Libyens Internet abgeschaltet

Maximilian Schlafer
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Im Zuge der ursprünglich von Tunesien ausgegangenen Protestwelle gegen autoritäre Systeme in den arabischen und nordafrikanischen Staaten kanalisiert sich nun auch die Unzufriedenheit der libyschen Bürger in immer umfassenderen Kundgebungen ihres Unmutes.

Da die Proteste neben diversen Städten wie Benghazi mittlerweile auch die westlichen Viertel der Landes-Hauptstadt Tripolis erfasst haben, scheint die Administration von Machthaber Gaddafi neben dem Einsatz von Waffengewalt gegen Protestanten nun auch das Internet ohne viel Federlesens einfach abgeschaltet zu haben. Dies soll heute um 00:15 Uhr GMT bzw. 01:15 Uhr MEZ erfolgt sein. Ebenso soll in Teilen von Tripolis auch der Strom ausgefallen sein.

Ihr Engagement in der Protestkundgebung haben bisher 84 Personen mit ihrem Leben bezahlt. Diese Zahl dürfte sich jedoch angesichts der Gaddafi teilweise nachgesagten Bereitschaft, seinen Machterhalt bis zur letzten Konsequenz sicherstellen zu wollen, wohl noch weiter erhöhen. Die Protestbewegung soll sich momentan vor allem auf die urbaneren Teile der Region Benghazi beschränken, in den anderen Landesteilen kam es bisher angeblich noch nicht zu größeren Protesten.

Berichten zufolge soll Gaddafi seinen Söhnen gut ausgebildete und loyale Truppenkontingente der Armee mit der Order unterstellt haben, die bisherige Ordnung wieder herzustellen.