überholt. Heute wird überall im Team gearbeitet, sei es in der Forschung (an der Uni) oder in einem Unternehmen.

Zum späteren Berufsleben werden dir andere aber eventuell mehr sagen können, da ich mein Studium selbst ja noch nicht abgeschlossen habe. Ich hoffe trotzdem dir einige Denkanstöße gegeben zu haben.
 
|MELVIN| schrieb:
An einer Uni hat man viel mehr Freiheiten, die zu Selbstständigkeit und Eigeninitiative erziehen
Genau das ist es, was mir an der Uni auch gefällt. Ich muss alles selbst auf die Reihe kriegen und mir vor allem mal ein besseres Zeitmanagement aneignen. Und dazu muss ich ein bisschen unter Druck stehen und muss auch auf mich allein gestellt sein, sonst siegt wieder meine Faulheit ;)

iks-deh schrieb:
FH: 4-Tage Woche und max. 4 Vorlesungen am Tag .
Ist aber an der Uni (zumindest im 1. Semester) auch nicht anders. Nur muss man sich halt auch noch selbst etwas Zeit nehmen und den Stoff aus den Vorlesungen nochmal nachbereiten/verinnerlichen, wenn man sich nicht kurz vor jeder Prüfung den gesamten Stoff auf einmal ins Hirn prügeln will. (und vor allem bleibt das Wissen wenn man kontinuierlich lernt auch eher im Kopf - bei mir zumindest).


@DBZfan
Danke für den ausführlichen Beitrag, der ist wirklich hilfreich :)

|MELVIN| schrieb:
Ich kenne zwei Absolventen der Wirtschaftsinformatik. Beide sind vor kurzem fertig geworden. Einer ist SAP-Consultant und einer arbeitet als Berater bei KPMG. Von daher kann ich dir auf jeden Fall schonmal bestätigen, das man als Wirtschaftsinformatiker problemlos in die Consulting-Branche einsteigen kann.
DBZfan schrieb:
Nun zum Berufsleben: Für den Berech IT Consulting ist Wirtschaftsinfo imho eine gute Wahl. Auch für Softwareentwicklung sicherlich nicht schlecht, aber hier ist beides möglich. Plant man hingegen einen Verleib an der Uni/FH nach Abschluss des Studiums, und das im Kernbereich Informatik, ist ein reiner Informatikstudiengang vorzuziehen.
Dann deckt sich das ja mit meinem Bauchgefühl, das eher richtung WInfo tendiert.
Ich habe im Moment auch nicht vor an der Uni zu bleiben, ich will eher in die freie Wirtschaft.


Nochmal Danke an alle für die vielen guten Beiträge, die sind echt ne gute Hilfe :)
Ich werd mir jetzt noch ein paar Gedanken machen, aber ich hab so im Urin, dass die Entscheidung nicht mehr weit ist :D
 
nik_ schrieb:
achja, kommt def. drau fna, in welchem fachbereich wirtschaftsinformatik gelerhrt wird. ist es in der wirtschaft, hast du 70% anteil, wirtschaft. informatik 70% informatik anteil

Ich muss im Bachelor knapp über 100CP an richtigen Informatik und Informatikmatheleistungen erbringen und 65 für Rechts und Wirtschaftswissenschaften. 15 für BA. Kommt wirklich sehr auf die Hochschule drauf an wie es verteilt ist. Im Prinzip gehen im Moment aber viele Winfler in den Controlling oder Consultingbereich. In "reine"(ist schwammig) Informatikerberufe gehen die wenigsten Wirtschaftsinformatiker.
 
iks-deh schrieb:
FH: 4-Tage Woche und max. 4 Vorlesungen am Tag :cool_alt: .

an welcher FH? Mir wird immer gesagt, dass FH ist viel einfacher...
Aber das Softwareentwicklung und Code schrieben ist gleich egal an der Uni oder an der FH. Java,c# ist überall gleich.

Deswegen entscheide ich nicht, FH oder Uni.....

4Tage Woche ist eher attraktiv :d Aber wenn es reicht...
 
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